Räume effektiv unterteilen

Räume effektiv unterteilen

Vor allem in Großstädten sind Einzimmerwohnungen für Singles nicht ungewöhnlich. Während die einen ein vollständig offenes Raumkonzept bevorzugen, legen andere Wert auf funktionale Bereiche. Sie möchten etwa ihren Schlafbereich nicht zur Schau stellen oder Arbeit und Freizeit voneinander trennen. Mit unterschiedlichen Mitteln können sie einen großen Raum in kleine Zonen unterteilen, ohne eine Wand aufziehen zu müssen.

Alles in einem Raum?

Moderne Wohndesigns fokussieren sich auf offene Bereiche und setzen dabei eine multifunktionale Nutzung der Fläche voraus. Die klassische Aufteilung in Schlaf-, Wohn- und Arbeitszimmer ist somit nicht gegeben. Für BewohnerInnen erfordert es aber einiges an Planung, um den Platz nicht nur optimal auszunutzen, sondern auch ein stimmiges Gesamtbild zu schaffen.

Eine Möglichkeit besteht darin, den Raum selbst in verschiedene Zonen aufzuteilen. Da große bauliche Veränderungen in Mietwohnungen aber meist nicht erlaubt oder realisierbar sind, können BewohnerInnen nicht einfach eine neue Wand einziehen. Es gibt jedoch viele Raumteiler, die sich einfach in die Wohnung integrieren lassen.

Für welche Lösung Sie sich entscheiden, hängt vom Zweck und von den räumlichen Gegebenheiten ab. Wer zum Beispiel eine deckenhohe Schiebetür einbaut, damit Gäste das Bett nicht sehen können, sollte als Material klares Glas wählen. Raumteiler als rein gestalterische Elemente, um den Raum Struktur zu geben, müssen hingegen nicht blickdicht sein. In dem Fall reicht mitunter eine Pflanze oder ein offenes Regal. Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über gängige Methoden, um verschiedene Bereiche im Raum zu schaffen, sowie eine subjektive Einschätzung.

Schiebetüren als Raumteiler

Den größten Effekt erzielen Sie mit raumhohen Schiebetüren beziehungsweise verschiebbaren Wänden. Mit Schiebetüren können Sie etwa den Schlaf- oder Arbeitsbereich vom Wohnbereich trennen. Es gibt Schiebetüren in unterschiedlichen Materialien, Farben und Stilen. Modelle aus klarem Glas versperren zwar nicht die Sicht auf die geteilten Räumlichkeiten, können aber Schall und Gerüche in einem gewissen Maß blockieren. Mit Holz oder Milchglas ist der Bereich vor unterwünschten Blicken geschützt. Eine weitere Möglichkeit sind traditionelle japanischen Schiebetüren aus lichtdurchlässigem Shoji- oder opakem Washi-Papier. Die blickdichte Variante ist auch als Fusuma bekannt.

Schiebetüren lassen sich entweder nur mit einer Deckenschiene oder einer zusätzlichen Bodenschiene montieren. Somit sind sie in den meisten Räumlichkeiten einsetzbar. Schiebetürensysteme, die nur eine Deckenschiene benötigen, sind ideal für empfindliche Böden. Sie hängen im Raum. Die Bodenschiene sorgt zum einen für mehr Stabilität, zum anderen dichtet sie besser ab. Zwar sind große bauliche Veränderungen nicht zwingend notwendig, aber abhängig vom Schiebetürsystem ist professionelle Hilfe erforderlich.

Montageaufwand: +++
Flexibilität: +
Sichtschutz: +++
Schallschutz: ++

Raumteiler aus Stoff

Warum sollen Vorhänge und Gardinen nur vor Fenstern hängen? Schließlich handelt es sich bei Ihnen durchaus um eine praktische Alternative zu Schiebetüren. Neben den klassischen Vorhängen gibt es auch sogenannte Schiebegardinen beziehungsweise Paneele. Diese bodenlangen Stoffbahnen stehen in verschiedenen Breiten zur Verfügung und sind am unteren Ende beschwert, damit sie faltenfrei hängen. Sie werden mit einem Schienensystem an der Decke montiert. Der ausgewählte Stoff bestimmt hier das Design und die Einsatzmöglichkeiten. Es ist auch möglich, verschiedene Farben und Muster zu kombinieren. Da der Stoff leicht abnehmbar ist, gestaltet sich nicht nur die Reinigung einfach, sondern auch ein Stilwechsel.

Montageaufwand: ++
Flexibilität: ++
Sichtschutz: +++
Schallschutz: +

Mobile Raumteiler

Mobile Raumteiler sind wohl die flexibelste Methode, ein Zimmer nach Bereichen zu trennen. Im aufgestellten Zustand blockieren sie effektiv die Sicht. Eine gängige Variante sind Paravents, die aus mehreren klappbaren und blickdichten Teilen bestehen. Sofern sie nicht im Einsatz sind, dienen sie als dekoratives Element im Raum. Paravents kommen etwa zum Einsatz, um einen Ankleidebereich zu schaffen oder im Homeoffice etwas Ruhe zu gewinnen.

Für eine breitere Trennlinie ist es mitunter nötig, mehrere mobile Trennwände nebeneinander zu platzieren. Handelt es sich um ein Produkt mit flexiblem Erweiterungsmöglichkeiten, stehen die einzelnen Wände lückenlos nebeneinander. Handelt es sich sogar um Schallschutzwände oder Akustikwände, blockieren sie Geräusche in einem gewissen Maß. Stellen Sie mehrere Schallschutzwände lose nebeneinander, sorgen die Lücken für eine schlechtere Schalldämmung. Zudem sind Paravents und Schutzwände zwar blickdicht, aber in der Regel nicht deckenhoch.

Montageaufwand: -
Flexibilität: +++
Sichtschutz: ++
Schallschutz: +

Raumteiler mit Stauraum

Gerade in kleinen Wohnungen ist es oft schwer, genügend Platz für alle Dinge zu finden. Daher bietet es sich an, wenn sich im Raumteiler etwas lagern lässt. Klassiker sind Regale und Schränke aller Art. Dabei entscheiden Sie, welche Maße und Form das Möbelstück haben soll. Von deckenhohen Regalen bis hin zu niedrigen Kommoden steht Ihnen alles offen.

Eine Möglichkeit ist etwa, den Schlafbereich mit einem Kleiderschrank zu verbergen. Ein Aktenschrank oder Bücherregal etwa ist ideal, um sowohl Arbeitsordner als auch Bücher zu lagern. Geschirr und andere Küchenutensilien lassen sich etwa in den Raumteiler stellen, wenn Sie eine Trennung von Wohn- und Küchen- oder Essbereich bevorzugen. Je nach gewünschter Breite lassen sich auch mehrere Aufbewahrungsstücke nebeneinander platzieren. Allerdings bieten sie keinen Schutz gegen Geräusche. Regale sind zudem nicht blickdicht.

Montageaufwand: ++
Flexibilität: +
Sichtschutz: +
Schallschutz: -

Dekorative Elemente als Raumteiler

Auch Dekorationsgegenstände eigenen sich hervorragend, um einen Übergang im Raum zu schaffen. Mehrere große Zimmerpflanzen nebeneinander oder ein Pflanzenregal sind hierfür ideal. Kleine Ausführungen lassen sich auf Blumenständer oder Kommoden stellen. Sie fügen sich nicht nur hervorragend in das Gesamtkonzept ein, sondern verbessern auch das Raumklima. Wer keinen grünen Daumen hat, kann unter anderem Kunststoffpflanzen, Skulpturen oder Stehlampen wählen. Eine höherpreisige Lösung für den Wohnbereich sind Kamine. Sie ziehen Blicke auf sich und schaffen Behaglichkeit. Allerdings erzielen Sie mit solchen dekorativen Gegenständen keine vollständige räumliche Trennung.

Montageaufwand:  +
Flexibilität: ++
Sichtschutz: +
Schallschutz: -

Wie hoch darf es sein?

Bevor Sie sich für einen Raumteiler entscheiden, überlegen Sie, welche Höhe für Ihren Zweck geeignet ist. Um Bereiche vollständig voneinander zu trennen, bieten sich raumhohe Lösungen wie Schiebetüren oder -gardinen an. Auch hohe Regale, Schränke oder Paravents ab einer Größe von 180 Zentimetern hindern die Sicht auf die jeweils andere Hälfte. Wer einen offenen Raum nur strukturieren und nicht vollständig trennen möchte, kann auch niedrige Höhenmaße wählen. Eine Kommode oder ein Pflanzenregal sind dann ebenfalls effektiv. Eine weitere Möglichkeit sind Stufenregale.

Hoch ist nicht gleich blickdicht

Beachten Sie, dass ein hoher Raumtrenner nicht zwangsweise blickdicht ist: Nicht nur durch Regale lässt sich der andere Bereich erblicken, sondern je nach Material auch durch Schiebetüren und Gardinen. Um bei einem offenen Raumkonzept mehr Struktur zu schaffen, können Sie zum Beispiel mit transparenten beziehungsweise halbtransparenten Stoffen oder einem Fadenvorhang arbeiten. Bei Schiebetüren wählen Sie beispielsweise klares Glas. Damit Gäste Ihr Bett nicht sehen, sind diese Varianten aber nicht geeignet. Materialien wie Milchglas oder Holz sind für diesen Zweck hingegen ideal.


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