So lösen Sie rostige Schrauben

So lösen Sie rostige Schrauben

Ob am Fahrrad, an Gartenmöbeln oder an alten mechanischen Geräten – wenn sich Rost an Schrauben festgesetzt hat, erscheint es geradezu unmöglich, sie zu lösen. Es gibt jedoch ein paar Hausmittel, die Ihnen die Arbeit erleichtern. Sollte das nicht reichen, greifen Sie zu härteren Mitteln.

Wo rostige Schrauben auftreten

Besonders wenn Gegenstände lange nicht benutzt werden oder die meiste Zeit des Jahres draußen stehen und dort Wind und Wetter ausgesetzt sind, können Schrauben Rost ansetzen. Wollen Sie dann zum Beispiel Gartenmöbel auseinander bauen oder Ihr Fahrrad reparieren, machen Ihnen die verrosteten Schrauben die Arbeit schwer.

Ölen und Vereisen

Ein Mittel zum Lösen von verrosteten Schrauben oder Muttern ist Kriechöl. Dieses Öl auf Basis von Petroleum hat eine äußerst geringe Oberflächenspannung und gelangt somit selbst in die kleinsten Zwischenräume – kriecht also gewissermaßen hinein. Lassen Sie es fünf bis zehn Minuten und versuchen Sie anschließend, die Schraube zu lösen. Weniger ist dabei mehr: Nutzen Sie zunächst nur ein paar Tropfen und wenn diese nicht helfen, wiederholen Sie den Vorgang.

Ein etwas stärkerer Helfer ist Rostlöser – wie der Name erahnen lässt. Achten Sie darauf, dass er Vereisungen verursachen kann. Damit wird der Rost verhärtet und bekommt Risse, in welche sich das Rostlösemittel setzt. Er lässt sich also unter Umständen besser lösen, da die Flüssigkeit tiefer vordringen kann.

Erste Rostspuren entfernen

Befinden sich in Ihrem Werkzeugkasten einige Schrauben, die schon leicht von Rost befallen sind, müssen Sie diese noch nicht wegwerfen. Mit unkomplizierten Hausmitteln können Sie ihnen wieder zu alter Stärke verhelfen. Legen Sie sie über Nacht in Zitronen- oder Essigsäure, dann sollte sich der Rost lösen. Für größere Teile empfiehlt sich eine Paste aus Wasser und dem Alleskönner Backnatron.

Schlagbohren und Flexen

Wenn die rostlösenden Mittel nicht geholfen haben, können Sie versuchen, ein wenig mit dem (Gummi-)Hammer auf die Schraube oder Mutter einzuwirken. Manchmal löst sich dabei etwas vom Rost, sodass das Gewinde frei wird. Sie sollten jedoch nicht so fest schlagen, dass sich die Schraubverbindung verformt. Auch Zangen mit langem Griff – für die Hebelwirkung – können Schrauben mit hartnäckiger Verrostung lösen.

Lässt sich trotz dieser Maßnahmen kein Fortschritt feststellen, müssen Sie den verrosteten Teilen mit Gewalt beikommen. Eine Möglichkeit ist ein Schlagbohrer, mit dem sich die Schrauben beziehungsweise Muttern drehen lassen – wenn Sie über einen entsprechenden Aufsatz verfügen. Auch eine Metallsäge oder einen Winkelschleifer könnten zum Einsatz kommen. Diese sollten jedoch nur von geschickten Händen geführt werden und nur dann Verwendung finden, wenn genügend Platz vorhanden ist, damit Sie keine weiteren Teile beschädigen.

Wenn Sie die Möglichkeit zur Hand haben und sich keine brennbaren Materialien oder Flüssigkeiten in der Umgebung der Schrauben befinden, können Sie auch mit einem Bunsenbrenner, in weniger gravierenden Fällen auch mit einem Heißluftgebläse, zu Werke gehen. Aufgrund der Hitze dehnt sich das Metall der Schraube aus und zieht sich beim Abkühlen wieder zusammen. Dadurch bekommt sie wieder mehr Spiel und kann eventuell leichter herausgedreht werden.


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