Alte Lebkuchen weiterverwenden

Alte Lebkuchen weiterverwenden

Wer aus der Weihnachtszeit noch Lebkuchen übrig, aber kein Bedürfnis mehr nach den würzigen Naschereien hat, fragt sich vielleicht, was man damit anfangen kann. Zum Wegwerfen sind sie zu schade und außerdem wäre das Lebensmittelverschwendung. Gleichzeitig werden Lebkuchen mit der Zeit immer härter und im Zuge dessen weniger verlockend. Mit einigen kleinen Modifizierungen können Sie das Gebäck jedoch gut weiterverwenden.

Wohin mit den Leckereien?

Spätestens zu Neujahr hat sich der Süßigkeitenteller von Weihnachten deutlich geleert. Übrig ist nur noch, was niemand mehr sehen kann. Das schlechte Gewissen, das viele im Januar nach der Völlerei während der Feiertage plagt, lässt die Überbleibsel schnell in einer Blechdose im Schrank verschwinden. Schließlich stehen schon bald wieder die Schoko-Osterhasen im Supermarktregal und die nächsten Feiertage voller Schlemmer- und Naschereien an. Bis dahin wird vielleicht noch die eine oder andere Marzipankartoffel genascht, ein typisches Weihnachtsgebäck bleibt jedoch meist auf der Strecke: der Lebkuchen – was auch daran liegt, dass er mit der Zeit seine fluffig-weiche Konsistenz verliert und hart wird.

Lebkuchenleben verlängern

Wenn Ihnen der Lebkuchen zu trocken geworden ist, legen Sie ihn einfach ein paar Tage zusammen mit einem Stück Apfel in eine luftdicht verschlossene Dose. Der Apfel, den Sie bestenfalls alle ein bis zwei Tage auswechseln, gibt Feuchtigkeit ab, wodurch der Lebkuchen wieder weich wird.

Eine neue Aufgabe für den Lebkuchen

Alternativ können ausgediente, hart gewordene Lebkuchen gut weiterverwertet und zur Grundlage einiger kreativer Rezepte, vor allem für Backwaren, werden. Zahlreiche Desserts bekommen mit dem würzigen Geschmack einen neuen Pfiff und sogar herzhafte Optionen bieten sich an.

Trüffelpralinés mit Lebkuchen

Für dieses Rezept müssen Sie die alten Lebkuchen besonders fein pürieren, bestenfalls mit einem Stabmixer. Zuvor weichen Sie sie gegebenenfalls (wenn sie besonders hart sind) eine Weile ein. Im Anschluss vermischen Sie die pürierte Masse mit einem Schuss Orangenlikör oder Rum, in etwa 40 Milliliter auf 200 Gramm Lebkuchen. Nebenbei schmelzen Sie circa 150 Gramm Schokolade und 25 Gramm Butter, ebenfalls auf 200 Gramm Lebkuchen gerechnet, was am Ende ungefähr 20 Pralinen entspricht. Mischen Sie alles zusammen und stellen Sie die Masse für etwa drei Stunden kühl. Danach können Sie kleine Kugeln formen und in Krokant, Schokostreuseln, gehackten Mandeln, Kokosflocken oder Kakaopulver wälzen – fertig sind die Lebkuchen-Trüffel.

Kuchenboden mit Lebkuchen

Wenn Sie einen Käsekuchen backen möchten, können Sie den Boden zu einem Großteil aus Lebkuchen herstellen. Für eine Springform mittlerer Größe (22 bis 25 Zentimeter im Durchmesser) brauchen Sie etwa 250 Gramm zerbröselte Lebkuchen und halb so viel Butter. Schmelzen Sie diese und vermischen Sie beide Zutaten zu einer breiigen Masse. Anschließend wird sie gleichmäßig auf dem Boden und an den Rändern der Kuchenform verteilt. Für den restlichen Kuchen gehen Sie nach einem beliebigen Rezept vor.

Lebkuchensauce

Wer genug vom Süßen hat, kann alte Lebkuchen zu einer würzigen Sauce verarbeiten, die gut zu Fleisch wie Geflügel und Wild, aber auch zu Knödeln und Pilzen passt. Wichtig ist, dass Sie hierfür etwaige Verzierungen aus Zuckerguss entfernen beziehungsweise Schokoladenüberzug wegschneiden. Lassen Sie dann die Lebkuchen etwa eine halbe Stunde in Wasser einweichen. Danach pürieren Sie sie möglichst fein und mischen Gemüsebrühe hinzu, sodass eine dickflüssige Sauce entsteht. Nach Belieben können Sie diese mit Salz und Pfeffer oder auch Koriander und Rotwein würzen.

Lebkuchen-Crumble als Topping

Trockene und sogar harte Lebkuchen können Sie, einmal zerkrümelt, wunderbar über verschiedene Desserts und Süßspeisen streuen. Backen Sie sie davor einfach eine Zeitlang im Backofen, um sie härter oder etwas knuspriger zu machen. Anschließend sind ideal als Topping für Eis, Porridge oder Milchreis sowie als Ebene in Schichtdesserts mit Quark, Sahne und Fruchtkompott. Auch Spekulatius, Vanillekipferl oder andere übrig gebliebene Weihnachtsplätzchen eignen sich hierfür gut.


Teaserbild: © New Africa / stock.adobe.com | Abb. 1: © Dusan Zidar / stock.adobe.com | Abb. 2: © HLPhoto / stock.adobe.com