Geschwindigkeits-Index

In welcher deutschen Stadt sind die Bahnen am schnellsten?

Fahrplan U-Bahn

Täglich nutzen Hunderttausende die Angebote des öffentlichen Nahverkehrs. Die meist städtischen Verkehrsbetriebe investieren jährlich Millionensummen, um den Fuhrpark zu warten und die Gäste pünktlich ans Ziel zu befördern. Riesige Infrastruktur-Projekte wie in den U-Bahnen Hamburgs oder Berlins zeichnen neue Haltestellen in das deutsche Streckennetz. Die Betreiber des öffentlichen Nahverkehrs sind serviceorientiert und planen bereits für die Herausforderungen der Zukunft. Um den rasch wachsenden Nutzerzahlen des Nahverkehrs gerecht zu werden, erweitern viele deutsche Städte in den kommenden Jahren ihr Fahrangebot und haben bereits neue Bahnen bestellt.
Wie schnell fahren Deutschlands Bahnen durch den Tunnel oder über die Straße? Welche Stadt hat die längste Gesamtfahrzeit im Liniennetz und die höchste Anzahl an Linien? Die Netzsieger-Redaktion hat die Durchschnittsgeschwindigkeiten und Streckenlängen von U-Bahnen und Stadtbahnen in 15 großen deutschen Städten verglichen. Eine der auffälligen Erkenntnisse des Vergleichs: Die schnellsten U-Bahnen fahren im Norden, die schnellsten Stadtbahnen und das längste Liniennetz gibt es im Westen.

Deutschlands U-Bahnen im Geschwindigkeits-Check

U-Bahn Geschwindigkeits-Vergleich
StadtGesamtfahrzeit
(in Min.)
Linienlänge
(in km)
HaltestellenDurchschnittliche Geschwindigkeit
(in km/h)
Anzahl Linien*Fahrgäste pro Jahr
(in Mio.)**
Berlin 286 146,5 196 31,5 10 1.000,45
München 223 131,6 150 34,7 8 710,9
Frankfurt am Main 241 100,4 157 25,8 9 739,0
Hamburg 188 112,8 108 35,1 4 770,5
Nürnberg 76 39,8 56 31,2 3 150,0
* Berücksichtigt wurden nur U-Bahnlinien, die regelmäßig verkehren. Straßenbahnen/Trams wurden hingegen nicht berücksichtigt sowie U-Bahnlinien, die nur unregelmäßig oder zu besonderen Anlässen verkehren.
** Zahlen für alle Transportmittel der jeweiligen ÖPNV-Betreibergesellschaft berücksichtigt (Stand 2016).
Anmerkungen: Linienlänge: doppelt gefahrene Streckenabschnitte wurden dabei mit eingerechnet. Gesamtfahrzeit: Summe aller Linienfahrten von Endhaltestelle zu Endhaltestelle (einfache Fahrt ohne Rückfahrt).

Deutschlands Stadtbahnen im Geschwindigkeits-Check

Straßenbahn Geschwindigkeits-Vergleich
StadtGesamtfahrzeit
(in Min.)
Linienlänge
(in km)
HaltestellenDurchschnittliche Geschwindigkeit
(in km/h)
Anzahl Linien*Fahrgäste pro Jahr
(in Mio.)**
Bielefeld 95 36,9 74 23,2 4 59,6
Bochum 28 15,3 22 32,8 1 146,4
Bonn 253 138,8 154 32,3 4 92,0
Dortmund 217 88,3 166 24,9 8 134,1
Düsseldorf 479 193,2 324 26,3 11 223,4
Duisburg 74 41,3 50 33,5 1 63,1
Essen 74 35,9 57 29,0 3 111,9
Hannover 423 181,2 312 25,7 12 176,0
Köln 573 288,8 351 29,9 12 210,8
Stuttgart 486 219,6 362 27,1 13 178,0
* Berücksichtigt wurden nur Stadtbahnlinien, die regelmäßig verkehren. Reine Straßenbahnen/Trams wurden hingegen nicht berücksichtigt sowie Stadtbahnlinien, die nur unregelmäßig oder zu besonderen Anlässen verkehren. Berlin, Hamburg, München, Frankfurt und Nürnberg wurden hier bewusst nicht berücksichtigt, da sie bereits im U-Bahn-Vergleich repräsentiert sind.
** Zahlen für alle Transportmittel der jeweiligen ÖPNV-Betreibergesellschaft berücksichtigt (Stand 2016).
Anmerkungen: Linienlänge: doppelt befahrene Streckenabschnitte wurden dabei mit eingerechnet.
Gesamtfahrzeit: Summe aller Linienfahrten von Endhaltestelle zu Endhaltestelle (einfache Fahrt ohne Rückfahrt).

Wissenswertes über den öffentlichen Personennahverkehr

Zahlen und Fakten zum ÖPNV 2017

  • Rund 10,3 Milliarden Menschen nutzten den öffentlichen Nahverkehr. Bus- und Bahnfahrten ersetzten somit etwa 20 Millionen Autofahrten und entlasteten dementsprechend spürbar den Stadtverkehr.
  • Die ÖPNV-Unternehmen leisteten etwa 94,8 Milliarden Personenkilometer. Den größten Anteil daran haben mit circa 49 Milliarden Personenkilometer die Eisenbahnen, gefolgt von den Bussen mit rund 28 Milliarden und den städtischen Bahnen mit etwa 18 Milliarden Personenkilometern.
  • Die ÖPNV-Unternehmen nahmen knapp 12,8 Milliarden Euro durch Fahrgelder sowie durch Ausgleichszahlungen ein. Damit ist der Umsatz in den letzten zehn Jahren um rund 30 Prozent gestiegen.
  • Experten zufolge spart die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs bundesweit pro Jahr die Menge an Energie, die eine durchschnittliche deutsche Großstadt jährlich emittiert. Pro 100 Kilometer entspricht die von Bussen und städtischen Bahnen verbrauchte Energie 3,3 Liter Benzin. Zum Vergleich: Eine äquivalente Autofahrt „verschlingt“ 46 Prozent mehr Energie.
  • Die deutschen ÖPNV-Unternehmen beschäftigen rund 236.000 Menschen. Hinzu kommen 157.000 Beschäftigte, die in Zulieferunternehmen arbeiten.
  • Die ÖPNV-Branche bildet in 40 verschiedenen Berufen aus.
  • Eine Fahrt von einem der angebotenen Verkehrsmittel kostet die ÖPNV-Unternehmen im Schnitt knapp 1,70 Euro. Vor zehn Jahren waren es 15,5 Prozent weniger. Etwas mehr als die Hälfte dieses Betrages deckt derzeit der Fahrgast.
  • Täglich fahren bundesweit etwa 60.000 Busse und Bahnen. Mit rund 35.000 Fahrzeugen stellen die Linienbusse mehr als die Hälfte der öffentlichen Verkehrsmittel dar. An zweiter Stelle sind die Eisenbahnen: Etwa 16.000 Züge halten täglich an 7.000 Bahnhöfen.
  • Der Aus- und Umbau der ÖPNV-Infrastruktur kostet im Schnitt 1,77 Milliarden Euro pro Jahr.

ADAC-Umfrage zum Thema öffentliche Verkehrsmittel

2017 führte der ADAC eine Umfrage zum Thema öffentliche Verkehrsmittel durch. 7.000 Personen nahmen an ihr teil. Sie wurden unter anderem gefragt, ob sie regelmäßig öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Aus den Antworten ergab sich folgendes Städte-Ranking:

  1. München: 67 Prozent
  2. Berlin und Hamburg: 62 Prozent
  3. Köln: 60 Prozent
  4. Stuttgart: 59 Prozent
  5. Frankfurt am Main: 56 Prozent
  6. Dresden: 54 Prozent
  7. Leipzig und Bremen: 47 Prozent
  8. Dortmund: 40 Prozent

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