Avira Antivirus für Mac logo Zum Anbieter
Bewertung
8,6
Pro
  • Einfache Bedienung
  • Geringer Speicherplatzbedarf
  • Informative Website
Kontra
  • Langsamer Systemscan
  • Browser-Erweiterung zeigt Werbung
  • Keine Erweiterungen für Safari und Chrome´
  • Bietet kaum mehr als Antivirus Free
FAZIT

Schon die kostenlose Variante ist ein zuverlässiges, benutzerfreundliches Antivirenprogramm für den Mac. Die Bezahlversion Avira Antivirus Pro lohnt sich allerdings nur für Anwender, die hauptsächlich Virenschutz für Windows-Rechner benötigen.

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Bewertungskriterien
Ausstattung
Sicherheit
Performance
Bedienung
Dokumentation und Support

Avira Antivirus für Mac Test

Ausstattung10,00

Avira Antivirus für Mac ist in einer kostenfreien Basis-Variante und in einer Bezahlversion erhältlich. Das kostenlose Avira Free Antivirus ist gegenüber dem kostenpflichtigen Avira Antivirus Pro nur minimal funktionseingeschränkt. Der einzige augenscheinliche Unterschied bei Mac-Versionen besteht in der Möglichkeit, per USB angeschlossene Laufwerke in Echtzeit zu überwachen. Im Gegensatz zu Nutzern der kostenlosen Version haben zahlende Kunden allerdings Zugang zum Support. Die Pro-Lizenz kostet 34,95 Euro und ist ein Jahr lang gültig. Damit kann Avira Antivirus Pro auf bis zu fünf verschiedenen Geräten genutzt werden, das umfasst neben Mac- auch Windows- und Android-Geräte.

Das Antivirus-Programm für den Mac besteht aus vier Modulen, die der Anwender einzeln aktivieren und deaktivieren kann:

  • Echtzeitschutz
  • Cloud-Sicherheit
  • Firewall
  • USB-Scanner

Zusätzlich zum permanent aktiven Echtzeitschutz ist das Scannen auf Abruf möglich. Avira bietet drei Typen von VIren-Scans an. Bei der „schnellen Prüfung“ handelt es sich um einen Schnell-Scan, die „Computer-Prüfung“ ist ein vollständiger Systemscan und bei der „benutzerdefinierten Prüfung“ kann der Anwender selbst festlegen, welche Dateien und Verzeichnisse auf Viren gescannt werden sollen. Avira Antivirus ermöglicht es, Schnell-Scans und vollständige Scans zu planen. Sie werden dann entweder in wöchentlichem oder täglichem Rhythmus automatisch ausgeführt.

Browserschutz mit Eigennutz

Die Installationsroutine installiert automatisch die Erweiterung Avira Browserschutz. Diese ist für Mozilla Firefox, Google Chrome und Opera erhältlich. Der macOS-Browser Safari geht leer aus. Die Browsererweiterung blockiert Werbung und Tracker und warnt vor Phishing und Malware. Damit bringt sie alle Funktionen mit, die Anwender erwarten.

Allerdings ist eine Funktion an Bord, die viele Nutzer weder erwarten noch wünschen: Während er zwar fremde Werbung blockiert, blendet er auf manchen Shopping-Seiten und bei der Suche nach bestimmten Suchbegriffen einen Preisvergleich ein. Dieser Preisvergleich ist im Prinzip Werbung. Wer diese Einblendungen verhindern möchte, kann sie in den Einstellungen deaktivieren. Ganz los wird der Anwender das Add-on allerdings nicht so einfach. Wer sie in Firefox entfernen möchte, stellt fest, dass im Unterschied zu anderen Add-ons keine Schaltfläche für die Deinstallation vorhanden ist.

Problematisch ist auch, dass der gelbe Preisvergleichs-Balken, den Avira einblendet, mit keinem Wort darauf hinweist, dass es sich um einen Bestandteil der Software von Avira handelt. Viele Nutzer stellen wahrscheinlich keine Verbindung zwischen den Werbeeinblendungen und der Browsererweiterung her.

Ironisch: Programme, die heimlich Werbebanner im Browser anzeigen, gelten als Adware, also als etwas, das eine Antivirus-Software finden und entfernen muss. Auch, dass die Browsererweiterung nicht auf dem üblichen Weg entfernt werden kann, erinnert an das Verhalten von Malware. Zumindest sollte Avira die Werbeanzeigen eindeutig als eigene kennzeichnen, damit Anwender den Zusammenhang sofort erkennen. Immerhin weist der Hersteller auf seiner Website auf die Preisvergleichsfunktion hin. Um die Textstelle zu sehen, müssen Leser allerdings auf der Beschreibungsseite der Erweiterung ganz nach unten scrollen. Viel liegt Avira offenbar nicht daran, seine Kunden über die Werbeeinblendungen aufzuklären.

Sicherheit7,10

Von AV-Test liegt keine Bewertung dieser Antivirensoftware für den Mac vor. Die Ergebnisse von AV-Comparatives sind jedoch sehr positiv. Avira Antivirus erreicht eine Erkennungsrate von 99,1 Prozent bei Malware für den Mac. Schädlinge für Windows findet das Programm sogar mit 100-prozentiger Sicherheit. Das entspricht in etwa der Erkennungsrate der anderen Antiviren-Softwares in unserem Test, die alle auf mehr als 99 Prozent bei Mac-Malware kommen und sogar auf ganzen 100 Prozent bei Windows-Malware. Software mit schlechteren Erkennungsraten haben wir nicht in den Test aufgenommen.

Trotz aktiviertem Cloud-Scanner ist der Download der Testdatei cloudcar.exe möglich. Diese Testdatei dient dazu, zu prüfen, ob ein Virenscanner Cloud-Scanning nutzt. Mit aktiviertem Cloud-Scanning sollte der Virenscanner eigentlich auf die Datei anspringen und sie löschen beziehungsweise in Quarantäne verschieben. Das schaffen auch zwei weitere der sieben getesteten Programme nicht, diese geben aber im Unterschied zu Avira auch nicht an, Cloud-Scanning zu verwenden. Dass das bei Avira nicht funktioniert, ist nicht wirklich erklärlich. Zur Verwunderung trägt auch bei, dass Avira auch den Herstellern aufgelistet ist, die den Test mit cloudcar.exe unterstützen.

Bei der Erkennung von komprimierten Schädlingen zeigt sich Avira Antivirus gespalten. Der Echtzeit-Scan ignoriert sie, aber die Browsererweiterung reagierte auf sämtliche Archivformate: ZIP, ZIPX, 7-ZIP, WinRAR, targz, ACE, CAB, JAR, LHZ und RAR-SFX. Das nutzt nur leider Anwendern nichts, die einen anderen Browser verwenden, für den das Add-on nicht verfügbar ist. Dasselbe gilt für den Phishing-Schutz, der ebenfalls nur mit installierter und aktivierter Browsererweiterung funktioniert.

Dass der Echtzeit-Scan selbst die Archive nicht durchsucht, stellt kein wirkliches Problem dar. Entscheidend ist, dass Avira Antivirus Viren und Trojaner im entpackten Zustand erkennt, also dann, wenn sie ausgeführt werden und Schaden anrichten können. Problematischer ist es, wenn der Phishing-Schutz fehlt. Zwar ist der Nutzer selbst dann nicht völlig schutzlos, da moderne Browser eine Lösung zum Erkennen von Phishing-Websites integriert haben. Diese haben allerdings nur mäßige Erkennungsraten, Chrome und Firefox kommen beispielsweise bei einem Test durch das Testlabor NSS-Labs auf nur knapp über 80 Prozent. Es dürfte die Sicherheit deutlich erhöhen, zusätzlich eine entsprechende Erweiterung zu installieren.

Performance9,00

Den vollständigen Systemscan geht Avira Antivirus bei unserem Mac recht gemächlich an. Mehr als 35 Minuten ließ sich die Software im Test dafür Zeit. Zum Vergleich: Bitdefender bewältigte diese Aufgabe in weniger als 8 Minuten, Avast brauchte 22 Minuten dafür. Zum Glück hat Avira auch einen Schnellscan eingebaut. Der schaffte es, den Rechner in 1 min 25 s zu durchsuchen. Deutlich schneller als der gewöhnliche Systemscan also, aber im Vergleich zu den Mitbewerbern auch keine Rekordleistung. Der Schnellscan von Bitdefender zum Beispiel benötigte nur halb so viel Zeit, nämlich 42 Sekunden.

Auswirkungen auf die Systemperformance ließen sich nicht feststellen. Mit 3 min 22 s für den Download des ISO-Images und 4 min 3 s für das Kopieren auf einen USB-Stick liegen die Werte in einem Bereich, der sich mit Zufallsschwankungen erklären lässt. Ohne installieren Virenscanner haben wir 5 m 30 s für das Kopieren und 2 m 49 s für den Download gemessen,

Der Bedarf an Speicherplatz ist bescheiden. Die Programmdatei und der Avira-Ordner im „/Libarary/Application Support“ haben zusammen nur eine Größe von 378 Megabyte. Andere Antivirenprogramme kommen auf mehr als das Doppelte. Nur Panda Antivirus belegt noch weniger Speicherplatz.

Bedienung10,00

Einfachheit scheint das Motto bei der Entwicklung des User-Interfaces von Avira Antivirus gewesen zu sein. Das Programm macht einen übersichtlichen, modernen Eindruck. Der Anwender findet sich schnell zurecht, was auch daran liegt, dass es kaum etwas für ihn zu tun gibt. Auf dem Startbildschirm kann er manuelle Scans starten und Zeiten für deren regelmäßige Wiederholung planen. Dort kann er auch den Inhalt des Quarantäne-Ordners unter die Lupe nehmen und das Aktivitätsprotokoll lesen.

Mit den Icons in der Seitenleiste öffnet der Nutzer weitere Programmbereiche. Unter „Module“ aktiviert er die vier Module „Echtzeitschutz“, „Cloud-Sicherheit“, „Firewall“ und „USB Scanner“. Unter Konto verwaltet er sein Avira-Abonnement und unter der Überschrift „Kostenfreie Avira Lösungen“ stehen weitere Programme des Herstellers zum Download bereit, beispielsweise ein VPN und ein Passwort-Manager.

Unter „Einstellungen“ hat der Anwender einige Möglichkeiten, das Programm an seine Vorlieben anzupassen. Aber auch hier verwirrt Avira nicht mit einem Übermaß an Menüeinträgen. Interessanterweise gibt es keinerlei Einstellungsmöglichkeiten für die Firewall. Der Anwender kann sie nur aktivieren oder deaktivieren. Die Festlegung individueller Firewall-Regeln ist nicht möglich.

Für Benachrichtigungen, beispielsweise über Updates oder gefundene Schädlinge, nutzt Avira das Benachrichtigungssystem von macOS. Sie erscheinen in der Mitteilungsleiste. Der Platz dort ist allerdings begrenzt, und viele Benachrichtigungen sind zu lang, um sie vollständig anzuzeigen.

Dokumentation und Support7,00

Ein Hilfe-Dokument ist nicht verfügbar. Beim Aufruf der Hilfe führt stattdessen eine interaktive Tour durch das Programm, die der Reihe nach alle Elemente der Benutzeroberfläche mit jeweils einem kurzen Satz erklärt. Das ist im Prinzip auch ausreichend, da das Programm sehr einfach und großenteils ohnehin selbsterklärend ist. Sollte etwas unklar sein, können Anwender den FAQ-Bereich der Avira-Website mit einer Suchfunktion durchsuchen. Mit den vielen von Nutzern eingereichten Fragen und Antworten von Avira-Mitarbeitern oder anderen Usern ähnelt dieser einem Forum.

Auf der Website sind auch Infos zu finden, die über die unmittelbare Produktdokumentation hinausgehen. Das „Virenlabor“ beinhaltet detaillierte Beschreibungen verbreiteter Viren. Ein „Lexikon zur IT-Sicherheit“ erklärt Begriffe aus dem Themenfeld wie „Botnet“ oder „Scam“. Darüber hinaus existiert ein Video-Bereich. Er bietet Schulungsvideos, die in allgemeiner Form Themen aus dem Bereich IT-Sicherheit erklären, und Tutorials, die konkret auf die Benutzung der Avira-Produkte eingehen. Trotz fehlendem Handbuch bietet Avira seinen Nutzern also ein reiches Informationsangebot.

Inkludierter Support und angeheuerte Experten

Wer Hilfe benötigt, kann per Webformular Kontakt mit dem Avira-Support anfordern. Dabei wählt er zwischen der Kontaktaufnahme per Telefon und per E-Mail. Das gilt allerdings nur für zahlende Kunden. Für User der kostenfreien Version oder für Hilfe, die über den Rahmen eines Produktsupports hinausgeht, vermittelt Avira Experten. Jeder dieser Online-Experten hat auf der Website ein Profil. Bewertungen geben Auskunft über die Zufriedenheit anderer Kunden mit dem jeweiligen Dienstleister. Bei den Experten handelt es sich nicht um Avira-Mitarbeiter, sondern um IT-Profis, die ihre Kunden als selbständige Unternehmer betreuen. Der Antivirushersteller tritt nur als Vermittler auf.

Zusammenfassung8,60

Avira Antivirus für Mac zeichnet sich durch eine vorbildlich einfache Benutzbarkeit und ausgezeichnete Erkennungsraten aus. Wer kein Geld für ein Antivirenprogramm ausgeben will, erhält mit der Free-Version eine gute und kostenlose Sicherheitslösung. Dass der Viren-Scan ein wenig länger dauert als bei vielen anderen Programmen schränkt den Nutzen kaum ein. Wenig Freude macht allerdings der Avira Browserschutz. Er blendet bei Suchmaschinen und Online-Shops störende Werbung ein, die nicht als Bestandteil gekennzeichnet ist.

Die Pro-Lizenz lohnt sich für reine Mac-Anwender kaum. Bei der Mac-Version besteht der einzige Unterschied zum Gratisprogramm nämlich in einer Echtzeitüberwachung von USB-Laufwerken und der Support-Möglichkeit. Die Windows-Version von Avira Antivirus Pro enthält hingegen erweiterte Funktionen wie einen Online-Banking-Schutz und einen Netzwerk-Scanner, die sowohl der Version für Mac als auch der Freeware fehlen. Da sie aber für bis zu fünf Geräte gilt, ist sie eine sinnvolle Lösung für Anwender, die hauptsächlich Windows-Computer schützen möchten, aber auch den einen Mac zuhause haben.

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