Restgeld in Fremdwährung gefunden – wohin damit?

Restgeld in Fremdwährung gefunden – wohin damit?

Oftmals findet sich in Schubladen oder in der Nähe von Urlaubsfotos noch Bargeld aus fernen Ländern. Was vor Ort nicht ausgegeben wurde und somit als Wechselgeld übrig geblieben ist, ist hierzulande so gut wie wertlos. Doch welche Möglichkeiten gibt es, das Geld zu tauschen oder sich von den Devisen zu trennen und diese noch sinnstiftend zu nutzen?

Münzen und Scheine in der Schublade

Der letzte Sommerurlaub liegt schon ein wenig zurück, doch beim Durchstöbern der Fotoabzüge finden Sie in der Schublade noch längst vergessene Scheine und Münzen einer fremden Währung? Zwar wird dieses Szenario zunehmend unwahrscheinlicher, denn einerseits haben sich immer mehr Länder dem Euro-Währungsraum angeschlossen und anderseits finden die meisten Bezahlvorgänge auch im Ausland inzwischen per girocard oder Kreditkarte statt. Das kontaktlose Zahlen macht viele Transaktionen deutlich einfacher. Allerdings haben viele eben noch diese Restbestände an Devisen zu Hause oder Angst vor den Gebühren, die ihre Bank für die bargeldlosen Zahlungen im Ausland aufruft. Die einfachste Variante ist sicherlich, das Geld für die nächste Reise aufzubewahren und dann weiterzuverwenden. Aber reisen Sie in absehbarer Zeit in das entsprechende Land? Sind alte Scheine und Münzen überhaupt noch gültig oder gab es gar eine Änderung der Währung? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Fremdwährungen zu tauschen oder in Form einer Spende anderen Menschen zu helfen.

Kann ich Fremdwährungen einfach bei der Bank eintauschen?

Das Umtauschen in einer Filialbank ist in vielen Fällen möglich. Allerdings gestatten die meisten Kreditinstitute entweder lediglich KundInnen diese Dienstleistung oder sie erheben höhere Gebühren, als für den Umtausch ohnehin anfallen würden. Außerdem beschränken einige Banken den Tausch auf Bargeld in Form von Scheinen. Münzgeld wird oftmals gar nicht angenommen, da der Wert zu gering und der Aufwand zu hoch ist. Kurzum: In vielen Fällen lohnt sich der Umtausch schlicht nicht, da die zu erwartenden Gebühren einen Großteil des Wertes der Devisen zunichtemachen würden.

Ein Tipp, um auch Kleingeld loszuwerden, ist die Frankfurter ReiseBank. Hierbei handelt es sich um ein Geldinstitut, das bundesweit hauptschlich an Bahnhöfen, Flughäfen, in touristisch frequentierten Städten sowie an Grenzübergängen Filialen betreibt. Gegen eine entsprechende Gebühr machen Sie nicht nur viele Banknoten, sondern auch ausländische Münzen wieder zu Euros. In der Regel lassen sich Schweizer Franken, polnische Zloty, dänische, schwedische, norwegische und tschechische Kronen, britische Pfund sowie US- und kanadische Dollar problemlos tauschen.

Probleme bei nicht mehr im Umlauf befindlichen Währungen

Ein weiteres Problem stellen alte Währungen dar, die nicht mehr im Umlauf sind. Während die Bundesbank die Währung Deutsche Mark sowohl in Schein- als auch in Münzform zeitlich unbefristet und gebührenfrei zu einem Fixwert umtauscht, stellt es sich bei ausländischen Währungen oft schwieriger dar. Diese können, sofern eine bestimmte Frist überschritten ist, weder bei einer deutschen Bank noch einer Bank des ursprünglich herausgebenden Landes umgetauscht werden.

Übrig gebliebene Devisen spenden

Ausländisches „Schlummergeld“, das seit Jahren in der Schublade ein trauriges Dasein fristet, kann in Form einer Spende anderen Menschen helfen. Diverse Hilfs- und Wohltätigkeitsorganisationen sammeln Devisen, tauschen diese in größeren Mengen in Euro um und lassen die gesammelten Summen einem guten Zweck zukommen.

Es ist nicht nötig, nach Währungen zu trennen

Sie brauchen sich nicht die Mühe machen, die übrig gebliebenen Münzen nach Währungen zu sortieren. Größere Hilfsorganisationen sortieren diese in großen Mengen oder haben hierfür sogar Geldzählmaschinen, die einige Devisen automatisch erkennen und sortieren.

Vereinzelt stehen Sammelboxen in Bäckereifilialen, Bankfilialen, Kinos oder Filialen des Einzelhandels bereit. Wer keine Abgabestelle in der Nähe findet oder keine Zeit beziehungsweise Lust hat, sich auf den Weg zu einer Sammelbox zu machen, kann die Devisen auch in einen Briefumschlag oder einen Versandkarton geben und diesen per Post an eine Hilfsorganisation seiner oder ihrer Wahl senden. Eine Anleitung dazu gibt es beispielsweise auf der Website der Welthungerhilfe. Weitere seriöse Anbieter sowie potenzielle Abgabestellen hat die Stiftung Warentest auf ihrer Homepage zusammengetragen. Der Aufruf gilt übrigens auch für Münzen und Scheine in Währungen, die nicht mehr im Umlauf sind. In größeren Mengen zusammengetragen lassen sich diese teilweise noch an Münzsammler verkaufen. Ist auch das nicht mehr möglich, erhalten die Organisationen für das kiloweise Eintauschen der Rohstoffe einen Gewinn, der dann in die Spendensumme eingeht. Das gilt vor allem für Münzen.


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