Mobile Browser für Android

Mobile Browser für Android

Wer mit dem Smartphone oder dem Tablet im Internet surft, benötigt auch für diese Geräte einen Browser. Die meisten Anwender machen sich darüber nicht viele Gedanken und verwenden einfach den, der auf ihrem Gerät vorinstalliert ist. Bei Android ist das im Normalfall die Mobilversion von Google Chrome. Einige Hersteller liefern ihre Geräte aber auch mit einem anderen Browser aus, Samsung zum Beispiel mit seinem eigenen Samsung Internet Browser. Allerdings hindert Anwender nichts daran, den Browser zu wechseln.

Chrome

Auf den meisten Android-Geräten ist Google Chrome vorinstalliert. Viele Anwender suchen nicht nach Alternativen, sondern bleiben einfach bei der mobilen Version des Google-Browsers. Das ist keine schlechte Entscheidung, denn auch die mobile Version von Chrome ist schnell und benutzerfreundlich. Er überzeugt durch gute Performance und ein minimalistisches Design. Die Chrome-App glänzt also mit ähnlichen Vorzügen wie ihr Pendant auf dem Desktop. Wer beide verwendet, profitiert zudem von den vorzüglichen Synchronisationsfähigkeiten. Durch den Abgleich von Bookmarks, Verlauf und Tabs wechseln Anwender nahtlos zwischen Desktop (oder Laptop) und Android-Gerät.

Eine nützliche Zusatzfunktion ist der Datensparmodus. Ist dieser aktiviert, werden Websites vor der Übertragung auf das Gerät des Nutzers auf den Servern von Google komprimiert. So verkürzt Chrome die Ladezeiten bei langsamen Verbindungen und spart Datenvolumen.

Sinnvoll ist auch die Funktion „Zum Suchen tippen“: Durch das Antippen eines Wortes auf eine Website startet der Browser eine Google-Suche nach diesem Begriff.

Firefox

Die mobile Version des Open-Source-Browsers Mozilla Firefox ist der Desktop-Variante sehr ähnlich. Auch die Versionsnummern entsprechen denen des Desktop-Browsers. Firefox für Android synchronisiert Lesezeichen, Verlauf und Zugangsdaten mit den Varianten für Windows, macOS und Linux. Wenn der Benutzer sich in beiden Browsern über sein Firefox-Konto angmeldet, kann er auch Tabs direkt vom Desktop an das Mobilgerät schicken. Der umgekehrte Weg ist leider nicht möglich.

Die geöffneten Tabs zeigt die App im Gegensatz zur Desktop-Variante nicht als Reiter an, sondern in Form einer Übersicht. In ihr kann er schnell zwischen normalen Tabs und Tabs für das Surfen im Inkognito-Modus umschalten.

Sehr gelungen ist der Lesemodus, der durch das Antippen des Buchseiten-Icons in der Adressleiste aktiviert wird. Artikel werden im einheitlichen Layout dargestellt, unnötige Formatierungen werden nicht angezeigt. Firefoxblendet sogar eine ungefähre Lesedauer ein. Leider fehlt allerdings die nützliche Sprachausgabe der Desktop-Variante. Gerade unterwegs, beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln, wäre es angenehm, sich Texte von seinem Smartphone vorlesen zu lassen. Es ist auch schade, dass manche Artikelbilder im Lesemodus nicht angezeigt werden.

Im Gegensatz zu vielen anderen mobilen Browsern unterstütz Firefox für Android die Installation von Erweiterungen. Der Nutzer wählt dabei aus dem gleichen Plug-in-Verzeichnis wie bei der Desktop-Variante. Das hat den Vorteil, dass eine breite Auswahl von Erweiterungen zur Verfügung steht. Nicht alle Erweiterungen funktionieren allerdings mit dem mobilen Firefox. Leider sind kompatible Erweiterungen nicht als solche gekennzeichnet. Der Anwender muss also für jede einzelne selbst ausprobieren, ob sie funktioniert.

UC Browser

Der chinesische UC Browser ist laut den Statistiken des Web-Analyse-Unternehmens StatCounter nach Chrome und Safari der drittbeliebteste Smartphone-Browser. Er kommt auf einen weltweiten Marktanteil von 14,48 Prozent. In Deutschland ist er allerdings so gut wie unbekannt. Schade, denn es ist ein mobiler Browser, der sich sehen lassen kann.

Ein augenfälliger Unterschied zu vielen anderen mobilen Browsern sind die Bedienelemente, die bis auf die Adresszeile am unteren Bildschirmrand angeordnet sind. Das ist praktisch für die einhändige Bedienung von großen Smartphones und Tablets.

Die Tabs sind Vorschaubilder der Websites, durch die der Anwender mit horizontalem Wischen blättern kann, was auch einhändig gut gelingt. Im Vergleich mit den Tabs von Chrome, die sich vertikal überlappen, wirkt diese Lösung deutlich übersichtlicher. Alternativ zeigt der UC Browser Tabs in einer einfachen Listenansicht ohne Bilder an. Pfeil-Buttons für „Zurück“ und „Vorwärts“ sind vorhanden – das ist hochwillkommen und selten bei Android-Browsern.

Der Browser ist mit reichlich Zusatzfunktionen versehen. Er integriert nicht nur einen Ad-Blocker und einen Datensparmodus, sondern auch einen Facebook-Client, einen QR-Code-Scanner und ein Screenshot-Tool. Verwirrend ist, dass zwar in den Einstellungen ein Untermenü für Add-ons vorhanden ist, aber keine Links zum Download von Erweiterungen vorhanden sind. Auch eine Online-Recherche förderte kein Add-On-Verzeichnis für diesen Browser zu Tage. Offenbar ist er nicht erweiterbar.

Opera

Die mobile Version von Opera weist gewisse Ähnlichkeiten zum UC Browser auf. Wie dieser hat er eine Navigationsleiste mit „Vorwärts“- und „Zurück“-Buttons am unteren Bildschirmrand, das Umschalten zwischen Tabs funktioniert ebenso mit horizontal scrollbaren Vorschaubildern und auch ein Ad-Blocker und ein Datensparmodus sind mit an Bord.

Im Gegensatz zu dem Browser aus China ist der Norweger Opera aber mit einer deutschen Benutzeroberfläche ausgestattet und weniger überfüllt mit Zusatzfunktionen. Die bei Opera „Schnellwahl“ genannte Seite für neue Tabs zeigt zusätzlich zu benutzerdefinierten Links auch Nachrichten, wirkt aber deutlich weniger überfrachtet als beim Pendant aus Fernost.

Ein sehr empfehlenswerter Browser, mit dem das Web-Surfen auf dem Smartphone Spaß macht!

Cliqz

Für Cliqz, den Datenschutz-Browser aus Deutschland, gibt es auch in einer mobilen Version. Er zeichnet sich durch einen eingebauten Tracking-Schutz und einen Ad-Blocker aus. Zudem zeigt er Suchergebnisse schon während der Eingabe von Suchbegriffen in der Adresszeile an. Die mobile Version gefällt uns sogar noch besser als die Desktop-Version. Das liegt zum einen daran, dass die Einschränkung, keine Add-ons installieren zu können, auf dem Smartphone weniger ins Gewicht fällt, denn auch die meisten anderen Smartphone-Browser unterstützen keine Erweiterungen. Zum anderen kommt die in der Adresszeile eingebaute Suche dem mobilen Nutzungsverhalten entgegen. Wer das Smartphone für eine Web-Suche zückt, will im Normalfall schnelle Antworten.

Tiefschürfende Online-Recherchen bleiben meistens dem Desktop vorbehalten. Dass Cliqz sofort drei Sucherergebnisse anzeigt, kommt da gerade recht.

Edge

Die Android-Version des Microsoft-Browsers Edge wirkt etwas schlicht, was ihr allerdings nicht zum Nachteil gereicht. Der Browser konzentriert sich auf seine Kernfunktion, das Anzeigen von Websites, ohne durch viel Schnickschnack abzulenken. Schade ist allerdings, dass auch nützliche Funktionen wie ein Tracking-Schutz, ein Ad-Blocker und ein Datensparmodus fehlen. Einen Lesemodus zur Darstellung von Artikeln ohne störende Formatierungen gibt es jedoch. Leider lässt dieser sich nicht anpassen, Dinge wie Zeilenabstand, Schriftgröße und Hintergrundfarbe kann der Anwender also nicht ändern.

Als Standardsuchmaschine ist Microsoft Bing voreingestellt. Als Alternativen werden Yahoo und Google angeboten. Im Gegensatz zu beispielsweise Firefox können Anwender die Suchmaschine für die Suche in der Adresszeile nicht frei wählen, sondern müssen mit den vom Browser angebotenen Optionen vorliebnehmen. Wer sich mit Edge für Android bei seinem Microsoft-Konto anmeldet, kann Lesezeichen, Verlauf und Kennwörter mit Edge für Windows synchronisieren.

Edge ist benutzerfreundlich gestaltet, und die Bedienung gelingt dank Navigationsleiste am unteren Bildschirmrand auch einhändig. Lesemodus und Leseliste, zwei liebgewonnene Funktionen der Desktop-Version, sind auch Bestandteil von Edge für Android. Viel mehr gibt es über diesen Browser nicht zu erzählen. Er ist tatsächliche so einfach, wie ein Smartphone-Browser nur sein kann.

Lightning

Der mobile Browser des Entwicklers Anthony Restaino aus New York ist ein Geheimtipp. Der Browser konzentriert sich auf ein sehr sauber wirkendes, funktionales Design, die Geschwindigkeit und Privatsphäre. Er ist als Open-Source-Software kostenlos erhältlich, dann allerdings auf zehn Tabs beschränkt. Die Bezahlversion Lightning Web Browser + hebt diese Beschränkung auf und integriert zusätzlich einen Ad-Blocker.

Im Vergleich zu anderen Browsern wirkt die Benutzeroberfläche von Lightning schnörkellos. So zeigt er zum Beispiel Tabs nicht als Vorschaubilder an, sondern als Liste mit dem Icon und der Überschrift der Website.

Im Vergleich zu Vorschaubildern ist das übersichtlicher und näher daran, wie Desktop-Browser mit Tabs umgehen. Lightning hat eine eingebaute Leseansicht, die allerdings in der aktuellen Version 4.5.1 enttäuscht. Sie entfernt nicht nur unnötige Formatierungen, sondern auch Absätze, wodurch Artikel sehr schlecht lesbar werden.

Für erhöhten Datenschutz sorgt die Zusammenarbeit mit Orbot. Diese App des Tor-Projekts leitet den Datenverkehr um, so dass der Aufenthaltsort von Anwendern nicht mehr nachverfolgbar ist.