Deckenbeleuchtung dimmen ohne Dimmschalter

Deckenbeleuchtung dimmen ohne Dimmschalter

Um die Helligkeit in der Wohnung zu verändern, kamen traditionell Dimmschalter zum Einsatz, die an der Wand montiert werden und den Lichtschalter des Zimmers ersetzen. Das erfordert aber nicht nur technisches Know-How, sondern ist in Mietwohnungen auch oft nicht erlaubt. Moderne Technologien und Smart-Home-Konzepte machen solche baulichen Maßnahmen mittlerweile unnötig.

Viele Wege führen zum gedimmten Licht

Helligkeit und Lichtfarbe der Beleuchtung wirken sich auf das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit aus. Daher soll zum Beispiel der Arbeitsbereich mit hellem Tageslicht ausgeleuchtet sein, um die Konzentration zu fördern. Am Abend möchten dann viele nach einem anstrengenden Tag nur entspannen: Warmes und gedimmtes Licht ist der Inbegriff für Komfort.

Ältere Wohnhäuser haben oft einen Drehdimmer anstelle eines Lichtschalters, mit dem BewohnerInnen die Helligkeit der mittlerweile verbotenen Glühbirnen einfach reduzieren konnten. In modernen Wohnungen sind Dimmschalter nicht mehr üblich. MieterInnen können aber nicht einfach den Lichtschalter ausbauen und selbst einen Dimmer einsetzen. Das zählt zu baulichen Veränderungen, die die Erlaubnis der VermieterInnen erfordern. Zudem muss eine Fachkraft den Umbau übernehmen.

Dank moderner LEDs und smarter Technologien müssen Sie keinen Dimmschalter einbauen, um die Helligkeit anzupassen. Darüber hinaus bieten viele LED-Leuchten zusätzliche Features wie das Einstellen der Farbtemperatur von warmweißem Licht bis hin zu Tageslicht oder sogar buntem RBG-Licht.

Welche Arten von Leuchten lassen sich dimmen?

Auf der Suche nach den idealen Leuchten stoßen VerbraucherInnen auf verschiedene Bauformen. Neben den klassischen runden und eckigen Deckenlampen gibt es noch

  • Paneele,
  • Pendelleuchten
  • Spots und
  • Einbauleuchten

Paneele zeichnen sich dadurch aus, dass sich eine lichtdurchlässige Platte vor den LED-Modulen befindet, die für weiches Licht sorgt. Pendelleuchten unterscheiden sich von klassischen Deckenlampen nur dadurch, dass sie an einer Vorrichtung an der Decke in den Raum hineinhängen. Während das Licht bei diesen Bauarten fest in eine Richtung strahlt, lassen sich Spots flexibel manövrieren, um die gewünschten Bereiche anzustrahlen. Einbauleuchten werden hingegen direkt in eine abgehängte Decke oder an Möbelstücken wie unter einem Hängeregal integriert.

Zwar gibt es auch Modelle mit fest verbauten Leuchtmitteln, doch die meisten Deckenleuchten erfordern zusätzliche Leuchtmittel. Nicht die Leuchten selbst, sondern die LED-Leuchten, die Sie hineineinsetzen, müssen über eine Dimmfunktion verfügen. Im Gegensatz zu alten Glüh- und Halogenlampen, die sich immer abdunkeln lassen, müssen LED-Leuchtmittel als dimmbar gekennzeichnet sein. Nur bei festverbauten LEDs müssen Sie die Dimmfunktion in der Produktbeschreibung der Lampen finden. Dort steht auch, mit welchen Mitteln sich die Deckenleuchten dimmen lassen. Dieselben Informationen erhalten Sie bei dimmbaren LEDs.

Warum nicht jede LED dimmbar ist

Klassische Glühbirnen und Halogenlampen wurden mit Wechselspannung betrieben, die sich phasenweise unterbrechen ließ. Der Spannungsverlust sorgt dafür, dass die Leuchten dunkler werden beziehungsweise dimmen. Da LEDs mittels Gleichspannung funktionieren, gelingt dieser Vorgang nicht ohne Weiteres. Ein Vorschaltgerät beziehungsweise Treiber muss den Wechselstrom aus der Steckdose in Gleichstrom umwandeln. Die Höhe des Gleichstroms bestimmt die Helligkeit der LED. Aufgrund dieses Aufbaus steigen die Produktionskosten, wenn die LEDs dimmbar sein sollen.

Dimmen auf die simple Art

Anders als bei einer externen Dimmschaltung ist die Technik bei dimmbaren LEDs direkt in der Leuchte oder dem Leuchtmittel verbaut. Einige dieser Leuchten lassen sich mit dem bereits verbauten Lichtschalter dimmen. Hierfür setzen Sie in den meisten Fällen ein entsprechendes LED-Leuchtmittel in die Fassung der Lampe und betätigen den Lichtschalter mehrmals in kurzem Abstand. Bei Scene-Switch-LEDs von Philips zum Beispiel können Sie durch schnelles Ein- und Ausschalten eine Helligkeit von 10, 40 oder 100 Prozent wählen. Die Lampe merkt sich die letzte Einstellung. Allerdings können Sie individuelle Lampen nicht ansteuern und müssen alle Lampen, die zum Lichtschalter gehören, mit dimmbaren LEDs ausstatten.

Dimmen auf die smarte Art

Dimmen per Lichtschalter ist zwar einfach, aber auch eingeschränkt. Dagegen lassen sich smarte LED-Leuchten einzeln einstellen und bieten je nach Produkt noch zahlreiche Zusatzfeatures. Sie können möglicherweise die Farbtemperatur zwischen warmweißem und neutralem Licht sowie Tageslicht wechseln oder verschiedene Farbtöne einstellen.

Integration in Smart-Home-Systeme

Dimmbare LED-Leuchten lassen sich hervorragend in Smart-Home-Systeme integrieren. Bei vielen Anbietern kommt der sogenannte Zigbee-Funkstandard zum Einsatz. Auch Beleuchtungslösungen wie Philips Hue oder Osram Smart + nutzen diesen Standard. Zum Steuern der Beleuchtung ist eine Funkzentrale beziehungsweise Bridge mit Zigbee-Protokoll erforderlich. Diese schließen Sie an eine Steckdose und verbinden sie mit dem Router. Im Anschluss können Sie das Beleuchtungssystem mittels herstellereigener App konfigurieren. Auch eine Sprachsteuerung ist oft konfigurierbar.

Neben dem Einstellen der Helligkeit ist es auch möglich, die Art der Beleuchtung an Uhrzeiten zu knüpfen oder wiederkehrende Lichtsituationen zu automatisieren. ZigBee3.0 bietet einen einheitlichen Standard für alle Geräte im System. Das ermöglicht NutzerInnen, jegliche Produkte herstellerunabhängig im selbem Smart-Home-System zu nutzen. Dadurch können Sie zum Beispiel die Ikea-LEDs und Osram Smart + mit der rechteckigen Philips-Hue-Bridge verbinden.

Steuerung ohne Bridge

Um die LED-Beleuchtung auf die smarte Art zu dimmen, benötigen Sie an sich kein Smart-Home-System mit Bridge. Sie können einige Lampen, etwa von TP-Link, direkt per Smartphone ansteuern. Nur einzelne Lampen ansteuern zu können, empfiehlt sich eher für Haushalte, in denen manche Bereiche smart beleuchtet werden sollen. Für umfangreiche Lichtsysteme gibt es auch Anbieter wie KLYQA, bei denen die Verbindung mittels WLAN-Passwort erfolgt. Sobald Sie die Lampen mit dem heimischen WLAN-Net verbunden haben, können Sie die dazugehörige App in vollem Umfang nutzen und das Licht in der gesamten Wohnung steuern.

Alternativ ist bei einigen Produkten die Verbindung per Bluetooth herstellbar. Philips bietet zu diesem Zweck beispielweise spezielle Bluetooth-fähige Leuchtmittel an, die sich ebenfalls mit der Hue-App einstellen lassen. Im Gegensatz zu Zigbee-Varianten, die eine Reichweite von bis zu 100 Metern ermöglichen, liegt die Distanz bei Philips Hue mit Bluetooth nur bei 10 Metern. Daher eignet sich Bluetooth lediglich für die Beleuchtung einzelner Räume.

Darüber hinaus haben NutzerInnen oft die Möglichkeit, eine Fernbedienung anstelle der App zu nutzen. Ein passendes Modell ist in vielen Fällen bereits im Lieferumfang enthalten. Sie sind ideal für Gäste, die keinen Zugriff auf die Beleuchtungsapp haben und dennoch das Licht justieren möchten. Des Weiteren sind viele Leuchten mit Sprachassistenten wie Amazon Alexa kompatibel.


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