Fischen bei Hitze helfen

Fischen bei Hitze helfen

Fische benötigen wie alle Tiere und auch der Mensch Sauerstoff zum Überleben. Allerdings beziehen Fische den Sauerstoff nicht über die Luft, sondern nehmen ihn über ihre Kiemen aus dem Wasser auf. Eine ausreichende Sauerstoffsättigung des Wassers ist daher immens wichtig. Das wird an heißen Tagen zum Problem, denn warmes Wasser kann aus physikalischen Gründen weniger Sauerstoff binden als kühleres.

Wie wird Wasser auf natürliche Weise mit Sauerstoff versorgt?

In Teichen sorgt die natürliche Diffusion dafür, dass das Wasser in der Regel ausreichend mit Sauerstoff versorgt ist, ohne dass der Mensch durch Umwälzung oder Einbringen kühlen Frischwassers nachhelfen müsste. Wind und Regen können zusätzlich für eine schnellere Sauerstoffaufnahme aus der Atmosphäre sorgen. Hinzu kommt Sauerstoff, den Algen und Unterwasserpflanzen produzieren. Dieser entsteht als Nebenprodukt der Photosynthese. Das schafft die Existenzgrundlage vieler Tiere, die im Wasser leben.

Wie erkennt man sauerstoffarmes Wasser?

Fische, die unter Sauerstoffmangel leiden, verhalten sich auffällig. Zeigt ein Blick in das Aquarium oder den Teich, dass die Tiere hektischer atmen, permanent an der Wasseroberfläche nach Luft schnappen und generell unruhig wirken, aber die Bewegungen einschränken, deutet das auf ein Atemproblem hin. Sauerstoffmangel, der vielleicht nur in den unteren Wasserschichten auftaucht, kann man bei aufmerksamem Betrachten in Form einer Ölschicht auf der Wasseroberfläche erkennen. Sie entsteht durch das Absterben der Mikroorganismen. Auch optisch ist eine Veränderung bei den Fischen feststellbar, etwa, wenn sich die Färbung abdunkelt oder verblasst.

Wann treten Probleme bei der Sauerstoffversorgung im Wasser auf?

Sauerstoffmangel im Gartenteich kann verschiedene Ursachen haben. Manchmal ist ein Eingreifen nötig, um die Lebensgrundlage von Fischen als Teichbewohner zu erhalten.

Ungünstige Kombination aus Oberfläche und Wassertiefe

Eine Sauerstoffunterversorgung tritt beispielsweise bei einem ungünstigen Verhältnis von der Wasseroberfläche zur Wassertiefe auf. Die Wasseroberflächen begrenzt die Aufnahme des Sauerstoffs. Kleine und zugleich tiefe Teiche von mehr als einem Meter Ausdehnung kommen nicht mit genügend Sauerstoff in Berührung. In diesen Gewässern kann ein Sauerstoffmangel zum Leidwesen der darin lebenden Fische auftreten.

Hohe Wassertemperaturen

Warme Sonnentage, an denen sich das Teichwasser aufheizt, sind ein weiteres Problem. Das gilt vor allem bei länger anhaltenden Hitzeperioden. Da warmes Wasser weniger Sauerstoff bindet als kaltes, kann es zu einer Unterversorgung kommen. Im Vergleich zu 10 Grad Celsius kaltem Wasser weist 28 Grad Celsius warmes Wasser nur noch ein Drittel des Sauerstoffgehaltes auf.

Nächtliche Photosynthese-Umkehr

Wasserpflanzen produzieren durch Photosynthese Sauerstoff und nehmen gleichzeitig Kohlenstoffdioxid (CO2) auf. Das gilt allerdings nur tagsüber. Nachts kehrt sich das Phänomen um: So können Wasserpflanzen in Kombination mit hohen Wassertemperaturen für einen Sauerstoffmangel sorgen, der sich besonders in der zweiten Nachthälfte und den frühen Morgenstunden zeigt.

Wie kann man die Sauerstoffversorgung im Wasser verbessern?

Eine ausreichend groß dimensionierte Teich- beziehungsweise Aquarienpumpe kann das Problem der Sauerstoffunterversorgung beheben. Durch das Umwälzen des Wassers und das anschließende Wiedereinlassen wird Sauerstoff in den Teich eingebracht und die Wasserschichten werden vermischt. Bei zunehmender Erwärmung bietet es sich an, kühles Wasser in das Aquarium oder den Teich zulaufen zu lassen, das kurzfristig den Sauerstoffanteil erhöht und mittelfristig dafür sorgt, dass mehr Sauerstoff im Wasser gebunden werden kann. Dabei muss aber gemächlich vorgegangen werden, um bei den Fischen keinen Temperaturschock zu verursachen.

Ein intakter Filter sorgt dafür, dass sich Pflanzen- und Algenwachstum nicht verselbstständigen und das Gleichgewicht im Wasser durcheinanderbringen. Oxydatoren – auch unter den Namen Belüfterpumpen oder Aquarien-Luftpumpen bekannt – können dem Sauerstoffmangel in Aquarium und Gartenteich effektiv vorbeugen: Sie saugen Umgebungslauft an und bringen diese in Form kleiner Bläschen, idealerweise in untere Schichten, in das Wasser ein. So wird aktiv atembarer Sauerstoff eingebracht. Auch Sprudelsteine und Kühlaggregate können an den heißesten Sommertagen für Abhilfe sorgen.

Welche Tipps helfen, die Sauerstoffkonzentration im Aquarium hochzuhalten?

Neben dem Sauerstoffeintrag durch Umwälzpumpen und Oxydatoren hilft es an heißen Tagen, die Aquarienbeleuchtung auszuschalten. Oftmals werden Leuchtstoffröhren zu Dekorationszwecken und zur besseren Sichtbarkeit der Wasserbewohner eingesetzt. Das Ausschalten dieser bei Hitze kann einen Unterschied von ein bis zwei Grad Celsius bei der Wassertemperatur ausmachen.

Zudem sollten Sie vermeiden, dass das Aquarium im Sommer direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Außerdem schafft das Öffnen des Aquariendeckels Abhilfe: Oberhalb der Wasserschicht staut sich oftmals Hitze, die durch den geöffneten Deckel entweichen kann. Auf diese Weise erhitzt sich das Wasser langsamer. Bei Bedarf sollten Sie den Wasserspiegel etwas senken, damit kein Aquarienbewohner herausspringen kann.

Auch in Aquarien sind hohe Wassertemperaturen ein Hauptproblem bei der Sauerstoffversorgung: Ab einer Raumtemperatur von 25 Grad Celsius heizt sich das Wasser so stark auf, dass die die darin verminderte Sauerstoffkonzentration ein Problem für die Fische wird – das gilt besonders für Aquarien mit Abdeckung, in denen sich die Hitze staut. Die meisten Aquarienbewohner fühlen sich zwischen 22 und 26 Grad Celsius wohl. Tropische Fische ertragen teilweise auch höhere Temperaturen.


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