Den Garten winterfest machen

Den Garten winterfest machen

Im Frühling und im Sommer fällt im Garten nicht nur viel Arbeit an, er wird auch rege genutzt und ist eine wahre Erholungsoase. Damit er im nächsten Jahr genauso schön grünt, sind vor dem Winter einige letzte Handgriffe notwendig.

So bringen Sie Ihre Gartenpflanzen durch den Winter

Im Spätsommer neigt sich die Gartensaison langsam dem Ende zu. Wenn im Herbst die Temperaturen nachts unter den Gefrierpunkt fallen, ist es Zeit, den Garten auf den Winter vorzubereiten. Ziel dieses Vorhabens ist es, die mühsam gepflegten Pflanzen bestmöglich durch die kalte Jahreszeit zu bekommen. Dabei geht es vor allem darum, die Pflanzen vor Frost und Kälte zu bewahren.

Wasser im Garten abstellen

Eine der ersten Maßnahmen zur Winterfestmachung hat gar nichts mit Pflanzen zu tun. Wenn Wasser bei Minusgraden gefriert, dehnt es sich aus. Leitungen werden dadurch beschädigt und undicht, was Schäden am Mauerwerk zur Folge hat. Bevor es draußen friert, sollten Sie also alle Leitungen, die in den Garten führen, entleeren. Zu diesem Zweck schließen Sie zunächst das Absperrventil für den Außenbereich. Dieses Ventil befindet sich im Haus. Danach wird im Garten der Wasserhahn aufgedreht und Wasser abgelassen, bis nichts mehr herauskommt. Um die Leitung komplett zu entleeren, öffnen Sie das Ablassventil im Hausinneren. In den meisten Fällen befindet es sich neben dem Absperrventil. Das verbliebene Wasser wird mit einem Eimer aufgefangen. Zu guter Letzt schließen Sie das Ventil und den Wasserhahn im Garten.

Rasen mähen und düngen

Für einen schönen, gesunden Rasen kann jetzt vorgesorgt werden. Schneiden Sie den Rasen ein letztes Mal auf etwa sechs Zentimeter zurück. Zu lange Halme werden durch Schnee und Regen zu Boden gedrückt, wo sie anfälliger für Schimmel und andere Pilze sind. Nach dem Schnitt ist es sinnvoll, den Rasen zu düngen oder mit Kalk zu bestreuen. Dünger beziehungsweise Kalk gibt dem Rasen wichtige Nährstoffe für den Winter.

Vor Wintereinbruch müssen Rasenreste, Schnittgut und abgefallene Blätter von der Wiese entfernt werden. Diese Gartenabfälle sollen nicht auf dem Rasen verrotten. Bearbeiten Sie also den Rasen gründlich mit einem Rechen, damit auch Moos, das sich im Rasen eingenistet hat, beseitigt wird. Wer einen Vertikutierer hat, kann diesen ein letztes Mal einsetzen. Die Auflockerung des Bodens führt dazu, dass der Austausch an Nährstoffen im Boden erleichtert wird.

Laub sammeln

Selbst wenn nur ein einziger Baum im Garten steht, sammelt sich viel Laub an. Im Gegensatz zum Rasen dürfen die herabgefallenen Blätter aber auf Beeten liegen bleiben. Das Laub bietet eine isolierende Luftschicht und somit Schutz vor Kälte. Im Laufe des Winters zersetzen sich die Blätter und liefern so Nährstoffe für den nächsten Frühling. Rosengewächse, Himbeeren und Erdbeeren sind nur einige der Pflanzen, die von einer Laubabdeckung profitieren. Damit die abgefallenen Blätter nicht verweht werden, können Sie sie mit Tannenzweigen beschweren. Planen und Folien sind also nicht notwendig, um Beete im Winter zu schützen. Das restliche Laub können Sie kompostieren oder zur Deponie fahren. Viele Gemeinden stellen ihren Bürgern spezielle Säcke bereit, die an bestimmten Tagen abgeholt werden.

Eine weitere Möglichkeit ist es, das Laub separat für einen Haufen zu sammeln. Ein Laubhaufen bietet vielen Tieren einen Unterschlupf während der kalten Jahreszeit. Der bekannteste Laubhaufenbewohner ist wohl der Igel, aber auch andere kleine Säugetiere und Insekten freuen sich über dieses Überwinterungsangebot. Der Standort des Haufens sollte möglichst trocken, schattig und windgeschützt sein – etwa unter einer Hecke. Eine Abdeckung durch Reisig macht das Versteck regensicher.

Bäume, Sträucher und Hecken schneiden

Im Herbst ist die Wachstumsphase der Pflanzen abgeschlossen. Daher bietet es sich an, sie zurückzuschneiden. Dieser Rückschnitt dient nicht nur dazu, die Gewächse in die gewünschte Form zu bringen, sondern regt auch im folgenden Frühjahr das Wachstum an. Zu lang gewordene Triebe und Äste werden gekürzt, abgestorbene Äste und schadhafte Stellen entfernt. Größere Äste sollten Sie nicht direkt am Stamm kappen, damit der Baum die Wunde leichter verschließen kann. Bei großen Schnittflächen ist es sinnvoll, anschließend Wundverschluss darauf zu streichen. Achten Sie beim Schneiden von Ästen darauf, Knospen für einen möglichen Neuaustrieb stehen zu lassen. Wichtig bei diesem Vorhaben ist die Sortenkunde, denn nicht allen Gewächsen bekommt ein Rückschnitt vor dem Wintereinbruch gut. Das betrifft insbesondere Sträucher, die schon im Frühjahr blühen. Diese sollten nach der ersten Blüte geschnitten werden.

Bäume vor Kälte schützen

Weiß angestrichene Bäume sind ein bekannter Anblick, über den sich die meisten Leute keine weiteren Gedanken machen. Bei dem Kalkanstrich handelt es sich um eine Schutzmaßnahme, die verhindert, dass die Rinde von Bäumen aufplatzt. Wenn im Winter die Sonne scheint, heizt sich die sonnenzugewandte Seite der dunklen Rinde auf, während die sonnenabgewandte Seite deutlich kälter bleibt. Durch den Temperaturunterschied entstehen Spannungen, welche die Rinde reißen lassen. Ein Riss in der Rinde ist eine Wunde, deren Heilung viel Energie kostet, die dann beim Wachstum fehlt. Daher ist es ratsam, gerade junge Bäume vor dem Winter einzukalken.

Eine weitere Schutzmöglichkeit sind Schilfmatten oder Jutestreifen, die um die Stämme gewickelt werden. Ein frisch gepflanzter Baum sollte zudem an einem Pfahl festgebunden werden, damit er vom Wind nicht zu sehr durchgeschüttelt wird. Dadurch können sich die Wurzeln in Ruhe ausbilden.

Frostharte Kübelpflanzen einpacken

Auch winterharten Topf- und Kübelpflanzen tut es gut, vor Kälte geschützt zu werden. Eine bewährte Methode ist es, den Topf in Noppenfolie zu wickeln. Für eine schönere Optik kann die Folie mit Stoffbahnen kaschiert werden. Krone und Äste der Topfpflanzen kommen unter einem Vlies gut durch den Winter. Empfehlenswert ist zudem, die Stämme mit Reisig zu bedecken. Die präparierte Topfpflanze wird schließlich auf eine Styroporplatte gestellt, um sie vor Frost zu schützen. Der beste Standort ist nah an einer Hauswand.

Ziergräser hochbinden

Winterfeste Ziergräser wie Reitgras und Blaustrahlhafer lockern im Winter den kahlen Garten etwas auf und sind gerade nach Frost ein wahrer Blickfang. Sie brauchen nicht viel Unterstützung, um durch den Winter zu kommen, und sollten erst recht nicht zurückgeschnitten werden. Während Kälte die Ziergräser nicht stört, kann Nässe für sie problematisch sein. Deshalb ist es ratsam, die Gräser mit einem Band hochzubinden, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen. Aus demselben Grund sollten sie niemals in Vliese oder Folien gehüllt werden, denn unter diesen staut sich Nässe.

Frühblüher pflanzen

Nutzen Sie die vorerst letzten Tage im Garten, um die Saat für ein Blütenmeer im nächsten Jahr zu setzen. Frostfreie Tage im Oktober und November sind ideal, um frühblühende Zwiebelblumen wie Krokusse, Narzissen und Märzenbecher zu pflanzen.


Teaserbild: © MICHAEL ZECH / stock.adobe.com | Abb. 1: © Elenathewise / stock.adobe.com | Abb. 2: © Konstiantyn / stock.adobe.com