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Bewertung
7,7
Pro
  • Cover und Labels mit dem Nero CoverDesigner
  • App für das Brennen vom Smartphone und Tablet
  • Umfangreiche Klangoptimierungen für Audio-CDs
  • Umfangreiche Einstellmöglichkeiten
  • Für Neulinge und Power-User gleichermaßen geeignet
Kontra
  • Kein Multimedia-Authoring
  • Verhältnismäßig teuer
FAZIT

Der Klassiker Nero ist nach wie vor ein sehr empfehlenswertes Brennprogramm. Multimedia-Authoring-Fähigkeiten fehlen jedoch. Wer diese benötigt, greift zur Platinum Suite des Herstellers oder gleich zum Brennprogramm eines anderen Herstellers.

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Bewertungskriterien
Medien und Formate
Funktionen
Systemanforderungen und Performance
Bedienung
Dokumentation und Support

Nero Burning ROM Test

Medien und Formate9,1

Mittlerweile laufen viele Laptops völlig ohne optisches Laufwerk vom Band, und Dateien werden über USB-Sticks oder gleich über das Internet ausgetauscht. Aus der Zeit, bevor das so war, sozusagen dem goldenen Zeitalter der CD, ist vielen Usern die Brennsoftware Nero Burning ROM noch ein Begriff. Damals waren selbstgebrannte CDs und DVDs der gängige Weg, Daten von einem Computer auf den anderen zu bringen, und Nero Burning ROM war das beliebteste und wahrscheinlich beste Programm zum Brennen der Silberscheiben.

Nero Burning ROM ist ein reines Brennprogramm ohne Multimedia-Authoring-Fähigkeiten. Dafür hat der Hersteller eine eigene Software Nero Video, das als Einzelprogramm oder gemeinsam mit Nero Burning Rom in der Nero Platinum Suite vertrieben wird. Dieser Test behandelt ausschließlich das einzeln erhältliche Brennprogramm Nero Burning Rom 2018. Die Brennsoftware kann zwar Video-DVDs und Blu-Ray-Discs brennen, Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Daten bereits in einem aufbereiteten Format vorliegen. Videos in ein anders Format umwandeln oder Menüstrukturen erstellen kann die Brennsoftware Nero Burning ROM nicht.

Nero brennt sowohl gewöhnliche Video-DVDs und Blu-Ray-Discs als auch solche im AVCHD-Format. Audio-CDs aus MP3- oder anderen Musik-Dateien zu erstellen, ist für Nero kein Problem. Dabei unterstützt das Programm auch die Formate CD EXTRA und Mixed-Mode-CD, auf denen sowohl Klang als auch Daten gespeichert sind. Daten-Disks legt Nero als Multisession-Disks an, es sei denn, die Option „Disk finalisieren“ ist gesetzt. Mit der Funktion Nero DiscSpan verteilt der Nutzer große Datensammlungen auf mehrere Datenträger. Um Daten vor unbefugten Zugriffen zu schützen, können sie verschlüsselt gebrannt werden. Dafür bietet Nero Burning Rom das verschlüsselte Format SecurDisc an.  SecurDisc bietet zwei Variantenan: eine AES-Verschlüsselung mit 128 Bit oder eine hochsichere mit 256 Bit.

Funktionen7,5

Die gesammelten und zum Brennen aufbereiteten Daten nennt Nero „Zusammenstellung“. Diese muss der Anwender nicht sofort brennen, sondern kann sie auch speichern und später verwenden.

Die Brennsoftware kann Disk-Images sowohl brennen als auch erstellen. Dabei gibt es eine Besonderheit: Standardmäßig verwendet Nero sein eigenes Format, NRG. Der Vorteil dieses Formats: Auch Audio- und Multisession-CDs können als NRG-Images gespeichert werden – etwas, das mit dem üblichen ISO-Format nicht möglich ist. Während so gut wie jedes Brennprogramm mit ISO-Images umgehen kann, unterstützt kaum eine Brennsoftware NRG. Wer also ein Disk-Image weitergeben möchte, sollte das NRG-Format nach Möglichkeit vermeiden.

Der Nero CoverDesigner ist ein Programm zum Gestalten von Covers und Labels. Er wird zwar nicht automatisch gemeinsam mit Burning ROM installiert, Kunden können ihn jedoch kostenlos von der Website des Anbieters herunterladen. Das Programm erstellt Cover für die verschiedensten Cases wie beispielsweise Standard CD-Hüllen und Multiboxen. Es funktioniert ähnlich wie die gängigen Textverarbeitungsprogramme. Die Anwendung unterstützt eine ganze Reihe bedruckbarer Labels von verschiedenen Herstellern wie zum Beispiel Canon, Seiko und Avery Zweckform.

Startet der Nutzer den CoverDesigner aus Burning ROM heraus, übernimmt es automatisch die Daten der aktuellen Zusammenstellung, also den Titel, Interpret und die Trackliste. Der User muss nur noch eine Designvorlage auswählen und schon sind die attraktiven, professionell wirkenden CD-Hüllen und Labels druckbereit.

Nero integriert einige Werkzeuge zur Bearbeitung von Audio-Tracks vor dem Brennen. Der Anwender kann Start- und Endposition setzen sowie Tracks trennen. Filter und Effekte dienen der Klangverbesserung: „Normalisieren“ beispielsweise gleicht die Lautstärke der Tracks an, so dass die Musik nicht plötzlich lauter oder leiser wird. Die Filter „Entknacksen“ und „Entrauschen“ beseitigen Klangunreinheiten. Sogar ein Karaokefilter, der die Lautstärke der Gesangsspur reduziert, ist mit dabei.

Systemanforderungen und Performance6,6

Nero Burning ROM ist nur auf einem halbwegs aktuellen Computersystem lauffähig. Mindestens Windows 7 SP1, einen mit zwei Gigahertz getakteten Prozessor und einen Gigabyte Arbeitsspeicher benötigt die Brennsoftware. Für eine typische Installation sind laut Nero 500 Megabyte Speicherplatz erforderlich. Dazu kommt der freie Speicherplatz, der beim Kopieren für Disk-Images benötigt wird, 4,7 Gigabyte für eine Single-Layer-DVD und bis zu 50 Gigabyte für eine Blu-Ray-Disk. Im Test belegte die Software 342 Megabyte.

Beim Schreiben von Images, beim Löschen und beim Rippen von Audio-CDs ist die Performance von Nero Burning ROM unauffällig, sie liegt im oberen Mittelfeld. Für das Brennen der Datenzusammenstellung nimmt sich Nero allerdings etwas mehr Zeit als die meisten anderen Programme, 10:49 Minuten braucht es dafür. Typische Werte liegen zwischen neun und zehn Minuten. Nur BurnAware braucht mit 11:48 Minuten noch länger.

Bedienung7,1

Nero gelingt der Balanceakt zwischen einfacher Bedienung und Komplexität. Power-User, die jedes Detail des Brennvorgangs selbst bestimmen möchten, kommen auf ihre Kosten. Aber auch Anfänger können mit wenigen Klicks eine Daten-Disk, eine Audio-CD oder eine Video-Disk brennen. Das ist zu einem guten Teil dem Dialog „Neue Zusammenstellung“ zu verdanken, der auf übersichtliche Weise alle verfügbaren Medien und Formate zur Wahl stellt. Wer mag, kann sich durch die Reiter klicken und die Details anpassen. Anwender, denen das zu mühsam ist und die keine besonderen Ansprüche haben, behalten einfach die klug gesetzten Default-Einstellungen der Brennsoftware bei.

Mit kleinen Bedienelementen und schattierten, manchmal etwas pixeligen Icons wirkt die Benutzeroberfläche nicht übermäßig modern, ist aber durchdacht und ausgereift. Lieb gewonnene Details bleiben erhalten, zum Beispiel die „Wasserstandleiste“ am unteren Bildschirmrand, welche den verfügbaren Platz auf dem Datenträger anzeigt. Wahrscheinlich würde sich Nero keinen Gefallen tun, wenn sie das über Jahre hinweg durch kleine Verbesserungen immer weiter optimierte Interface durch ein modernes, an durch das Web geprägte Nutzergewohnheiten angepasstes ersetzen würden.

Das Erscheinungsbild von Nero signalisiert dem erfahrenen Computernutzer: Richtige, professionelle, lokal installierte PC-Software, nicht dieser bunte Anfängerkram, der kaum mehr kann als eine Website oder eine Smartphone-App und auch so aussieht! Apps für Bereiche, in denen diese sinnvoll sind, hat Nero ja trotzdem im Programm. Zum Beispiel Nero KnowHow für Windows 10, Android und iOS, eine Wissensdatenbank und Trainings-App für die Produkte des Herstellers. Oder Nero AirBurn, das es ermöglicht, eine Daten direkt vom Smartphone oder Tablet auf einem PC mit installiertem Nero Burning ROM zu brennen.

Dokumentation und Support8,3

Für Nero Burning ROM 2018 gibt es ein ausführliches Handbuch in Form einer PDF-Datei, die 136 Seiten lang ist. Es wirkt sehr professionell und geht auf alle Bereiche des Programms ein. Großzügig im Text verteilte Infoboxen, Icons, Tabellen und Screenshots sorgen dafür, dass sich der Leser nicht in einer Bleiwüste verliert.

Weitere Hilfestellungen bieten die oben erwähnte App Nero KnowHow mit schriftlichen Manuals, Video-Tutorials, einem Anwenderforum, einem FAQ-Bereich und einem Glossar sowie die dazugehörige Website neroknowhow.com, die auch ohne App das Lesen der FAQ ermöglicht.

Kunden haben bis zu 24 Monate ab Kaufdatum Anspruch auf technischen Support per E-Mail. Zur Kontaktaufnahme dient ein Webformular, das sich nur nach Eingabe der Seriennummer öffnet. Telefonsupport ist nicht vorgesehen. Nach den ersten zwei Jahren können Hilfesuchende ihre Fragen immerhin noch im Forum posten, wo sie von anderen Nutzern und mitunter auch von Nero-Mitarbeitern beantwortet werden.

Zusammenfassung7,7

Nero ist der Klassiker unter den Brennprogrammen und vor allem für fortgeschrittene Anwender und Power-User interessant. Die Software bleibt ihrer klassischen Benutzeroberfläche treu; sie hat sich in den vergangenen Jahren wenig verändert. Das ist auch nicht nötig, schließlich ist die Zeit der großen Innovationen bei optischen Speichermedien vorbei. Was vor zehn Jahren gut funktioniert hat, funktioniert auch heute noch. Neu hinzugekommen sind jedoch Apps, welche die Funktionalität von Nero Burning ROM ergänzen und so demonstrieren, dass der Hersteller sich nicht auf welken Lorbeeren ausruht, sondern sich bemüht, seine Software auch für heutige Nutzer relevant zu halten.