Wie man Marder wieder loswird

Wie man Marder wieder loswird

Auf den ersten Blick sind Marder durchaus possierlich anzusehen. Schnell erweisen sie sich jedoch als unangenehme kleine Plagegeister, die in Gartenhäuser oder auf Dachböden eindringen und schlimme Schäden am Auto anrichten. Hat es sich ein Marder erst einmal gemütlich gemacht, werden Sie ihn nicht so einfach wieder los. Neben ein paar Maßnahmen, die ihn zumindest vorübergehend verjagen, sollten Sie vor allem Vorsorge betreiben.

Kulturfolger auf unseren Grundstücken

Eine Menge Tiere passen sich der menschengemachten Veränderung der Umwelt an und teilen sich den Lebensraum mit uns. Kulturfolger nennt man solche Lebewesen, zu denen unter anderem Füchse, Feldhasen, Waschbären, Igel und Fledermäuse gehören. Einige dieser Tiere sind jedoch nicht so gern gesehene Gäste auf dem eigenen Grundstück: Sie durchwühlen Müll, plündern Gemüsebeete und platzieren ihre Hinterlassenschaften in Gärten. Manche Tiere dringen auch in Keller oder Dachböden ein und richten sich dort einen Unterschlupf ein – so zum Beispiel der Marder.

An und für sich sind Steinmarder oder auch Hausmarder sehr scheu und fliehen vor Menschen. Unangenehm werden sie, wenn sie sich Zugang zum Dachboden verschaffen. Von dort aus können sie in die Wände eindringen, wo sie in der Nacht laut rascheln, quiekende Schreie ausstoßen und das Dämmmaterial zerstören. Noch dazu hinterlassen ihre Ausscheidungen einen unangenehmen Geruch und können Krankheiten übertragen. Daran erkennen Sie definitiv, dass sich ein Marder bei Ihnen eingenistet hat. Aber auch Kratzspuren und Pfotenabdrücke sind Hinweise. Damit es gar nicht erst so weit kommt, sollten Sie sichergehen, dass die Tiere keinen Zugang zu Ihrem Dachboden finden. Selbst eine lockere Dachschindel oder ein fünf Zentimeter breiter Spalt kann genügen.

Empfindliche Sinne

Wenn Sie einmal einen Marder unfreiwillig in Ihrem Dachboden beherbergen, ist es schwierig, ihn wieder loszuwerden. Die kleinen Nager haben jedoch ein feines Gehör – eine durchgängige Geräuschkulisse bei Tag, etwa ein laufendes Radio auf dem Dachboden, stören sie in ihrer Ruhe. Achten Sie darauf, dass Sie damit nicht sich selbst oder Ihre Nachbarn belästigen. Auch wenn Sie täglich auf den Dachboden gehen und dort Lärm machen oder Kisten herumräumen, fühlt sich der Marder gestört.

Eine zuverlässige Alternative ist ein sogenannter Marderschreck – ein Gerät, das Töne im für Menschen nicht hörbaren Ultraschallbereich aussendet. Das verschreckt die Tiere und ist im Garten aufgestellt auch eine gute Abwehr gegen andere Störenfriede wie Waschbären oder Maulwürfe. Katzen oder Hunde nehmen diese Töne allerdings ebenfalls wahr, was Sie bedenken sollten, wenn Sie nicht Ihren eigenen Haustieren die Behausung ungemütlich machen wollen.

Eine weitere Möglichkeit ist, den empfindlichen Geruchssinn der Marder zu reizen. Hierfür können Sie WC-Duftsteine, großzügig mit Parfüm besprühte Stofftücher oder Hundehaare nutzen. Allerdings gewöhnen sich die Marder mit der Zeit an diese Gerüche. Ewig werden Sie die Eindringlinge damit also nicht los.

Professionelle Hilfe

Der Marder unterliegt dem Jagdrecht und darf daher weder vergiftet noch mit Fallen gefangen werden – auch nicht mit Lebendfallen. Zudem gilt vom 1. März bis 15. Oktober eine Schonzeit, in der ein Marder zwar vertrieben, nicht aber gejagt werden darf. Letzteres müssen Sie Fachleuten überlassen, wenn Sie die Plagegeister auf andere Weise nicht loswerden. Über die zuständige Verwaltungsbehörde können Sie eine/n JägerIn zur Beseitigung eines Marders oder anderer Kulturfolger beauftragen.

Im Anschluss sollten Sie alle möglichen Zugänge, durch die der Marder zu Ihnen eingedrungen sein kann, verschließen, lose Dachziegel befestigen und Schlupflöcher mit feinem Maschendraht versperren. Wenn einmal ein Marder zu Ihnen gekommen ist, schaffen das auch andere.

Vom Auto fernhalten

Besonders ärgerlich ist es, wenn sich ein Marder an Ihrem Auto zu schaffen macht. Wenn er Kabel oder zum Beispiel den Kühlwasserschlauch im Motorraum durchbeißt, kann es zu schwerwiegenden, kostenintensiven Schäden kommen. Sobald Sie den Verdacht haben, dass ein Marder an Ihrem Auto war, beispielsweise aufgrund von Kratzspuren, sollten Sie sowohl den Innenraum des Motors als auch den Standort des Fahrzeugs gründlich säubern. Ein Parkplatzwechsel genügt nicht. Marder markieren ihren Unterschlupf, was andere Artgenossen anlockt. Diese sind für durchgebissene Kabel verantwortlich, weil sie den Unterschlupf ihres Revierkontrahenten verwüsten wollen.

Schaffen Sie Vorkehrungen, damit die kleinen Plagegeister gar nicht erst unter Ihr Auto gelangen. Einen Marderschreck gibt es auch speziell für das Auto, der in diesem Fall im Motorraum angebracht und durch die Batterie gespeist wird. Alternativ hilft ein Gitter mit engmaschigem Drahtgeflecht, das Sie unter das geparkte Fahrzeug legen. Die Marder weichen vor einem solchen Untergrund oft zurück, da sie sich darin verfangen können.


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