Wie funktioniert der digitale Impfpass?

Wie funktioniert der digitale Impfpass?

Jetzt geht alles ganz schnell. Bis vor Kurzem hieß es noch, der elektronische Impfpass solle circa Ende Juni 2021 verfügbar sein. Doch nun ist er bereits rund drei Wochen früher zu haben. Der digitale Impfnachweis, wie er offiziell heißt, soll besonders für alle, die bereits eine Impfung gegen Covid-19 erhalten haben, Annehmlichkeiten bringen. Sie können einfach per Smartphone ihre Impfung nachweisen und müssen dafür nicht den herkömmlichen Impfausweis mitführen.

Elektronischer Impfpass rechtzeitig zum Sommer

Das Bundesgesundheitsministerium plante, den Impfausweis, der in der gesamten EU gültig sein wird, im Laufe des zweiten Jahresquartals herauszubringen. Bevor in den ersten Bundesländern die Sommerferien beginnen, sollte der elektronische Impfpass – auch CovPass genannt – für alle Interessenten verfügbar sein. Dieser kann nun von Arztpraxen oder Impfzentren ausgestellt werden – also allen Institutionen, die auch die Impfungen verabreichen.

Wie funktioniert der digitale Impfnachweis?

Der Impfnachweis besteht aus einem Code, von dem bestimmte Daten abgelesen werden können. Personen, die eine Covid-Impfung erhalten, bekommen zusätzlich zum Eintrag im herkömmlichen Impfbuch einen Ausdruck mit einem QR-Code. Scannen Sie diesen mit dem Smartphone, wird der Impfstatus angezeigt und Sie können den Code in einer speziellen CovPass-App speichern sowie verwalten. Auch über die bereits existierende Corona-Warn-App ist das möglich.

Ebenfalls im Code enthalten sind Informationen wie Impfstoff, Impfdatum und Name des Geimpften. Gespeichert werden diese Daten jedoch lediglich auf dem eigenen Gerät. Es soll also keine Speicherung der Zertifikate auf einem zentralen Server geben.

Wer den Impfstatus überprüfen muss, etwa an der Grenze oder an Flughäfen, bekommt eine gesonderte Prüf-App. Wird mit dieser der QR-Code des digitalen Impfnachweises gescannt, zeigt sie an, ob alle erforderlichen Kriterien der Impfung erfüllt sind.

Auch Genesungen werden vermerkt

Zusätzlich zum Impfstatus können in der App auch andere relevante Nachweise gespeichert werden. Dazu zählen Bestätigungen über negative Coronatests sowie Genesungen von Covid-19. Personen, die bereits durchgeimpft sind, können den QR-Code nachträglich von ihren Impfärzten bekommen. Impfzentren sollen ihn auf dem Postweg an die geimpften Personen schicken, deren Kontaktdaten vorliegen. Auch einige Apotheken bieten die Möglichkeit, den Nachweis nachträglich auszustellen. Dazu müssen Sie lediglich Ihren Impfpass und ein Ausweisdokument vorlegen.

Hier versteckt sich jedoch ein großer Kritikpunkt am digitalen Impfnachweis. Nicht jedem Impfzentrum liegen die Adressdaten ihrer Patienten vor, andere sind mittlerweile bereits geschlossen. Auch auf Arztpraxen, die sich spätestens nach Aufhebung der Impfpriorisierung mit erhöhtem Verwaltungsaufwand konfrontiert sahen, kommt ein gehöriger Mehraufwand zu, wenn sie getätigte Impfungen nachträglich digital erfassen müssen.

Impfbuch wird nicht ersetzt

Der digitale Impfnachweis soll den bestehenden Impfpass nicht ersetzen, sondern ergänzen. In diesem werden weiterhin alle Impfungen vermerkt. Der digitale Nachweis ist derzeit nur für die Covid-19-Impfung vorgesehen, wenn gleich damit die technische Grundlage geschaffen ist, zukünftig auch andere Impfungen auf diese Weise vermerken zu können. Die elektronische Version ist nicht obligatorisch und dient lediglich als angenehm zu handhabender Impfnachweis, der als Datei auf Ihrem Smartphone vorhanden ist. Als Nachweis können Sie selbstverständlich auch das Impfbuch mitführen.


Teaserbild: © Bihlmayer Fotografie / stock.adobe.com