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Bewertung
8,8
Pro
  • Kostenfreies VPN integriert
  • Opera Turbo beschleunigt das Laden von Websites
  • Blockiert Werbung, Tracker, Bitcoin-Miner und mehr
  • Energiesparmodus
  • Kompatibel mit den meisten Erweiterungen für Chrome
  • Mausgesten
Kontra
  • Keine Synchronisation von Erweiterungen
FAZIT

Opera ist ein ressourcenschonender Browser mit innovativen Funktionen, der in puncto Geschwindigkeit zu den Besten gehört. Eine klare Empfehlung!

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Bewertungskriterien
Browser
Funktionen
Usability und Design
Erweiterbarkeit
Synchronisation
Sicherheit und Datenschutz
Systemvoraussetzungen
Performance

Opera Test

Browser8,80

Opera war nie ganz da, aber auch nie ganz weg. Die Software aus Norwegen ist so etwas wie der ewige Geheimtipp unter den Internet-Browsern. Seit Jahren hält sich der Browser mit dem roten O als Logo bei einem Marktanteil von zwei bis vier Prozent in Deutschland. Je nach aktueller Stärke der Konkurrenz reicht das für den dritten bis sechsten Platz im Ranking der meistgenutzten Browser.

Auf anderen Erdteilen hat Opera einen höheren Stellenwert. Besonders in Afrika ist der Browser beliebt, aber auch in Teilen Asiens. Das ist darauf zurückzuführen, dass Opera sehr ressourcenschonend arbeitet. Das macht ihn für Anwender attraktiv, die sich keine leistungsfähige Hardware und schnelle Internetverbindung leisten können. Vor allem Opera Mini, eine Variante für Java-fähige Handys, hat zu seiner Beliebtheit in Afrika beigetragen, wo Handys die wichtigsten und für viele die einzigen internetfähigen Geräte sind.

Auch bei IT-Experten und anderen technisch versierten Nutzern genießt Opera hohes Ansehen. Diese nutzen gerne die vielen Anpassungsmöglichkeiten, die der Browser bietet. Auch dass Opera einer der innovativsten Browser ist, erhöht seinen Status bei dieser Zielgruppe. Einige Funktionen, die Opera eingeführt hat, sind heute allgemein üblich. Dazu gehören unter anderem Tabs, ein Privatmodus, ein Pop-up-Blocker und das Wiederherstellen der vorhergehenden Browser-Session beim erneuten Öffnen des Programms.

Funktionen9,00

Neben Vivaldi ist Opera der Browser mit dem größten eingebauten Funktionsumfang. Der Browser bietet schon in der Grundkonfiguration viele Funktionen, für die Anwender anderer Browser Erweiterungen installieren müssen. Über die Seitenleiste können User die Chat-Funktionen von Facebook, WhatsApp, Telegram und dem russischen Social-Network VKontakte nutzen.

Auch ein Screenshot-Tool, das im Menü als „Momentaufnahme“ bezeichnet wird, ist mit dabei. Im Unterschied zu seinem Pendant in Firefox bietet es zwar keine halbautomatische Auswahl von Seitenbereichen, dafür stehen dem Nutzer einige Werkzeuge zur Verfügung, mit denen er seine Screenshots bearbeiten kann: Weichzeichnen von Bildausschnitten und Freihand-Zeichnungen sind genauso möglich wie das Hinzufügen von Pfeilen, Selfies und Stickern.

Usability und Design8,40

Auf Grund seiner Seitenleiste unterscheidet sich Opera schon auf den ersten Blick von anderen aktuellen Browsern. Auch mit dem roten O als Logo fällt der Browser ein wenig auf. Abgesehen davon ist die Benutzeroberfläche nicht weiter ungewöhnlich und entspricht ziemlich genau dem, was Anwender von einem aktuellen Browser erwarten. Wenn der Anwender die Seitenleiste ausblendet, sieht Opera nicht viel anders aus als andere Webbrowser auch.

Ein Home-Button ohne Haus

Die Anzahl der Icons in der Navigationsleiste beschränkt sich auf ein Minimum. Links befinden sich ein Vor- und ein Zurück-Button, gefolgt von einem Reload-Button. Die nächste Schaltfläche ähnelt dem klassischen Home-Button, führt aber statt zu einer Suchmaschine (die Standardsuchmaschine ist Google, das lässt sich aber in den Einstellungen leicht ändern) oder einer anderen festgelegten Website zur Schnellwahlseite, die der Browser auch beim Öffnen eines neuen Tabs zeigt. Die Schnellwahl besteht aus Lesezeichen, die als Kacheln dargestellt werden. Das Schnellwahl-Icon zeigt kein Häuschen, wie es bei Home-Buttons üblich ist, sondern vier Rechtecke, welche die Kacheln der Schnellwahl darstellen.

Menü und Mausgesten

Das Programm erscheint durchdacht und benutzerfreundlich. Subjektiv bewertet ist das Menü allerdings eine Spur weniger gelungen organisiert als bei Firefox oder Chrome.

Positiv hingegen ist, dass die Steuerung per Mausgesten ein fixer Bestandteil des Programms ist. Dabei unterstützt Opera nicht nur normale Mausgesten in Form von Bewegungen über die Seite mit gedrückter Maustaste, sondern auch sogenannte RockerGestures, die rein aus dem Drücken der Maustasten bestehen. So geht der Browser beispielsweise eine Seite im Verlauf zurück, wenn der User die rechte Maustaste drückt, während er gleichzeitig die linke hält. Bei der seitenverkehrt ausgeführten Geste, also ein Linksklick bei gehaltener rechter Maustaste, lädt der Browser die folgende Seite im Verlauf.

Erweiterbarkeit9,00

Opera hat eine eigene Website für Erweiterungen, Anwender können aus etwas 2.000 verschiedenen wählen. Das Erweiterungsangebot ist also nicht so groß wie bei Chrome oder Firefox, übersteigt jedoch das von Edge deutlich. Das Erweiterungsverzeichnis ist in verschiedene redaktionelle Bereich wie „Datenschutz und Sicherheit“ oder „Seitenleiste“ gegliedert, um die Suche nach Erweiterungen zu erleichtern. Leider ist jedoch eine Sortierung innerhalb dieser Bereiche (beispielsweise nach Anzahl der Downloads oder nach Nutzerwertung) nicht möglich. Viele verbreitete Erweiterungen, die aus anderen Browsern bekannt sind, gibt es auch für Opera. Dazu gehören beispielsweise Social Fixer for Facebook, Boomerang for Gmail, Pushbullet und der Evernote Web Clipper.

Dass das Gras auf der anderen Seite grüner ist, solange es dort deutlich mehr Erweiterungen gibt, dürfte auch den Opera-Entwicklern klar sein. Immerhin haben sie eine Erweiterung mit dem Titel Install Chrome Extensions (siehe auch veröffentlicht. Ist sie installiert, kann Opera auch mit Erweiterungen aus dem Chrome Web Store umgehen. Diese zu installieren erfordert zwar einen zusätzlichen Bestätigungsklick im Erweiterungs-Manager, funktioniert aber ansonsten genauso einfach wie die Installation von Opera-eigenen Erweiterungen.

Nicht alle Chrome-Erweiterungen funktionieren in Opera wie gewünscht. Zum Beispiel Momentum. Diese Erweiterung soll die Startseiten von neuen Tabs ersetzen. Das gelingt jedoch in Opera nicht; der Browser zeigt beim Öffnen eines leeren Tabs weiterhin die Standardstartseite. Um zur Startseite von Momentum zu gelangen, muss der Anwender das Icon der Erweiterung anklicken.

Weder für Opera-Erweiterungen noch für solche aus dem Chrome Web Store wird der Browser neu gestartet. Erweiterungen stehen sofort nach der Installation zur Verwendung bereit.

Synchronisation7,10

Opera verfügt über einen eigenen Synchronisationsdienst. Dieser gleicht Lesezeichen, Tabs, die Schnellwahl, Einstellungen und Passwörter zwischen verschiedenen Browser-Versionen an. Im Gegensatz zu Firefox und Chrome synchronisiert Opera also keine Erweiterungen. Mit mobilen Geräten werden leider auch Passwörter und Einstellungen nicht synchronisiert. Wer Opera auch am Smartphone oder Tablet verwendet und all seine Logins nutzen möchte, ist auf einen externen Passwortmanager wie LastPass angewiesen, alleine schon deshalb, weil die Mobilversion von Opera keine Erweiterungen unterstützt.

Sicherheit und Datenschutz10,00

Ein besonderes Highlight ist das eingebaute VPN. Es genügt, ein Häkchen in den Einstellungen zu setzen, um sich weitgehend anonym über eine verschlüsselte Verbindung im Web zu bewegen. Mit diesem kostenlosen Service setzt sich Opera deutlich von den anderen Browsern ab – mit so etwas kann kein Mitbewerber aufwarten!

Im Gegensatz zu kostenpflichtigen VPN-Diensten kann der Anwender beim VPN von Opera nicht wählen, welchen Server er verwenden möchte. Für den Serverstandort hat der Anwender nur die Wahl zwischen den drei Weltregionen „Europa“, „Asien“ sowie „Nord- und Südamerika“. Das VPN ist auch nicht besonders schnell, das Laden von Seiten wird dadurch spürbar verzögert. Das sind kleine Einschränkungen, die bei einem kostenlosen Service völlig akzeptabel sind.

Schutz vor Phishing, Malware, Werbung, Trackern und Krypto-Minern

Wie mittlerweile alle wichtigen Browser hat Opera einen Schutz vor Malware- und Phishing-Attacken eingebaut, der mit der Einstellungsoption „Schütze mich vor bösartigen Websites“ aktiviert wird. Auch ein Ad-Blocker gehört zur Standardausstattung des Browsers. Ist dieser aktiviert, zeigt ein Icon rechts in der Adresszeile, wie viele Werbeanzeigen auf der gerade geöffneten Seite herausgefiltert wurden. Über dieses Icon lässt sich der Ad-Blocker auch für die jeweilige Seite deaktivieren. Das ist wichtig, da viele Websites mittlerweile den Zugriff auf ihre Inhalte nur erlauben, wenn der Anwender das Anzeigen von Werbung zulässt.

Der Anwender kann in den Einstellungen genau festlegen, welche Filterlisten der Ad-blocker verwendet. Zur Auswahl stehen auch die Listen EasyPrivacy und NoCoin, die Tracking und Scripts zum Mining von Kryptowährungen blockieren. Die Filtertechnologie des Ad-Blockers wird also nicht nur zur Unterdrückung von Werbeanzeigen verwendet, sondern dazu, den Anwender vor verschiedenen Arten von unerwünschten Inhalten zu schützen. Zudem kann er manuell weitere Filterlisten hinzufügen, so dass vielfältige weitere Anwendungen möglich sind. Im Web gibt es beispielsweise auch Listen, die Social-Media-Content wie Facebooks Like-Button auf Websites blockieren.

Systemvoraussetzungen10,00

Opera ist für so viele Plattformen verfügbar wie kein anderer Browser. Auf der Website stehen Versionen für die Desktop-Betriebssysteme Windows, macOS und Linux (Ubuntu) bereit, mit Android- und iOS-Versionen ist der Browser auch auf den meisten Smartphones und Tablets lauffähig. Für Windows veröffentlicht Opera auch eine portable Version, die auf USB-Sticks installiert wird.

Android-Anwender haben die Wahl zwischen Opera Mini, einer Variante, die auch auf alten Geräten und bei langsamen Internetverbindungen gut funktioniert, und der vollständigen Mobilversion. iOS-Nutzern steht nur Opera Mini zur Verfügung. Sogar Nutzer gewöhnlicher Handys ohne Smartphone-Betriebssystem müssen nicht auf Opera verzichten. Für sie gibt es eine Version von Opera Mini, die auf jedem Handy lauffähig ist, das den Standard J2ME für die Installation von Java-Programmen unterstützt.

Als einzige Hardwarevoraussetzung für die Desktop-Versionen gibt Opera an, dass der Prozessor den SSE2-Befehlssatz unterstützten muss. Dieser wurde von Intel im Jahr 2000 mit dem Pentium 4 eingeführt, auf so gut wie allen neueren Computern ist Opera also lauffähig, sofern ein aktuelles Betriebssystem installiert ist. Nötig sind mindestens Windows 7, macOS Yosemite 10.10 oder Ubuntu 16.04. Auch auf anderen Linux-Distributionen (openSUSE, Fedora, …) funktioniert das Ubuntu-Packet von Opera.

Performance7,80

Opera hat einen Ruf als besonders ressourcenschonender Browser. Ältere Versionen passten sogar noch auf eine Floppy-Disk, als andere Browser bereits ein Vielfaches an Speicherplatz benötigten. Eine Floppy-Disk hätte mit 1,44 Megabyte Speicherplatz nicht einmal ausreichend Platz für ein übliches Smartphone-Foto. Ganz so bescheiden ist die aktuelle Version 50 natürlich nicht mehr, aber auch sie hat mit nur 127 Megabyte den niedrigsten Speicherplatzbedarf aller Browser im Test.

Sparsamer Umgang mit Arbeitsspeicher

Auch bei der Arbeitsspeicherbelegung ist Opera den Mitbewerbern voraus. Nur 105 Megabyte benötige der Browser in unserem Test ohne geöffnete Websites. Mit 20 geöffneten Tabs belegt das Programm 1.051 Megabyte RAM und damit signifikant weniger als beinahe alle anderen Browser. Nur Vivaldi hat mit 966 Megabyte noch weniger Arbeitsspeicherverbrauch.

Die Startzeit von Opera liegt mit 0,33 Sekunden zwischen Chrome (0,20 Sekunden) und Firefox (0,44 Sekunden). Wir vergleichen dabei allerdings die Zeiten der „nackten“ Browser ohne Erweiterungen, die den Programmstart verzögern würden. Der Geschwindigkeitsvorteil von Chrome relativiert sich dadurch, denn einige Funktionen, die bei diesem Browser nachgerüstet werden müssen, sind bei Opera fixer Programmbestandteil.

Bei den Browser-Benchmarks schneidet Opera gut bis durchschnittlich ab. Gemeinsam mit Chrome und dem ebenfalls Chrome-basierten Vivaldi gehört Opera zu den schnellsten Browsern. In den meisten Benchmarks liegt Opera knapp hinter Chrome. Die Leistungen von Opera und Vivaldi ähneln sich sehr, sie belegen abwechselnd den zweiten und den dritten Platz. Nur bei JetStream 1.1, einem Benchmark, der die JavaScript-Geschwindigkeit vor allem bei sehr fortschrittlich programmierten Web-Applikationen misst, schneidet Opera schlecht ab. Der Browser erzielt nur 130 Punkte und ist so mit einem deutlichen Abstand von mehr als 20 Punkten Letztplatzierter.

Schnell und stromsparend

Opera Turbo beschleunigt das Laden von Websites bei langsamen Verbindungen deutlich. Ist diese Option aktiviert, werden alle Websites über die Opera-Server geladen, die sie komprimiert an den Browser weitergeben. Bei einer schnellen DSL-Leitung entsteht dadurch kein deutlicher Geschwindigkeitsgewinn, wer allerdings mit einer langsamen Mobilfunkverbindung surft, profitiert von dieser Funktion. Da weniger Daten übertragen werden, ist Opera Turbo auch für Nutzer von Tarifen mit beschränktem Datenvolumen interessant.

Eine weitere Besonderheit von Opera ist der Energiesparmodus. Dieser reduziert den Stromverbrauch, so dass Laptop-Nutzer länger im Web surfen können, ohne ihren Akku laden zu müssen. Möglich wird das vor allem dadurch, dass nicht benötigte Hintergrundprozesse deaktiviert werden.

Zusammenfassung8,80

In gewisser Weise ist Opera der bessere Chrome. Opera braucht weniger Arbeitsspeicher und Festplattenplatz, hat aber trotzdem viele sinnvolle Funktionen bereits integriert, die Anwender bei Chrome mit Erweiterungen nachrüsten müssen.

Dass Opera zwar schnell ist, aber bei der Geschwindigkeit keine absoluten Bestwerte liefert, fällt bei der Alltagsnutzung nicht auf. Viel relevanter sind innovativen Funktionen wie das integrierte VPN, der Ad-Blocker, der auch vor Trackern und Bitcoin-Minern schützt, die Beschleunigung der Ladezeiten durch Opera Turbo und der Energiesparmodus.

Eine Abweichung von dem gewohnten Erscheinungsbild eines Browsers stellt die konfigurierbare Seitenleiste dar. Sie unterstreicht visuell, wofür der Browser steht: Opera ist eine Alternative zu bekannteren Browsern, die einiges anders und vieles besser macht.