Autobahngebühren in Europa

Autobahngebühren in Europa

Wer mit dem Auto verreist, hat einige Vorbereitungen zu treffen. Dazu gehört nicht nur das Packen, sondern Sie sollten sich auch unbedingt über die Autobahngebühren in Transitländern und am Urlaubsziel informieren. In vielen Ländern Europas wird für die Nutzung der Autobahnen eine Gebühr fällig und Verstöße sind in der Regel teuer.

Maut und Vignetten bei unseren europäischen Nachbarn

Sich mit den verschiedenen Autobahngebühren in Europa auseinanderzusetzen, ist nicht gerade ein Highlight der Urlaubsplanung. Bei Vignetten und Gebühren ist Vorbereitung gefragt – und günstiger wird der Urlaub dadurch auch nicht. Tatsächlich sind Autobahngebühren in Europa eher die Regel als die Ausnahme. Die meisten der neun Nachbarländer Deutschlands erheben sie in irgendeiner Form. Nur in Belgien, den Niederlanden, Dänemark und dem kleinen Luxemburg gilt wie hierzulande: freie Fahrt!

Wer beispielsweise in Frankreich die Autobahn benutzt, bezahlt zwischen 7 und 16 Cent pro Kilometer. Die günstigste Vignette für das österreichische Straßennetz kostet 9,60 Euro. Bei manchen AutofahrerInnen sorgen diese Gebühren zwar für Unmut, noch teurer wird es allerdings für SchwarzfahrerInnen. Wer es schafft, die Mautstelle zu umgehen, oder ohne Vignette erwischt wird, hat mit empfindlichen Bußgeldern zu rechnen. In Österreich beträgt die „Ersatzmaut“ beispielsweise 120 Euro, in der Schweiz werden 200 Franken Strafe für eine fehlende Vignette fällig.

Doch warum werden überhaupt Autobahngebühren erhoben? Sie sollen dafür sorgen, dass die Straßen stets in gutem Zustand sind. Die Maut spült Geld in die Kassen der Autobahnbetreiber, das für die Instandhaltung, Verbesserung und den Neubau von Straßen verwendet wird.

Länder mit streckenbezogener Maut

Die gängigste Form der Autobahngebühren in Europa ist die streckenbezogene Maut. Die Maut wird je nach Land beim Ein- oder Ausfahren an einer Mautstation entrichtet. Dieses System hat den Vorteil, dass nach gefahrenen Kilometern abgerechnet wird. Die Bezahlung erfolgt in bar, mit Kreditkarte (Eurocard, Mastercard, Visa) oder elektronisch via Transponder, der allerdings auf eigene Kosten erworben werden muss.

Nicht immer ist das gesamte Autobahn- und Schnellstraßensystem mautpflichtig. Schnellstraßen, die mit den heimischen Bundesstraßen vergleichbar sind (etwa die „Routes nationales“ in Frankreich oder die „Superstrade“ in Italien), sind oft auch in anderen Ländern Europas kostenlos befahrbar. Wer Mautstationen unbedingt umfahren will, kann also auf diese Straßen ausweichen.

So vermeiden Sie Stress an Mautstationen

Für viele deutsche AutofahrerInnen haben Mautstationen Verwirrungspotential. Stress scheint fast vorprogrammiert – und das zu Beginn des Urlaubs. Die Mautstationen sind aber keine Rätsel und mit ein wenig Vorbereitung läuft alles glatt. Ordnen Sie sich immer rechtzeitig ein, wenn Sie auf eine Mautstation zufahren. Achten Sie bei der Beschilderung darauf, wo welche Zahlungsart zulässig ist und für welche Fahrzeuge die Spur gedacht ist.

Folgende Tipps helfen Ihnen dabei, stressfrei durch die Mautstation zu kommen:

  • Rechtzeitig einordnen
  • Plötzlichen Spurwechsel vermeiden
  • Nah genug an den Schalter heranfahren
  • Bargeld oder Kreditkarte bereithalten
  • In machen Länder mit "t" reservierte Fahrspuren für die Telemaut
  • Beim Abfahren von der Autobahn Ticket bereithalten
  • Bei bereits offener Schranke nicht einfach hindurchfahren
  • Bei Problemen die Hilfetaste drücken
  • Nachzahlung in bestimmten Ländern möglich
  • Bei Unsicherheiten Schalter mit Personal anfahren
  • Nicht wenden oder rückwärtsfahren

Länder mit Vignettenpflicht

Die Vignette ist ein zeitgebundener Nachweis dafür, dass für die Straßennutzung gezahlt wurde. Es wird ein Pauschalbetrag fällig, der vor der Fahrt zu bezahlen ist. Für UrlauberInnen und Durchreisende werden Tages- und Montagsvignetten angeboten. Hier ist also etwas mehr Vorbereitung gefragt als bei der streckenbezogenen Maut. Der Kauf einer Vignette ist in Bulgarien, Österreich, der Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn verpflichtend. Beachten Sie, dass die Vignette teilweise auch für die Nutzung von Schnellstraßen notwendig ist, so etwa in Österreich, Slowenien und Tschechien.

LandPreis TagesvignettePreis MonatsvignettePreis Jahresvignette
Ungarn 10,25 € / 10 Tage* 14,00 € / 1 Monat* 125,70 €*
Slowenien 15,00 € / 7 Tage 30,00 € / 1 Monat 110,00 €
Österreich 9,60 € / 10 Tage 28,20 € / 2 Monate 93,80 €
Tschechien 12,00 € / 10 Tage 17,00 € / 1 Monat 57,00 €
Bulgarien 8,00 € / 7 Tage* 15,00 € / 1 Monat* 50,00 €*
Slowakei 10,00 € / 10 Tage 14,00 € / 1 Monat 50,00 €
Schweiz - - 40,00 €*
Rumänien 3,00 € / 7 Tage* 7,00 € / 1 Monat; 13,00 € / 3 Monate* 28,00 €*
Die hier angegebenen Preise beziehen sich auf PKW. * Preis je nach Wechselkurs.

Eine Vignette erhalten AutofahrerInnen klassischerweise als Aufkleber, der gut sichtbar an die Innenseite der Windschutzscheibe angebracht wird. Bringen Sie die Vignette am besten auf der Fahrerseite an, entweder links oben oder unten auf Höhe des Rückspiegels. Damit der Aufkleber optimal haftet, sollte die Scheibe sauber, trocken und fettfrei sein. Die Vignette erhalten Sie an Grenzübergängen, Tankstellen, Postämtern sowie an allen Servicestellen mit Vignettensymbol. Vignetten für die Schweiz und Österreich finden Sie auch online im ADAC-Shop.

Wer keinen Aufkleber haben möchte, kann stattdessen eine digitale Vignette erwerben. Diese ist an das Kennzeichen gebunden und kann mitunter für mehrere Fahrzeuge genutzt werden. Die digitale Vignette ist allerdings nichts für Kurzentschlossene: Da in der EU für Online-Geschäfte ein Käuferschutz von zwei Wochen besteht, gilt der Nachweis erst am 18. Tag (14 Tage plus 3-tägige-Frist für einen möglichen Postweg). Oft haben die Verkaufsstellen für herkömmliche Vignetten aber auch die digitale Variante im Angebot, die dann sofort gültig ist.


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