Pilze sammeln – Tipps und Tricks

Pilze sammeln – Tipps und Tricks

Pilze-Sammeln ist eine schöne und vielseitige Freizeitaktivität für Naturfreunde. Doch wer noch nie auf der Suche war, weiß nicht, wo er anfangen soll. Zum besten Sammelort, zur passenden Jahreszeit und zur richtigen Pilzart gibt es ein paar einfache Tipps, die das Hobby für jeden umsetzbar machen.

Sammle Vorrat wie ein Waldschrat

Wer gern mit frischen Zutaten kocht und mehr Zeit in der Natur verbringen möchte, kann Pilze-Sammeln als Hobby ausprobieren. Es verbindet Spaziergänge im Wald mit natürlicher Ernährung und macht obendrein Spaß.

Wenn die Blätter fallen, kannst du dir Pilze krallen

Der Herbst ist bekanntermaßen die Hauptsaison für Pilze. Grundsätzlich dürfen Sie in Deutschland aber zu jeder Jahreszeit Pilze sammeln, sofern die von Ihnen gesuchten Arten zu diesem Zeitpunkt wachsen. In der Schweiz und in Österreich gibt es hingegen festgelegte Sammelzeiten, zu denen das Pilzsammeln erlaubt ist. Diese unterschieden sich je nach Region und sollten daher vorab gut recherchiert werden.

Im Wäldchen und auf der Halde

Auch bei der Frage des Sammelortes sollten Sie zunächst die Bestimmungen des Landes kennen. Die deutschen Regelungen erlauben das Sammeln sowohl in Privat- als auch in Staatswäldern. Ausgeschlossen davon sind Naturschutzgebiete, Wiesen mit hohem Gras und eingezäunte Gebiete, da diese meist wieder aufgeforstet werden.

Einige Gebiete des Landes sind schwermetallverseucht, weshalb Sie dort keine Pilze sammeln sollten. Da Pilze radioaktives Material aus dem Boden aufnehmen, ist es auch mehr als drei Jahrzehnte nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl nicht empfehlenswert, Pilze aus den damals am schwersten betroffenen Gebieten zu verzehren. Informieren Sie sich also vorher genau über die Region, in der Sie sammeln möchten.

Arten niemals raten

Obwohl Pilze-Sammeln eine Aktivität für jedermann ist, sollten Sie nicht wahllos Pilze mit nach Hause nehmen, wenn Sie sich nicht sicher sind, um welche Art es sich handelt. Nicht alle Pilze sind essbar und wer zur falschen Sorte greift, kann sich vergiften. Sammeln Sie daher nur Pilze, die Sie sicher identifizieren können, und informieren Sie sich vorher gründlich über deren Aussehen. Für den Anfang können Sie mit leicht identifizierbaren und leckeren Pilzen wie Parasolen, Steinpilzen, Pfifferlingen, Maronen-Röhrlingen oder Wiesen-Champignons beginnen. Wenn Sie die Art nicht sicher bestimmen können, lassen Sie den Pilz lieber stehen.

Um Sicherheit bei der Bestimmung der Pilze zu erlangen, empfiehlt es sich, die ersten Pilztouren in Begleitung einer erfahrenen Pilzsucherin oder eines erfahrenen Pilzsuchers zu unternehmen. Sollten Sie keine „Pilzköpfe“ in Ihrem Freundeskreis haben, können Sie auch einen Kurs besuchen. Solche organisierten Pilzwanderungen werden in Deutschland in vielen Gemeinden angeboten.

Pflegetipps

Um sicherzugehen, dass der Pilz nicht von Würmern zerfressen ist, putzen Sie ihn am besten direkt an der Fundstelle grob mit einem Pinsel oder einer Pilzbürste ab. So entfernen Sie auch Erde, Blätter und Nadeln, die sie dann nicht mit ins Haus schleppen.

Nur nicht übertreiben, seien Sie bescheiden

In Deutschland gilt, dass PilzsammlerInnen nur Mengen für den Eigenbedarf mitnehmen dürfen. Das bedeutet etwa ein Kilogramm pro Person und Tag. Mit dieser Regel soll auch verhindert werden, dass gewerbliche PilzsammlerInnen die Wälder leerräumen und für hobbymäßige PilzsucherInnen nichts mehr übrigbleibt. Fragen Sie sicherheitshalber bei der zuständigen Naturschutzbehörde nach, was die erlaubte Menge ist. Wer mit einer größeren Menge erwischt wird, riskiert Strafzahlungen von bis zu 5.000 Euro.

Dass Myzel soll nicht leiden, daher drehen oder schneiden

Unter PilzsammlerInnen sind zwei verschiedene Methoden zum Herauslösen der Pilze verbreitet: das Abschneiden und das Herausdrehen. Viele machen die Methode davon abhängig, wie sicher sie die Pilzart bestimmen können. Wenn Sie ganz sicher sind, um welchen Pilz es sich handelt, können Sie ihn einfach mit einem Messer abschneiden. Achten Sie darauf, dass das Messer scharf ist, damit der Pilz an der Schnittstelle nicht ausfranst; sonst könnten sich dort Krankheitskeime bilden.

Wenn Sie nicht wissen, ob es sich um die vermutete Art handelt, können Sie den Pilz vorsichtig herausdrehen und ihn jemandem mit Erfahrung zeigen. PilzexpertInnen können mit Blick auf den gesamten Pilz alle wichtigen Merkmale erkennen. Im Grunde ist es egal, ob Sie den Pilz herausschneiden oder drehen. Wichtig ist, dass Sie ihn nicht aus dem Boden reißen, damit das Myzel im Boden nicht verletzt wird. Aus diesem wachsen nämlich neue Pilze.


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