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Bewertung
7,5
Pro
  • Der schnellste Browser für den Mac
  • Tracking-Schutz ITP
  • Synchronisation per iCloud
  • Smarte Leseansicht
Kontra
  • Nur für Apple
  • Keine Themes
  • Keine Feineinstellungen für die Synchronisation
FAZIT

Der Browser von Apple ist auf der Höhe der Zeit und kann locker mit der Konkurrenz mithalten. Mehr noch: Auf dem Mac ist Safari der schnellste Browser. Auch Extras wie der integrierte Tracking-Schutz und die klug umgesetzte Leseansicht wissen zu überzeugen.

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Bewertungskriterien
Browser
Funktionen
Usability und Design
Erweiterbarkeit
Synchronisation
Sicherheit und Datenschutz
Systemvoraussetzungen
Performance

Safari Test

Können wir Äpfel mit Fenstern vergleichen?

Wir testen alle Browser auf demselben Rechner, um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Das ist ein Windows-Rechner, da der Hauptfokus des Browser-Tests auf den Windows-Versionen liegt. Aufgrund seiner hohen Verbreitung haben wir uns allerding dazu entschieden, Safari mit in den Test aufzunehmen.

Die Performance-Werte von Safari wurden auf einem MacBook gemessen und sind nur bedingt vergleichbar mit denen, die wir für die anderen Browser erhoben haben. Um dennoch einen Referenzrahmen zu haben und zu wissen, wie es um die Leistung von Safari bestellt ist, haben wir auch die Mac-Versionen von Chrome und Firefox denselben Tests unterzogen. Die Ergebnisse sind im Abschnitt „Performance“ zu finden.

Seit Ewigkeiten ist Safari der Browser, der gemeinsam mit macOS beziehungsweise Mac OS X ausgeliefert wird. Auch auf iPhones und iPads ist eine mobile Version von Apples hauseigenem Browsers vorinstalliert. Safari ist der Standard-Browser auf diesen mobilen Geräten. Er kann nicht deinstalliert werden und alternative Browser müssen die selbe Rendering-Engine verwenden. Anwender können das nur mit einen Jailbreak ändern, also mit einer von Apple nicht unterstützen Entsperrung des Smartphones beziehungsweise Tablets. Nicht zuletzt dieser Safari-Pflicht ist es zu verdanken, dass er heute einer der meistgenutzten Browser überhaupt ist. Laut den Nutzungsstatistiken von StatCounter liegt Safari im Januar 2018 mit deutlichem Abstand hinter Chrome auf Platz zwei weltweit. Mehr als 14 Prozent aller Internetnutzer surfen mit Safari.

Die Zwangsbeglückung der Nutzer von Apples mobilen Gadgets hat Safari eigentlich gar nicht nötig, denn der Browser kann Anwender ohnehin durch seine Qualitäten überzeugen. Er ist schnell, besser in macOS integriert als die Browser von Drittanbietern und so benutzerfreundlich, wie die in dieser Hinsicht anspruchsvollen Apple-User es gewöhnt sind. An Erweiterungen mangelt es nicht, und mit einem eingebauten Tracking-Filter trägt Safari zum Datenschutz bei.

Funktionen7,00

Apple behandelt Safari als Teil von macOS, neue Versionen fallen so gut wie immer mit neuen Betriebssystem-Versionen zusammen. So brachte auch die im Juni 2017 veröffentlichte Version 10.13, High Sierra, einige Neuerungen mit Safari 11.

Die meistdiskutierte Änderung war die Einführung der Intelligent Tracking Prevention (ITP). Apples Anti-Tracking-Lösung setzt auf Machine-Learning-Algorithmen, um Tracking, also die seitenübergreifende Verfolgung von Nutzern, zu unterbinden. Diese Funktion führte zu Kontroversen mit Werbefirmen, die Apple Sabotage vorwarfen. Apple vertritt den Standpunkt, dass ITP keine legitime Werbung blockiert, sondern nur das oft damit verbundene Tracking. Es ist also für Online-Werber unproblematisch, so lange sie Geschäftsmodelle verwenden, die die Privatsphäre ihrer Nutzer respektieren.

Auch eine weitere neue Funktion von Safari 11, der Lesemodus, dürfte in der Werbeindustrie auf wenig Gegenliebe stoßen. Er entfernt alle überflüssigen Formatierungen von Seiten, so dass sie sich in einem einheitlichen, gut lesbaren Layout präsentieren. Werbeanzeigen werden damit selbstverständlich ebenso ausgeblendet. Das ist an sich ein alter Hut, andere Browser und Browser-Erweiterungen können das schon lange. Die Neuerung von Safari ist allerdings, dass der Anwender diesen Lesemodus zur Voreinstellung machen kann, entweder global oder für ausgewählte Websites. So muss er ihn nicht für jeden einzelnen Artikel gesondert einschalten.

Usability und Design8,80

Safari fügt sich nahtlos in die schlichte Eleganz von macOS ein. Die Benutzeroberfläche hat kein Gramm Fett zu viel, keine verspielte Dekoration, keine Schaltfläche, die nicht unbedingt notwendig ist. Safari unterstützt auch keine Themes.

Im Bereich Benutzerführung und Design ist Safari somit die Antithese zu Vivaldi. Der neue Browser aus Norwegen setzt auf Benutzerfreundlichkeit durch maximale Anpassbarkeit, während Apple seinen Kunden zu sagen scheint: Wir haben alles für euch vorbereitet und so ist es gut; ihr müsst euch um nichts mehr kümmern! Wenn Vivaldi ein selbst organisierter Abenteuerurlaub ist, dann ist Safari der Aufenthalt in einem Ferienclub. In einem hochklassigen Club allerdings, in dem es den Gästen an nichts fehlt.

Die User-Experience steht bei Apple im Mittelpunkt

Die Benutzerführung von Safari wirkt sehr sorgfältig durchdacht. Funktionen sind nie unnötig kompliziert, Anwender müssen keine technische Perspektive einnehmen, um die Software zu verstehen, sondern die Technik nimmt eine Anwenderperspektive ein. Ein Beispiel dafür sind die seitenspezifischen Einstellungen wie beispielsweise für die Leseansicht. Wird sie für eine Site aktiviert, bleibt sie aktiv, auch wenn der Anwender später zu dieser Website zurückkehrt.

Das funktioniert auch mit dem Zoomlevel. Vergrößert oder verkleinert der Anwender eine Website, merkt sich Safari die Einstellung.

Menschendenk: Ich habe dieses Ding größer gemacht, also bleibt es auch größer, bis ich es wieder kleiner mache. Computerdenk: Der Wert für den Zoomfaktor hat eine bestimmte Größe, also führe ich eine Rechenoperation mit diesem Wert für alle Instanzen einer Klasse von Objekten aus.

Erweiterbarkeit9,00

Im Vergleich zu anderen Browsern hat sich Safari erst spät auf das Thema Erweiterungen eingelassen. Erst mit der Veröffentlichung von Safari 5 im Juni 2010 versah Apple seinen Browser mit einer Erweiterungsschnittstelle. Damals hatten Browser wie Firefox und Chrome schon längst Erweiterungen implementiert. Natürlich standen anfänglich deutlich weniger Erweiterungen zur Verfügung als für andere Browser.

Mittlerweile hat Safari den Rückstand aufgeholt, mangelndes Erweiterungsangebot ist kein Problem mehr, auch wenn Chrome und Firefox immer noch auf eine größere Anzahl kompatibler Erweiterungen verweisen können. Wichtige Erweiterungen wie Safe to Pocket, der Evernote Web Clipper, HTTPS Everywhere oder uBlock Origin sind auch für Safari verfügbar. Die Installation von Erweiterungen erfolgt über die Safari Extensions Gallery und ist denkbar unkompliziert.

Erweiterungen werden mit einem Klick installiert und sind sofort verfügbar. Ein Neustart des Browsers ist nicht notwendig. Die Extensions Gallery lässt sich nach neuen und beliebten Erweiterungen sortieren und ist in Kategorien wie „Shopping“, „News“ oder „Lesezeichen“ eingeteilt.

Synchronisation5,70

Die Synchronisation von Safari erfolgt über die Apple iCloud, Apples universellen Online-Dienst, der auch als Cloud-Speicher fungiert. Die Synchronisation ist ins Betriebssystem integriert: die entsprechende Einstellung findet sich nicht im Browser, sondern in den Systemeinstellungen des iPhones, iPads oder Macs.

Die Synchronisation für Safari kann entweder ein- oder ausgeschaltet werden. Ist sie für ein Gerät aktiviert, werden Lesezeichen, die Leseliste und offene Tabs synchronisiert. Eine Feineinstellung, mit der beispielsweise nur die Leseliste zwischen Geräten abgeglichen würde, nicht aber die Lesezeichen, ist leider nicht möglich.

Für die Speicherung von Passwörtern verwendet Safari den systemweiten Schlüsselbund. Um Safari-Passwörter zu synchronisieren, muss der Anwender also die Schlüsselbund-Synchronisation in den iCloud-Einstellungen aktivieren.

Sicherheit und Datenschutz9,20

Generell hat Apple einen guten Ruf als sehr sicherheitsbewusstes Unternehmen. 2017 litt dieser Ruf aber unter einer spektakulären Sicherheitslücke seiner neuen Betriebssystemversion High Sierra, die es jedem auf einfache Weise ermöglichte, sich mit Administrator-Rechten anzumelden. Auf der renommierten Hacker-Konferenz Pwn2Own war es zuvor schon einem deutschen Team gelungen, über eine Sicherheitslücke in Safari Administrator-Zugriff auf ein MacBook zu erhalten.

Trotz des gelegentlichen Auftretens von Sicherheitslücken erfüllt Safari allerdings alle Sicherheitsanforderungen an einen modernen Browser. So sorgt beispielsweise auch eine Sandbox-Technologie dafür, dass Websites in einem vom Rest des Computers getrennten Bereich ausgeführt werden. Wie alle anderen Browser im Test hat Safari einen Schutz vor Malware und Phishing-Sites integriert, und wie ebenfalls so gut wie alle anderen Browser verwendet er dazu Google Safe Browsing. Zudem schließt Apple bekannt gewordene Sicherheitslücken üblicherweise schnell mit Updates, die über die Systemaktualisierung automatisch eingespielt werden.

Datenschutz: Safari macht ernst

Mit ITP verfügt Safari seit Version 11 auch über einen Tracking-Schutz. Das ist bei weitem keine Selbstverständlichkeit, obwohl es eine sein sollte. Von den getesteten Browsern haben nur Opera und Cliqz eine ähnliche Funktion eingebaut, wobei diejenige von Opera eigentlich nur eine Filterliste für den Ad-Blocker ist und Cliqz als dezidierter Datenschutz-Browser vermarktet wird. Dass ein vorinstallierter Browser, der nicht speziell auf die Zielgruppe der Sicherheits- und Datenschutzsensiblen zugeschnitten ist, sich so explizit dieses Themas annimmt, ist neu. Es darf gehofft werden, dass Apple hier wie so oft eine Vorreiterrolle einnimmt und andere Browser-Entwickler bald nachziehen.

Systemvoraussetzungen4,00

Safari läuft nur auf Geräten von Apple, dort ist er der vorinstallierte Standardbrowser. Ob iPhone, iPad oder Mac: Wo macOS oder iOS ist, ist auch Safari. Die Windows-Version wird seit Safari 5 nicht mehr aktualisiert und sollte nicht mehr verwendet werden.

Performance8,60

Während die Ergebnisse der Performance-Tests für Windows-Browser nicht besonders eindeutig ausfallen und nur geringe Unterschiede auszumachen sind, lässt sich für macOS sagen: Safari ist der schnellste Browser für den Mac, Punkt. Chrome reicht zwar in manchen Benchmarks an Safari heran und übertrifft ihn sogar teilweise um Haaresbreite, hat aber nie einen ähnlich großen Vorsprung wie Safari in den Benchmarks, in denen er vorne liegt. Firefox ist immer langsamer als jeder der beiden.

Besonders groß ist der Vorsprung von Safari bei MotionMark 1.0, einem Benchmark, der die Grafikfähigkeiten misst. Safari erzielt in diesem Test 446,94 Punkte, Chrome kommt immerhin noch auf 366,06 Punkte. Weit dahinter liegt Firefox mit nur 111,43 Punkten. Auch beim JavaScript-Benchmark JetStream 1.1 liegt Safari mit 221,03 Punkten im Vergleich zu den 175,65 Punkten von Chrome und den 165,11 Punkten von Firefox deutlich in Führung.

Nicht ganz so gut sehen die Werte bei der Arbeitsspeicherbelegung für Safari aus. Wenn zwanzig Tabs gleichzeitig geöffnet sind, belegen alle Prozesse des Programms zusammen 1928 Megabyte. Firefox kommt auf etwa gleich viel, nämlich 1.996,4 Megabyte. Beide liegen damit hinter Chrome, der mit nur 1.676,4 Megabyte auskommt – kein riesiger Unterschied, aber ein signifikanter.

SafariChromeFirefox
ARES-6 1.0.1 24,75 ms 26,08 ms 71,72 ms
JetStream 1.1 221,03 175,65 165,11
MotionMark 1.0 446,94 366,06 111,43
Speedometer 2.0 69,7 77,3 53,3
Octane 2.0 34.351 33.564 31.416
Basemark Web 3.0 567,77 589,18 429,9
Arbeitsspeicher 1928 MB 1676,4 MB 1996,4 MB
Die Benchmark-Ergebnisse auf dem Mac.

Zusammenfassung7,50

Für Windows- und Linux-User ist Safari natürlich keine Option, aber Mac-Usern, die sich sowieso im Apple-Ökosystem bewegen, dürfte die Entscheidung für Safari leichtfallen. Er bringt alles mit, was ein zeitgemäßer Browser haben sollte, ist ein entscheidendes bisschen schneller als andere Browser für den Mac und gut in das Betriebssystem integriert. Die Synchronisation funktioniert einfach über das iCloud-Benutzerkonto, das Apple-Kunden ohnehin verwenden, die Einrichtung eines zusätzlichen Accounts ist nicht nötig.

Manche Anwender könnten der Meinung sein, dass sie nicht genug Möglichkeiten haben, Safari an ihre persönlichen Vorlieben anzupassen – für solche Anwender ist Vivaldi möglicherweise eine bessere Wahl. Aber wer verwendet überhaupt einen Mac, wenn er seine Programme bis ins kleinste Detail durchkonfigurieren möchte? Wer aus Datenschutz- und technopolitischen Gründen lieber einen Open-Source-Browser nutzt, kann zu Firefox greifen. Aber auch hier stellt sich die Frage: Warum dann ein Mac?

Es bleibt also dabei: Safari ist die erste Wahl bei Browsern für den Mac. Er ist nicht nur am schnellsten und optimal in das Betriebssystem integriert, sondern dürfte auch am besten das erfüllen, was Apple-User sich von einem Browser wünschen. Die sinnvollste Alternative ist Chrome, der nicht nur ähnlich aussieht, sondern auch bei der Geschwindigkeit an Apples hauseigenen Browser herankommt.