Beindruckende Geoden aus Resin gestalten

Beindruckende Geoden aus Resin gestalten

Unter KünstlerInnen und BastlerInnen erfreut sich Resin seit einigen Jahren großer Beliebtheit. Das liegt nicht nur an der Optik, sondern auch an seiner Vielseitigkeit. Mit Resin lassen sich Kunstwerke schaffen, Objekte gießen und funktionale Unikate wie Untersetzer kreieren. Resin-Objekte in Geodenform sind nicht nur eine Augenweide, sondern eignen sich auch hervorragend als Einstieg in das Arbeiten mit dem Material.

Resin im Hobby- und Kunstbereich

Auf Englisch bezeichnet das Wort „resin“ sowohl Kunst- als auch Naturharz. Wenn im Deutschen aber von „Resin“ die Rede ist, ist damit normalerweise synthetisches Harz gemeint.Im künstlerischem Bereich kommt vorwiegend Epoxidharz zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein Zweikomponentensystem, bestehend aus dem tatsächlichen flüssigen Kunstharz und einem Härter. Wenn beide Komponenten im passenden Verhältnis miteinander vermischt werden, entsteht ein hochglänzender, stabiler Kunststoff.

Vor der Verarbeitung ist es möglich, die Resinmischung zu färben. Nach dem Aushärten lässt sich Epoxidharz unter anderem schleifen, polieren und sogar lackieren. Dadurch bietet das Material zahleiche kreative Anwendungsmöglichkeiten. Es eignet sich zum Beispiel für Kunstwerke auf verschiedenen Maluntergründen, zur Schmuckherstellung, für künstlerisch gestaltete Böden sowie zur Verzierung von Möbeln und Gebrauchsgegenständen aus Holz. Mit verschiedenfarbigem Resin und Zusätzen wie Steinen, Kristallen oder Glitzer sind beeindruckende Unikate realisierbar. Ein hervorragendes Projekt zum Einstieg in die Resin-Kunst sind künstliche Geoden.

Was ist eine Geode

Bei einer Geode handelt es sich um einen rundlichen Hohlraum, der mit Kristallen und Mineralien besetzt ist. Je nachdem, welche Spurenelemente beigesetzt sind, nehmen diese unterschiedliche Farben an. Geoden entstehen häufig in vulkanischem Lavagestein.

Geodenstrukturen aus Resin

Resin-Geoden lehnen sich an natürliche Geoden an. Ziel ist es, die Strukturen mithilfe von verschiedenfarbigem Epoxidharz und Zusätzen wie Kristallen oder Glitzer nachzubilden. In der Resin-Kunst ist es gängig, zwischen Geoden auf festen Maluntergründen und Freeform-Geoden zu unterscheiden.

Als feste Untergründe eignen sich flache und glatte Oberflächen, die weder saugfähig noch porös sind. Holz ist ein hervorragender Werkstoff für Epoxidharzprojekte. Bei Freeform-Geoden sind fertige Silikonformen praktisch. Alternativ können Sie sich eine eigene Form basteln. Solche Resin-Geoden lassen sich zum Beispiel als Untersetzer nutzen oder zu einem Epoxidharztisch weiterverarbeiten.

Das passende Resin für Geoden

Im künstlerischen Bereich gibt es zwei Arten von Resin, die sich vor allem anhand der Konsistenz und der Verarbeitungszeit voneinander unterscheiden. Sogenanntes Gießharz ist dünnflüssig, härtet langsam aus und hat eine lange Verarbeitungszeit. Dank dieser Eigenschaften sind mehrere Zentimeter dicke Schichten in einem Gießvorgang möglich. Damit ist Gießharz ideal, um Formen, Figuren oder Schmuck zu gießen. Die andere Variante wird einfach Epoxidharz genannt und hat eine zähflüssigere Konsistenz. Da es schneller hart wird, ist auch die Zeit zum Verarbeiten kürzer. Im Gegensatz zu Gießharz sind nur dünne Schichten mit einer maximalen Höhe von einem Zentimeter pro Vorgang realisierbar.

Für künstlerische Projekte wie Geodenformen ist Gießharz nicht geeignet, da die beigemischten Farben bei dünnflüssigem Harz sehr schnell ineinander verlaufen. Dadurch ist es schwer, spezifische Muster und Strukturen zu bilden. Es empfiehlt sich ein eher zählflüssiges Harz, also eine mittel- oder hochviskose Sorte. Neben Spezialprodukten für die Resin-Kunst zählt dazu auch sogenanntes Laminierharz. Wichtig ist zudem, dass das Produkt einen UV-Schutz enthält, damit die Geoden nicht vergilben.

Die nötigen Sicherheitsvorkehrungen

Die Arbeit mit Resin ist nicht ungefährlich: Sowohl der Epoxidharz als auch der Härter besitzen zum Teil Inhaltstoffe, die die Haut reizen und Allergien mit juckenden Ekzemen auslösen können. Daher ist es wichtig, die Bereiche des Körpers zu schützen, die eventuell mit dem Resin in Kontakt kommen. Dazu gehören etwa Augen, Hände, Arme und Beine. Tragen Sie Einweghandschuhe aus Nitril sowie eine Schutzbrille oder ein Visier. Latexhandschuhe eignen sich nicht für die Arbeit mit Epoxidharz, da sie für einige der Substanzen durchlässig sind. Darüber hinaus empfiehlt sich langärmlige Kleidung.

Bei Epoxidharzsystemen kommen je nach Produkt unterschiedliche Stoffe zum Einsatz, um spezifische Eigenschaften zu erreichen. Zwar ist hochwertiges Epoxidharz mittlerweile oft lösungsmittelfrei, aber es können trotzdem Dämpfe austreten, die die Schleimhäute und Bronchen reizen. Achten Sie am besten auf die Warnhinweise und das Gefahrenlabel auf dem Produkt. Kunstharz von niedriger Qualität beinhaltet zum Teil gesundheitsschädliche Stoffe, die sogar Verätzungen oder Vergiftungen hervorrufen können. Arbeiten Sie daher immer in einem gut belüfteten Raum und tragen Sie idealerweise eine Atemschutzmaske mit Gasfilter.

Weitere Materialien und Hilfsmittel

Um Geodenmuster beziehungsweise -strukturen herzustellen, sind neben Resin und Schutzkleidung weitere Hilfsmittel erforderlich. Dazu gehört ein Mischbecher mit Milliliter-Angaben, um das Epoxidharz anzumischen, sowie mehrere Einwegbecher für die gewünschten Farben. Des Weiteren ist ein Rührstab oder ein kleiner Spachtel erforderlich. Um das optimale Verhältnis zwischen Harz und Härter zu erhalten, ist zudem eine Waage sinnvoll. Weiterhin ist ein Heißluftföhn oder ein Bunsenbrenner praktisch.

Zum Einfärben eignen sich Flüssigfarben und Farbpasten, die nicht auf Wasserbasis oder ölhaltig sind, sowie Pigmente. Darüber hinaus gibt es flüssige Farben und Pigmente, die speziell für Epoxidharz konzipiert sind. Mithilfe von Dekomarkern ist es möglich, Akzente zu setzen. Zudem gibt es zahlreiche Zusätze, mit denen sich akkuratere Geodenstrukturen und spannende Effekte erzeugen lassen. Dazu gehören unter anderem

  • Kristalle,
  • Dekosteine,
  • Spiegelgranulat,
  • Glasgranulat,
  • Glitzer und
  • Mica-Flakes beziehungsweise Glimmerpartikel.

Schritt für Schritt zur eigenen Freeform-Geode

Ob Sie Geoden auf einem festen Malgrund schaffen oder nicht, ändert wenig am eigentlichen Gießprozess. Freeform-Geoden haben aber den entscheidenden Vorteil, dass sie sich weiterverarbeiten lassen. Die folgenden Schritte helfen dabei, eine eigene Freeform-Geode zu erstellen.

Schritt 1: Design wählen

Machen Sie sich am besten im Vorfeld darüber Gedanken, wie das fertige Werkstück aussehen soll. Ein Referenzbild mit der Geode, die Sie nachbilden möchten, ist ideal. Anhand dessen lassen sich zudem Farben und Zusätze auswählen. Wenn die Geode zum Beispiel in Violetttönen gehalten ist, können Sie Kristalle im selben Farbton nutzen.

Schritt 2: Arbeitsbereich vorbereiten

Online gibt es zahlreiche Silikonformen für künstlerische Resin-Projekte, darunter auch solche in Geodenform. Wer sich für eine fertige Silikonform entscheidet, platziert sie mit den anderen Materialien auf einer geraden Arbeitsfläche.

Wer lieber eine selbstgemachte Silikonform nutzt, benötigt einen Untergrund, von dem sowohl Silikon als auch Kunstharz lösbar sind. Dafür eignet sich zum Beispiel ein transparenter Vinyl-Duschvorhang, der mit Klebeband auf eine Hartfaserplatte geklebt wird.

Schritt 3: Silikonform erstellen

Beim Erstellen einer eigenen Form empfiehlt es sich, den Umriss zuerst mit einem Stift vorzeichnen. Die Linien lassen sich dann mit Sanitärsilikon nachfahren. Bei Bedarf können Sie hierfür eine Silikonpresse nutzen. Nach etwa fünf Minuten Wartezeit können Sie eine weitere Schicht auftragen. Nach einer Trocknungszeit von rund einer Dreiviertelstunde ist die Form bereit.

Schritt 4: Resin anmischen

Jetzt ist es an der Zeit, den flüssigen Epoxidharz mit dem Härter zu mischen. Geben Sie beide Komponenten in den Mischbehälter. Hierbei ist es ratsam, nach Herstellerangaben vorzugehen. Häufig handelt es sich um ein Volumenverhältnis von zwei zu eins oder eins zu eins. Mixen Sie die beiden Teile mindestens drei Minuten gründlich. Vergessen Sie dabei nicht, an den Rändern und am Boden entlangzufahren. Das fertige Resin hat je nach Produkt eine Verarbeitungszeit von 30 bis 90 Minuten.

Schritt 5: Resin färben

Im Anschluss füllen sie das Resin in Einwegbecher, je nach Anzahl der gewünschten Farben. Geben Sie zuerst kleine Mengen an Farbe in die jeweiligen Behälter und vermengen Sie alles sorgfältig. Tasten Sie sich vorsichtig an die gewünschte Farbintensität heran. Das Gemisch sollte anteilig höchstens fünf Prozent Farbe enthalten, um den Aushärtungsprozess nicht zu behindern. Bei der Verwendung von Pigmenten sind nicht mehr als zwei Gramm pro Kilogramm ratsam.

Schritt 6: Die erste Schicht

Sobald Sie sichergestellt haben, dass die Arbeitsfläche exakt waagerecht ist, können Sie mit der Geode beginnen. Dabei empfiehlt es sich, jede Farbe nacheinander ringförmig von außen nach innen zu gießen. Im Anschluss lassen sich weitere Farben auftragen, um Farbverläufe zu kreieren. Es ist auch möglich, Linien zu zeichnen. Zudem können Sie die Zusätze, die Sie auf Basis der Referenz ausgewählt haben, an den entsprechenden Stellen platzieren.

Wenn Sie das Resin periodisch mit einem Heißluftföhn oder Bunsenbrenner erhitzen, vermeiden Sie nicht nur Luftblasen, sondern erzielen auch interessante Muster. Zu viel Hitze sorgt allerdings dafür, dass sich das Harz verformt oder verbrennt. Sobald das Ergebnis zufriedenstellend ist, darf es aushärten – je nach Produkt meist zwischen 4 und 24 Stunden.

Schritt 7: Die zweite Schicht

Sofern Sie mit der Geode bereits zufrieden sind, handelt es sich bei der zweiten Schicht nur um ein Finish aus klarem Resin. Sie können aber auch mit eingefärbten Epoxidharz und weiteren dekorativen Elementen am Design der Geode arbeiten. Zum Schluss decken Sie die Geode zum Beispiel mit einem großen Karton ab, damit diese staubfrei aushärten kann.

Schritt 8: Geode aus der Form lösen

Nach 24 Stunden können Sie versuchen, die Geode von der Rückseite aus der Form zu drücken. Handelt es sich um eine selbstgemachte Form, ist es wichtig, vorsichtig zu arbeiten, um den Silikonrand nicht zu beschädigen. Bei Bedarf lässt sich der Rand zusätzlich mit einem Markerstift verzieren.


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