DIY-Schmuck mit Schrumpffolie

DIY-Schmuck mit Schrumpffolie

Bastelmaterialien gibt es wie Sand am Meer, darunter zahlreiche Papiere, Kunststoffe, und Naturmaterialien. Wer will, kann mit nahezu allem basteln. Für DIY-Schmuck kommen meist verschiedene Bänder, Perlen oder Anhänger zum Einsatz – besonders Letztere lassen sich gut selbst herstellen. Ein besonderer Werkstoff hierfür ist Schrumpffolie.

Ein Material mit vielen Möglichkeiten

Bei Schrumpffolie handelte es sich im Grunde um Kunststofffolie, die sich bei einer Temperatur zwischen 120 und 175 Grad Celsius um 40 bis 50 Prozent verkleinert; das Material wird dicker und fester. Ursprünglich wurde Schrumpffolie in der Industrie als Verpackungsmaterial genutzt, doch seit mehr als zehn Jahren ist das Material auch bei BastlerInnen beliebt. Schließlich ist nicht nur die Handhabung sehr einfach, sondern Schrumpffolie lässt sich auch bemalen und bedrucken – perfekt für das kreative Gestalten, beispielsweise von dekorativen Gegenständen und Schmuck. Hersteller von Hobby- und Bastelmaterialien wie Rayher oder efco bieten Schrumpffolie speziell für DIY-Zwecke an. Sie sind an der einen Seiten glatt und an der anderen angeraut. Andere Hersteller lassen beide Seiten glatt.

Tatsächlich können Sie aber auch normales Verpackungsmaterial nutzen – Sie benötigen nur das richtige. Da Plastikverpackungen zur Recyclingerkennung mit einer Nummer geprägt sind, ist Schrumpffolie leicht erkennbar: Achten Sie auf die Nummer 6. Ihre Handhabung ist zwar nicht so einfach wie die der Hobbyfolie, da sie keine Angaben zur Schrumpftemperatur haben und eine Seite selbst anrauen müssen, aber ihre Verwendung ist nachhaltiger.

Welcher Schmuck ist mit Schrumpffolie möglich?

Mit Schrumpffolie lassen sich die meisten gängigen Schmuckstücke basteln: Armbänder, Halsketten, Ringe, Ohrringe, Haarschmuck. Das heißt aber nicht, dass das gesamte Stück ausschließlich aus Schrumpffolie besteht. Verschlüsse, Ketten und Bänder kommen meist separat hinzu. Schrumpffolie wird dann beispielsweise für Anhänger und Zwischenstücke von Armbändern eingesetzt. Mit Schmuckband oder Verbindungselementen wie Ösen lassen sich mehrere Schrumpffolienstücke zu einem Armband oder einer Kette verbinden. Befestigen Sie einen Ohrhaken an Ihrem Werk, haben Sie einen Ohrring. Kleben Sie das Stück hingegen an eine Broschennadel, haben Sie eine Brosche. Befestigen Sie es an einer Haarspange, verleihen Sie Ihrer Frisur das gewisse Extra. Es gibt auch Ringe zum Selbstgestalten als Schmuckzubehör; sie lassen sich ebenfalls mit Strumpffolie dekorieren.

Theoretisch ist es sogar möglich, Ringe ausschließlich aus Schrumpffolie anzufertigen. Das erfordert allerdings exakte Maße und das Wissen, wie die Folie schrumpft. Wer eine bestimmte Folie nutzt, kann zuerst etwas anfertigen, das kein genaues Durchmesser erfordert, und dann überprüfen, um wie viele Zentimeter die Kreation schrumpft.

Mit welchen Mitteln lassen sich die Schmuckstücke gestalten?

Bei der Gestaltung von Schrumpffolie haben Sie verschiedene Möglichkeiten: Sie können auf der Folie malen, ein Motiv stempeln, ausstanzen oder aufdrucken. Für Letzteres ist eine als bedruckbar ausgewiesene Hobbyfolie am besten geeignet. Hobby-Schrumpffolien sind meist transparent weiß oder opak schwarz. Vereinzelt gibt es auch durchscheinende bunte Folien. Für einfarbige Motive sind solche ideal, da BastlerInnen nur die Umrisse aufzeichnen und ausschneiden müssen. Transparente Folien lassen sich für solche Motive auch einfärben, zum Beispiel mit einem wasserfesten Filzstift oder Acrylfarbe.

Komplizierte Bilder lassen sich ebenfalls auf Schrumpffolien malen. Da die Standardfolie transparent ist, können Sie Ihr Wunschmotiv einfach unter die Folie legen und abzeichnen. Auf der rauen Seite sorgen sogar Buntstifte für gute Ergebnisse. Besitzt die Folie keine solche Seite, ist es sinnvoll, sie selbst zum Beispiel mit Schleifpapier anzurauen, damit Buntstifte und Acrylfarben besser haften. Wasserfeste Filzstifte sind auch auf der glatten Seite nutzbar. Wer beide Seiten der Folie bemalen möchte, kann verschiedene Farbmedien wählen.

Die detaillierteste Motive gelingen am besten mit dem Drucker. Dafür eignet sich ein normaler Tintenstrahl- oder Farblaserdrucker. Passende Motive gibt es im Internet oder Sie gestalten selbst eine Vektorgrafik. Dieses drucken Sie dann auf die raue Seite der Folie. Wichtig ist, dass Sie die Farbsättigung um die Hälfte reduzieren, da sich die Farben durch den Schrumpfprozess verdichten.

Die gestaltete Folie zu Schmuck schrumpfen

Wenn Sie das Motiv auf die Folie übertragen haben, schneiden sie es vorsichtig aus. Spätestens jetzt sollten Sie wissen, wofür Sie das Folienschmuckstück nutzen wollen: Sie benötigen entweder ein Loch zentral auf der Oberseite des Motivs oder jeweils ein Loch an der Seite, um später Verschlüsse, Ösen oder Haken zu befestigen. Hierfür eignen sich ein einfacher Bürolocher oder eine Lochzange. Nach dem Schrumpfen ist das Material zu hart, um nachträglich Löcher hinzuzufügen.

Anschließend kommt die Schrumpffolie für einige Minuten in den Ofen. Die genaue Zeit und Temperatur stehen bei Hobbyfolien in der Anleitung. Wer normale Verpackungsfolie nutzt, wählt am besten 140 Grad Celsius. Ein Heißluftfön lässt sich alternativ ebenfalls nutzen. Das Schrumpfen in der Mikrowelle funktioniert hingegen nicht.

In einem kurzen Video zeigt YouTube-Nutzerin Linda Seel, wie einfach sich Anhänger mit schrumpfenden Kunststoffverpackungen basteln lassen.

Es ist ganz normal, dass sich die Folie beim Schrumpfen biegt. Falls die fertig geschrumpfte Folie am Ende noch gekrümmt ist, können Sie beispielsweise einen Topf zum Beschweren daraufstellen, bevor sie abgekühlt ist. Das fertige Schmuckstück lässt sich nun weiterverarbeiten.


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