Grundausstattung für die erste Küche

Grundausstattung für die erste Küche

Nicht jeder hat das Geld und den Platz, um eine komplette Ausstattung für die erste Küche neu zu kaufen. Mit wenigen Basics, die nicht viel kosten, kommen Sie jedoch bereits sehr weit. Über Nischenprodukte sollten Sie sich hingegen vorerst keine Gedanken machen.

Luxus oder Must-Have?

In den meisten Haushalten sammeln sich über die Jahre zahlreiche Kochutensilien: von Pfannen und Töpfen bis hin zum Spargelschäler oder Sous-Vide-Garer. Doch wer gerade seine erste Küche einrichtet, braucht vieles davon nicht. Mit wenigen Basics lässt sich eine funktionsfähige Einstiegsküche zusammenstellen. Schließlich ist manches Küchenzubehör vielseitig einsetzbar. Von einer auf das Essenzielle reduzierten Ausstattung profitieren nicht nur frisch ausgeflogene Studenten mit begrenztem Budget, sondern auch Personen mit wenig Platz oder einem minimalistischen Konsumverhalten.

Dabei handelt es sich um folgende Utensilien:

  • einen Topf
  • eine Bratpfanne
  • ein scharfes Messer
  • ein Schneidebrett
  • einen Wasserkocher

Topf

Der Topf ist eines der ältesten und meistgenutzten Kochutensilien. Darin können Sie Wasser kochen, etwa um Nudeln, Reis oder Kartoffeln zu garen. Auch für Suppen oder Eintöpfe benötigen Sie einen Topf. In der Regel kommt ein Kochtopf mit einem Deckel aus Metall oder Glas. Dieser ist wichtig, damit Wasser nicht verdampft und beispielsweise der Eintopf zu trocken wird. Das gebräuchlichste Material ist Edelstahl. Er rostet nicht, ist einfach zu reinigen und beeinflusst den Geschmack der Lebensmittel nicht. Nickelallergiker sollten sich jedoch nach etwas anderem umsehen, da Edelstahltöpfe für gewöhnlich Nickel beinhalten. Wenn es nicht allzu minimalistisch sein muss, ist eine Kasserolle – ein kleiner Topf mit Stielgriff – eine sehr nützliche Ergänzung, um etwa Soßen zuzubereiten oder Milch zu erhitzen, ohne ein großes Kochfeld nutzen zu müssen.

Der Topfboden sollte nach Möglichkeit den gleichen Durchmesser wie Ihre Herdplatte haben, damit sich der Topf nicht verformt oder zu viel Energie verloren geht. Wenn sie den passenden Durchmesser bestimmt haben, können Sie eruieren, wie hoch der Topf sein muss, um auf das gewünschte Volumen zu kommen. Singles oder Zwei-Personen-Haushälter kommen eventuell auch mit nur einem kleinen oder mittelgroßen Topf zurecht. Fünf Liter sind für die Erstausstattung eine gute Größe: Es lassen sich Nudeln kochen, ohne dass das Wasser sofort überkocht, der Topf ist aber nicht so groß, dass er beim Abspülen unhandlich wird.

Bratpfanne

Eine Bratpfanne bietet die schnellste und einfachste Möglichkeit, Fleisch, Eier oder Gemüse zu garen. Auch für Süßes wie Pfannkuchen benötigen Sie eine Bratpfanne – nicht zu verwechseln mit einer Schmorpfanne, die einen senkrechten Rand hat und besonders für Gerichte wie Pfannkuchen ungeeignet ist. Üblich sind Varianten aus Edelstahl oder Aluminium. Aluminium heizt sich schnell auf und ist besonders leicht, während Edelstahl langlebig und pflegeleicht ist. Besonders Anfängern ist eine Pfanne mit Beschichtung zu empfehlen: Darin brennen Lebensmittel nicht so schnell an. Zudem lässt sich eine beschichtete Pfanne einfach reinigen und ermöglicht kalorienarmes Kochen ohne Fett. Ein Stielgriff, der mit Kunststoff oder Holz ummantelt ist, kann Verbrennungen vorbeugen.

Ähnlich wie bei Töpfen sollten Sie die passende Pfannengröße anhand der Herdgröße bestimmen. Auch hier ist es sinnvoll, eine kleine Pfanne zu kaufen, etwa für ein, zwei Spiegeleier oder Pancakes – hierfür ist ein Pfannenwender besonders hilfreich –, und eine größere, beispielsweise für eine Gemüsepfanne. Singlehaushälter kommen eventuell mit einer einzigen mittelgroßen Bratpfanne zurecht. Wird eine zu große Pfanne auf einen kleinen Herd gestellt, verformt sie sich mit der Zeit; andersherum wird Energie verschwendet. Achten Sie darauf, dass der Durchmesser von Bratpfannen meist an der Oberkante gemessen wird. Diese ist oft etwas breiter als der Boden, der mit dem Herd in Kontakt kommt.

Scharfes Messer

Mindestens ein scharfes Messer sollten Sie besitzen, um Obst, Gemüse oder Fleisch schneiden zu können. Zwar gibt es je nach Einsatzzweck viele unterschiedliche Messerarten, am gebräuchlichsten sind jedoch Küchen- und Gemüsemesser. Zumindest eines von beiden sollten Sie besitzen. Küchenmesser sind größer und eignen sich für das Schneiden verschiedenster Lebensmittel. Gemüsemesser sind etwas kleiner als Buttermesser. Mit beiden Arten lassen sich die meisten Gemüsesorten und Früchte problemlos schneiden. Wer jedoch oft großes und hartes Gemüse wie Süßkartoffeln oder Früchte wie Ananas schneidet, ist mit einem Küchenmesser besser beraten, da es eine längere Klinge hat und schwerer ist. Da Messer nicht viel Platz einnehmen und nicht unbedingt teuer seien müssen, ist es jedoch am besten, von jedem eines zu haben.

Für Anfänger eignen sich Messer aus Edelstahl oder Keramik. Diese rosten nicht und sind einfach zu reinigen. Der Griff des Messers sollte ergonomisch geformt sein, um eine angenehme Handhabung zu gewährleisten. Griffe aus Kunststoff sind pflegeleicht. Dafür liegen Griffe aus Holz besser in der Hand, benötigen aber auch mehr Pflege. Metallgriffe sind robust sind, können jedoch bei schwitzigen Händen rutschig werden. Achten Sie auf die Stahlhärte, sofern Sie sich für ein Stahlmesser entscheiden. Je härter der Stahl ist, umso empfindlicher ist die Klinge. Eine Härte von 50 bis 55 HRC (Härteprüfung nach Rockwell) ist für Einsteiger am besten geeignet.

Schneidebrett

Mindestens ein Schneidebrett ist unabdingbar. Schließlich schützt es Ihre Küchenzeile. Besonders für Mieter, die ihre Kaution zurückerhalten möchten, ist es wichtig, keine großen Kratzer oder Dellen zu hinterlassen. Außerdem wird nicht nur die Küchenzeile, sondern auch die harte Klinge des Messers geschont, wenn sie beim Schneiden auf eine weiche Oberfläche wie Holz trifft.

Ein Schneidebrett sollte auf beiden Seiten rutschfest sein. Das erleichtert das Schneiden, dient aber auch der Sicherheit. Schließlich hantieren Sie mit einem scharfen Messer. Wenn Sie lediglich ein Schneidebrett kaufen, ist eines aus Kunststoff zu empfehlen, da es einfach zu reinigen ist. Schneidebretter aus Holz sind ebenfalls beliebt, eignen sich jedoch nicht für rohes Fleisch, da die Säfte samt Bakterien in das Holz eindringen können. Das ist bei Kunststoff nicht der Fall.

Wasserkocher

Über die Notwendigkeit eines Wasserkochers lässt sich streiten. Wasser können Sie schließlich auch im Topf kochen. Das ist jedoch weitaus zeit-, energie- und demnach kostenaufwendiger als der Einsatz eines Wasserkochers. Da das Wasserkochen für den Alltag der meisten Menschen unabdingbar ist, bietet es sich an, in diesem Fall einen Spezialisten zu nutzen. Damit können Sie das Wasser für Ihren Tee oder Kaffee, aber auch für die Nudeln kochen, damit es sich im Topf schneller erhitzt.

Die Heizgeschwindigkeit des Wasserkochers hängt von seiner Leistung in Watt ab – je höher, desto schneller. Für die meisten Haushalte sind 2.000 bis 2.400 Watt ausreichend. Das passende Fassungsvermögen ist von Ihren Bedürfnissen abhängig. Den meisten genügen die üblichen 1,7 Liter. Wer sparen will, kann ein Modell aus Kunststoff kaufen – dabei ist jedoch auf ein BPA-freies Produkt zu achten. Darüber hinaus sind Modelle aus Edelstahl oder Glas erhältlich, die Ihre Küche optisch aufwerten. Gewisse Features sorgen für Komfort und Sicherheit. Wer bereit ist, etwas mehr zu zahlen, kann einen Wasserkocher mit Temperatureinstellung kaufen. Dann müssen Sie nicht warten, bis das Wasser für Ihren Tee auf die gewünschte Temperatur heruntergekühlt ist. Sicherheitsfeatures sollten jedoch immer dabei sein. Am wichtigsten sind die automatische Abschaltung, wenn das Wasser die Siedetemperatur erreicht, sowie der Trockenschutz. Letzterer sorgt dafür, dass der Wasserkocher ab einem bestimmten niedrigen Füllstand nicht anspringt, was dem Brandschutz dient.

Außerdem nützlich

In den meisten Küchen sind weitere Kochutensilien zu finden. Ob Sie diese brauchen oder nicht, hängt von Ihrem Nutzungsverhalten ab. Hobbyköche, die gern unterschiedliche Rezepte ausprobieren, benötigen mehr Zubehör. Selbst Kochmuffel sind froh über einige Dinge, die ihnen die Küchenarbeit erleichtern. Nicht jeder ist beispielsweise bereit, eine Gabel anstelle eines Schneebesens zu nutzen – möglich ist das jedoch.

Zum üblichen und nützlichen Kochzubehör gehören außerdem:

  • ein Flaschenöffner mit Korkenzieher
  • eine Auflaufform
  • ein Handmixer oder Pürierstab
  • ein Toaster
  • eine Zitruspresse
  • eine Suppenkelle
  • ein Schneebesen
  • einen Pfannenwender
  • eine Reibe
  • ein Sieb
  • eine Küchenwaage
  • ein Messbecher
  • ein Untersetzer
  • Ofenhandschuhe
  • ein Geschirrtuch
  • ein Brotmesser
  • ein Gerät zum Kaffeekochen (beispielsweise ein Handfilter, ein Espressokocher oder eine Kaffeemaschine)
  • eine Teigschüssel
  • ein Gemüseschäler

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