Coronakonforme Ausflugsziele

Coronakonforme Ausflugsziele

Die Tage werden wieder länger, aber das Land bleibt im Lockdown. Aktivitäten außerhalb der eigenen Wohnung sind leider beschränkt. Unsere Redaktion hat sieben Ausflugs-Tipps für Sie, die mit den Corona-Regelungen konform gehen. Auch nach der Pandemie sind sie einen Besuch wert.

Die Redaktion stellt vor – sehenswerte Orte in Zeiten von Corona

Seit Beginn der Corona-Pandemie ist viel über die Renaissance des Spazierengehens geschrieben worden. In Ermangelung anderer Aktivitäten ist es eine gute Möglichkeit, den Kopf freizubekommen. Beim gemächlichen Schlendern lernen viele Menschen den Ort, an dem sie schon jahrelang leben, von einer anderen Seite kennen. Die Entschleunigung macht den Blick frei für Dinge, die wir sonst nicht wahrnehmen. Doch nach einem Jahr Pandemie stellt sich das Gefühl ein, die Nachbarschaft oder das Viertel bis in den letzten Winkel erkundet zu haben. Es braucht also Abwechslung. In der Redaktion haben wir deshalb Ideen für coronakonforme Ausflugsziele gesammelt.

Halde Haniel – über den Schloten des Ruhrgebiets

Unser Redakteur Tyll empfiehlt die Halde Haniel in Bottrop. Durch kreative Landschaftsplanung wurde diesem Relikt des Bergbaus neues Leben eingehaucht. Mit einer Höhe von etwa 185 Metern ist sie die höchste dauerhaft zugängliche Halde des Ruhrgebiets. Eine Halde ist ein künstlicher Hügel, der aus Abraum des Bergbaus aufgeschüttet wurde. Diese Erhebungen sind heute weit sichtbare Landmarken im Ruhrgebiet und wurden in vielen Fällen zu Naherholungsgebieten umgestaltet.

Nach einem recht sportlichen Aufstieg auf die Halde Haniel erwartet den Spaziergänger ein Anblick wie aus einer anderen Welt: Inmitten der grauen Mondlandschaft liegen zwei Teiche und ein Amphitheater, der Hügelkamm darüber ist gespickt mit seltsamen, bunten Pfählen. Hierbei handelt es sich um die Installation Totems des Bildhauers Augustín Ibarrola, die aus über hundert Eisenbahnschwellen geschaffen ist. Unter den Besuchern breiten sich Bottrop und Oberhausen aus, an Tagen mit gutem Wetter reicht der Blick bis an den Niederrhein.

Safariland Stukenbrock – Exotik in Ostwestfalen

Ein außergewöhnliches, coronakonformes Ausflugsziel hat Niklas parat: In seiner ostwestfälischen Heimat kann man auf Safari gehen. Das Safariland Stukenbrock liegt etwa 20 Kilometer von Bielefeld entfernt. Es handelt sich dabei um einen 65 Hektar großen Freizeitpark mit angeschlossenem Wildtier-Zoo. Der Bereich mit den Vergnügungsgeschäften ist coronabedingt geschlossen, doch der Zoo ist aufgrund einer Besonderheit für Besucher geöffnet: Er kann wie auf einer echten Safari mit dem eigenen Auto durchquert werden. Auf der Rundfahrt gibt es folgende Tiere zu bestaunen:

  • Afrikanische Elefanten
  • Antilopen
  • Bengaltiger
  • Giraffen
  • Lamas
  • Löwen
  • Steppenzebras

Gerade für Kinder ist das eine willkommene Abwechslung im Pandemie-Alltag. Die Autosafari ist täglich zwischen 10:00 und 16:00 Uhr möglich. Das Ticket für die Durchfahrt kostet 25 Euro – unabhängig davon, wie viele Personen teilnehmen. Zeitfenster lassen sich sowohl für vormittags als auch nachmittags auf der Website des Freizeitparks buchen.

Altmühltal und Donaudurchbruch – Natur pur in Bayern

Lena schickt uns auf eine wildromantische Wanderung durch Bayern. Das Altmühltal am gleichnamigen Fluss erstreckt sich von der Altmühlquelle nordwestlich des mittelfränkischen Leutershausen bis in das niederbayerische Kelheim. Der Panoramaweg durch den Naturpark Altmühltal führt durch abwechslungsreiche Landschaften vorbei an zahlreichen Burgen und Schlössern.

Ein weiteres Highlight ist das Naturschutzgebiet Weltenburger Enge mit dem Donaudurchbruch. An der tiefsten und engsten Stelle der bayerischen Donau befinden sich beeindruckende, aus dem Wasser ragende Felsformationen. Das Naturschauspiel kann von Wander- oder Radwegen und sogar von einer Fähre aus bestaunt werden. Als Teil des öffentlichen Nahverkehrs fährt sie bei passendem Wasserstand und Wetter zweimal täglich zwischen Kelheim und Weltenburg.

Zentralfriedhof Wien – zur Ruhe kommen zwischen Gräbern

Unser Redakteur Andreas ist eng verbunden mit der österreichischen Hauptstadt Wien. Beim Schlendern durch das politische und kulturelle Zentrum Österreichs fällt der erstaunliche Mangel an Friedhöfen auf. Jeder kennt die Kapuzinergruft, doch wo ruhen die anderen verstorbenen Töchter und Söhne der Donaumetropole?

Ein Blick in den Osten der Stadt beantwortet diese Frage. Am Rande des alten Industriebezirks Simmering befindet sich der Zentralfriedhof, eine Bestattungsanlage so groß wie die gesamte Innenstadt. Tatsächlich ist der Wiener Zentralfriedhof die drittgrößte Friedhofsanlage Europas. Aufgrund seiner Weitläufigkeit eignet er sich wunderbar für kleine Ausflüge, auf denen man so manches entdecken kann. Neben Baudenkmälern des Jugendstils befinden sich hier zahlreiche Grabmäler bekannter Persönlichkeiten wie Ludwig van Beethoven. Im Gegensatz zum hippen Tempelhofer Feld in Berlin ist es auf dem Zentralfriedhof selten zu voll – zumindest oberirdisch. Dieser Ort passe wunderbar zum charmant patinierten Image der Stadt, meint Andreas.

Die Saalehorizontale – Stadt trifft Natur

Jakob kennt sich in und um Jena aus und empfiehlt den Wanderweg mit dem kreativen Namen Saalehorizontale. Jena sei hauptsächlich als Studentenstadt und Heimatstadt Schillers bekannt, die Schönheit der Umgebung sei aber nicht zu unterschätzen, so unser Redakteur.

Von den zahlreichen Wanderwegen, welche die Natur rund um die thüringische Metropole erschließen, ist die sogenannte Saalehorizontale der beliebteste. Auf dem 91 Kilometer langen Weg erhalten Wanderer und Spaziergänger einen großartigen Panoramablick über die Stadt Jena und die spektakulären Muschelkalkhänge des mittleren Saaletals. Der Weg führt weiter durch idyllische Dörfer, Wiesen und Wälder. Dabei verliert man nur selten die mäandernde Saale aus den Augen, die der Route ihren Namen gibt.

Wikinger-Museum Haithabu – von der UNESCO geadelt

Ein absolutes Highlight im „Land der Horizonte“, wie Redakteur Chris Schleswig-Holstein liebevoll nennt, ist das Freilichtmuseum Haithabu auf halbem Weg zwischen Flensburg und Kiel. Die Siedlung liegt fernab jeder Touristen-Metropolen und gilt als eine der bedeutendsten archäologischen Stätten Europas.

Die Wikinger lebten nicht nur in Skandinavien, auch der hohe Norden Deutschlands war vor mehr als 1.000 Jahren ihre Heimat. Im 8. Jahrhundert gründeten sie den Ort Haithabu am Ende der Schlei, eines Meeresarms der Ostsee. Knapp 300 Jahre lang galt die Siedlung als wichtiger Umschlagplatz für den Handel im Nord- und Ostseeraum. Heute können Besucher das Areal mit der teilrekonstruierten Wikingersiedlung besichtigen. In den Häusern des Wikinger-Museums-Haithabu werden archäologische Funde gezeigt und unter freiem Himmel lassen sich die ehemaligen Wallanlagen bestaunen. Seit 2018 ist Haithabu Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

Schloss Rheinsberg – Rokoko zwischen Seen

Unser Redakteur Chris möchte sich außerdem für seine Wahlheimat Brandenburg einsetzen, das weit mehr zu bieten habe als die museale Landeshauptstadt Potsdam. Im Landkreis Ostprignitz-Ruppin liegt die Stadt Rheinsberg, in der sich das gleichnamige Schloss befindet. An der Stelle befand sich seit dem 16. Jahrhundert eine Schlossanlage, die Friedrich II. im 18. Jahrhundert nach seinen Wünschen umfangreich ausbauen ließ. Hier verbrachte der spätere Preußenkönig als Kronprinz seine glücklichsten Jahre. Heute gilt Schloss Rheinsberg als Musterbeispiel des Friderizianischen Rokokos und diente auch als Vorbild für Schloss Sanssouci. Besucher können den Spuren von Theodor Fontanes Werk Wanderung durch die Mark Brandenburg folgen und die Architektur samt pittoresker Seenlandschaft genießen.


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