Antifaltencreme-Ratgeber: So wählen Sie das richtige Produkt
- Antifaltencremes spenden Feuchtigkeit und wirken mit wichtigen Nährstoffen aktiv gegen die natürliche sowie die umweltbedingte Faltenbildung der Haut.
- Die Konzentration der Wirkstoffe richtet sich nach dem Alter. Antifaltencremes werden in die Altersklassen „ab 25“, „ab 30“, „ab 40“ sowie „ab 50“ eingeteilt.
- Je nach Hauttyp unterscheiden sich die Inhaltsstoffe der Produkte. Beispielsweise gibt es Produkte für besonders trockene oder fettige Haut.
- Nachhaltige und auf natürlichen Stoffen basierende Produkte sind empfehlenswert; synthetische Inhaltsstoffe können allergieauslösend oder hautreizend wirken.
Für ein besseres Hautgefühl
Antifaltencremes, auch Anti-Aging-Cremes genannt, kommen dann zum Einsatz, wenn sich erste Falten auf der Haut bemerkbar machen. Diese können im Laufe des Alters auf natürliche Weise oder durch Umwelteinflüsse wie UV-Strahlung entstehen. Auch bestimmte Verhaltensweisen, die auf den Körper einwirken, wie Rauchen, Stress oder schlechte Ernährung, können bereits in jungen Jahren zu einer erhöhten Faltenbildung führen. Die feinen Linien, die sich durch Freude, Nachdenklichkeit oder Ärger auf dem Gesicht abzeichnen, werden im Laufe der Zeit zunehmend prägnanter. Antifaltencremes gehen hautschonend und -pflegend gegen diese Falten vor. Sie versorgen die Haut mit Feuchtigkeit, um sie in sehr kalten oder warmen Monaten vor dem Austrocknen zu bewahren. Die Haut wirkt dadurch frischer und gesünder, ihre Beschaffenheit ist weicher und geschmeidiger.
Wie entstehen Falten?
Die Entstehung von Falten unterliegt einem komplexen biologischen Prozess. Dieser erfolgt chronologisch, kann aber auch durch genetische Bedingungen oder von äußeren Einflüssen beschleunigt werden. Aus diesem Grund wird zwischen „Zeitaltern“ und „Umwelt- oder Lichtaltern“ unterschieden. Beispielsweise können eine ungesunde Ernährung, ein erhöhter Nikotin- oder Alkoholkonsum, wenig Schlaf sowie UV-Strahlung und extreme Kälte zu verfrühter Faltenbildung führen. Kollagen, das in jungen Jahren für die Stabilität der Haut sorgt, sowie Elastin, das für die Dehnbarkeit des Bindegewebes nötig ist, sind Fasern, deren Körpergehalt vor allem bei jungen Menschen sehr hoch ist. Mit zunehmendem Alter nimmt der Kollagen- und Elastinanteil in der Haut ab, da sich die Zellen nicht mehr so häufig teilen. In der Folge wird das Organ dünner, der Fett- sowie Wassergehalt nehmen ab und die Haut wird faltiger.
Der Prozess der Hautalterung kann somit zwar nicht gänzlich aufgehalten werden, aber mit der richtigen Pflege können Sie diesem entgegenwirken und der Haut zu neuer Frische verhelfen. Eine Antifaltencreme soll die Produktion des Kollagens der oberen Hautschichten anregen und diese mit Antioxidantien versorgen; sie wirkt aktiv gegen die freie Radikale in der Haut, die anderen hauteigenen Molekülen Elektronen entziehen und sie so schädigen.
Geschichte der modernen Antifaltencreme
Seit Jahrtausenden verwenden Menschen bereits cremeähnliche Mixturen, um ihre Haut zu pflegen oder den Schönheitsidealen der jeweiligen Zeit zu entsprechen. Gern verwendete Bestandteile waren Öl, Harz, Honig, Milch oder auch Ochsengalle. Die moderne Antifaltencreme, wie sie auch heute noch genutzt wird, hat ihre Ursprünge im 20. Jahrhundert. Der deutsche Chemiker Isaac Lifschütz entdeckte Anfang des 20. Jahrhunderts das Eucerit, ein stabiles Wasser-in-Öl-Gemisch. Diese gleichmäßige Mischung machte eine Cremebasis aus tierischen Fetten überflüssig. Im Jahre 1911 entwickelte und verkaufte das Unternehmen Beiersdorf auf Grundlage des Eucerits die erste stabile Fett- und Feuchtigkeitscreme mit dem Namen Nivea.
In den 1970er-Jahren kamen auch die ersten Antifaltencremes auf den Markt. Diese sollten Falten verhindern sowie die Rückfettung der Haut unterstützen. Um überschüssiges Fett nach der Anwendung zu entfernen, wurde Puder oder Make-up aufgetragen. Seitdem arbeiten die Hersteller stetig daran, die Inhaltsstoffe von Antifaltencremes zu verbessern und auf die individuellen Bedürfnisse der Anwender abzustimmen.
Darreichungsformen
Antifaltenkosmetika sind heutzutage nicht mehr nur als klassische Cremeform erhältlich, sondern auch als Gel oder Serum. Darüber hinaus sind manche Cremes getönt, um die Haut ebener erscheinen zu lassen.
Creme
Das klassische Antifaltenprodukt ist eine Creme, die es als Tagespflege- sowie als hoch konzentriertes Nachtpflegeprodukt zu kaufen gibt. Die Tagescreme ist meist weniger fettend und lässt sich unkompliziert unter dem Make-up tragen. Nachts entschlackt und regeneriert sich die Haut im Zuge des Zellneubildungsprozesses. Um diesen zu unterstützen, sind Antifaltencremes für die Nacht reichhaltiger und etwas fettiger.
Gel
Eine allgemein anerkannte Definition des Wortes Gel gibt es nicht, dennoch kann sich jeder etwas unter einem gallertartigen Pflegeprodukt vorstellen. Das Kosmetikum ähnelt der klassischen Creme und ist ebenso fettreich. Es wird gleichermaßen mit der Hand auf der Haut verteilt. Allerdings haben Antifaltengels einen zusätzlichen kühlenden Effekt, der Juckreize und Hautschwellungen mindert.
Serum
Serum wird in kleinen Ampullen oder Fläschchen gekauft und ist für eine langfristige Anwendung gedacht. Ein Ergebnis zeigt sich oft erst nach mehreren Tagen. Tragen Sie das Serum auf, indem Sie wenige Tropfen aus dem Fläschchen heraus auf die Haut geben. Dem Serum sehr ähnlich ist Antifaltenkonzentrat, dessen Inhaltsstoffe deutlich höher dosiert sind. Aus diesem Grund besitzt Konzentrat meist einen kosmetischen Soforteffekt, der die Haut nach wenigen Stunden frischer erscheinen lässt.
Getönte Creme
Eine getönte Antifaltencreme wird meist als Beauty-Balm-Creme vertrieben und hat mehrere kosmetische Eigenschaften. Sie wirkt aktiv gegen Falten, reinigt die Poren und verleiht der Haut eine natürliche Färbung, sofern der Farbton zum eigenen Hautton passt. Aufgrund der färbenden Eigenschaften ist weiteres Abdeck-Make-up nicht erforderlich. Gleichwohl können Sie unbedenklich Make-up auftragen, ohne die getönte Creme entfernen zu müssen.
Worin besteht der Unterschied zwischen BB- und CC-Cremes?
Während Beatuy-Balm-Cremes, auch als BB-Cremes bezeichnet, die Haut lediglich mit einem dezenten Farbton abdecken und zugleich hautpflegende Eigenschaften besitzen, sorgen Colour-Correction-Cremes, kurz CC-Cremes, für eine Farbkorrektur der Haut. CC-Cremes korrigieren im Gegensatz zu BB-Cremes den Teint und helfen dabei, Rötungen, Hyperpigmentierung oder blasse Haut auszugleichen beziehungsweise zu kaschieren. Gleichzeitig besitzen die meisten Colour-Correction-Cremes Anti-Aging-Eigenschaften, da sie die Haut mit Feuchtigkeit versorgen. Viele CC-Cremes verfügen über einen zusätzlichen Lichtschutzfaktor, um weiterer UV-Strahlung und der damit einhergehenden lichtbedingten Hautalterung entgegenzuwirken.
Darauf kommt es beim Kauf an
Da sich jede Creme anders auf die eigene Haut auswirkt, sollten Sie sich für ein Produkt entscheiden, auf das sie nicht allergisch reagieren und das zu Ihrer Haut passt. Achten Sie bei Ihrer Auswahl auf Aspekte wie Inhaltsstoffe, Konsistenz und Duft.
Inhaltsstoffe
Die Inhaltsstoffe in Antifaltenpflegeprodukten richten sich nach den Bedürfnissen der Haut. Sie sollen die Haut mit Feuchtigkeit versorgen und gleichzeitig die natürliche Hautbarriere schützen sowie die Haut aufpolstern.
Algenextrakte versorgen die Haut mit Feuchtigkeit. In den Extrakten befinden sich Stoffe wie Aminosäuren, Mineralien, Vitamine, Proteine und Meerwasserspurenelemente in hoher Konzentration.
Coenzym Q10 ist ein hauteigener Wirkstoff, der die Energieproduktion der Hautzellen aktiviert und die Zellerneuerung unterstützt. Außerdem wirkt das Coenzym als Antioxidans, das freie Radikale angreift und mögliche Zellschädigungen verhindert.
Hyaluronsäure ist ein Bestandteil des Bindegewebes der Haut. Hyaluronsäure kann große Mengen Wasser speichern, weshalb sie vor allem für den Feuchtigkeitsgehalt der Haut verantwortlich ist. Hyaluronsäure stützt und strafft die Haut.
Hydroxysäuren, die in natürlicher Form als Fruchtsäuren vorkommen, lösen abgestorbene Hautzellen auf den oberen Hautschichten ab, sodass die Creme auch in die tieferen Schichten einziehen kann.
Panthenol, auch als Dexpanthenol bezeichnet, hilft bei der Wundheilung der Haut. Der Inhaltsstoff wirkt aktiv der Hautalterung entgegen, indem er die Elastizität steigert und die Haut mit Feuchtigkeit versorgt.
Peptide und Polypeptide fördern die Elastizität der Haut und straffen somit die Gesichtsmuskulatur. Der Stoff reduziert die Faltentiefe sowie die raue Oberfläche der Haut. Manche Peptide begünstigen zudem den Wasserhaushalt der Haut.
Retinol wird vereinfacht auch als Vitamin A bezeichnet. Es regt die Produktion des Kollagens an und sorgt somit für die Bildung neuer Hautzellen. Bei überhöhter Aufnahme von Retinol kann die Haut jedoch leicht austrocknen, weshalb Retinol auf Produkten speziell gekennzeichnet sein muss.
Urea, auch als Harnstoff bekannt, ist ein Stoffwechselprodukt des Körpers, das über Urin und Schweiß ausgeschieden wird. Aufgrund seiner wasserbindenden Eigenschaften wird Harnstoff zur Feuchtigkeitsspende in diversen Kosmetika eingesetzt.
Auf welche Inhaltsstoffe sollte verzichtet werden?
Parabene werden häufig als Konservierungsmittel eingesetzt, damit eine Antifaltencreme länger haltbar ist. Allerdings können sie Allergien auslösen und zu Rötungen, Schwellungen sowie Pickelchen führen. Produkte mit Silikonöl wie Dimethicone sollten ebenfalls vermieden werden, auch wenn sie einen Schutzfilm bilden und der Haut einen natürlichen Glanz verleihen. Hierbei handelt es sich um einen synthetischen Stoff, der vom Körper nicht aufgenommen werden kann. Beim Auftragen legt sich ein Film über die Haut, der die Falten durch das enthaltene Silikon aufgefüllt erscheinen lässt. So kann die Haut nicht atmen und der Stoffwechsel sowie die hauteigene Zellregenerierung werden verlangsamt. Auf diese Weise wird also nur ein kurzfristiger Effekt erzielt, der die Haut jedoch längerfristig strapaziert.
Konsistenz
Bevor Sie Ihre neue Antifaltencreme im Gesicht verteilen, ist es ratsam, diese auf dem Handrücken auszuprobieren. So können Sie vorab prüfen, ob Sie auf die Creme beziehungsweise bestimmte Wirkstoffe allergisch reagieren. Nach etwa einer Minute sollte die Antifaltencreme eingezogen sein. Anschließend können Sie beurteilen, wie sich Ihre Haut anfühlt, und sehen, ob sich Rötungen oder Pickelchen zeigen. Die richtige Antifaltencreme bildet keine fettigen Rückstände und klebt nicht. Sie sollte auch kein Spannungsgefühl auf der Haut verursachen, da dies oft auf trockene Haut hindeutet.
Sollte die Antifaltencreme zu dickflüssig sein, lässt sie sich nur schwer verteilen. Zu dünnflüssige Cremes tendieren hingegen dazu, in den Fingern zu verlaufen und sich so nur schlecht auf der Haut auftragen zu lassen. Die ideale Anti-Aging-Creme sollte weder zu fest noch zu flüssig sein. Auch aus diesem Grund ist es ratsam, sie vorab auf der Hand oder dem Arm auszuprobieren. So können Sie durch zusätzliches Bewegen der Hand oder des Arms die Konsistenz der Creme besser beurteilen.
Duftstoffe
Einige Hersteller setzen ihren Produkten Duftstoffe bei, um sie angenehm riechen zu lassen. Allerdings sind diese potenzielle Allergieauslöser. Darüber hinaus sind Antifaltencremes mit Duftstoffen nicht empfehlenswert für geruchsempfindliche Menschen, da sie sehr intensiv und künstlich riechen. Produkte mit Duftstoffen erkennen Sie daran, dass sie den Namenszusatz „Parfum“ beziehungsweise „Fragrance“ tragen oder Alpha-Isomethylionone enthalten sind. Für die meisten Nutzer und Hauttypen eignen sich Antifaltencremes, die nur dezent mit Duftstoffen versetzt sind, sodass sich der Geruch nach geraumer Zeit verflüchtigt, oder Produkte aus dem Bereich der Naturkosmetik. Hier werden keine synthetischen Stoffe verwendet, sodass unangenehm künstliche Gerüche ausgeschlossen sind.
Naturkosmetik
Naturkosmetika sind vor allem für Menschen mit Allergien empfehlenswert. Auch Nutzer, die Wert auf Nachhaltigkeit legen, greifen im besten Fall zu Antifaltencremes, deren Bestandteile auf natürlichen Rohstoffen basieren. Um zu erkennen, ob es sich bei einem Produkt um Naturkosmetik handelt, sollten Sie auf die folgenden Siegel achten:
BDIH: Um dieses Bundesverband-Siegel zu erhalten, müssen die Rohstoffe aus biologischem Anbau stammen. Synthetische Farb- und Duftstoffe sowie Silikone sind verboten.
Natrue: Als Initiative der Industrie wird dieses Siegel für eine naturnahe Produktion vergeben. 75 Prozent aller Einzelprodukte einer Marke müssen dem Standard entsprechen.
Ecocert: Für dieses international gültige Siegel müssen 95 Prozent der Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs sein. Die Herkunft der Rohstoffe muss rückverfolgbar sein.
Cosmos: Das Siegel beruht auf einer internationalen Kooperation und stellt nicht nur Forderungen an den Ursprung der Inhaltsstoffe, sondern auch an die Umweltverträglichkeit der Rohstoffe.
Weitere bekannte Naturkosmetik-Siegel
Demeter | NCS | Soil Association | Cosmebio | ICEA | ICADA
Vegan und tierversuchsfrei
Da ein Naturkosmetikprodukt nicht automatisch vegan ist, sollten Veganer einen genauen Blick auf die Siegel werfen. Manche weisen explizit darauf hin, ob ein Produkt vegan ist. Auch tierversuchsfreie Produkte sind speziell gekennzeichnet. Tierversuche sowie der Import von Produkten, die im Rahmen von Tierversuchen hergestellt wurden, sind seit 2013 innerhalb der Europäischen Union verboten. Um jedoch sicher zu sein, dass ein Produkt frei von Tierversuchen ist, sollten Sie auf entsprechende Siegel achten.
Veganblume: Dieses Siegel erhalten Produkte, die weder tierische Bestandteile und Nebenprodukte noch aus Tieren gewonnene Rohstoffe beinhalten.
Leaping Bunny: Dieses internationale Siegel verspricht, dass weder einzelne Inhaltsstoffe noch das Endprodukt an Tieren getestet wurde. Ein strenges Kontrollsystem gewährleistet die Einhaltung.
Hase mit schützender Hand: Das vom Deutschen Tierschutzbund vergebene Siegel bescheinigt, dass die tierischen Rohstoffe biologisch-nachhaltigen Ursprungs sind. Tierversuche sind untersagt.
Hersteller veganer und tierversuchsfreier Kosmetikprodukte
Hands on Veggies | Überwood | Sisi und JOE | Ayluna | No Planet B | STYX
Anwendungstipps
Um die ideale Wirkung des gewählten Anti-Aging-Produktes zu erzielen, sollten Sie die Haut vor der Verwendung einer Antifaltencreme richtig vorbereiten.
Reinigen
Reinigen Sie Ihre Haut mit einer Reinigungscreme oder einem Reinigungsschaum, bevor Sie die Antifaltencreme auf dem Gesicht auftragen. Feuchten Sie zudem das Gesicht mit warmem Wasser an, da dies die Durchblutung fördert und die Poren öffnet. Verwenden Sie ein sauberes Handtuch, um Ihr Gesicht zu trocknen.
Auftragen
Verteilen Sie die Antifaltencreme mit sanften, vorsichtigen Bewegungen auf dem Gesicht sowie im Dekolleté- und Halsbereich. Verstreichen Sie die Creme gleichmäßig und massieren Sie sie mit kreisförmigen Handbewegungen ein. Tragen Sie die Creme regelmäßig auf, bestenfalls morgens und abends, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
Vorsorge
Nutzen Sie einmal die Woche ein Gesichtspeeling, um abgestorbene Hautschuppen zu entfernen, die Haut zu reinigen und ihr neuen Glanz zu verleihen. Auf diese Weise kann die Antifaltencreme besser einwirken. Hierfür empfehlen sich auch Gesichtsdampfer oder die klassischen „Schönheitsmasken“, die zusätzlich die Durchblutung fördern. Eine Maske können Sie auch nachtsüber auflegen.
Hinweise zur Aufbewahrung und Haltbarkeit
Direkte Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit können die Haltbarkeit einer Antifaltencreme beeinflussen. Aus diesem Grund ist es wichtig, auf folgende Hinweise zur Aufbewahrung und Haltbarkeit zu achten:
Haltbarkeit
Auf der Produktverpackung befindet sich ein aufgedruckter Tiegel mit einer Zahl. Das Symbol wird auch als PAO-Symbol bezeichnet; PAO steht für „period after opening“. Die Zahl beschreibt die Mindesthaltbarkeit in Monaten, nachdem Sie das Produkt erstmalig geöffnet haben. Falls Sie nicht mehr genau wissen, wann Sie die Antifaltencreme angebrochen haben, sollten Sie überprüfen, ob sich Farbe und Geruch verändert haben. Wenn sich ein wässriger Film gebildet hat, sollten Sie das Produkt entsorgen.
Aufbewahrung"
Bewahren Sie die Antifaltencreme an einem kühlen, trockenen und vor der Sonne geschützten Ort auf. Wärme lässt das Produkt austrocknen und mindert die Wirkung pflegender Inhaltsstoffe. Im besten Fall lagern Sie die Creme in einem Badezimmerschrank oder einem anderen verschlossenen Ort. Auf der Fensterbank oder in der Nähe einer Heizung sollte die Creme nicht liegen. Vermeiden Sie ebenfalls die Aufbewahrung im Kühlschrank. Die niedrigen Temperaturen führen dazu, dass sich Wasser und Fett voneinander trennen.
Hygiene
Waschen Sie vor dem Auftragen der Creme die Hände und halten Sie die Verpackung gut verschlossen, nachdem Sie die Creme genutzt haben. So verhindern Sie das Eindringen von Bakterien und Keimen. Darüber hinaus sollten Sie keine Cremes miteinander vermischen. Die Wirkstoffe der Produkte sind vom Hersteller aufeinander abgestimmt und ausgewogen. Ein Vermischen verschiedener Bestandteile würde eventuell zu einem gegenteiligen Effekt führen und Ihre Haut schädigen.
Individuell abgestimmt
Antifaltencremes richten sich an unterschiedliche Hauttypen. So gibt es Produkte, die speziell für die individuellen Hauttypen konzipiert sind. Auch das Alter wird von den Herstellern mit einbezogen. Da die Haut darüber hinaus einer natürlichen Alterung unterworfen ist, gilt es, die altersbedingten Eigenschaften zu beachten.
Hauttyp
Die Hauttypen werden meist in fünf verschiedene Kategorien unterteilt. Abseits der herkömmlichen Produkte für „normale“ Haut gibt es diverse Produkte, die sich an die speziellen Bedürfnisse unterschiedlicher Hauttypen richten.
Trockene Haut: Die Produkte besitzen viele feuchtigkeitsspendenden Wirkstoffe. Zudem sind die Cremes meist fettreicher; eine qualitativ hochwertige Creme zieht dennoch schnell ein.
Fettige Haut: Cremes für fettige Haut beinhalten wichtige Nährstoffe und talgregulierende Inhaltsstoffe, da die Haut schnell zu Unreinheiten neigt. Auf zusätzliche Öle wird verzichtet.
Empfindliche Haut: Für leicht reizbare Haut gibt es Produkte, welche die natürliche Feuchtigkeit der Haut unterstützen und antibakterielle sowie -entzündliche Inhaltsstoffe enthalten.
Mischhaut: Die Cremes sind meist ölfrei und setzen sich aus mehreren feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen zusammen. Die Haut soll atmen können und die Poren nicht verstopfen.
Normale Haut: Fett- und Feuchtigkeitsgehalt sind weitestgehend ausgeglichen. Die Cremes für normale Haut sind leicht rückfettend und feuchtigkeitsspendend.
Altersgruppen
Antifaltencremes werden außerdem in Altersgruppen eingeordnet, da sich in den jeweiligen Produkten verschiedene Inhaltsstoffe in unterschiedlicher Konzentration befinden.
25+
In diesem Alter funktioniert die Regeneration der Haut meist noch natürlich gut und braucht nur geringe Aufmerksamkeit, beispielsweise Präventivmaßnahmen gegen äußere Einflüsse wie UV-Strahlung. Der Lichtschutzfaktor der Creme sollte mindestens 20 betragen. Cremes mit Hyaluronsäure versorgen die Haut mit Feuchtigkeit und wirken gegen die unnatürliche Faltenbildung. Inhaltsstoffe wie Retinol oder Fruchtsäuren können die Haut in dem Alter hingegen empfindlicher machen. Eine Überversorgung der Haut führt außerdem häufig zu unreiner Haut. Auch Besuche in Solarien und exzessiver Nikotin- oder Alkoholkonsum können in jungen Jahren die Haut nachhaltig schädigen.
30+
Die Fähigkeiten der Haut, sich vollkommen zu regenerieren, nimmt ab 30 Jahren ab; es zeichnen sich erste Zeichen von Hautalterung an den seitlichen Augenpartien oder den Unterlidern ab. Ab diesem Alter können Sie mit der Nutzung eines Anti-Aging-Produkts anfangen, das der Haut Feuchtigkeit zuführt und abhängig vom Hauttyp pflanzliche Öle und Extrakte aufweist. Um Trockenheitsfältchen zu verhindern, können Sie zusätzlich regelmäßig eine Feuchtigkeitsmaske verwenden. Außerdem sollte auch hier der Lichtschutzfaktor in der Tagespflege nicht fehlen: Für den idealen Schutz sollte dieser mindestens 30 betragen, um weitere Faltenbildung zu reduzieren.
40+
Ab 40 empfiehlt sich eine hochwertige Pflege der Haut, da sich nun Falten um die Augen, am Unterlid sowie um den Mund und an den seitlichen Wangen ausgeprägter zeigen. Die Creme sollte reichhaltig sein, einen Lichtschutzfaktor von mindestens 30 aufweisen und Antioxidantien wie Vitamin C oder Vitamin E enthalten. Für die Reinigung der Haut empfiehlt sich eine Waschcreme oder eine Reinigungsmilch, da diese die Haut sanft säubern und kein Spannungsgefühl hinterlassen.
50+
Ab 50 Jahren nimmt die natürliche Faltenbildung zusehends zu. Durch die nachlassende Elastizität der Haut sinken einzelne Hautpartien ab, Falten um den Mund sowie zwischen Mund und Nase vertiefen sich. Feuchtigkeitsspendende und rückfettende Inhaltsstoffe, auch Lipide genannt, stärken die hauteigene Schutzbarriere. Auch hier sollte die Creme einen hohen Lichtschutzfaktor aufweisen und über Antioxidantien verfügen, um einer weiteren Vertiefung der Falten vorzubeugen. Ein zur Antifaltencreme passendes Serum oder Konzentrat unterstützt die beanspruchte Haut um Augen und Lippen herum. Zusätzliche Öle machen die Haut geschmeidig und wirken dem stetigen Austrocknen entgegen.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Antifaltencreme-Vergleich. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.
Das Verbraucherportal Stiftung Warentest unterzog im Jahr 2015 neun unterschiedliche Antifaltencremes zu Preisen zwischen 2 und 90 Euro einem Test. Alle Hersteller, darunter Diadermine, Vichy, Lavera, L'Oréal und Olaz, versprachen eine „sichtbare“ Faltenminderung nach nur vier Wochen. Eine vor dem Test beauftragte Umfrage von 1.002 Frauen verriet Stiftung Warentest zusätzlich, dass 39,5 Prozent der Befragten an eine sichtbare und 10,0 Prozent an eine vollständige Verringerung von Falten glauben. In Hinsicht auf dieses Ergebnis führten die Redakteure einen Test durch, der allerdings kein Produkt mit zufriedenstellender Wirkung ermitteln konnte: Weder das günstigste Produkt des Tests von Müller namens Cadeavera CV Vital 35+ noch das teuerste Produkt Advanced Time Zone von Estée Lauder konnten überzeugen.
270 Frauen verwendeten vier Wochen lang auf einer Gesichtshälfte eine Anti-Aging-Creme und auf der anderen eine gute Feuchtigkeitspflege. Zu Beginn und gegen Ende des Tests machten die Redakteure der Stiftung Warentest Fotos von den jeweiligen Gesichtshälften; hierbei legten die Tester den Fokus auf die besonders dünne Haut um die Augen. Mit dem bloßen Auge konnten die Tester keine sichtbare Minderung der Falten erkennen, lediglich bei einigen Probandinnen ließen sich minimale Veränderungen feiner Falten feststellen. Bei einigen verschlimmerten sich die Falten sogar. Sämtliche Produkte erhielten dementsprechend das Testurteil „mangelhaft“.
Die Stiftung Warentest rät zu einer Feuchtigkeitspflege mit UV-Schutz. Des Weiteren sollten die Anwender genug schlafen, zu viel Sonne meiden, mindestens 1,5 Liter Wasser am Tag trinken, Alkohol möglichst selten zu sich nehmen, nicht rauchen und Obst sowie Gemüse essen, damit dem Körper im Kampf gegen freie Radikale Antioxidantien zur Verfügung stehen.
Das Verbraucherportal ÖKO-TEST unterzog 2016 elf verschiedene Produktlinien des Naturkosmetiksegments einem Test. Aus jeder Linie wurden drei Produkte getestet: eine Tagescreme, eine Nachtcreme sowie eine Augencreme.
In Bezug auf die verwendeten Inhaltsstoffe erhielten alle elf getesteten Antifaltencremes das Urteil „sehr gut“, da die Tester an allen Produkten nichts auszusetzen hatten. In keinem der Nacht-, Augen- oder Tagescreme wurden Parabene, Paraffine, Silikone oder potenziell krebserregendes Formaldehyd nachgewiesen. In puncto versprochener Wirkung schnitten die Produkte weniger gut ab. Die Tester baten die Hersteller zu sämtlichen Produkten um Wirkungsnachweise für die jeweils drei untersuchten Cremes. Lediglich die Hersteller Alterra, Alverde, Alviana, Lavera kamen dieser Bitte nach. Zum Produkt Age Miracle Reichhaltige Regenerationscreme Anti-Aging von Farfalla gab es ebenfalls Studiennachweise.
Die Hersteller, die ÖKO-TEST Informationen zukommen ließen, schickten entweder nur Auszüge, Dokumente mit subjektiver Bewertung der Testerinnen oder Nachweise zur Wirkung bestimmter Inhaltsstoffe zu. Die Wirkung der speziell zusammengesetzten Pflegestoffe und deren Dosierung ließ sich so nur schwer nachvollziehen. Die Produktlinien der genannten Hersteller erhielten aufgrund der Transparenz insgesamt das Gesamturteil „gut“. Allerdings überzeugten die Produkte nicht im Hinblick auf die von den Herstellern versprochene Wirkung.
Die Tester von ÖKO-TEST raten zu einer Feuchtigkeitspflege mit wenigen, dafür aber hochwertigen Inhaltsstoffen, welche die Haut mit Feuchtigkeit versorgen und Falten leicht aufpolstern. Hierfür bedarf es laut ÖKO-TEST keiner teuren Anti-Aging-Creme. Wirkstoffe wie Coenzym Q10 oder Vitamin E sowie Pflege mit UV-Schutz wirken vorbeugend, jedoch weniger gegen bereits entstandene Falten.
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