Wohlige Wärme ohne Gasheizung

Wohlige Wärme ohne Gasheizung

Seien es hohe Gaspreise, die Einschränkungen hinsichtlich des Verbrauchs erfordern, oder eine schlechte Isolierung im Wohnraum: Der Winter kommt – und er könnte dieses Jahr besonders unangenehm werden. Wer während der kalten Jahreszeit nicht dauerhaft frieren möchte, hat aber weitaus mehr Möglichkeiten, als zusätzliche Kleidungsschichten zu tragen oder teure Heizmittel wie Ofen oder Wärmepumpe zu installieren.

Wenn auf die Heizung kein Verlass ist

Es gibt zahlreiche Gründe, warum sich MieterInnen bei kalten Temperaturen nicht auf die Heizung verlassen können – steigende Heizkosten sind nur einer davon. Viele wohnen auch in alten, schlecht isolierten Wohnungen oder warten seit Langem darauf, dass sich die VermieterInnen um die defekte Heizung kümmern. Andere vertragen die trockene Heizluft nicht.

Welche Gründe es auch sind, die Wohnung ist kalt, ungemütlich und man möchte das Bett am liebsten gar nicht verlassen. Online gibt es verschiedene Tipps und Tricks, wie sich der Wohnraum erwärmen lässt: etwa den Backofen bei offener Tür abkühlen zu lassen, was auch nur sehr begrenzt warm hält,oder die Fenster mit Dichtungsband zu verschließen. Sich warm anzuziehen, ist ebenfalls eine Option, aber wer möchte schon in den eigenen vier Wänden dauerhaft mehrere Kleidungsschichten tragen? Praktischerweise gibt es einiges, womit Sie sich auch ohne Heizung warmhalten können.

Einfach, aber effektiv – die Heizdecke

Eine simple Möglichkeit sind sogenannte Heizdecken mit einem Heizelement im Inneren, das diese in kurzer Zeit aufwärmt. Sie werden entweder per Netzstrom oder Akku betrieben. Einige Modelle sehen wie normale Kuscheldecken aus und lassen sich auch als solche nutzen. Daneben gibt es Wärmeunterbettdecken, die ausschließlich für den Einsatz im Bett konzipiert sind. Hierfür kommen sie auf die Matratze, aber unter das Bettlaken. Bei Kombi-Wärmedecken handelt es sich um Decken mit Ärmeln, die je nach Produkt einem bodenlangen Kleid oder einem Poncho ähneln.

Die Auswahl an Größen, Farben und Designs ist groß. Bei den Materialien haben Sie die Wahl zwischen Fleece, Polyester, Flanell, Baumwolle und Vlies. Des Weiteren verfügen einige Heizdecken über mehrere Heizstufen, sodass die Temperatur an die eigenen Bedürfnisse anpassbar ist. Sowohl die klassische Wärmedecke als auch die Kombi-Wärmedecke sind ideal, um ein paar gemütliche Stunden auf dem Sofa zu verbringen.

Kompakt und praktisch – der Infrarot-Heizstrahler

Eine weitere Möglichkeit sind elektrische Infrarot-Heizstrahler für den Innenbereich. Sie dienen als Zusatzheizung für einzelne Räume. Im Gegensatz zu herkömmlichen Heizungen erwärmen sie nicht die Luft, sondern Gegenstände und Personen, auf die ihre Strahlung trifft. Die Wärme fühlt sich dabei so an wie Sonnenstrahlen an einem angenehmen Tag. Ein Vorheizen ist nicht erforderlich. Darüber hinaus ist es bei vielen Geräten möglich, die Temperatur in mehreren Stufen einzustellen.

Moderne Infrarot-Heizstrahler gibt es sowohl als Standgeräte als auch zur Montage an Wand und Decke. Die Standgeräte kommen unter anderem in Kegel-, Säulen oder Pyramidenform und in verschiedenen Größen. Kompakte Versionen passen problemlos auf einen Tisch. Eine besonders flexible Lösung sind Stative für Heizstrahler, die andernfalls an Decke oder Wand kommen. Sie erlauben es NutzerInnen, das Gerät frei zu positionieren. Da Heizstrahler im Durchschnitt eine Temperatur von bis zu 180 Grad Celsius erreichen, sollten Sie mit der Oberfläche nicht direkt in Berührung kommen, um Verbrennungen zu vermeiden.

Gemütlich und außergewöhnlich – der Kotatsu

Der Kotatsu gehört zu den traditionellen japanischen Möbelstücken und ist auch heutzutage noch sehr beliebt. Es handelt sich um einen niedrigen Tisch mit einem Heizelement auf der Unterseite. Eine große Decke, die zwischen Heizelement und Tischplatte platziert ist, hält die Wärme an Ort und Stelle. Ein klassischer Kotatsu hat eine Höhe von 36 Zentimetern, was ideal zum Sitzen auf dem Boden ist. Westliche Einrichtungsgegenstände wie hohe Tische und Stühle kamen erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach Japan.

Mittlerweile gibt es auch Kotatsu, bei denen die Tischbeine höhenverstellbar sind. Wie ein solcher moderner Kotatsu aufgebaut sein, zeigt ein tonloses Video vom YouTube-Kanal japanese futon.

An kalten Tagen können Sie das Heizelement anschalten, sich zum Beispiel auf einen Bodenstuhl an den Tisch setzen und die Beine unter die Decke stecken. Meist ist die Decke groß genug, sodass Sie diese um den Körper legen können. Manche NutzerInnen schlafen sogar unter dem Kotatsu. Da es sich nicht nur um eine Wärmequelle, sondern auch um einen Tisch handelt, können Sie am Kotatsu unter anderem komfortabel arbeiten, lesen oder essen.

Allerdings ist es nahezu unmöglich, einen Kotatsu in der westlichen Welt zu kaufen. Stattdessen können Sie ihn ganz einfach selbst bauen. Dafür benötigen Sie lediglich einen Tisch mit zwei Platten, ein Heizelement, etwa einen kompakten, flachen Infrarotheizstrahler, und eine große Decke. An die Unterseite der ersten Tischplatte montieren Sie den Strahler; auf der Oberseite platzieren Sie die Decke. Die zweite Platte kommt obendrauf. Das Resultat ist zwar kein authentischer Kotatsu aus Japan, aber er fühlt seinen Zweck hervorragend: Sie im Winter warm zu halten.


Teaserbild: © Pixel-Shot / stock.adobe.com | Abb. 1: © chihana / stock.adobe.com | Abb. 2: © New Africa / stock.adobe.com | Video: © japanese futon / YouTube