Wer eine Blu-Ray-Player-Software nicht nur zur Medienwiedergabe, sondern auch zur Medienverwaltung nutzen möchte und auf eine Anbindung an Social-Media-Portale Wert legt, ist bei Power DVD richtig. Das Programm überzeugt nicht nur mit seinem großen Funktionsumfang, sondern auch mit einer intuitiven Bedienung und einer guten Performance.
Seit Mitte April 2020 ist eine neue Version von Cyberlink PowerDVD erhältlich. PowerDVD 20 igibt es n drei unterschiedlich umfangreichen Varianten:
Wir haben uns im Test CyberLink PowerDVD 20 Ultra angeschaut. Der Grund für diese Entscheidung ist, dass wir von allen Anbietern im Test die jeweils umfangreichste Version gewählt haben.
In unserem Vergleich ist CyberLink PowerDVD 20 Ultra das teuerste Programm. Allerdings rechtfertigt der beeindruckende Funktionsumfang den hohen Preis.
Die Luxusversion von Cyberlink spielt Blu-Ray-Discs, DVDs, CDs und diverse digitale Formate ab. Sie bietet aber noch einige Funktionen mehr. Mit der integrierten Medienbibliothek eignet sich die Software gut als Medienverwaltungssoftware für Bilder, Videos und Musik. Nutzer erhalten außerdem Zugriff auf die Cyberlink Cloud und ein Jahr lang 100 Gigabyte Speicherplatz. Dort können sie ihre Medien sichern und von unterwegs aus darauf zugreifen. Medien können per Link mit anderen geteilt und auch ohne PowerDVD im Browser abgespielt werden. Auch im eigenen Home-Netzwerk lassen sich alle Medien geräteübergreifend und ohne Unterbrechung abspielen. Das ist nicht nur äußerst praktisch, sondern auch ein Alleinstellungsmerkmal in unserem Test.
Darüber hinaus hebt sich PowerDVD 20 Ultra mit der Anbindung an Social-Media-Portale von der Konkurrenz ab. Mit ihr laden Nutzer sehr bequem Videos auf YouTube und Vimeo hoch. Bilder können sie aus der Software heraus per E-Mail verschicken und ausdrucken.
Tolles Extra: CyberLink PowerDVD bietet die Möglichkeit, sich Videos von YouTube und Vimeo in der Software anzeigen zu lassen und diese dort zu sortieren. Ein Account bei den Portalen ist dafür nicht notwendig. Darüber hinaus können Anwender YouTube-Videos „pinnen“ – dann lädt das Programm sie herunter, sodass Nutzer die Videos künftig auch ansehen können, ohne mit dem Internet verbunden zu sein. Auch YouTube-HDR, 360°- und 4K-Videos werden unterstützt.
Ein weiteres Highlight von PowerDVD 20 Ultra ist der TV-Modus: Davon profitieren Nutzer, die Medien vom PC oder Laptop in hoher Qualität (etwa in Ultra HD 4K oder sogar 8K) auf ihrem Fernseher wiedergeben möchten. In diesem Modus ist die Nutzeroberfläche für den TV optimiert. Mit TrueTheater-Verbesserungen erhöhen User die Farb- und Audio-Qualität. Zudem ermöglicht der TV-Modus eine BD-Wiedergabe auf dem Fernseher im Full-Screen, also ohne störende schwarze Balken und Schriftfelder. Darüber hinaus ist CyberLink PowerDVD 18 Ultra mit den Streaming-Boxen beziehungsweise Sticks von Roku, Fire TV, Chromecast und Apple TV kompatibel und ermöglicht so ein besseres Media-Casting.
User profitieren außerdem von sehr vielen Audio- und Video-Einstellungen. Bei der Wiedergabe haben sie die Wahl zwischen Kopfhörern und zwei, vier, sechs oder acht Lautsprechern sowie zwischen Stereo, Dolby Surround Compatible Downmix, Dolby Virtual Speaker und TrueTheater Surround. Zudem besteht die Möglichkeit, die Audioausgabe zu synchronisieren.
In den Videoeinstellungen wählen Anwender ein Seitenverhältnis (beibehalten, strecken, füllen) und aktivieren bei entsprechendem Ausgangsmaterial den High-Performance-Modus zur Wiedergabe von 4K UHD-Inhalten. Zudem gibt es ein paar Deinterlacing-Einstellungen zur Vermeidung von horizontalen Streifen bei der Wiedergabe auf dem PC-Monitor. Mit den TrueTheater-Einstellungen optimieren Nutzer die Ton- und Bildqualität ihrer Videos.
Ähnlich viele Optionen bietet in unserem Test nur WinDVD. Mit den übrigen Programmen sind Nutzer wesentlich eingeschränkter, bezahlen dafür aber auch weniger Geld.
Viele Einstellungsmöglichkeiten bietet PowerDVD auch hinsichtlich der Untertitel. Nutzer können die Schriftart, die Schriftgröße, die Schriftartfarbe, die Randfarbe und die Position anpassen. Das Hinzu- und Abschalten der Untertitel und der Wechsel der Tonspur während der Wiedergabe funktionieren problemlos. Ähnlich viele Möglichkeiten bietet ansonsten nur Leawo.
Den Regionalcode wechseln User wie auch mit WinDVD bis zu fünfmal. Mehr Flexibilität bietet nur die Regionalcode-freie Software von Leawo.
Download und Installation des Programms verliefen im Test problemlos ohne Drive-by-Installationen oder sonstigen Störungen. Im Anschluss ist eine Registrierung bei Cyberlink notwendig. Insgesamt fällt die Installation dennoch wesentlich weniger aufwendig aus als bei WinDVD. Beim Start des Programms steht der PC- und der TV-Modus zur Auswahl. Um diesen Schritt beim nächsten Öffnen zu überspringen, setzen sie ein Häkchen zum Speichern ihrer Auswahl.
Trotz des großen Funktionsumfangs wirkt die Nutzeroberfläche aufgeräumt und übersichtlich. Das gut strukturierte, aufklappbare Menü gliedert sich in die Punkte „Medienbibliothek“, „Mein Computer“, „Wiedergabelisten“, „Meine freigegebenen Medien, „Freigegebene Medien“, „CyberLink Cloud“, Online-Video“ und „USB-Geräte“. Alle Funktionen und Einstellungsmenüs sind intuitiv auffindbar und verständlich.
In den Voreinstellungen haben Anwender die Möglichkeit, ihre Nutzeroberfläche zu individualisieren. Dazu steht ihnen eine große Auswahl an Hintergrundbildern zur Verfügung. Alternativ wählen sie ein eigenes Bild.
Auch während der Wiedergabe lässt sich PowerDVD 20 Ultra problemlos mit der Maus steuern. Alternativ finden User in den Einstellungen eine Liste von Tastatur- und Mausrad-Abkürzungstasten. Einige von ihnen können sie bei Bedarf ändern.
Hilfesuchende finden im Programm über das Glühbirnensymbol Unterstützung in Form einer umfangreichen Video-Tutorial-Sammlung zu diversen Themen (zum Beispiel zu den ersten Schritten, zum TV-Modus und zur Cloud) sowie eine umfangreiche, gut strukturierte und verständliche Bedienungsanleitung. Dagegen fällt das Support-Angebot auf der Anbieter-Webseite etwas unübersichtlich aus. Zwischen diversen Hilfsoptionen wie FAQs zu verschiedenen Bereichen, Foren und Downloads sind die Kontaktmöglichkeiten leicht zu übersehen. Bei der Suche hilft auch die Anmeldung im Mitgliedsbereich kaum weiter. Hilfesuchende erreichen den Support online über ein Ticket-System oder telefonisch (montags bis freitags von 10:00 bis 20:00 Uhr).
PowerDVD 20 Ultra unterstützt nicht nur gängige CDs, DVDs und BDs, sondern auch Ultra-HD-BDs sowie 360°-Videos und -Fotos. Zudem ist das Programm mit Virtual-Reality-Headsets kompatibel. Zudem gibt die Software 26 Bild-, 19 Audio- und 53 Video-Formate wieder. Dafür fallen aber auch die Systemanforderungen etwas höher aus als bei „kleineren“ Programmen.
Schlechte Nachricht für Mac-User: Sie müssen auf PowerDVD verzichten, das Programm ist nämlich nur mit Windows-Systemen kompatibel. Die Mindestanforderungen sehen wie folgt aus:
Die Angaben zu Prozessor, Arbeitsspeicher und Grafikkarte beziehen sich auf die DVD-Wiedergabe. Für die BD-, die UHD-BD-, die 4K- und 8K-Wiedergabe sowie für den VR-Modus gelten teilweise höhere Systemanforderungen. Diese präsentiert Cyberlink übersichtlich auf der Anbieter-Homepage.
Mit einem Preis von knapp 100 Euro ist PowerDVD 20 Ultra die teuerste Blu-Ray-Player-Software in unserem Test. Gleichzeitig bietet das Programm aber auch den größten Funktionsumfang – das Preis-Leistungsverhältnis ist also durchaus fair. Die featurereiche Software, die neben vielen Extras auch eine Social-Network-Schnittstelle mitbringt, dient nicht nur zum Abspielen verschiedener Discs und digitaler Formate auf Laptop und PC, sondern auch zur Medienverwaltung und zur Wiedergabe auf dem TV. Besonders praktisch ist die Möglichkeit, YouTube-Videos zu „pinnen“ und ohne Internetverbindung abzuspielen. Das Programm begeistert auch mit seiner intuitiven Bedienung, den vielen Einstellungsmöglichkeiten und seiner tollen Performance. Ein verdienter Testsieger!