Kleine Schäden in Holzböden ausbessern

Kleine Schäden in Holzböden ausbessern

Parkett und Dielen sind beliebte Bodenbeläge, denn Echtholz wirkt wohnlich und ist zudem langlebig. Zwar sind Holzböden recht robust, doch mit den Jahren kommt es zwangsläufig zu Abnutzungsspuren wie kleinen Kratzern und Macken, die den Gesamteindruck trüben. In vielen Fällen ist es noch nicht notwendig, das Holz abzuschleifen. Mit ein Paar Tricks sieht der lädierte Boden wieder aus wie neu.

Kratzer im Parkett? Kein Problem!

Parkett- und Dielenböden sehen schön aus und verleihen einem Raum einen ganz besonderen Charme. Beide Bodenvarianten bestehen aus Echtholz, der Unterschied besteht in erster Linie darin, dass Parkett kleinteilig ist, wohingegen es sich bei Dielen um lange Bretter handelt. Wo gewohnt wird, lassen sich ganz normale Abnutzungserscheinungen an Bodenbelägen nicht verhindern. Kratzer und Schrammen entstehen schnell, etwa durch Stuhlrücken oder einen heruntergefallenen Gegenstand.

Wie gut und einfach sich ein Schaden beheben lässt, hängt dann vor allem davon ab, wie der Holzboden behandelt wurde. Im Fall von geölten und gewachsten Böden können Sie leicht selbst Hand anlegen und den Makel beheben. Bei diesem Behandlungsprozess dringt das Öl in das Holz ein und ummantelt die Fasern. Der Boden bleibt atmungsaktiv und kann Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben. Kleinere Schäden an einem solchen Boden können auch Laien beheben.

Versiegelter Holzboden weist hingegen eine geschlossene, lackierte Oberfläche auf. Während bei geölten Böden ein Kratzer nur ein optisches Problem darstellt, kann es bei versiegelten Flächen zu Schäden kommen, da Feuchtigkeit unter die Lackschicht gelangt. Nachbesserungen sind in diesem Fall schwierig, da der Lack abgeschliffen und erneuert werden muss. Nur eine Teilfläche neu zu lackieren, wirkt optisch unstimmig. Die Behandlung von Kratzern ist daher nicht oder nur schlecht möglich. Versiegelte Holzböden werden in der Regel nach einigen Jahren komplett abgeschliffen und neu lackiert.

So lassen sich kleinere Fehler im Parkett beheben

Nahezu jeder mit etwas handwerklichem Geschick kann kleinere Schäden in geöltem Holzboden beheben, ohne den Boden dafür abschleifen zu müssen. Wie man vorgeht, hängt vor allem von der Art des entstandenen Schadens ab. Kleinere Kratzer lassen sich oft wegpolieren. Größere Schäden werden mit Paste oder Wachs ausgebessert, in vielen Baumärkten gibt es dafür die entsprechenden Reparatursets. Auch wenn es komisch klingt, hilft bei Dellen im Holz das Bügeleisen weiter.

Polieren

Bei geringfügigen Schäden lässt sich der Schaden einfach herauspolieren. Das geht mit Möbelpolitur oder Ölen und Wachsen, die auch zur Parkettpflege empfohlen werden. Ihr Mittel der Wahl geben Sie auf einen weichen, sauberen Lappen und polieren damit so lang die beschädigte Stelle, bis der Kratzer nicht mehr zu sehen ist. Diese Art der Schadensbehebung funktioniert sowohl bei geölten als auch bei versiegelten Böden.

Holzpaste oder Wachs

Bei einem tieferen Kratzer ist es möglich, diesen mit einer Holzpaste oder Wachs auszubessern. Reparatursets dafür sind in verschiedenen Farben in Baumärkten erhältlich. Wer besonderen Wert auf eine täuschend echte Optik legt, kann Farben mischen und sogar Maserungen nachempfinden.

Im ersten Schritt wird die beschädigte Stelle gründlich gereinigt und feucht ausgewischt. Ist sie getrocknet, bereiten Sie die Paste gemäß Anleitung vor. Ein besonders gutes Ergebnis wird erzielt, wenn Sie Sägespäne des Parketts beimischen.

Mit einem Kunststoffspatel bringen Sie die Paste auf den Schaden auf. Anschließend streichen Sie die Masse mit dem Spatel glatt. Das wiederholen Sie so lang bis die Paste die beschädigte Stelle komplett ausfüllt. Im Anschluss lassen Sie die Holzpaste ohne Abdeckung aushärten. Das kann bis zu 24 Stunden dauern.

Schließlich werden eventuell überstehende Reste vorsichtig mit Schleifpapier abgeschliffen. Bevor die Stelle nachbehandelt wird, muss sie erneut gründlich gereinigt werden. Anschließend behandeln Sie die Stelle mit Wachs oder Öl nach. Im Baumarkt finden Sie auch spezielle Siegelstifte zu diesem Zweck.

Bügeleisen

Ein leicht eingedellter Holzboden lässt sich mithilfe von Wasser und Hitze wiederherstellen. Dazu wird die Stelle mit Wasser bedeckt und immer wieder kurz mit einem Bügeleisen auf höchster Stufe erhitzt. Das verdampfende Wasser lässt den Boden aufquillen und die Delle verschwindet.

Diese Methode eignet sich für geölte und gewachste Böden. Bei einem versiegelten Holzboden müssen Sie die verzogene Stelle abschleifen und anschließend entsprechen nachbehandeln. Hier gilt es abzuwägen, in welchem Verhältnis der Aufwand zum Ergebnis steht.


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