Herbstlaub sinnvoll verwenden

Herbstlaub sinnvoll verwenden

Herbstlaub begeistert zwar mit seinen bunten Farben, aber wenn es auf dem eigenen Rasen landet, wissen viele Gartenbesitzer nicht, wohin damit. Oft genug wird das Laub dann einfach entsorgt – dabei gibt es einige sinnvolle Verwendungszwecke dafür.

Wohin mit dem Laub?

Bäume und Sträucher werfen alljährlich im Herbst ihre Blätter ab und sorgen so für viel Arbeit im Garten. Laub zu rechen, ist in dieser Jahreszeit für viele Gärtner eine Hauptbeschäftigung. Dabei können sie sich die Arbeit zumindest teilweise ersparen, denn für das Herbstlaub gibt es viele sinnvolle Verwendungszwecke. Lediglich vom Rasen und von Wegen sollten die Blätter entfernt werden, da der Rasen unter nassem Laub verwelkt und das Laub auf Wegen eine Rutschgefahr darstellt.

Winterquartier für Tiere

Für viele kleine Tiere ist ein Laubhaufen das ideale Versteck. Das Laub isoliert und bietet einen gemütlichen Unterschlupf. Hier verbringen nicht nur Igel, sondern auch Frösche, Eidechsen, Spinnen und Insekten den Winter. Letztere stellen zudem eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel dar, die hierzulande überwintern. Rechen Sie das Laub einfach in einer Ecke des Gartens zu einem großen Haufen zusammen, die Bewohner suchen sich ihr Winterquartier dann von selbst. Um zu verhindern, dass der Wind die Blätter wieder durch den Garten weht, kann der Haufen mit Tannenzweigen oder anderen Ästen beschwert werden.

Laub von Hecken und Büschen kann einfach unter diesen liegen bleiben. Solche wind- und wettergeschützten Stellen sind ideale Ablageorte für Laub und bieten Tieren zusätzlichen Schutz. Nach dem Winter zersetzen Kleinstlebewesen die Blätter zu wertvollem Humus, der den Pflanzen zugutekommt.

Vom Einsatz von Laubsaugern und -bläsern, welche die Lautstärke eines Presslufthammers erreichen, ist generell abzuraten. Die Geräte stören Tiere ebenso wie Menschen und vernichten Lebensräume. Saughäcksler saugen nicht nur Blätter, sondern auch kleine Tiere auf und töten diese.

Kälteschutz für Pflanzen

Die liebevoll angelegten Beete im Winter der Kälte zu überlassen, kann viel Arbeit zunichtemachen. Bei niedrigen Temperaturen erstarren die unzähligen Mikroorganismen im Boden, der dadurch an Fruchtbarkeit verliert. Viele der Pflanzen in unseren Gärten stammen aus dem Wald und würden den Winter eigentlich unter einer Laubschicht verbringen.

Eine lockere, bis zu zehn Zentimeter dicke Laubschicht bietet einen optimalen Schutz vor kaltem Winterwetter. Die vielen kleinen Lufträume zwischen den Blättern wirken wie eine natürliche Isolierung und schützen Pflanzen vor Frost. So bleiben auch die Mikroorganismen aktiv und düngen die Beete durch den Abbau der welken Blätter. Wenn es nicht friert, stellt Regen oft ein Problem für Beete dar. Auch hier hilft eine Abdeckung aus Laub, die die darunterliegenden Pflanzen vor zu viel Feuchtigkeit bewahrt. Die Laubabdeckung auf den Beeten muss ebenfalls beschwert werden, zum Beispiel mit Zweigen.

Laub schützt nicht nur Pflanzen im Beet, sondern auch Kübel- und Topfpflanzen. Oft wird dazu geraten, Blumenkübel mit Styropor oder Luftpolsterfolie frostsicher zu machen. Laub ist die nachhaltigere Alternative, die Sie einfach im Garten finden. Die trockenen Blätter füllen Sie in einen Jutesack, in den Sie wiederum die Topfpflanze stellen.

Im Teich hat Laub nichts zu suchen

Herbstlaub lässt sich an vielen Stellen sinnvoll verwenden – im Teich hat es allerdings nichts zu suchen. Wenn es auf den Boden sinkt und verrottet, entsteht Faulschlamm, der giftige Gase freisetzt. Dadurch wird die Wasserqualität erheblich verschlechtert. Um das zu verhindern, muss das Laub regelmäßig mit einem Kescher abgefischt werden.

Laub kompostieren

Wie andere biologische Abfälle auch ist Laub kompostierbar. Abhängig von der Baumart kann das aber eine ganze Weile dauern, bis es verrottet. Laub von Walnuss, Kastanie und Pappel lässt sich nur schwer kompostieren. Andere Blätter machen sich besser im Mischkompost, zum Beispiel die von Obstbäumen. Auch das Laub von Ahorn, Esche, Erle und Haselnuss ist gut dafür geeignet.

Der Verrottungsprozess lässt sich beschleunigen, indem Sie das Laub zunächst zerkleinern. Anschließend kommt es zusammen mit etwas Gartenkalk oder Gesteinsmehl auf den Kompost. Das Laub kann auch mit anderen kompostierbaren Abfällen vermischt werden. Eine abdeckende Schicht aus nicht zerkleinerten Blättern schafft optimale Bedingungen für die Kompostierung. Dadurch wird der Kompost vor Feuchtigkeit und Kälte geschützt und die Mikroorganismen können ihre Arbeit verrichten. Nach einigen Monaten wird das gefallene Laub in Form von Dünger wieder dem Nährstoffkreislauf des Gartens zugeführt.

Basteln mit Laub

Aufgrund ihrer Farbenpracht eignen sich die Blätter hervorragend als herbstliche Dekoration. Nicht nur Kinder können durch das Basteln mit Laub die verschiedenen Baumarten besser kennenlernen. Besonders schöne und bunte Blätter haben Ahorn, Kastanie, Ginkgo und Wilder Wein. Wir haben einige Bastelvorschläge für Sie, aber der Fantasie sind natürlich keine Grenzen gesetzt.

In der dunklen Jahreszeit wird Gemütlichkeit großgeschrieben. Kerzenschein verbreitet eine wohlige Atmosphäre in den eigenen vier Wänden. Mit bunten Herbstblättern lassen sich alte Gläser in wunderschöne Lichtspiele verwandeln. Die Blätter kleben Sie mit etwas Kleister auf ein Glas. Jedes Glas, in das ein Teelicht passt, ist geeignet, zum Beispiel ein altes Marmeladenglas. Das fertige Licht leuchtet in bunten Herbstfarben und vertreibt die Dunkelheit.

Mit dem Herbstlaub können Sie auch einfache, schöne Drucke machen. Dafür benötigen Sie lediglich Wasser- oder Acrylfarben. Legen Sie das Blatt zunächst auf ein Schmierpapier. Dabei sollte die Unterseite, auf der die Blattadern sichtbar sind, nach oben zeigen. Mit einem Pinsel tragen Sie eine Farbe Ihrer Wahl auf. Danach wird das Blatt auf einen Bogen Papier gedrückt. Auf dem fertigen Bild zeichnen sich die Strukturen des Blattes ab.

Um eine Girlande aus Herbstlaub zu basteln, wird lediglich ein Locher benötigt. Die Blätter fädeln Sie an einem Band auf. In Kombination mit einer Lichterkette macht das besonders viel Eindruck. Wer Zeit und Ausdauer hat, kann mit einem Locher auch umweltfreundliches Konfetti aus den Blättern stanzen.


Teaserbild: © Andreas Schulze / stock.adobe.com | Abb. 1: © pitrs / stock.adobe.com | Abb. 2: © Marina Lohrbach / stock.adobe.com