Wie bade ich meinen Hund?

Wie bade ich meinen Hund?

Zu häufiges Baden strapaziert die Haut von Hunden, manchmal lässt sich eine gründliche Wäsche jedoch nicht vermeiden. In unserem Ratgeber erfahren Sie, was Sie dafür benötigen und wie Sie am besten vorgehen, um Ihrem Hund das Baden so angenehm wie möglich zu machen – denn nicht alle Hunde sind Wasserratten.

Wann brauchen Hunde ein Bad?

Hundefell ist von Natur aus selbstreinigend. Mehrere Fellschichten weisen dank eines Fettfilms Schmutz und Nässe ab. Ein Bad ist somit nur selten nötig – zu oft schadet es sogar mehr, als dass es hilft. Shampoo und Wasser zerstören die schützenden Fettschichten, sodass die Haut leicht austrocknen kann und anfällig für Schuppen und Parasiten wird. Bis sich die Schutzschicht wieder wirksam aufgebaut hat, dauert es üblicherweise fünf bis sechs Wochen.

Häufig reicht Bürsten aus

Seiner Haut zuliebe sollten Sie Ihren Hund nicht häufiger als alle zwei Monate baden – im Winter am besten noch seltener oder gar nicht. Das Fell trocknet in der kalten Jahreszeit sehr langsam, wodurch sich Ihr Hund leicht erkälten kann. Zudem benötigt die schützende Fettschicht noch länger, um sich zu regenerieren. Ist das Fell doch einmal etwas stärker verschmutzt, reicht es in vielen Fällen aus, es gründlich auszubürsten. Selbst wenn sich der Vierbeiner ausgiebig im Matsch gewälzt hat, ist nicht zwingend ein Bad nötig. Warten Sie stattdessen, bis der feuchte Schlamm im Fell getrocknet ist, dann lässt er sich meist mit der Bürste ganz leicht entfernen.

Erst wenn Sie mit Kamm und Bürste nicht gegen die Verschmutzungen im Fell ankommen oder Ihr Hund unangenehm riecht, kommen Sie nicht darum herum, ihn zu baden. Ausnahmen bilden Hunde mit Krankheiten, aufgrund derer sie häufiger gebadet werden müssen, etwa Parasiten oder ein Pilz. Diese Fälle sollten Sie zur Sicherheit aber immer mit Ihrem Tierarzt beziehungsweise Ihrer Tierärztin abklären.

Ab wann dürfen Welpen gebadet werden?

Bei Welpen sollten Sie in den ersten drei Lebensmonaten möglichst ganz auf das Baden verzichten. In dieser Zeit sind die Schutzschichten von Fell und Haut noch nicht vollständig aufgebaut. Das hat zur Folge, dass die Welpenhaut nach einem Bad noch leichter austrocknet und schuppig wird. Sie können Ihren Welpen aber gelegentlich in die Badewanne oder eine andere Badegelegenheit setzen, ohne ihn zu waschen. So kann er sich schon einmal damit vertraut machen und ist beim ersten richtigen Bad weniger ängstlich oder aufgeregt.

Die richtige Vorbereitung

Zunächst benötigen Sie einen passenden Ort für das Hundebad. Für größere Hunde eignen sich Badewanne oder Dusche gut. Kleine Hunde finden auch in der Küchenspüle oder einem wasserfesten Behältnis wie einer Wäschewanne Platz. An warmen Tagen können Sie Ihren Hund im Freien abbrausen oder im Hundepool säubern, sofern er sich von äußeren Ablenkungen wie herumfliegenden Insekten oder spielenden Nachbarskindern nicht aus der Ruhe bringen lässt. Für die ersten Badeversuche empfiehlt sich in jedem Fall eine ruhige Umgebung. Am besten bringen Sie alles, was Sie beim Baden nicht benötigen, außer Reichweite. Pflegeprodukte am Badewannenrand können ansonsten leicht herunterfallen und den Hund erschrecken.

Neben der Badegelegenheit benötigen Sie folgende Utensilien:

  • Eine rutschfeste Unterlage, zum Beispiel aus Gummi
  • Ein mildes Hundeshampoo
  • Einen Becher oder ein anderes, nicht zerbrechliches Gefäß
  • Mindestens ein großes Handtuch
  • Snacks zur Belohnung

Diese Dinge sollten Sie vor dem Bad bereitlegen, um nicht währenddessen hektisch danach zu suchen oder Ihren Hund in der Wanne allein lassen zu müssen. Die rutschfeste Unterlege, etwa eine Gummimatte, legen Sie in die Badegelegenheit, bevor Sie Ihren Hund hineinsetzen. Sie verhindert, dass er ausrutscht, falls er in Panik gerät, und sich schlimmstenfalls verletzt. Zusätzlich schützt sie die Badegelegenheit vor Kratzern.

Beim Shampoo ist wichtig, dass es sich um ein Hundeshampoo handelt und keine Duftstoffe enthält. Hunde haben sehr feine Nasen, die von fremden Düften schnell irritiert sind. Ein blumiges Shampoo mag für uns Menschen sehr angenehm riechen, Hunde nehmen es aber zum einen an sich selbst als störend wahr und können zum anderen deswegen auch von ihren Artgenossen abgelehnt werden. Zusätzlich haben Duftstoffe im Shampoo immer das Potenzial, die empfindliche Hundehaut zu reizen. Außerdem sollte der pH-Wert des Shampoos zwischen 6,0 und 8,7 liegen, um den Säureschutzmantel der Haut nicht anzugreifen. Ist Ihnen bereits bekannt, dass Ihr Hund unter Hautproblemen beziehungsweise -krankheiten leidet, fragen Sie am besten Ihren Tierarzt oder Ihre Tierärztin nach einem geeigneten Shampoo.

Ein Becher empfiehlt sich vor allem für die ersten Badeversuche, wenn Sie den Hund nicht direkt mit einem kräftigen Strahl aus dem Duschkopf abschrecken möchten. Zudem ist er praktisch, um den Kopf vorsichtig zu säubern. Ein großes Handtuch legen Sie am besten vor der Badegelegenheit aus. Dann können Sie Ihren Hund danach direkt darauf abstellen. Damit er das Baden möglichst positiv in Erinnerung behält, legen Sie zusammen mit Shampoo und Becher einige Belohnungssnacks bereit.

So gehen Sie beim Baden vor

Sind alle Vorbereitungen getroffen, heben Sie Ihren Hund behutsam in die Badegelegenheit. Bleiben Sie dabei möglichst ruhig. Hektik und Stress übertragen sich ansonsten auf den Hund. Für mehr Ruhe können Sie ihn zunächst Sitz machen lassen und dafür loben sowie belohnen. Auch wenn Ihr Hund nicht direkt auf Sie hört oder aus Panik gar nach Ihnen schnappt, sollten Sie es in jedem Fall vermeiden, mit ihm zu schimpfen oder ihn zu bestrafen. Andernfalls verbindet er die negative Reaktion mit dem Baden, was für den nächsten Versuch alles andere als förderlich ist. Halten Sie zur Sicherheit ein wenig Abstand, sprechen Sie in beruhigender Tonlage und loben Sie Ihren Hund, sobald er etwas gut macht.

Fell mit Wasser befeuchten

Sitzt oder steht Ihr Hund einigermaßen ruhig in der Wanne, prüfen Sie die Wassertemperatur. Diese darf nicht zu warm sein, um die Hundehaut nicht zu verbrühen, sollte aber auch nicht zu kalt sein, damit Ihr Hund sich nicht erschreckt. Ideal ist ein lauwarmer Wasserstrahl mit einer Temperatur zwischen 28 und 30 Grad Celsius. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, nutzen Sie ein Badethermometer.

Wenn ihr Hund noch nicht mit Brause oder Wasserhahn vertraut ist, füllen Sie den Becher mit Wasser und beginnen an den Pfoten damit, das Fell zu befeuchten. Lässt Ihr Hund dies gut über sich ergehen, können Sie einen Versuch mit Duschkopf starten und das restliche Fell damit abwaschen. Achten Sie beim Kopf aber darauf, dass kein Wasser in Augen oder Ohren gelangt. Das ist nicht nur unangenehm, sondern führt schlimmstenfalls zu Entzündungen.

Schamponieren und ausspülen

Ist das Fell gut mit Wasser befeuchtet, beginnen Sie damit, das Shampoo aufzutragen. Nehmen Sie besser weniger als mehr, das vereinfacht das Ausspülen. Schäumen Sie es zwischen Ihren Handflächen auf und massieren Sie es sanft in die verschmutzen Körperstellen Ihres Hundes ein. Im Idealfall genießt Ihr Hund die Massage und freut sich beim nächsten Bad direkt darauf.

Den Kopf sparen Sie beim Schamponieren möglichst aus. Ist dieser ebenfalls stärker verschmutzt und benötigt Shampoo, müssen Sie besonders vorsichtig sein, dass es nicht in Augen und Ohren gelangt. Einwirken lassen müssen Sie das Shampoo im Normalfall nicht. Spülen Sie es vorsichtig und gründlich aus. Achten Sie vor allem bei schwer erreichbaren Stellen wie Achseln, Bauch und unter dem Schwanz darauf, dass keine Shampoo-Reste zurückbleiben.

Gründlich trocknen

Damit Sie und Ihre Wohnung möglichst trocken bleiben, trocknen Sie Ihren Hund am besten bereits in der Badegelegenheit ab. Legen Sie schnell nach dem Abbrausen ein Handtuch locker um den Hundekörper. So fangen Sie Wassertropfen ab, wenn sich Ihr Hund schüttelt. Beginnen Sie danach, das Fell sanft mit dem Handtuch abzutupfen. Vor allem bei langem Fell müssen Sie darauf achten, dass es sich dabei nicht verknotet. Ist die gröbste Nässe aufgefangen, heben Sie Ihren Hund behutsam aus der Badegelegenheit und stellen ihn auf ein Handtuch. Dort hat er noch einmal Gelegenheit, sich zu schütteln und selbst trocken zu reiben. Damit das Bad positiv ihn Erinnerung bleibt, loben Sie Ihren Hund zum Abschluss und belohnen ihn mit einem Snack.

Darf man Hunde föhnen?

Grundsätzlich können Sie Ihren Hund nach dem Bad auch föhnen. Das kann vor allem an kalten Tagen und bei längerem, langsam trocknendem Fell sinnvoll sein. Sie müssen dabei lediglich darauf achten, dass der Föhn nicht zu heiß eingestellt ist. Allerdings mögen viele Hunde das Geräusch von Föhns nicht. Testen Sie am besten vor dem Baden, wie Ihr Hund darauf reagiert, damit er den möglicherweise unangenehmen Reiz nicht mit dem Bad verknüpft.

Anschließend kann Ihr Hund an einem warmen, gemütlichen Plätzchen in Ruhe vollständig trocknen. Im Sommer kann das auch auf dem Balkon oder der Terrasse in der Sonne sein, im Winter in der Nähe der Heizung oder einer anderen Wärmequelle. Wenn Ihr Hund leicht friert, wickeln Sie ihn am besten in eine Decke, ein trockenes Handtuch oder einen Hundebademantel ein.

Bei manchen Hunderassen ist es nötig, das Fell zusätzlich zum Bürsten regelmäßig zu kürzen. Falls Sie noch auf der Suche nach einer passenden Hundeschermaschine sind, finden Sie unseren Vergleich einige der besten Modelle:


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