Wichtige und unwichtige Dinge im Backpacking-Rucksack

Wichtige und unwichtige Dinge im Backpacking-Rucksack

Backpacking ermöglicht es, durch die ganze Welt zu reisen, ohne ein Vermögen ausgeben zu müssen – sei es für ein paar Wochen oder sogar mehrere Monate. Erforderlich ist neben einer cleveren Planung vor allem ein großer Rucksack mit allen nötigen Utensilien. Was darf in einem Backpacking-Rucksack auf keinen Fall fehlen und worauf können EinsteigerInnen verzichten?

Ich packe in meinen Backpacking-Rucksack

BackpackerInnen stehen beim Packen vor einer schwierigen Aufgabe: Immerhin muss alles mit, was für die Reise nötig ist, und trotzdem sollte der Rucksack leicht genug sein, sodass er sich stundenlang auf dem Rücken tragen lässt. Das erfordert einiges an Umdenken. Gerade wenn es sich um die erste Backpacking-Reise handelt, weiß man oft nicht, was tatsächlich zum Einsatz kommen wird. Daher tendieren viele dazu, mehr einzupacken, als nötig ist.

Der Schlüssel beim Packen ist aber nicht der Gedanke „Was könnte ich in Situation xy gebrauchen?“, sondern „Was ist für meine Reise lebensnotwendig?“. Alles, was gar nicht oder höchstens gelegentlich zum Einsatz kommt, muss nicht in den Rucksack. Fehlt an einem Punkt während der Reise doch etwas, ist es meist kein Problem, es sich vor Ort zu kaufen oder auszuleihen.

Was Sie letztendlich für Ihre Reise benötigen, hängt vor allem von den Gegebenheiten des Ziellandes oder der Zielländer ab. Wer in tropische Länder reist, benötigt andere Dinge als jemand, der kalte Regionen erkundet. Auch die Infrastruktur, die medizinische Grundversorgung, häufige Krankheiten sowie gesetzliche Regelungen der Reiseziele spielen eine Rolle. Hinzu kommen geplante Aktivitäten und individuelle Bedürfnisse wie spezifische Medikamente. Daher existiert keine universelle Packliste, die alle Situationen abdeckt. Versionen von erfahrenen BackpackerInnen helfen zwar, einen Überblick über nützliche Ausrüstungsgegenstände zu gewinnen, aber ihre Umstände und Bedürfnisse werden nie vollständig mit den eigenen übereinstimmen. Sowohl die Listen von langjährigen Rucksack-Reisenden als auch die folgenden Vorschläge dienen daher vorwiegend als Inspiration.

Dokumente

Für Reisen außerhalb Europas ist ein Reisepass und oft auch ein internationaler Impfpass erforderlich. Ihren regulären sowie einen internationalen Führerschein benötigen Sie zum Autofahren. Weitere Dokumente und Nachweise, die sie brauchen und die sich nicht online abrufen lassen, entnehmen Sie am besten den offiziellen Seiten der Zielländer oder dem Auswärtigen Amt.

Ein Tipp

Fotografieren Sie die wichtigsten Dokumenten und laden Sie sie in Ihrem bevorzugten Cloud-Dienst hoch. Falls sie gestohlen oder beschädigt werden, können Sie sich weiterhin ausweisen.

Reiseapotheke

Wer neue Länder und Regionen erkundet, kann sich verletzen oder krank werden. Daher ist es praktisch, wenn Sie bereits einige Mittel zur Erstversorgung im Rucksack haben. Einfache Schmerztabletten wie Paracetamol oder Ibuprofen hemmen auch Entzündungen und senken Fieber. Um Verletzungen vor Ort schnell zu behandeln, sind Wunddesinfektionsmittel, Verbandszeug und Pflaster ratsam. Je nach Reiseziel und körperlichem Befinden kommen mitunter spezielle Tools und Medikamente hinzu. In tropischen Regionen zum Beispiel ist Mückenspray essenziell, da die Tiere verschiedene Krankheiten wie Malaria, Zika- und Denguefieber übertragen.

Hygiene und Kosmetikartikel

Im Alltag kommen zahlreiche Hygiene- und Kosmetikprodukte wie Make-up, Hautpflegeprodukte, Shampoo und Duschgel zum Einsatz. Während der Reise nutzen Sie möglicherweise nur einen kleinen Teil davon. Wer mehr Zeit mit Outdoor-Aktivitäten als in Städten verbringt, verzichtet eher auf Kosmetika. Bei Aktivitäten in tropisch warmen Ländern fühlt sich Make-up zudem oft unangenehm auf der Haut an. Allenfalls Wimperntusche und Eyeliner sind zum Ausgehen abends tragbar. Eine gute Sonnencreme ist in diesen Gegenden hingegen unverzichtbar.

Um Platz zu sparen, sind anstelle von großen Shampoo- und Duschgelflaschen auch Körper- und Haarseifen ratsam. Eine Zahnbürste und -pasta sowie eine kleine Haarbürste und ein Rasierapparat gehören ebenfalls in die Tasche. Ein großes Handtuch oder einen Fön hingegen benötigen Sie nicht: Meist erhalten Sie diese in der Unterkunft. In warmen Gegenden sind die Haare ohnehin schnell trocken.

Kleidung

Bei der Kleidung tendieren viele dazu, lieber zu viel als zu wenig einzupacken. Tatsächlich können Sie die Kleidung bedenkenlos im Waschsalon waschen. Die Kosten sind von Land zu Land unterschiedlich. An einigen Orten zahlen Sie nicht mehr als einen Euro. Selbst für lange Reisen genügt es, komfortable Kleidung für eine Woche einzupacken.

Besonders wenn viele Outdoor-Aktivitäten geplant sind, empfiehlt es sich, praktische, schnell trocknende und unempfindliche Kleidung zu wählen. In warmen Gegenden ist luftige Kleidung aus Materialien wie Leinen und Baumwolle sinnvoll. Besteht allerdings eine hohe Gefahr, durch Zeckenstiche mit tropischen Krankheiten wie Malaria angesteckt zu werden, ist es mitunter sinnvoll, die angreifbare Fläche durch lange Kleidung zu reduzieren. Pullover oder dicke Jacken sind bei den hohen Temperaturen hingegen nicht erforderlich.

Selbst an kalten Orten ist es nicht unbedingt ratsam, die dicke Winterjacke mitzunehmen, da sie sehr viel Platz im Rucksack einnimmt. Stattdessen bietet sich Layering an, also das Tragen von mehreren dünnen Schichten übereinander. Das könnten zum Beispiel Top, Shirt, Langarmshirt, zwei Pullover und eine dünne Jacke sein.

Kleidungsstücke, die sich multifunktional einsetzen lassen, schaffen ebenfalls Platz im Rucksack: Eine Leggins kann etwa die Schlafanzughose ersetzen, während ein Sarong auch zum Strandtuch oder zur Decke werden kann.

Elektronik

Für Reisen, insbesondere Backpacking, ist es ratsam, so wenig Technik wie möglich einzupacken. Das spart nicht nur Platz und Gewicht, sondern Sie müssen sich auch keine Sorgen darüber machen, dass die teuren Geräte abhandenkommen oder Schaden nehmen. Im Grunde genügt das Smartphone mit dem passenden Ladekabel. Mittlerweile lässt sich damit nahezu alles machen, dass Sie auch mit einem Laptop erledigen würden.

ReisebloggerInnen und alle, die das Gesehene per Foto und Video verewigen möchten, benötigen zwar eine gute Kamera, aber es muss nicht die teure, wuchtige Spiegelreflexkamera mit einer Menge Zubehör sein. Unterwegs ist es oft praktischer, ein Smartphone mit guter Kamera oder eine Premium-Kompaktkamera zu nutzen. Die beste Kamera ist nämlich immer die, die man gerade dabeihat. Eine kleine, leichte Kamera lässt man erfahrungsgemäß seltener in der Unterkunft als ein handliches Gerät, das man in einfach in die Hostentasche stecken kann.

Ob Adapter und Reisestecker in den Rucksack müssen, ist ortsabhängig. In vielen südostasiatischen Länder sind sie nicht erforderlich. In anderen Gegenden ist es sinnvoll, vor Ort einen kleinen Steckadapter zu kaufen.

Ausrüstungsgegenstände

Mit Kleidung, Hygieneartikeln, Reiseapotheke und Elektronik ist der Rucksack bereits gut gefüllt. Große und sperrige Gegenstände wie Surfboard, Campingkocher oder Gitarre haben weder Platz noch sind sie tatsächlich nötig. Bei Bedarf lassen sie sich meist ausleihen.

Packwürfel hingegen, insbesondere komprimierbare Varianten, helfen dabei, den Rucksackinhalt zu sortieren und platzsparend zu verstauen. Statt eines großen Schlafsacks genügt meist ein einfaches Schlafsackinlett. Es nimmt nicht nur weniger Raum ein, sondern eignet sich auch als Bettlakenersatz oder hygienische Schicht zwischen Körper und geliehenem Schlafsack.

Wer mehrere Tage in einer Region verbringt und nicht durchgängig das gesamte Gepäck tragen möchte, packt am besten einen kleinen Tagessrucksack ein füllt ihn mit dem Nötigsten. Der Rest bleibt in der Unterkunft. Für Outdoor-Trips ist es sinnvoll, wasserdichte Beutel oder kleine Taschen parat zu haben, die die Wertgegenstände vor Wasser, Staub und Schmutz schützen.


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