Alltagstipps für Pollenallergiker: So können Sie Symptome mildern

Alltagstipps für Pollenallergiker: So können Sie Symptome mildern

Wenn die Bäume anfangen zu blühen, erwacht die Umwelt langsam aus ihrem Winterschlaf. Für Pollenallergiker hingegen beginnt eine Zeit, die von Beschwerden wie Husten, Niesanfällen und gereizten Augen geprägt ist. Mit einigen Alltagstipps überstehen Sie die Pollenzeit leichter.

Wie eine Dauer-Erkältung

Immer mehr Personen sind von Pollenallergien, besser bekannt als Heuschnupfen, betroffen. Sobald die spezifischen Bäume, Gräser oder Kräuter anfangen zu blühen, treten die Allergiesymptome auf. Bäume haben ihre Hauptblütezeit im März und April, aber bereits um den Jahreswechsel können beispielsweise Hasel und Erle blühen. Neigt sich die Periode der Baumpollen dem Ende zu, beginnt die Zeit der Gräserpollen. Wer gleichermaßen auf Bäume und Gräser allergisch reagiert, muss bis zum Herbst mit den Beschwerden umgehen. Die Allergiebeschwerden ähneln einer dauerhaften Erkältung, was zu einem geistigen Leistungsabfall von bis zu 30 Prozent führen kann, wenn die Allergie stark ausgeprägt ist. Mit bestimmten Verhaltensweisen können Pollenallergiker ihre Reaktionen abmildern und an Lebensqualität zurückgewinnen.

Alltagstipps für zu Hause

Der wichtigste Faktor, der sich auf die Allergiebeschwerden in der eigenen Wohnung auswirkt, ist die Hygiene. Ziel ist es, die Pollenanzahl in der Wohnung auf ein Minimum zu reduzieren. Besonders wichtig ist das im Schlafzimmer, denn mit verstopfter, kontinuierlich laufender Nase und Husten- oder Niesreiz lässt sich die Nacht kaum durchschlafen. Waschen Sie deshalb die Bettwäsche häufiger als gewöhnlich und trocknen Sie die Textilien in den eigenen vier Wänden, sodass sich keine Pollen von draußen an diese hängen können. Ihre pollenversetzte Kleidung legen Sie bestenfalls vor dem Betreten des Schlafzimmers ab. Bevor Sie ins Bett gehen, ist es ebenfalls ratsam, die Haare zu waschen, da sich dort Pollen ansammeln. Auch an den Möbeln sowie auf dem Fußboden setzt sich Blütenstaub fest: Häufig zu saugen, nass zu wischen und die Oberflächen mit einem feuchten Tuch abzuwischen, ist daher sinnvoll.

Kreuzallergie auf Obst – püriert doch verträglich?

Viele Pollenallergiker entwickeln Kreuzallergien auf Obst- und Gemüsesorten, deren Eiweißzusammensetzung eine Ähnlichkeit mit Pollen aufweist. Dazu gehören beispielsweise Kernobst wie Äpfel, Tomaten oder Paprika. Betroffene können die Lebensmittel im rohen Zustand normalerweise nicht beschwerdefrei zu sich nehmen. Einige Allergiker berichten jedoch, dass sie Obst, das sie mit einem Hochleistungsmixer püriert haben, etwa als Smoothie trinken können. Wissenschaftliche Erkenntnisse gibt es zu den Erfahrungen bisher nicht.

Irgendwann müssen auch Allergiker lüften, doch mit jedem Mal steigt die Pollenkonzentration in der Wohnung: Je nach Tageszeit erhöht sich die Menge unterschiedlich stark. In Städten ist die Pollenbelastung abends am höchstens, auf dem Land hingegen morgens. Lüften Sie als Städter deshalb zwischen 6:00 und 8:00 Uhr am Morgen. Wohnen Sie in einer ländlichen Umgebung, öffnen Sie die Fenster bestenfalls nach 19:00 Uhr. Beim Stoßlüften ist der Pollenanteil im Raum geringer als beim langsamen Lüften. Halten Sie währenddessen die Zimmertür geschlossen, um zu verhindern, dass sich die Pollen in der gesamten Wohnung ausbreiten. Regenwetter ist ideal zum Fenster-Öffnen, da die Nässe Pollen aus der Luft spült.

Alltagstipps für unterwegs

Sobald Sie Ihr Zuhause verlassen, um beispielsweise zum Supermarkt, zur Arbeit oder zur Schule zu gehen, können Sie die Allergene kaum vermeiden. Richten Sie Ihre Ausgehzeit, sofern möglich, nach der Pollenkonzentration in der Luft. Die Pollenflugvorhersage über Rundfunk, Internet oder Smartphone-App ist hierbei Ihr bester Freund. Mit ihr erfahren Sie genau, welche Pflanzen an einem bestimmten Tag besonders viele Pollen freisetzen.

Da die Pollenlast in der Mittags- und Nachmittagszeit besonders hoch ist, eignet sich die Periode schlecht für Spaziergänge und sportliche Aktivitäten draußen. Die Zeit während und unmittelbar nach einem Regenschauer ist hingegen ideal für Aktivitäten an der frischen und vor allem allergenarmen Luft. Als Stadtbewohner lohnt es sich vielleicht, über Frühsport nachzudenken.

Sind Sie mit dem Auto unterwegs, verfahren Sie wie in Innenräumen: Sie halten die Fenster geschlossen und schalten die Lüftung aus, um die Pollenverteilung im Auto gering zu halten. Zudem hilft es, die Autositze oft zu saugen.

Gartenbesitzer und Hobbygärtner müssen sich besonders genau mit der Art der Pflanzen auseinandersetzen, auf die sie reagieren: Bei einer Allergie auf Gräser, ist es besser, keinen Rasen anzulegen oder ihn zumindest kurzzuhalten. Wer auf Birken, Erle, Hasel und andere Bäume reagiert, sollte diese nicht im Garten haben. Darüber hinaus sind schmutzabweisende Kleidungsstücke, an denen Pollen schlecht haften, bei der Gartenarbeit sinnvoll.

Mit Hilfsmitteln für Erleichterung sorgen

Neben einfachen Verhaltensregeln gibt es auch verschiedene Hilfsmittel, mit denen Sie Ihre Allergiebeschwerden reduzieren können. Pollenschutzgitter vor den Fenstern sowie integrierte Pollenfilter in der häuslichen Klimaanlage oder im Auto reduzieren die Allergene im Raum.

Mit einer Nasendusche bestehend aus einer Spülkanne oder einem Behälter mit Aufsatz sowie der passenden nicht jodierten Salzlösung lassen sich die Allergene aus der Nase spülen. Beides finden Sie in Apotheken oder online. Mit Augenbadewannen verfahren Sie ähnlich: Dabei handelt es sich um Behälter mit einer ovalen Öffnung für das Auge, die mit einer Speziallösung gefüllt und auf die Augen platziert werden.

Unterwegs ist eine Mund-Nasen-Bedeckung mitunter hilfreich. Bereits eine einfache Behelfsmaske verhindert einen direkten Kontakt der Allergene mit Mund und Nase. Medizinische Masken, vor allem solche mit der FFP2-Schutzstufe, schützen vor Bakterien und Viren, die weitaus kleiner als Blütenstaub sind. Da Pollen durch jeden Zwischenraum gelangen, muss der Mund-Nasen-Schutz auch an den Seiten dicht sein.