Was hilft gegen Schluckauf?

Was hilft gegen Schluckauf?

Schluckauf ist ein lästiges Alltagsproblem, mit dem sich fast jeder ab und an herumschlägt. Zum Glück gibt es zahlreiche einfache Mittel dagegen, wie zum Beispiel die Luft anzuhalten oder kaltes Wasser zu trinken. Einen Arzt sollten Sie erst dann aufsuchen, wenn der Schluckauf nach zwei Tagen noch immer nicht weg ist.

Was ist Schluckauf?

Schluckauf, medizinisch Singultus, wird das Hicksen genannt, das durch ruckartiges Anspannen des Zwerchfells entsteht. Die Stimmritze zwischen den Stimmbändern schließt sich und die Atemluft prallt an ihr ab. Es kann zwischen 4- und 60-mal pro Minute auftreten und ist dementsprechend unangenehm, aber in der Regel völlig ungefährlich.

Als häufigste Auslöser gelten zum Beispiel zu hastiges Schlucken, ein plötzlicher Temperaturwechsel in der Speiseröhre, Nikotin oder Alkohol. Auch Depressionen, ein sehr voller Magen und bestimmte Medikamente können zu Schluckauf führen. In seltenen Fällen sind auch Erkrankungen wie Entzündungen, Geschwüre oder Tumore der Grund für den Schluckauf.

Wissenschaftler vermuten, dass Schluckauf im Laufe der Evolution in der Entwicklung des ungeborenen Kindes entstand, und den Körper davor schützt, dass Fruchtwasser aus der Gebärmutter in die Lunge gerät. Er könnte allerdings auch dazu dienen, den Atemreflex des Babys zu trainieren.

Gestresste Koalas

Fun Fact: Koalas bekommen Schluckauf, wenn sie gestresst sind. Wieso das passiert, können Forscher nicht erklären.

Das hilft gegen Schluckauf

Tricks gegen Schluckauf gibt es viele, die meisten davon sind simpel und keinesfalls zeitaufwendig. Zwei Themen werden in diesem Zusammenhang immer wieder aufgegriffen: Ablenkung und Druckaufbau.

Luft anhalten oder in eine Tüte atmen

Das wohl einfachste Mittel gegen Schluckauf ist es, einfach so lange wie möglich die Luft anzuhalten. Die Atempause beruhigt und entlastet das Zwerchfell; das hilft besonders gut bei wenigen Hicksern. Zudem wird die CO2-Konzentration im Blut erhöht, was für eine gleichmäßige Atmung sorgt. Den gleichen Effekt erreichen Sie, wenn Sie ein paarmal ruhig in eine Papiertüte atmen. Allerdings kann es zu Kreislaufproblemen führen; übertreiben Sie es also besser nicht.

Augen schließen

Eine weitere simple Methode ist das Augenschließen. Drücken Sie dabei etwa 15 Sekunden lang sanft mit den Fingerspitzen auf die Augenlider. Das entspannt den Puls und die Atmung, wodurch sich auch der Schluckauf lösen kann. Wer die Methode zu lange anwendet, muss jedoch mit Übelkeit rechnen.

Druck aufbauen

Als bewährte Taktik gegen Schluckauf zählt auch die sogenannte Vasalva-Methode, bei der Anwender den Mund schließen, sich die Nase zuhalten und die eingeatmete Luft nach unten drücken. Durch den Druck im Rachenraum wird das Trommelfell nach außen gewölbt und der Brustraum nach außen gepresst. Der Trick hilft ebenfalls bei Druck auf den Ohren, der beispielsweise im Flugzeug entsteht.

Eiswasser trinken oder Eis lutschen

Sehr kaltes Wasser ist ebenfalls hilfreich bei Schluckauf. Idealerweise trinken Sie in kleinen Schlucken ein großes Glas mit sehr kaltem Wasser. Alternativ können Sie das Wasser gurgeln. Durch die Kälte wird der mit dem Zwerchfell verbundene Vagusnerv gereizt, woraufhin es sich entspannt. Wer sich dabei die Nase zuhält, erhöht den Kohlendioxidgehalt im Blut, was zur Beruhigung des Vaguskerns im Gehirn beiträgt und auf diese Weise gegen den Schluckauf wirkt.

Zucker essen

Wer Zucker zu Hause hat, kann sich davon einfach einen Teelöffel auf der Zunge zergehen lassen. Damit werden die Gaumennerven gereizt und somit der Schluckauf gestoppt.

Erschrecken lassen

Eine altbewährte Methode ist, sich erschrecken zu lassen, um den Schluckauf loszuwerden. Das lenkt das Gehirn vom Schluckauf ab. Allerdings ist es nicht immer ganz einfach, wenn Sie vorher damit rechnen.

Der längste Schluckauf der Welt

Weltrekordhalter im Schluckauf ist der US-Amerikaner Jack O’Leary, der 68 Jahre lang an Schluckauf litt. Ein Jahr vor seinem Tod hörte der Schluckauf auf – und das ganz ohne Grund.

Im Grunde ungefährlich

Auch wenn der Schluckauf noch so lästig ist, gefährlich ist er in der Regel nicht. Fall er binnen 48 Stunden nicht wieder von allein verschwindet, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, denn dann kann der Schluckauf ein Zeichen für eine ernstere Krankheit wie zum Beispiel eine Entzündung, einen Tumor oder Diabetes sein. Wenn der Arzt keine schwerwiegende Ursache feststellt, ist aber auch ein chronischer Schluckauf ungefährlich. Um Schluckauf zu vermeiden, essen Sie möglichst ruhig sowie gleichmäßig und sitzen Sie dabei aufrecht.


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