NordVPN ist eine sichere, schnelle, benutzerfreundliche und erschwingliche VPN-Software. Zudem lässt sie sich mit bis zu sechs Geräten gleichzeitig nutzen. Wir können dieses VPN klar empfehlen.
Eine VPN-Software dient unter anderem der Sicherheit: Das virtuelle Netzwerk soll Anwender davor schützen, dass ihre Daten auf dem Weg über das Internet ausgespäht werden. Um das zu gewährleisten, setzt NordVPN auf Verschlüsselung mit AES-256.
Als Standard-Protokoll verwenden die Apps von NordVPN die Eigenentwicklung NordLynx. Die Technologie basiert auf dem modernen, schnellen VPN-Protokoll WireGuard, verhindert aber, dass wie bei diesem eine statische IP-Tabelle auf dem Server gespeichert macht, die UserInnen potenziell identifizierbar machen würde. NordLynx bietet also die Geschwindigkeitsvorteile von WireGuard, ohne dessen Sicherheitsschwachstellen zu übernehmen. Alternativ können UserInnen OpenVPN als Protokoll einstellen.
Für eine Extraportion Sicherheit sorgt CyberSec. Dabei handelt es sich um einen Werbe- und Malware-Blocker, der in die Software von NordVPN eingebaut ist und ähnlich funktioniert wie die Browser-Erweiterungen Adblock Plus oder uBlock Origin. CyberSec überprüft Websites anhand von branchenüblichen Blocklisten und hält so Online-Werbung und Websites mit Malware von den Rechnern der NutzerInnen fern. Das Feature kann mehr als eine Browser-Erweiterung: Da es den gesamten Datenverkehr überwacht, nicht nur den des Browsers, verhindert es auch, dass Malware „nach Hause telefoniert“, falls der Computer bereits infiziert ist.
NordVPN verspricht, keine Logs zu speichern. Das versprechen so gut wie alle VPN-Anbieter. Ob sie sich an dieses Versprechen halten, können wir im Rahmen unseres Tests naturgemäß nicht nachprüfen. Wie ernst es gemeint ist, zeigt jedoch ein Blick in die Datenschutzrichtlinien. Ein genaues Protokoll aller besuchten Websites legt natürlich kein Anbieter an, viele speichern aber zum Beispiel den Datenverbrauch oder die Nutzungszeiten. Bei NordVPN ist laut Datenschutzrichtlinien auch das nicht der Fall. Der Anbieter beobachtet allerdings die Serverauslastung. Das ist für den reibungslosen Betrieb eines VPN-Netzwerks notwendig und kann kaum als Sammeln persönlicher Informationen gelten.
Wie wichtig NordVPN die Privatsphäre seiner KundInnen ist, zeigt auch der Unternehmenssitz in Panama. In diesem Land sind die Daten des Unternehmens sicher vor dem Zugriff durch europäische oder amerikanische Behörden. Wer gänzlich anonym bleiben möchte, auch gegenüber NordVPN, bezahlt mit Bitcoin. So erhält der Anbieter außer einer E-Mail-Adresse keinerlei Informationen, die KundInnen identifizieren.
Bravourös schlug sich NordVPN im Test auf DNS-Leaks. Bei jedem der Versuche stellte der Rechner immer nur die Verbindung zu einem einzigen DNS-Server (IPv4) her, der offenbar zum Anbieter gehört. IPv6 ist deaktiviert, sodass es zu keinen IPv6-Leaks kommen kann.
Um die Sicherheit noch weiter zu erhöhen, stellt NordVPN Server für einen doppelten VPN-Zugang zur Verfügung, die AnwenderInnen einfach aus der Serverliste wählen. Technisch funktioniert das so: Die Nutzerin beziehungsweise der Nutzer stellt eine VPN-Verbindung zu einem Server her. Dieser leitet die Anfrage über eine gesicherte VPN-Verbindung an einen zweiten Server weiter und erst dieser schickt eine Anfrage an den Zielserver. Dadurch wird die Identifikation von AnwenderInnen praktisch unmöglich.
Wer noch einen Schritt weitergehen will, kann mit NordVPN sogar Onion Over VPN verwenden. Damit werden die Vorteile eines VPN und diejenigen des Tor-Netzwerkes („Tor“ steht für „The Onion Router“) kombiniert. Der Traffic der UserInnen geht in diesem Fall zuerst über eine verschlüsselte Verbindung an einen Server von NordVPN und wird dann über mehrere Tor-Nodes geleitet. Diese Art von Verbindung ist relativ langsam und fehleranfällig, dafür ist eine Rückverfolgung nahezu ausgeschlossen.
NutzerInnen können über das Tor-Netzwerk auch .onion-Sites aufrufen und haben somit Zugang zum Darknet. Das ist zwar die Heimat etlicher illegaler und moralisch fragwürdiger Sites, gilt aber zugleich als eine der letzten Bastionen der ursprünglichen Utopie eines freien, offenen Internets.
Sicherheitsmerkmale | |
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Protokolle | NordLynx, OpenVPN (TCP, UDP) |
Verschlüsselung | AES-256 |
Server | 5.400+ in 60 Ländern |
Extras | Double VPN, Onion over VPN, CyberSec, Kill Switch |
Beim Leistungsumfang macht NordVPN keinen Unterschied zwischen seinen KundInnen. Es gibt nur einen Tarif, allen KundInnen steht dasselbe Leistungsspektrum zur Verfügung. Wie oft bei VPNs erhalten KundInnen aber deutliche Ermäßigungen, wenn sie sich langfristig binden. Während ein Monatsabo 10,49 Euro pro Monat kostet, ist ein Zweijahres-Abonnement für im Voraus bezahlte 69,36 Euro zu haben – das entspricht 2,89 Euro pro Monat.
Zwei Jahre sind eine lange Zeit. Dass sich KundInnen selbst von der Qualität des VPNs überzeugen möchten, bevor sie sich langfristig dafür entscheiden, ist nur zu verständlich. Glücklicherweise bietet NordVPN eine 30-Tage-Geld-zurück-Garantie an. Wer ein Abonnement abschließt und innerhalb der ersten 30 Tage kündigt, bekommt also die bereits bezahlten Abogebühren unkompliziert rückerstattet.
NordVPN können NutzerInnen auf bis zu sechs Geräten gleichzeitig verwenden, und zwar gänzlich ohne Traffic-Limits. AnwenderInnen können also das Internet über VPN so lange und so oft nutzen, wie sie möchten. Somit stellen selbst das Streaming und der Download großer Datenmengen kein Problem dar. Wie gut die Netzwerkperformance ist, hängt auch vom genutzten VPN-Server ab. Die Software wählt automatisch einen Server in der Nähe mit niedriger Auslastung.
Im Test kamen wir auf eine durchschnittliche Download-Geschwindigkeit von 91,6 Megabit pro Sekunde. Beim Upload waren es 66,3 Megabit pro Sekunde. Das sind relativ gute Werte, die wohl auch dank der Eigenentwicklung NordLynx erreicht werden. Kaum ein VPN-Anbieter bietet deutlich schnellere Verbindungen. NordVPN ist schneller als übliche Kabel- oder DSL-Anschlüsse, die eine Download-Geschwindigkeit von 16 bis 50 Megabit pro Sekunde und eine deutlich darunter liegende Upload-Geschwindigkeit bieten. Auch der Ping-Wert war im Test mit durchschnittlich 19,7 Millisekunden gut.
Der Download mit BitTorrent funktioniert über NordVPN ausgezeichnet. Die VPN-Software erlaubt es AnwenderInnen, sich mit speziellen Servern zu verbinden, die für P2P-Netzwerke vorgesehen sind. Aber offenbar ist die BitTorrent-Nutzung nicht auf diese beschränkt: Auch über einen zufällig mit der „Quick-Connect“-Funktion ausgewählten Server konnten wir problemlos Dateien mit BitTorrent downloaden.
Video-Streaming mit NordVPN ist die reinste Freude. Ein mühsames Durchprobieren von Servern ist nicht notwendig. Ob Netflix, Amazon Prime Video oder der BBC-iPlayer: Es reichte, einfach einen Server im Land des jeweiligen Streaming-Dienstes auszuwählen und den Stream zu starten. Ein ähnlich unkompliziertes Streaming-Erlebnis lieferte nur CyberGhost. Während dort das Streaming allerdings meistens nur mit speziell dafür bestimmten Servern funktionierte, funktionierte es im Test bei NordVPN immer.
Das fühlt sich fast an wie Magie. Wie schafft es NordVPN, dass die Streaming-Dienste seine Server im Gegensatz zu denen anderer Anbieter nicht blockieren? Die Antwort ist verblüffend einfach: gar nicht. Aber NordVPN verwendet eine spezielle Technik namens SmartPlay. Diese leitet Streaming-Anfragen immer über einen Server, mit dem der betreffende Streaming-Dienst (noch) funktioniert.
NordVPN beschreibt sich selbst als ein benutzerfreundlicher VPN-Anbieter. Diese Selbstdarstellung können wir bestätigen: Mit der NordVPN-Anwendung gelingt es auch LaiInnen, sich im Handumdrehen mit dem VPN zu verbinden. Auch die Nutzung von Streaming-Video-Portalen bereitet keine Mühe. Für folgende Plattformen ist eine eigene Software von NordVPN verfügbar:
Das Programm von NordVPN ist zwar die einfachste Möglichkeit, sich mit dem VPN zu verbinden, allerdings längst nicht die einzige. Fast jedes Betriebssystem ist kompatibel; die Verbindung zu NordVPN wird entweder mit Bordmitteln oder mit kostenloser Software hergestellt. Unterstützt werden dabei nicht nur Desktops, Laptops, Tablet-PCs und Smartphones, sondern auch Smart-TVs und eine ganze Reihe von Routern verschiedener Hersteller. Konfigurationsanleitungen für diese Geräte sind auf der Homepage verfügbar.
Die Bedienung von NordVPN ist kinderleicht. AnwenderInnen wählen entweder auf einer Weltkarte oder aus einer Liste einen Standort, und schon wird die Verbindung zu einem passenden Server aufgebaut. Besonders praktisch: Die Server-Liste zeigt die Serverauslastung in Echtzeit an. Unentschlossene können einfach auf „Quick Connect“ drücken und die Serverauswahl der Software überlassen.
Die Dokumentation auf der NordVPN-Website ist ausführlich; das Support-Team agiert freundlich, hilfreich und schnell. KundInnen sollten allerdings des Englischen mächtig sein. Nur kleine Teile der Homepage wurden auf Deutsch übersetzt und auch die SupportmitarbeiterInnen sprechen nur Englisch.
Auf Deutsch gestellte Fragen werden im Live-Chat dennoch beantwortet – offenbar verwenden die MitarbeiterInnen ein Übersetzungstool. Die Antwort erfolgt jedoch immer auf Englisch. Beim Test des Live-Chats wurden wir beinahe ohne Wartezeit mit dem Kundenservice verbunden, der selbst absichtlich ungeschickt gestellte Fragen zufriedenstellend und in einem netten Tonfall beantwortete — mehr können KundInnen von einem Support nicht erwarten.
Für Support-Anfragen per E-Mail wird eine Bearbeitungszeit von maximal 48 Stunden angegeben. Im Test erfolgte die Antwort in weniger als 24 Stunden und war genauso zufriedenstellend wie die Erklärungen im Chat.
Die Dokumentation auf der Website ist in vier Bereiche eingeteilt:
Jeder dieser Bereiche ist sehr umfangreich. Von den technischen Grundlagen über Konfigurationsanleitungen für Router bis hin zu Lösungen von konkreten Problemen wird hier alles genauestens erklärt.
Mit Bezahlung per Bitcoin, einer doppelten VPN-Verbindung und einem Firmensitz in Panama tut NordVPN mehr als das Übliche, um die Sicherheit und Anonymität seiner Kunden zu gewährleisten. Dass der Anbieter modernste VPN-Protokolle und Verschlüsselungsalgorithmen verwendet, mutet vor diesem Hintergrund beinahe selbstverständlich an. Mit der Eigenentwicklung NordLynx hat der NordVPN aber auch ein Extra im Programm, mit dem es sich positiv von der Konkurrenz abhebt. Lobenswert ist auch, dass dank SmartPlay das Video-Streaming so gut wie immer funktioniert. Hinzu kommen eine sehr benutzerfreundliche Client-Software, eine gute Geschwindigkeit, ein höchst zufriedenstellender Support und konkurrenzfähige Preise.
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