Weihnachtsbaum entsorgen: Welche Möglichkeiten gibt es?

Weihnachtsbaum entsorgen: Welche Möglichkeiten gibt es?

Das Weihnachtsfest ist vorbei, die Tanne abgeschmückt. Sie hat für eine besinnliche Stimmung gesorgt, nadelt jetzt aber hauptsächlich das Wohnzimmer voll und soll weg. Vielleicht erinnern Sie sich noch an die TV-Werbung eines schwedischen Möbelhauses, in welcher der Baum einfach aus dem Fenster auf die Straße geworfen wurde. Wie Sie Ihren Weihnachtsbaum legal entsorgen, erfahren Sie in unserem Ratgeber.

Wie kann ich meinen Weihnachtsbaum nach dem Fest entsorgen?

Wenn sich die ruhigen Tage dem Ende neigen, hat der Weihnachtsbaum in aller Regel seine besten Tage bereits hinter sich. Er hat für eine heimelige Atmosphäre gesorgt und den perfekten Rahmen für die Geschenkübergabe geboten, doch nun beginnt er zu vertrocknen und nadelt schon merklich. Viele schmücken das Grün traditionell am 6. Januar ab, dem Heilige-Drei-Könige-Tag. Andere warten nur bis kurz nach dem Jahreswechsel oder wollen den Baum direkt nach den Weihnachtstagen und somit noch vor Silvester loswerden.

Doch wie ist er zu entsorgen und was kostet das? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, aber klar ist: Ihn einfach willkürlich an die Straße zu stellen oder in den Wald zu werfen, ist nicht erlaubt. Es gibt verschiedene Optionen, wie Sie den Baum loswerden:

  • Abgabe am Wertstoffhof
  • Abgabe bei der kommunalen Sammelstelle
  • Abholung durch gemeinnützige Organisationen
  • Abholung durch den Abfallbetrieb
  • Abgabe beim Zoo
  • Verwertung auf dem Kompost

In allen Fällen gilt: Bitte nur abgeschmückte Tannen zur Weiterverwendung beziehungsweise Entsorgung geben. Immer wieder sieht man, dass aus Bequemlichkeitsgründen Weihnachtsbäume mit Lametta und Weihnachtskugeln an die Straße gestellt werden. Das verhindert, dass die Bäume weiterverwendet werden können. Egal, ob am Ende die Kompostierung, die thermische Verwertung oder das Tierfutter stehen sollen – nur, wenn Deko-Elemente, Kunstschnee und Glitzerspray restlos entfernt wurden, werden sie mitgenommen oder lassen sich abgeben.

Auch eine wilde Entsorgung im nächstgelegenen Park oder Wald ist keine Option: In der Natur benötigen die Bäume viel zu lange zum Verrotten. Daher kann eine unsachgemäße Entsorgung ein Bußgeld nach sich ziehen, dessen Höhe von Kommune zu Kommune variiert. Wählen Sie also besser eine der folgenden Optionen.

Wertstoffhöfe

Eine klassische Methode, den Baum loszuwerden, ist, ihn an einem Wertstoffhof abzugeben. Dort ist die Entsorgung in der Regel kostenfrei, in seltenen Fällen wird eine kleine Gebühr erhoben. Hier sollten Sie zuvor die Öffnungszeiten in Erfahrung bringen, um festzustellen, zu welchen Zeiten Tannenbäume und Grünschnitt entgegengenommen werden.

Kommunale Sammelstelle

Gerade in größeren Städten werden Sammelstellen angeboten, an denen an einem bestimmten Tag oder zu einem bestimmten Zeitpunkt BürgerInnen die Möglichkeit haben, ihren Weihnachtsbaum kostenfrei abzugeben. Diese Termine entnehmen Sie der örtlichen Tageszeitung oder der Website Ihrer Kommune.

Abholung durch gemeinnützige Organisationen

In einigen Städten und Gemeinden gibt es eine Abholung der Bäume durch gemeinnützige Vereine wie die Jugendfeuerwehr, die Pfadfinder oder den CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen). Dazu müssen die Bäume an einem bestimmten Tag und zu einer bestimmten Uhrzeit an der Straße liegen. Gegen eine kleine Spende, meist zwei oder drei Euro, nehmen die Jugendlichen den Baum dann mit. Entweder werden die Bäume dann zur Entsorgung weitergeleitet oder in manchen Fällen sogar für ein Osterfeuer verwendet.

Abholung durch den Abfallbetrieb

In einigen Städten und Gemeinden haben es die BürgerInnen besonders einfach: Dort wird der Christbaum von der örtlichen Müllabfuhr kostenfrei mitgenommen, meist an einem bestimmten Termin zusammen mit der grünen Biotonne. Wird dieser Service angeboten, erlangen Sie die nötigen Informationen beim Entsorger. Dann reicht es, den Baum rechtzeitig an die Straße zu stellen.

Entsorgung auf dem Kompost

Menschen mit Garten und Komposthaufen haben ebenfalls eine komfortable Option: Zerkleinert, also entastet und mit zerkleinertem Stamm, sorgen die ehemaligen Wohnzimmerdekorationen für eine bessere Durchlüftung und damit für eine schnellere Zersetzung der kompostierbaren Abfälle.

Im Ofen verbrennen

Vielen ist bestimmt schon mal die Idee aufgekommen, den nicht mehr benötigten Weihnachtsbaum bequem im Kamin beziehungsweise Ofen zu verheizen. Allerdings ist das nur mit Einschränkungen zu empfehlen. Während dünne Äste sowie die Tannennadeln während der Advents- und Weihnachtszeit schon relativ gut austrocknen konnten, hat der Stamm, der in der Regel zum Zwecke der Frischeerhaltung gegossen wurde, massig Feuchtigkeit aufgenommen.

Nach dem Einsatz weist das Holz ungefähr eine Restfeuchtigkeit von 40 Prozent auf. Verbrannt werden darf die Tanne aber erst bei Erreichen einer Restfeuchtigkeit von 20 Prozent. Sie müssten den Baum also ein bis zwei Jahre trocknen, bevor sie ihn in den Kamin geben dürften. Außerdem harzt Nadelholz sehr stark, was zu heißen Spritzern beim Verheizen führen kann. Daher sollte dieses nur in geschlossenen Kamin verbrannt werden. Das Harz kann sich zudem an der Scheibe oder im Brennraum festsetzen und zu unschönen Verfärbungen führen.

Spende an den Zoo

Auch wenn es kurios klingt: Manche Zoos nehmen ausgediente Tannenbäume an. Sie dienen verschiedenen Tieren als Beschäftigungsspielzeug oder Futter. Wichtig ist dabei, dass in der Regel nur unbehandelte Bäume in Bio-Qualität angenommen werden. Zudem sollten Sie, bevor Sie sich mit dem Auto auf den Weg machen, beim Zoo nachfragen, ob es überhaupt Bedarf gibt und ob „benutzte“ Weihnachtsbäume aus Privathaushalten angenommen werden. Aus Angst vor vergessenen Schmuckresten nutzen einige Tierparks lediglich nicht verkaufe Tannen der Händler.

Alternativen zum Wegwerfen: Tannen weiterverwenden

Als Alternative zur Entsorgung bietet sich das Upcycling des Baums oder einzelner Pflanzenteile an. In diesen Fällen bleibt vielleicht weniger Abfall übrig. Wir stellen Ihnen im Folgenden eine Auswahl denkbarer Weiterverwendungen vor.

Kältedämmung

Einzelne Zweige sind ein wunderbarer Kälteschutz für Pflanzen. Um beispielsweise Blumenbeete auf dem Balkon, im Garten oder auf dem Friedhofsgrab vor Frost zu schützen, eignet sich das Geäst ideal. Schneiden Sie sich dazu einfach einige Zweige vom Baum ab.

Badezusatz

Die ätherischen Öle eines Weihnachtsbaums können Schmerzen, Rheuma, Durchblutungsstörungen und Erkältungssymptome lindern. Für ein Vollbad kochen Sie etwa 100 Gramm Tannen-, Fichten- oder Kiefernnadeln mindestens 10 Minuten in heißem Wasser aus und gießen den Sud durch ein Sieb ins warme Wasser der Badewanne.

Schneckenabwehr

Viele Gartenbesitzer kennen das Problem: Löcher im Salat oder ganz kahlgefressene Beete. Doch auch hier können Sie den ausgedienten Christbaum weiterverwenden, zumindest einige Teile davon. Schnecken mögen es nämlich gar nicht, über die piksenden Nadeln zu kriechen. Gleichmäßig auf Bodennähe im Beet verteilt stellen die Nadeln einen idealen Abwehrwall gegen die gefräßigen Weichtiere dar.

Rückzugsort für Tiere

Ein im Garten zu einem Haufen geschichteter Tannenbaumschnitt aus Ästen und Zweigen kann zu einem Unterschlupf für Tiere wie Igel und Mäuse werden. Dieser Haufen dient als Kälteschutz und verbirgt die Tiere zudem vor den Augen von Fressfeinden.


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