Meisenknödel und Futterglocken selbst basteln

Meisenknödel und Futterglocken selbst basteln

Die intensive Flächennutzung durch den Menschen erschwert es Vögeln, geeignete Futterquellen zu finden. Im Winter hängen viele VogelfreundInnen daher Meisenknödel aus, die für die Tiere eine willkommene, energiereiche Mahlzeit darstellen. Solche Knödel bestehen im Wesentlichen aus Fett sowie Kernen und lassen sich leicht selbst herstellen.

DIY-Futterkugeln – wissen, was drin ist

Futterkugeln für Vögel, auch Meisenknödel genannt, sind der kalten Jahreszeit in vielen Garten- und Supermärkten zu finden. Ein möglicher Kritikpunkt an der Massenware: Was wirklich enthalten ist und woher die Zutaten stammen, lässt sich nur schwer nachvollziehen. Hinzu kommt die Gefahr, dass sich Vögel im Kunststoffnetz, in dem die Knödel dargeboten werden, verfangen können. Wenn sie nicht entfernt werden, fallen die Netze irgendwann zu Boden und stellen wiederum ein Problem für andere Tiere dar. Daneben ist anzumerken, dass nur wenige Vögel von dieser Darreichungsform profitieren. Viele sind nicht in der Lage, sich am Netz festzuhalten.

Selbstgemachte Knödel ohne Netz stellen daher eine willkommene Alternative für hungrige Vögel wie Meisen, Rotkehlchen, Spechte und Sperlinge dar. Sie sind nicht nur leichter zu erreichen und weniger gefährlich, die Herkunft der Zutaten lässt sich auch genau kontrollieren und die Zusammensetzung auf die lokale Vogelpopulation abstimmen. Die Zubereitung der Futterkugeln ist eine schöne Aufgabe, bei der Kinder mitmachen können. Auf diese Weise wird ihnen gleichzeitig die heimische Vogelwelt nähergebracht.

Diese Materialien benötigen Sie, um Meisenknödel zu formen:

  • Körnermischung
  • Strick
  • Zweig
  • Rindertalg oder Pflanzenfett
  • Kleine Blumentöpfe (für die Futterglocken)
  • Haushaltsschere
  • Kochtopf
  • Holzlöffel

Klassische Meisenknödel formen

Oft wird für die Zubereitung von Futterkugeln Rindertalg als Basis empfohlen, doch dieses tierische Produkt ist gar nicht so leicht zu finden. In der Regel ist ein Gang zum Metzger nötig. Kokosfett ist hingegen nicht nur vegan, sondern auch in den meisten Supermärkten und Bioläden erhältlich. Der einzige Nachteil im Vergleich zu Rindertalg ist, dass Kokosfett etwas weniger nahrhaft ist.

Die Körner können Sie auf bestimmte Vogelgruppen abstimmen. Eine einfache Unterteilung ist die in Körnerfresser und Weichfutterfresser. Erstere bevorzugen grobe Körner wie Sonnenblumenkerne, zweitere weiches Futter wie Haferflocken, Mohn, Kleie und Rosinen. Es ist auch möglich, die Zutaten zu mischen und ein möglichst breites Spektrum an Vögeln zu bedienen. Grundsätzlich als Futter ungeeignet sind gesalzene sowie gewürzte Speisen und Brot.

Erwärmen Sie das Fett in einem Topf, sodass es schmilzt. Achten Sie darauf, die Temperatur nicht zu hoch einzustellen, da sonst insbesondere der Rindertalg ziemlich unangenehm riecht. Auch die geringere Geruchsentwicklung ist ein Vorteil von Kokosfett. Wenn das Fett weich ist, geben Sie die Futtermischung dazu. Dabei kommt auf eine gewisse Grammzahl Fett fast die gleiche Menge an Körnern. Wenn Sie den gefiederten Besuchern etwas besonders Gutes tun möchten, können Sie auch Beeren oder Insekten einarbeiten. Vermischen Sie alles gut und stellen Sie den Topf neben die Herdplatte, damit die Mischung etwas abkühlt.

Nun ist ein weicher Teig entstanden, aus dem sich leicht Kugeln formen lassen. Um die Futterkugel später ohne Netz aufhängen zu können, arbeiten Sie ein Stück Strick oder einen kleinen Stock ein. Sobald die Kugel vollständig erkaltet ist, kann sie an ihrem Bestimmungsort Platz finden und gefiederte Besucher erfreuen.

Futterglocken basteln

Eine empfehlenswerte Variante der Futterkugel ist die Futterglocke. Sie kommt nicht nur ohne ein Netz aus, sondern hat darüber hinaus den Vorteil, dass das Futter vor Wind und Wetter sowie Verunreinigungen geschützt ist. Ein normaler Meisenknödel, der im Baum hängt, kann nämlich von Tierausscheidungen verunreinigt werden.

Im Grunde sind Futterglocken kleine Blumentöpfe, die mit der Körnermasse befüllt und kopfüber aufgehängt werden. Zunächst binden Sie ein Stück Strick um ein Stöckchen. Dabei ist es empfehlenswert, einen möglichst dicken Knoten zu machen. Den Strick mit dem Stöckchen ziehen Sie von Innen durch das Loch auf der Unterseite des Topfes. Das Loch wird durch den Knoten verschlossen, der gleichzeitig dafür sorgt, dass die Konstruktion stabil ist. Das Stöckchen dient später als Sitzgelegenheit für die Vögel und sollte deshalb ausreichend weit über den Topfrand herausragen.

Nun geben Sie die Fett-Körner-Mischung in den Blumentopf. Achten Sie darauf, dass der Stock mittig sitzt, wenn Sie die Masse einfüllen. Sobald der Inhalt vollständig ausgekühlt ist, kann die Futterglocke im Garten oder auf dem Balkon aufgehangen werden. Übrigens: Auch im Winter ist ein schattiger Standort von Vorteil, damit sich der Inhalt an einem sonnigen Wintertag nicht erwärmt und herausfällt.


Teaserbild: © Heike Rau / stock.adobe.com | Abb. 1: © Digra987 / stock.adobe.com