Wie viel Geld spülen wir eigentlich pro Jahr die Toilette hinunter?

Wie viel Geld spülen wir eigentlich pro Jahr die Toilette hinunter?

Auf dem stillen Örtchen muss es sauber sein, darum spülen wir nach der Benutzung selbstverständlich ausgiebig. Teilweise sogar zwei- bis dreimal - man möchte ja keine Spuren hinterlassen. Doch Wasser ist kostbar. Wie kostbar es tatsächlich ist, wird uns erst bewusst, wenn wir sehen, wie viel Geld wir eigentlich täglich die Toilette hinunterspülen. In manchen Städten können das schon mal 30 Cent pro Tag sein. Das ergibt pro Jahr dreistellige Beträge, die wir allein für das Spülen zahlen. Wie viel wir tatsächlich in verschiedenen deutschen Städten bezahlen und wie wir mit dem Betätigen des Spülstopps bis zu 90 Euro sparen können, verrät die folgende Übersicht. (Bei den jährlichen Berechnungen gehen wir davon aus, dass wir im Durchschnitt bis zu 5 Mal auf die Toilette gehen und das Knöpfchen drücken.)

Bei einem Sechs-Liter-Spülkasten sind es in München und Köln jeden Tag 9,5 Cent. Bei einer Zehn-Liter-Spülung kommen wir in den beiden Städten schon auf 16 Cent am Tag.

In Hamburg sollten die Menschen lieber außerhalb der eigenen vier Wände die Klospülung drücken. Ganze 19,5 Cent gehen dort die Toilette hinunter – einen Zehn-Liter-Spülkasten vorausgesetzt. Auf das Jahr gerechnet kommen die Hamburger bei einem Spülkasten dieser Größe auf 71,17 Euro. Ganze 29,20 Euro könnten sie sparen, wenn sie statt eines Zehn- einen Sechs-Liter-Kasten nutzten.

Noch mehr Geld ließe sich allerdings bei einem Umzug von Hamburg nach Köln oder München sparen. Hier verblieben jährlich beim Spülen sogar 36,50 Euro im Geldbeutel.

Platz eins der teuersten Spülgänge belegt aber Potsdam. Kein anderer Spülgang kann Berlins Nachbar in puncto Kosten das Wasser reichen. Bis zu 113,15 Euro pro Jahr kostet das Geschäft mitunter. Im Vergleich zahlen die Mainzer bei der gleichen Anzahl knapp die Hälfte und spülen am günstigsten.

Wer hier nicht über einen Umzug nachdenkt, sollte unbedingt regelmäßig die Spülstopptaste betätigen. Dann würden beim Spülen nur rund drei Liter in die Kanalisation wandern – und im Portmonee verblieben bis zu 78,48 Euro mehr. Verwendeten die Potsdamer einen Sechs-Liter-Kasten, könnten sie ihre Kosten immerhin auf 67,52 Euro reduzieren. Das wären allerdings immer noch 21,90 Euro mehr als die Berliner Nachbarn zahlen.

Die Saarbrücker knacken mit ihren Spülgängen (Zehn-Liter-Spülkasten) ebenfalls die 100-Euro-Marke und landen damit auf Platz zwei des Toiletten-Rankings, dicht gefolgt von Magdeburg und Essen.

So edel wie die Autos aus Stuttgart scheint dort auch das Trinkwasser zu sein. Die Schwaben verlangen mit 2,59 Cent pro Kubikmeter das meiste Geld für Wasser.

Den Vergleich der Nordlichter gewinnt Kiel mit der günstigsten Klospülung vor Hamburg und Bremen. Teurer als in Bremen ist das Spülen in Rostock. Im Osten der Republik spült es sich in Leipzig am günstigsten, am teuersten hingegen in Potsdam. Im Westen haben die Saarbrücker die goldene Klospülung. Im Norden zahlen Rostocker mit 0,47 Cent am meisten für das Geschäft auf dem stillen Örtchen, im Süden macht Stuttgart das Rennen. Hannover besetzt nicht nur geografisch die Mitte, auch die Spülkosten liegen im Mittelfeld, oder besser gesagt: im günstigen Drittel.

In Essen kostet der Liter Spülwasser 0,1 Cent mehr als in Dortmund. Über das Jahr verteilt sparen die Dortmunder mindestens zehn Euro gegenüber den Nachbarn.

Bei einer Drei-Liter-Spülung zahlen die Stuttgarter 1,82 Euro mehr als die Berliner. Bei einer Zehn-Liter-Spülung beträgt der Unterschied bereits 1,83 Euro. Die Freiburger zahlen trotz einer Erhöhung des Schmutzwasserentgelts mit 1,37 Euro pro Kubikmeter den günstigsten Betrag für Abwasser. Leipzig verlangt den gleichen Betrag für Abwasser. Potsdam kassiert für das Schmutzwasser 3,92 Euro pro Kubikmeter. Damit ist in Potsdam auch das Abwasser am teuersten.

Im Extremfall könnten Kölner gegenüber Potsdamern 94,90 Euro sparen. Zumindest, wenn die Kölner mit nur drei Litern pro Spülgang auskämen und die Potsdamer knallhart mit zehn Litern das Klo reinigen würden. Die Kosten der Rheinländer beliefen sich auf 18,25 Euro bei fünf Toilettengängen am Tag, bei den Potsdamern kämen wir bei gleicher Anzahl des Spülvorgangs auf 113,15 Euro.