Musikerkennung per Smartphone
Wenn Sie einkaufen gehen, Radio hören oder einen Film schauen, kommen Sie oft unweigerlich mit Musik in Kontakt, die Sie mögen. Allerdings erweist es sich oft als schwierig, im Nachhinein ein spezifisches Lied ausfindig zu machen. Praktischerweise eröffnet das Smartphone einige Möglichkeiten, um Songtitel und MusikerInnen aufzuspüren.
Was ist das für ein Lied?
Im Alltag trifft man an vielen Stellen auf Musik: Nicht nur im Radio, sondern auch in Supermärkten und Geschäften, in Cafés oder in Bars. Vielleicht läuft auch eine Person an einem vorbei, die laut Musik hört. Die wenigsten Personen werden aber wahrscheinlich alle abgespielten Songs kennen. Glücklicherweise gibt es Tools für Smartphones, mit denen sich Lieder identifizieren lassen. Anschließend können Sie den Song oder auch den Interpreten beziehungsweise die Interpretin direkt in Ihre Musiksammlung aufnehmen.
Für BesitzerInnen eines Android-Smartphones stellt Google eine praktische Methode zur Verfügung. Daneben gibt es einige App, die sich ergänzend downloaden lassen. Der Hersteller Apple ist beispielweise in Besitz der bekanntesten Musikerkennungsapp und integriert diese in seine eigenen Produkte. All diese Lösungen erkennen die Musik meist zuverlässig, insbesondere da sie Störgeräusche wie Rauschen und überlagernde Stimmen zumindest eingeschränkt ausblenden.
Musik erkennen mit Google
Einen Song über Google zu finden, gelingt bei Android-Smartphones oder Smartphones, deren Betriebssystem auf Android basiert, sehr einfach über das Google-Such-Widget. Damit ist die Suchleiste gemeint, die in der Regel auf dem Startbildschirm ab Werk vorhanden ist. Dort befindet sich auf der rechten Seite ein Mikrofronsymbol. Tippen Sie darauf, öffnet sich ein Fenster mit der Option „Musik erkennen“. Sobald Sie diese auswählen, nimmt Google die Musik auf, analysiert sie und vergleicht sie mit allen Titeln in der Google-Datenbank. Alternativ können Sie den Google Assistant nutzen: Zur Aktivierung sagen Sie „Ok, Google“ und fragen dann „Welches Lied ist das?“. Identifizierte Songs lassen zum Beispiel teilen oder auf YouTube und Musikstreaming-Diensten wie Spotify ansehen. Alle nötigen Informationen, darunter KünstlerIn, Veröffentlichungsjahr und Album, erscheinen als Google-Suche.
Sie können einen Song sogar selbst singen oder summen, aber die Ergebnisse sind natürlich nicht so akkurat wie mithilfe des tatsächlichen Songs. Teils zeigt Google unterschiedliche Ergebnisse an, die nicht unbedingt dem gesuchten Song entsprechen müssen.
Apple’s Shazam
Shazam wurde zwar von Apple übernommen, steht aber auch Android-NutzerInnen zur Verfügung. Es handelt sich um die wohl bekannteste kostenlose Musikerkennungsapp, die Titel und InterpretInnen mithilfe einer kurzen Tonaufnahme findet. Hierfür erstellt die App einen digitalen Fingerabdruck und gleicht diesen mit der Musikdatenbank ab. Die Bedienung ist simpel: Sie öffnen die App und drücken auf den großen Button in der Mitte. Erkennt Shazam den Song, erscheinen alle Informationen auf dem Bildschirm und der Song wird in der Wiedergabeliste gespeichert. Zum Anhören stehen unter anderem Spotify, YouTube und Apple Music zur Auswahl.
Falls keine Internetverbindung vorhanden ist, erstellt Shazam dennoch einen digitalen Fingerabdruck des Songs und identifiziert diesen, sobald Sie wieder online sind. Allerdings ist die App nicht dazu in der Lage, selbst gesungene oder gesummte Lieder zu erkennen.
BesitzerInnen eines iPhones oder iPads können Musik auch im Kontrollzentrum erkennen lassen. Um die Musikerkennung hinzuzufügen, tippen Sie auf „weitere Steuerelemente“ und wählen „Musikerkennung“ aus. Nun können Sie Shazam von dort nutzen. Alternativ können Sie die Sprachassistentin Siri fragen, da sie ebenfalls Zugriff auf die Technologie von Shazam hat.
Alternativen
Shazam ist zwar Marktführer, aber nicht die einzige App zum Erkennen von Musik. Die größte Konkurrenz heißt Soundhound. Für alle, die Wert auf Lyrics legen, könnte Musixmatch interessant sein. Für beide Apps gibt es sowohl eine kostenlose als auch eine kostenpflichtige Variante. Zur Musikerkennung genügt die kostenlose Option vollkommen.
SoundHound
Die App SoundHound konkurriert nicht nur mit Shazam, sondern funktioniert auch ähnlich. Hier müssen Sie ebenfalls lediglich die App öffnen und auf den Button klicken. Im Gegensatz zu Shazam erkennt die App aber den eigenen Gesang, Summen oder Pfeifen. Wer zum Beispiel unterwegs einen unbekannten Song hört und diesen im Nachhinein nicht mehr aus dem Kopf bekommt, kann ihn möglicherweise mit SoundHound finden.
Allerdings leidet wie bei Google die Genauigkeit der Suche. Ein Nachteil ist zudem, dass SoundHound Songs nicht zwischenspeichern kann, wenn kein Internet vorhanden ist. Bei der Songsuche benötigt die App meist länger als Shazam, kommt aber in der Regel zum selben Ergebnis. Auch hier stehen YouTube und Spotify zur Verfügung, um den gefundenen Song zu hören.
Musixmatch
Bei Musixmatch handelt es sich nicht um reine App zur Musikerkennung; das ist nur eine der praktischen Funktionen. Ihr Hauptaugenmerkt liegt auf dem Finden von Songtexten. Die App scannt die Musik, die Sie hören, und liefert die passenden Songtexte dazu. Das funktioniert sowohl für Songs, die Sie bewusst auf Diensten wie Spotify, YouTube oder Pandora hören, als auch für Ihnen unbekannte Songs in der unmittelbaren Umgebung.
Für viele Songtexte gibt es sogar Übersetzungen, damit Sie genau wissen, was Sie hören. Folglich eignet sich Musixmatch vor allem für Leute, die gern zu ihren Lieblingsliedern singen, sowie für Sprachenlernende, die ihr Vokabular mithilfe von Songtexten erweitern möchten. Zudem hat Musixmatch eine aktive Community, die kontinuierlich neue Lyrics einpflegt.
Allerdings ist eine Anmeldung über Google, Facebook oder eine E-Mail-Adresse erforderlich und Sie müssen der App beim Einrichten Zugriff auf Ihre Music-Player und -Streaming-Apps gewährleisten. SoundHound und Shazam funktionieren auch ohne Anmeldung.
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