Koffer platzsparend packen

Koffer platzsparend packen

Es scheint fast ein Naturgesetz zu sein: Bei der Rückreise ist der Koffer voller als bei der Ankunft am Urlaubsort. Wer kann schon auf schöne Andenken verzichten? Schlimm nur, wenn der Koffer bereits vor Reiseantritt kaum zu schließen war. Das muss aber nicht so sein. Oft liegt es nicht daran, dass der Koffer zu klein ist, sondern daran, dass der Stauraum nicht optimal genutzt wird.

Effizient packen, Platz sparen

Packen ist oft mit viel Stress verbunden. Besonders wenn mehrere Personen zusammen in den Urlaub fahren, ist es schwer, den Überblick zu behalten. Am Ende platzt der Koffer aus allen Nähten und Sie haben trotzdem etwas vergessen. Das kann besser und effizienter funktionieren, erfordert aber etwas Zeit und Planung.

Eine Packliste hilft nicht nur dabei, nichts zu vergessen, sondern auch, nicht zu viel mitzunehmen. Das tatsächliche Kofferpacken baut auf zwei großen Säulen auf: das Volumen von Kleidung und Utensilien so gut wie möglich zu reduzieren sowie alles richtig im Kofferinneren anzuordnen. Im Internet finden sich unzählige Tipps und Tricks, wie sich die beiden Aspekte realisieren lassen.

Gerollt, gefaltet, geschichtet

Ein häufiger Tipp ist es, die Kleidung nicht nach der gewohnte Methode zu falten, sondern sie zusammenzurollen. Das spart nicht nur Platz im Koffer, sondern verhindert auch, dass Knitterfalten entstehen. Idealerweise breiten Sie die Kleidungsstücke aus und streichen sie glatt, bevor Sie mit dem Rollen beginnen, damit Sie nicht versehentlich Falten einarbeiten. Das Rollen eignet sich am besten für Kleidung mit wenig Volumen wie Shirts und Tops. Teile aus dickem Stoff wie Jeans und Pullover nehmen selbst zusammengerollt viel Platz im Koffer ein.

Große Kleidungsstücke können Sie wie gewohnt zusammenlegen. Alternativ nutzen Sie die sogenannte Klapp- oder Schichtmethode. Dafür legen Sie Hosen, Pullover und Jacken in den Koffer ausgebreitet übereinander, sodass Hosenbeine und Ärmel hinausragen. Im Anschluss klappen Sie diese nacheinander nach innen ein, bis nur noch eine rechteckige Fläche im Kofferinneren übrigbleibt.

Konmari für aufgeräumte Koffer

Diese Faltmethode stammt von der Japanerin Marie Kondo, die für ihr konsequentes Aufräumsystem bekannt ist. Anstatt die Kleidung flach aufeinanderzustapeln, empfiehlt sie, diese aufrecht nebeneinander zu stellen. Ihre Faltmethode soll das Aufstellen ermöglichen. Der Vorteil ist, dass sich das gewünschte Stück mühelos finden und hervorholen lässt, ohne andere Dinge durcheinander zu bringen. Noch leichter geht es, wenn die Kleidungstücke nach Typ geordnet sind: Hosen zu Hosen, Shirts zu Shirts und Tops zu Tops. Im folgenden YouTube-Video demonstriert Das weiße Reh die Grundlagen der Falttechnik nach Marie Kondo.

Kleidung in Päckchen falten?

Die Päckchen-Faltmethode wird oft als bessere Alternative zur Konmari-Falttechnik empfohlen, da die gefalteten Kleidungsstücke nicht nur kompakt sind, sondern auch nicht auseinanderfallen können. Selbst wenn sie auf den Boden fallen, passiert nichts. Zur Päckchenmethode gibt es zahlreiche bebilderte Anleitungen oder praktische Videos. Das Resultat ist in allen sehr ähnlich: ein kleines rechteckiges Kleiderpäckchen, bei dem ein Ende im anderen platziert ist. Abhängig vom Kleidungsstück ändern sich die Schritte etwas. Die T-Shirt-Variante beispielsweise ist nicht zwingend für Hosenpäckchen geeignet. In einer kurzen Reportage zeigt das Fernsehmagazin Galileo eine Methode, Shirts, Hosen und Hemden in Pakete zu falten.

Praktische Tools

Egal ob Sie die Kleidung am liebsten falten, rollen oder die Konmari-Methode anwenden, einige Tools helfen bei allen Packtechniken, Platz im Koffer zu sparen.

Vakuumbeutel für Kleidung

Ähnlich wie Sie Tiefkühlwaren in Vakuumbeuteln platzsparend in der Kühltruhe lagern können, funktioniert es auch mit Kleidungsstücken. Hierfür gibt es spezielle Vakuumbeutel in unterschiedlichen Größen. Damit ist die Kleidung nicht nur vor äußeren Einflüssen geschützt, sondern auch vor Knitterfalten. Sie besitzen einen Schiebeverschluss sowie ein Ventil mit Kappe. Die Anwendung ist einfach und lässt sich mit jeder Roll- oder Falttechnik kombinieren. Sie füllen den Beutel mit der Bekleidung und saugen die Luft mit einem Staubsauger ab. Bei einigen Produkten ist eine kleine Handpumpe im Lieferumfang enthalten.

Packwürfel mit Kompression

Ein weiteres praktisches Hilfsmittel, um Platz und Ordnung im Reisegepäck zu schaffen, sind Packwürfel, auch als Packtaschen oder Packing Cubes bekannt. Sie werden oft in mehrteiligen Sets angeboten, zu denen mindestens ein kleiner, ein mittelgroßer und ein großer Würfel gehören. Am meisten Platz schaffen solche mit Kompressionsfunktion. Sie besitzen einen zweiten, robusten Reisverschluss, mit dem sich das Volumen der befüllten Tasche reduzieren lässt. Da die Kompression ohne Staubsauger möglich ist, sind sie leichter als Vakuumbeutel zu handhaben. Zudem sind sie dank der großen Öffnung sehr einfach zu füllen. Packing Cubes ohne Kompression erfüllen nur die Ordnungsfunktion, schaffen aber keinen zusätzliche Stauraum.

Reiseflaschen

Flüssige Hygiene- und Kosmetikartikel befinden sich häufig in großen Flaschen und benötigen dadurch viel Platz im Koffer. Bei Flugreisen gibt es zudem Sonderregeln: Nur 100 Milliliter der gewünschten flüssigen Produkte dürfen ins Handgepäck. Eine Lösung sind Probierpackungen und Reisegrößen. Das ist aber bei vielen Artikeln weder machbar noch nachhaltig. Zudem erfordert es Langzeitplanung, da jede Reise wieder das Sammeln passender Größen erfordert.

Stattdessen können Sie die Produkte, die Sie einpacken möchten, in wiederverwendbare Reiseflaschen umfüllen. Diese sind oft in Sets aus unterschiedlich großen Flaschen erhältlich. Jede Flasche ist für ein anderes Produkt gedacht. Manchmal befindet sich auch eine Aufbewahrungstasche im Lieferumfang. Silikonflaschen lassen sich besonders einfach verstauen, da sich der Körper zusammendrücken lässt.

Das große Koffer-Tetris

Nun kommt es nicht nur auf die perfekte Faltmethode und die besten Tools an, sondern auch die Anordnung im Koffer. Schuhe und andere schwere Gegenstände kommen am besten nach unten, damit sie während des Transports nicht auf die Kleidung drücken. Die Dinge, die ihre Form behalten sollen, befinden sich im Idealfall näher am Griff.

Nutzen Sie alle Zwischenräume aus. Kleine Dinge wie Socken, Schals und Kabel passen gut in Lücken oder auch in die Schuhe. Wer Hemden einpackt hat, deren Kragen in Form bleiben sollen, kann einen zusammengerollten Gürtel hineinlegen.

Auch Hüte lassen sich gut mit Kleinigkeiten ausfüllen. Das sorgt dafür, dass die Krone ihre Form behält. Statt sie als Letztes in den Koffer zu quetschen, können Sie die Hüte als Erstes in den Koffer legen und um sie herum packen. Hierfür stapeln Sie die Hüte ineinander, füllen die Krone des ersten Hutes und packen alles in eine Tüte. Das kommt dann in den Koffer.

Es empfiehlt sich, Methoden je nach Bedarf zu kombinieren und sich nicht auf eine Variante festzulegen. Sie können zum Beispiel einen Großteil der Kleidung im Konmari-Stil falten, aber die Schuhe mit Socken stopfen und die Wäsche in Beuteln oder Packwürfeln komprimieren, anstatt sie aufrecht hinzustellen.

Teaserbild: © detailblick-foto / AdobeStock | Video 1: © Das weiße Reh / YouTube | Video 2: Galileo / YouTube | Abb. 1: © mdbildes / AdobeStock