Skateboard-Montageanleitung

Skateboard-Montageanleitung

Wer Gefallen am Skaten gefunden hat, will wahrscheinlich eher früher als später sein eigenes Board zusammenstellen. Im Grunde ist das ganz einfach, doch einige Schritte, wie zum Beispiel das Aufziehen des Griptapes oder das Einsetzen der Kugellager, können kniffelig sein. Mit dieser Anleitung ist das Board im Handumdrehen zusammengeschraubt.

Die Einzelteile eines Skateboards

Ein Skateboard ist nicht nur ein Brett auf Rollen. Es besteht aus einer Reihe an Einzelteilen, die relevant für das Fahrgefühl und die Performance sind. Die wichtigsten Komponenten sind das Deck, die Achsen, die Rollen und die Kugellager.

Grundlage eines jeden Skateboards ist das Deck, bei dem es sich um ein mehrschichtiges Furniersperrholz handelt. Es ist in der Regel etwa 80 Zentimeter lang und 20 Zentimeter breit. Für besseren Halt wird ein selbstklebendes Schleifpapier auf die Trittfläche aufgezogen, das Griptape.

An die Unterseite des Decks werden die beweglichen Achsen, auch Trucks genannt, geschraubt. Sie erlauben die Gewichtsverlagerung auf dem Board und sind ausschlaggebend für dessen Wendigkeit. Die beiden Achsen tragen jeweils zwei Rollen aus robustem Polyurethankunststoff. In jede Rolle werden wiederum jeweils zwei Kugellager gesteckt, also acht für das gesamte Board.

Notwendiges Werkzeug

Wichtig ist ein großer Arbeitsplatz, der einen Überblick über die verschiedenen Einzelteile erlaubt. Hinzu kommen Schrauben, Muttern und natürlich Werkzeug. Folgendes Werkzeug ist bei der Montage hilfreich:

  • Schraubendreher, Steck- und Inbusschlüssel
  • Alternativ Multi-Tool für Skateboards
  • Teppichmesser

Die erforderlichen Werkzeuge sind in der Regel in handelsüblichen Werkzeugsets enthalten. Im Idealfall kommt bei der Montage ein spezielles Multitool für Skateboards zum Einsatz. Mit ihm lassen sich alle Einzelteile eines Skateboards auseinanderbauen und ersetzen.

Schritt 1: Griptape aufziehen

Viele SkaterInnen verzweifeln oft an einem vorzeigbaren Anbringen des Griptapes. Es soll möglichst flach aufliegen, keine Blasen werfen und auch beim Zuschneiden sollen keine unschönen Kanten entstehen. Damit das gelingt, sind eine ruhige Hand und etwas Geduld nötig.

Zunächst legen Sie das Deck so hin, dass es nicht wackelt. Bevor es weitergeht, überprüfen Sie kurz, ob das Tape wirklich groß genug für das Deck ist. Es sollte an allen Seiten rund einen Zentimeter überstehen. Damit beim Aufziehen des Tapes keine Wellen entstehen, ist langsam und Schritt für Schritt vorzugehen. Zunächst ziehen Sie nur die ersten 20 Zentimeter ab und kleben es behutsam auf ein Ende des Decks. Dabei ist penibel darauf zu achten, dass keine Blasen zustande kommen. Notfalls können die Luftblasen mit der Handkante weggestrichen oder mit dem Cutter aufgestochen werden. Wenn das Ergebnis zufriedenstellend ist, ziehen Sie das Papier weiter ab und überkleben nach und nach das ganze Deck.

Schritt 2: Griptape zuschneiden

Nun klebt zwar das Griptape, aber die Seiten stehen noch über. Sie müssen abgeschnitten werden. Mit einem der Metallwerkzeuge wird über die Kante des Boards gerieben und so die Körnung entfernt. Es entsteht eine sichtbare, hellere Drucklinie. Sie dient als Markierung zum Schneiden.

Das Board wird nun so platziert, dass es nicht verrutscht und sich das Messer leicht ansetzen lässt. Schneiden Sie zunächst das Griptape bis zur Kante ein. Von hier aus wird weitergearbeitet. Ein gerader Schnitt gelingt am besten, wenn Sie das Messer leicht zur Kante des Decks hin anwinkeln. Nun ziehen Sie das Messer langsam zu sich selbst hin. Dabei ist höchste Vorsicht geboten, da Teppichmesser sehr scharf sind. Nach erfolgreichem Zuschneiden nutzen Sie die Reste des Griptapes dazu, die Schnittkanten sorgfältig abzuschleifen.

Schritt 3: Trucks anbringen

Jetzt ist es Zeit, die Achsen anzubringen. Auf der Unterseite des Decks sind vorne und hinten jeweils vier Löcher zu sehen. Mit einem Schraubenzieher oder Inbusschlüssel stechen Sie von unten Löcher durch das Griptape. Manche Achsen werden mit den notwendigen Schrauben verkauft, alternativ gibt es im Skate-Handel Sets mit allen notwendigen Schrauben.

Optional: Shockpads zur Dämpfung

Shockpads sind rechteckige Unterlegscheiben, die zwischen Achsen und Deck platziert werden. Sie dämpfen Vibrationen beim Rollen und entlasten das Deck bei Erschütterungen. Außerdem vermindern Sie die Gefahr, dass das Deck bricht.

Zuerst werden die acht Schrauben durch die Löcher gesteckt. Danach kommen die Trucks darauf. Dabei ist darauf zu achten, sie richtig herum anzubringen. Der Achsenstift oder Kingpin muss immer zur Mitte des Boards zeigen. Das Lenkverhalten des Skateboards lässt sich über den Kingpin einstellen. Feste, harte Achsen machen den Stand stabiler, aber das Lenken schwieriger. Lockere Achsen haben den gegenteiligen Effekt. Anschließend werden die Trucks mit Muttern festgeschraubt. Dafür ist das Multitool ideal.

Schritt 4: Kugellager einsetzen

Auf den vier Achsstiften befinden sich eventuell schon Muttern sowie pro Achsstift jeweils zwei Unterlegscheiben (Speedrings). Die Muttern und die oberen Unterlegscheiben werden nun abgenommen. In jede Rolle kommen zwei Kugellager, auch Bearings genannt. Sie haben in der Regel auf einer Seite eine farbige Abdeckung, die nach außen zeigen muss. Wenn auf beiden Seiten eine Abdeckung zu sehen ist, ist es egal, wie herum sie auf die Rolle kommen.

Um die Kugellager in die Rollen zu bekommen, ist etwas Kraft nötig. Dafür legen Sie das Kugellager auf den Achsstift und drücken die Rolle anschließend fest darauf. Wenn das Kugellager richtig sitzt, sollte ein Klicken zu hören sein.

Oft wird in den Zwischenraum zwischen den Kugellagern ein optionaler Spacer eingesetzt. Dieser Metallzylinder verhindert, dass die Kugellager bei der Montage in die Rollen hineingedrückt werden. Er sorgt außerdem dafür, dass sie immer parallel zueinander ausgerichtet sind. Bei weichen Skateboard-Rollen wird oft zum Einsetzen von Spacern geraten.

Schritt 5: Rollen befestigen

Zuerst kommt ein Speedring auf die Achse, dann die Rolle mit den eingesetzten Kugellagern, der zweite Speedring und schließlich die Mutter, mit der alles festgeschraubt wird. Beim Festziehen der Mutter sollte beachtet werden, dass sie nicht zu fest sitzen darf, um den Kugellagern Spielraum zu lassen. Das Board ist nun fertig zusammengebaut und bereit für die Straße.

Ob die Wahl auf weiche oder harte Rollen fällt, ist vor allem eine Frage des Untergrunds und des Fahrstils. Weiche Rollen sind ideal für raue Untergründe mit vielen Unebenheiten. Sie haben mehr Grip, sind leiser und dämpfen Stöße. Allerdings lässt sich mit ihnen schlechter Geschwindigkeit aufbauen. Wer auf Schnelligkeit setzt und einen glatten Untergrund zur Verfügung hat, sollte zu harten Rollen greifen.


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