Ultrabook-Ratgeber: So wählen Sie das richtige Produkt
- Ultrabooks zeichnen sich durch extrem flaches Edeldesign, sehr niedriges Gewicht und hochwertige Hardware aus.
- Sie sind energiesparend und haben sehr lange Akkulaufzeiten.
- Die leichten und handlichen Edelnotebooks sind perfekte Begleiter für unterwegs.
- Der stylische Minimalismus gestattet jedoch nur eine schlanke Ausstattung: Ein optisches Laufwerk fehlt in der Regel, und oft gibt es nur wenige Anschlüsse.
Ultrabooks: schnell, schlank, schön
Die glamourösen Ultrabooks sind die Porsches unter den Notebooks. Sie sind superschnell, sie sind superschlank, sie sind superleicht und sie haben superlange Akkulaufzeiten. Kurz: Sie sind einfach die Besten! So und ähnlich ist der Tenor in vielen Magazinartikeln und Produktbeschreibungen. Doch sind die überschwänglichen Lobpreisungen gerechtfertigt?
Glanz und Glamour à la Apple
Die Ultrabooks sind eine Erfindung des Prozessor-Herstellers Intel, die 2011 der Welt vorgestellt wurde und für viel Aufsehen sorgte. Der Technikkonzern präsentierte eine streng definierte Edelkategorie von Notebooks, die den elitären MacBooks – insbesondere den MacBook Airs – im Premiumsegment stärkere Konkurrenz machen sollte. Es war eine donnernde Kampfansage.
Ultrabooks zeichnen sich dadurch aus, dass sie extrem flach sind, sehr wenig wiegen, ausschließlich hochwertige Technik unter dem Gehäuse haben und imposante Akkulaufzeiten aufweisen. Sie sind sehr bequem zu transportieren, arbeiten in der Regel geräuschlos und punkten noch dazu mit einer todschicken Optik.
Die beeindruckenden Eigenschaften der Ultrabooks sind der ambitionierten Vorgabenschablone von Intel zu verdanken. Ursprünglich durften nur Geräte, die durch diese Schablone passten, den Adelstitel „Ultrabook“ tragen. Seit 2014 sind die Hersteller jedoch nicht mehr rechtlich verpflichtet, sich an die engen technischen Vorgaben zu halten, um ein Notebook als Ultrabook zu vermarkten. Allerdings hat sich „Ultrabook“ inzwischen als Bezeichnung für besonders dünne, leichte und – im Verhältnis zu ihrer Größe – leistungsstarke Notebooks auf dem Markt eingebürgert.
Anfangs durfte sich ein Gerät nur dann so nennen, wenn es unter anderem folgende Kriterien erfüllte:
- Gehäusehöhe: Maximal 18 Millimeter bei einer Displaydiagonale bis 14 Zoll, höchstens 21 Millimeter bei größeren Bildschirmen
- Gewicht: höchstens 1,4 Kilogramm
- Akkulaufzeit: mindestens 5 Stunden im Betrieb und 30 bis 50 Stunden im Standby-/Tiefschlaf-Modus
- Startzeit: maximal 7 Sekunden
- Prozessoren: 2. Generation von Intel Core i5 und i7
Später wurden die Vorgaben noch ehrgeiziger: Ein Ultrabook musste etwa einen Full-HD-Touchscreen haben, über einen USB-3.0-Anschluss verfügen und eine Akkulaufzeit von mindestens sechs Stunden aufweisen. Intels einstige Vorgaben sind im Kern auch heute noch die inoffiziellen Richtlinien für die Ultrabook-Klasse.
Schlankes Design, schlanke Ausstattung
Ultrabooks verzichten auf eine allzu üppige Ausstattung im Sinne ihres effektvollen Flachdesigns. Die schönen Grazien müssen auf ihre Figur achten, und viel Hardware macht dick. Ihr Motto: Je schlanker, desto sexyer. Ultrabooks verfügen in der Regel nicht über ein optisches Laufwerk, bringen oft nur ein Minimum an Anschlüssen mit, und ihre Speicherkapazitäten sind häufig eher bescheiden. Inzwischen verzichten die Hersteller zudem in den allermeisten Fällen auf den Touchscreen, denn ohne ihn ist das Gerät knapp einen halben Zentimeter dünner. Viele heutige Top-Modelle sind gerade einmal anderthalb Zentimeter hoch und wiegen nur rund ein Kilogramm.
Viel Ausstattung brauchen die Ultrabooks jedoch gar nicht, denn sie wollen keine klassischen Multimedia-Laptops mit großer Speicherkapazität sein, sondern vielmehr stylische Subnotebooks, die sich hervorragend für die Nutzung unterwegs eignen. Mit ihrem edlen Glanz sind sie perfekt für eine Business-Umgebung. Grundsätzlich empfehlen sie sich aber für jeden, der schickem Minimalismus die Vorfahrt gegenüber „speckigem“ Ausstattungsumfang gibt.
Spezielle Varianten und die Preisspanne
Neben den klassischen Ultrabooks haben sich zwei spezielle Kategorien herausgebildet: Business-Ultrabooks, die über ein für den beruflichen Bereich konzipiertes Betriebssystem verfügen, sowie Gaming-Ultrabooks, die etwas größer und leistungsstärker sind. Zusätzlich zu diesen zwei besonderen Varianten zählen viele Experten und Fachmagazine die Convertible-Notebooks aufgrund ihrer Maße und ihres Gewichts ebenfalls als Ultrabooks.
Die Preisspanne ist sehr breit: Die günstigsten Ultrabooks kosten weniger als 300 Euro, für Oberklasse-Modelle wandern oft mehr als 1.500 Euro über die Ladentheke, und die absoluten Spitzengeräte können mit weit über 2.000 Euro zu Buche schlagen.
Die Vor- und Nachteile der Ultrabooks auf einen Blick:
- Sehr leicht und dünn, daher einfach zu transportieren
- Ausschließlich hochwertige Hardware unter dem Gehäuse
- Lange Akkulaufzeiten
- Arbeiten in der Regel geräuschlos
- Fahren sehr schnell hoch
- Schicke Optik durch superschlankes Design
- Optisches Laufwerk fehlt in der Regel
- Oft wenige Anschlüsse
- Eher wenig Speicherplatz
Ultrabooks im Vergleich mit anderen Notebook-Klassen
Überstrahlen die Ultrabooks mit ihrem elitären Glanz andere Notebook-Klassen? Ein Direktvergleich gibt Aufschluss.
Ultrabooks und normale Laptops: der Direktvergleich
Ultrabooks unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich ihres Designs und Gewichts von normalen Laptops. Sie grenzen sich auch durch andere Aspekte wie etwa den Hardwareumfang, die verbauten Grafikkarten und die inkludierten Anschlüsse ab.
Die Größe
Ultrabooks haben kleinere Bildschirme als klassische Notebooks – häufig 13- oder 14-Zoll-Displays –und wiegen oft nur rund ein Kilogramm. Bei der Größe gibt es jedoch Überschneidungen: Der Markt bietet auch Ultrabooks mit Displays von bis zu 15,6-Zoll, was der Bildschirmdiagonale kleiner normaler Laptops entspricht.
Hardware und Gehäuse
Im Gegensatz zu den klassischen Notebooks verfügt ein Ultrabook ausschließlich über hochwertige Hardware, was sich unter anderem bei den Bildschirmen zeigt. Die Displays der edlen Flachdesign-Geräte punkten mit hoher Bildqualität sowie mit großen Betrachtungswinkeln. Bei manchen Modellen besteht der Bildschirm aus Gorilla Glas, das sich durch besondere Bruch- und Kratzfestigkeit auszeichnet.
Die hohen Qualitätsrichtlinien betreffen auch das Gehäuse, das in den meisten Fällen aus Metall besteht und sehr edel aussieht. Normale Laptops haben im Allgemeinen etwas bescheidenere Ansprüche: Sie müssen sich weder auf hochwertige Hardware beschränken noch mit besonders wertigen Gehäusen erfreuen. Hinsichtlich der Qualität besteht bei ihnen ein wesentlich breiteres Spektrum.
Ausstattungsumfang, Leistungsstärke und Schnittstellen
Klassische Laptops haben aber den Vorteil, dass sie sehr viel mehr Hardware in ihrem Gehäuse unterbringen können, allein schon da sie nicht betont schlank sein müssen. Der größere Hardwareumfang bedeutet oft auch eine höhere Leistungsstärke. Zudem punkten normale Modelle häufig mit einer üppigen Anzahl an Schnittstellen. Ultrabooks sind sparsamer: Zum Standard gehören lediglich zwei USB-3.0-Anschlüsse, ein Ethernet-Port, eine Kopfhörerbuchse und ein SD-Kartenslot. Gemeinsam haben Ultrabooks und klassische Notebooks, dass sie immer WLAN-Fähigkeit inkludieren. Nur in Bezug auf eine einzige Schnittstelle sind Ultrabooks im Vorteil: Sie verfügen immer über ein Bluetooth-Modul.
Die Festplatte
Anders als die klassischen Laptops sind Ultrabooks hinsichtlich der Festplatten-Technologie wenig variabel: In den allermeisten Fällen haben sie eine SSD-Festplatte. SSDs sind sehr schnell und kompakt – Eigenschaften, die genau im Sinne der Ultrabooks-Hersteller sind. Sie ermöglichen eine Startzeit von wenigen Sekunden, arbeiten geräuschlos und verursachen keine Abwärme.
SSDs haben aber auch Nachteile gegenüber Magnetfestplatten: Sie bieten meist einen eher kleinen Speicherplatz (oft zwischen 128 und 512 Gigabyte) und drücken den Gerätepreis nach oben. Bezüglich des ersteren Aspekts stellen die Ultrabookreihen Asus ZenBook Pro 15 und Toshiba Portégé X30E eine prominente Ausnahme dar: Die Top-Geräte dieser Serien verfügen über SSDs mit rund einem Terabyte Speicherplatz.
Die Grafikkarte
Normale Notebooks kommen meist mit einer dedizierten Grafikkarte, beispielsweise von AMD oder Nvidia. Diese verfügt über einen eigenen Grafikspeicher und hat damit den Vorteil, dass sie nicht zusammen mit anderen Programmen auf den Arbeitsspeicher des Computers zugreifen muss. Da sie auf den PC-Speicher verzichten kann, lädt sie Grafiken schneller. Die minimalistischen Ultrabooks verwenden hingegen in den meisten Fällen nur einen Onboard-Grafikchip, der keinen eigenen Speicher hat und daher deutlich leistungsschwächer ist. Dafür spart er aber viel Energie und wirkt sich gut auf die Akkulaufzeit aus. Nur Gaming-Ultrabooks, zu denen etwa die empfehlenswerten Asus Zenbook UX302LA oder GigaByte Aero 14 zählen, haben eine dedizierte Grafikarte an Bord. Sie müssen nämlich in der Lage sein, auch bei anspruchsvollen Games das Spielgeschehen flüssig und ruckelfrei wiederzugeben.
Die Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit zählt zu den großen Stärken der Ultrabooks. Heutige Top-Modelle schaffen es, bei niedriger Systembelastung bis zu zehn Stunden und länger ohne Stromzufuhr zu arbeiten. Normale Laptops sind aufgrund ihres größeren Energiehungers den Ultrabooks in diesem Punkt meist hoffnungslos unterlegen.
Ultrabooks versus Netbooks
Wenn Ultrabooks schnelle, moderne Sportwagen sind, stellen die Netbooks im Vergleich dazu langsame Oldtimer dar. Die anfängliche Erfolgsgeschichte der Netbooks hat längst ihr Ende gefunden: Manche Hersteller haben diese Geräteklasse schon seit Jahren nicht mehr in ihrem Angebot, denn andere Subnotebooks, etwa die schnelleren und leistungsstärkeren Ultrabooks, und die deutlich handlicheren Tablets haben sie verdrängt.
Gemeinsam haben Netbooks und Ultrabooks, dass sie klein und leicht sind, wobei Erstere mit Bildschirmdiagonalen zwischen 7 und 12 Zoll meist noch transportfreundlichere Maße haben. Ultrabooks sind dafür aber wesentlich leistungsfähiger.
Mit ihrer bescheidenen Performance, überschaubaren Ausstattung und mäßigen Haptik sind Netbooks vornehmlich dazu gedacht, Notizen auf ihnen zu verfassen oder im Internet zu surfen. Die eng gedrängten Tasten der kleinen Tastatur machen ein solches Gerät wenig tauglich für das Schreiben längerer Texte.
Sowohl Ultrabooks als auch Netbooks eignen sich gut für Studenten und Freelancer, die ein leicht zu transportierendes Gerät benötigen, auf dem sie kurze Texte verfassen oder gelegentlich über eine WLAN-Verbindung das Internet nutzen möchten. Ultrabooks sind jedoch die bessere Wahl für jeden, der seinen Laptop für mehr als das verwenden will.
Convertible-Notebooks: eine Sonderform der Ultrabooks
Convertible-Notebooks sind Kombinationen aus Laptop und Tablet, die aufgrund ihrer Maße und ihres Gewichts oft auch Ultrabooks genannt werden. Auf dem Markt und in vielen Fachartikeln findet sich häufig die Bezeichnung „Ultrabook Convertibles“. Im Gegensatz zum klassischen Ultrabook verfügen Convertibles über eine Tastatur, die sich nach hinten klappen oder gar ganz abnehmen lässt. Sie vereinen die Vorteile von Notebooks und Tablets in einem Gerät, indem sie die Funktionalität und Rechenleistung von Laptops mit der Größe und Haptik eines handlichen Tablets verbinden. Da diese Hybridgeräte auch ohne Tastatur auskommen müssen, verfügen sie über einen Touchscreen – ein wichtiger Unterschied zu den meisten klassischen Ultrabooks der heutigen Generation.
Ultrabook Convertibles empfehlen sich etwa für Menschen, die sich nicht zwischen einem Tablet und einem Laptop entscheiden können. Interessenten müssen jedoch bedenken, dass es sich lediglich um einen Kompromiss handelt: Die Convertibles sind größer und schwerer als reine Tablets und haben kleinere Bildschirme sowie eine geringere Leistungsstärke als reine Laptops.
Ist das Apple MacBook Air auch ein Ultrabook?
Das MacBook Air von Apple hat alle Merkmale eines Ultrabooks. Mehr noch: Im Grunde ist es der Prototyp dieser Notebook-Klasse. Das MacBook Air kam 2008 auf den Markt und beeindruckte nicht nur mit der gewohnt hochwertigen Hardware von Apple, sondern auch mit seiner ausgesprochen geringen Gehäusehöhe und seinem sehr niedrigen Gewicht. Es war weniger als zwei Zentimeter dick und wog nur etwas mehr als ein Kilogramm. Intels Ultrabook-Konzept war eine Antwort auf Apples imposantes Flachdesigngerät. In Online-Shops und Testvergleichen fallen die MacBook-Air-Modelle in die Kategorie „Ultrabooks“, denn sie erfüllen alle entsprechenden Kriterien. Aus Marketing-Gründen verzichtet Apple jedoch darauf, seine superschlanken Geräte offiziell so zu nennen.
Das richtige Modell finden
Trotz des engen Richtlinienkorsetts gibt es signifikante Unterschiede zwischen den Ultrabooks, die sowohl Maße und Gewicht als auch Ausstattung und Leistungsstärke betreffen. Für Interessenten ist es daher oft schwer, das bestmögliche Gerät für sich zu finden. Hier gilt: Je nachdem, welche konkreten Zwecke das Ultrabook schwerpunktmäßig erfüllen soll, empfiehlt sich ein anderes Modell.
Wie groß und schwer darf das neue Ultrabook sein?
Wer regelmäßig unterwegs auf seinem Gerät arbeiten möchte, sollte über ein kleines Business- Ultrabook mit 12- oder 13-Zoll-Displaydiagonale nachdenken. Im Idealfall beträgt sein Gewicht nur rund ein Kilogramm. Solche Modelle sind besonders handlich und leicht zu transportieren, was sie beispielsweise zu perfekten Begleitern auf Business-Trips macht. Allerdings verfügen die kleinen Ultrabooks über weniger Hardware und Leistungsstärke als die etwas größeren Varianten.
Möchte sich der Nutzer regelmäßig auf seinem Gerät Videos anschauen, empfiehlt sich ein größerer Bildschirm, am besten mit einer Diagonale von 14 oder 15 Zoll. In diesem Fall muss der Interessent jedoch abwägen, ob sich nicht eventuell ein normaler Laptop, der mit einem DVD-Laufwerk ausgestattet ist, mehr lohnt.
Soll das Gerät für Games geeignet sein, besteht hinsichtlich der Größe nur wenig Auswahl: Gaming-Ultrabooks kommen nur mit 14- oder 15-Zoll-Bildschirmdiagonalen, wobei letztere Variante deutlich verbreiteter ist. Das Gehäuse muss schließlich groß genug sein, um die nötige Hardware unterzubringen, die das Gerät auch für anspruchsvolle Games geeignet macht. Gaming-Ultrabooks wiegen oft mehr als zwei Kilogramm und eignen sich damit weniger gut als Begleiter für unterwegs.
Wer sich ein Ultrabook mit Touchscreen wünscht, muss ein etwas größeres Gehäuse in Kauf nehmen. Dieses Extra macht das Gerät fast einen halben Zentimeter dicker und wird daher von den Herstellern eher gemieden.
Muss ein Ultrabook-Display eine hohe Auflösung haben?
Ob sich eine höhere Bildschirmauflösung, die den Preis nach oben drückt, tatsächlich lohnt, hängt vor allem von der Displaygröße ab. Grundsätzlich gilt: Je kleiner der Bildschirm, desto weniger Pixel sind nötig, um ein scharfes Bild darzustellen.
Eine Höchst- oder Mindestgröße des Ultrabook-Bildschirms gehörte nie zu den ohnehin nicht mehr verbindlichen Vorgaben von Intel. Ein großer Teil der heutigen Geräte aus dieser Klasse verfügt jedoch über Bildschirmdiagonalen von 13,3 oder 14 Zoll, also 33,8 und 35,6 Zentimetern. Passend zu dieser typischen Größe ist die Full-HD-Bildschirmauflösung besonders beliebt in dieser Edelnotebook-Klasse. Immer mehr neue Ultrabooks kommen zwar mit noch höheren Auflösungen daher, etwa mit Quad-HD oder sogar 4K, doch in vielen Fällen ist eine solch hohe Pixeldichte eigentlich gar nicht nötig. Für die eher kleine standardmäßige Bildschirmgröße dieses Notebook-Typs ist Full-HD meist ausreichend, da der Unterschied zu den höheren Auflösungen subjektiv kaum wahrnehmbar ist. Nur bei Gaming-Ultrabooks mit 14- oder 15-Zoll-Displays empfiehlt sich eventuell eine größere Bildpunktdichte, beispielsweise Quad-HD oder UHD.
Welcher Prozessor sollte es sein?
Je nachdem, wie man die Ultrabook-Kategorie definiert – ob man etwa auch das MacBook Air und ultraleichte und -dünne AMD-Notebooks dazu zählt – können Ultrabooks auch Prozessoren haben, die nicht aus dem Hause Intel kommen. Wer sich aber klassischerweise für ein Modell mit Intel-Prozessor entscheidet, steht eventuell vor der Frage, ob der eingebaute Intel-Core-Chip richtig für die eigenen Zwecke ist. Diese Frage lässt sich nicht leicht beantworten, denn grundsätzlich gilt: Die Leistungsstärke eines Computers hängt nicht allein vom Prozessor ab. Doch wenn es nur um die Stärke des Intel-Core-Chips geht, so müssen Interessenten drei Faktoren beachten:
- die Zahl hinter dem i im Core i,
- die Generation des Prozessors und
- die Anzahl der Kerne.
Je höher die Zahl hinter dem i, je neuer die Prozessor-Reihe und je mehr Kerne, desto besser. Ein Core i7 der neusten Generation ist also in der Regel sehr viel potenter als ein Core i5 aus einer älteren Reihe. Doch Vorsicht: Ein brandneuer Core i5 mit vier Kernen kann wiederum deutlich leistungsstärker sein als ein betagter Core i7 mit nur zwei Kernen.
Die meisten bisherigen Vertreter von Intels Low-Voltage-Reihe, die speziell für die Ultrabooks geschaffen wurde, sind Dual-Core-Prozessoren (Zweikern-Chips). Ihre Leistungsfähigkeit ist eher bescheiden, dafür sind sie aber sehr energie- und platzsparend.
Inzwischen nimmt aber bereits ein neuer Trend Fahrt auf: Immer mehr neue Ultrabooks, wie etwa die Oberklassen-Modelle von ASUS ZenBook Flip 15, Dell XPS 13 oder Huawei MateBook 13, kommen mit soliden Vierkern-Prozessoren, meist von Intels Kaby-Lake- oder Whiskey-Lake-Reihe.
Ob sich jedoch beispielsweise ein brandneuer Core-i-7-Prozessor mit vier Kernen lohnt, hängt von dem Verwendungszweck des Geräts ab. Möchte der Nutzer etwa Videos bearbeiten oder anspruchsvolle Games spielen, ist er damit gut beraten. Für das Surfen im Internet und das Erstellen von Textdokumenten reicht hingegen auch ein etwas älterer Core i5 mit zwei Kernen. Interessenten müssen bedenken, dass der Preisunterschied hier mehrere Hundert Euro betragen kann.
Die Festplatte: reine SSD versus SSD-HDD-Hybrid
Die edlen Ultrabooks kommen, wie bereits erwähnt, in der Regel mit SSDs. Logisch: SSDs sind schnell, flüsterleise und kompakt. Sie sind jedoch die teurere Technologie und bieten meist weniger Speicherkapazität als HDDs. Vereinzelt gibt es daher auch Ultrabooks mit SSD-HDD-Hybriden, welche die Vorteile beider Festplattenarten verbinden. Die Kombi-Festplatten bringen meist sehr viel mehr Speicherplatz als reine SSDs und machen das Gerät günstiger. Ihr HDD-Massenspeicher ist sehr groß, und durch den SSD-Cache ist die Startzeit des Geräts kurz.
Doch diese Hybrid-Modelle sind keine Ideallösung, sondern nur ein Kompromiss. Ultrabooks mit reiner SSD sind schneller, leiser und kompakter. Sie bieten typischerweise – je nach Preissegment –eine Speicherkapazität zwischen 64 und 512 Gigabyte. Wer damit auskommt und gegebenenfalls bereit ist, ein bisschen mehr Geld auszugeben, ist mit einem klassischen SSD-Modell besser beraten. Es besteht im Übrigen immer die Möglichkeit, externe Speichermedien zu verwenden, falls der Festplattenspeicherplatz nicht ausreicht.
Brauche ich einen großzügigen Arbeitsspeicher und eine starke Grafikkarte?
Wer sein Gerät nur dazu nutzen möchte, um Texte zu schreiben, im Internet zu surfen oder hin und wieder einen Film anzuschauen, braucht weder einen großen Arbeitsspeicher noch eine dedizierte Grafikkarte. Der Onboard-Grafikchip, mit dem die meisten Ultrabooks auskommen, und ein Arbeitsspeicher von 4 Gigabyte reichen vollkommen aus. Doch will der Nutzer auch ressourcenhungrige Games spielen und Videobearbeitungsprogramme verwenden, muss das Gerät eine starke Grafikkarte und mindestens 8 Gigabyte RAM haben – am besten garniert durch einen Prozessor der obersten Klasse, also etwa einen Core i7 der Whiskey-Lake-Reihe.
Welche Schnittstellen sollten an Bord sein?
In puncto Anschlüsse bestehen große Unterschiede zwischen den Ultrabooks. Besonders sparsame Modelle beschränken sich auf USB-Anschlüsse, besser ausgestattete Geräte bringen zusätzlich einen LAN-Port, einen Kopfhörerausgang, eine HDMI-Buchse und einen SD-Kartenleser mit. Grundsätzlich gilt jedoch: Ultrabooks verfügen typischerweise über wenige Anschlüsse. Eine HDMI-Buchse ist beispielsweise bei vielen Modellen nicht an Bord, und weniger verbreitete Anschlüsse wie VGA oder DisplayPort sind selten. Erfreulich ist hingegen, dass Bluetooth immer vorhanden ist und dass immer mehr Modelle das flotte WLAN-ac unterstützen.
Interessenten müssen sich genau anschauen, über welche Schnittstellen ihr favorisiertes Ultrabook verfügt, und sich fragen, ob sie alle von ihnen brauchen. Im Idealfall hat das anvisierte Gerät keine nicht benötigten Anschlüsse, die den Preis unnötig erhöhen.
Windows-Ultrabook versus MacBook Air
Da hochwertige Hardware, schmuckes Flachdesign und sehr geringes Gewicht kerndefinitorische Merkmale der Ultrabook-Kategorie sind, begegnen sich Windows und Mac in dieser Geräteklasse qualitativ auf Augenhöhe. In diesem Eliteduell entscheidet oft das Betriebssystem darüber, wer den Kunden gewinnt. Auf den aktuell erhältlichen Windows-Ultrabooks ist in der Regel Windows 10 installiert, auf neuen MacBook Airs läuft macOS Mojave.
Windows hat den Vorteil, dass es seinen Nutzern eine größere Auswahl an Softwares ermöglicht. Der Grund dafür besteht darin, dass das Microsoft-Betriebssystem wesentlich verbreiteter und somit für Entwickler interessanter ist. Der höhere Marktanteil hat aber auch einen Nachteil: Die Windows-Computer sind für Cyberkriminelle ebenfalls von größerem Interesse. Neue Schadprogramme, die sich manchmal epidemieartig über den Globus ausbreiten, sind meist für Windows entwickelt. Grundsätzlich gilt aber: Wer besonnen durch das Internet surft, keine E-Mail-Anhänge von unbekannten Absendern öffnet und einen guten Windows- beziehungsweise Mac-Virenscanner verwendet, hat in Sachen Malware nichts zu befürchten.
Gegen Windows spricht auch, dass die größeren System-Updates gelegentlich Probleme verursachen können. Bei Mac-Updates sind Fehler seltener, was nicht zuletzt an der kleineren Modellvielfalt liegt, mit der die Apple-Entwickler konfrontiert sind.
Welches Betriebssystem insgesamt überlegen ist, darüber wird es immer einen Streit zwischen den eingefleischten Fans beider Seiten geben. Für den neutralen Nutzer gilt die Faustregel: Man sollte sich für das System entscheiden, das man bereits kennt und mit dem der Umgang angenehm vertraut ist.
Wo gibt es Ultrabooks von Samsung?
Schaut man sich die Notebooks in MediaMarkt, Saturn oder anderen Fachgeschäften an, fällt auf, dass es keine Samsung-Geräte gibt. Der Grund: 2014 hatten sich Samsung sowie auch Sony wegen der damaligen Marktsituation entschieden, den europäischen Notebook-Markt zu verlassen. Inzwischen ist Sony mit seinem Ableger Vaio zurückgekehrt, Samsung bleibt jedoch weiterhin fern. Über den Versandhandel ist es dennoch möglich, ein Ultrabook von Samsung zu erwerben.
Imposante Akkulaufzeiten haben ihren Preis
Lange Akkulaufzeiten sind natürlich immer willkommen. Sie haben jedoch ihren Preis: Damit die Akkulaufzeit möglichst lang ist, müssen die Hersteller an Leistung und Ausstattung sparen. Sie müssen gierige Energiefresser wie einen leistungsstarken Prozessor oder einen hochauflösenden Bildschirm, etwa ein UHD- oder 4K-Display, meiden. Letzterer ist aber bei den typischen Maßen eines Ultrabook-Bildschirms (12 bis 14 Zoll) ohnehin entbehrlich – Full-HD-Auflösung reicht meist vollkommen.
Die stark auf Mobilität ausgelegten Ultrabooks haben typischerweise sehr lange Akkulaufzeiten. Viele gute Modelle halten im Leerlauf ungefähr zehn Stunden oder länger durch. Das Acer Swift 1 schafft gar rekordverdächtige 20 Stunden mit Akkubetrieb, wenn auch nur bei kleinstmöglicher Systembelastung.
Besonders hochwertige Ultrabooks vereinen eine sehr gute Batterielaufzeit mit geballter Leistungsstärke. Hierzu zählt zum Beispiel das Spectre x360 13-ap0312ng von HP, das in Tests mit sehr hohem Arbeitstempo und einer Akkulaufzeit von etwa zehn Stunden bei Nutzung von Office-Anwendungen überzeugt. Dies schlägt sich allerdings wuchtig im Preis nieder: Das Top-Gerät kostet aktuell etwa 1.600 Euro und ist damit weit oben in der Preisskala.
Kaufinteressenten, die ihr neues Ultrabook viel unterwegs nutzen möchten, sollten keine Abstriche bei der Akkulaufzeit machen. Wird dagegen meist eine Steckdose in Gerätenähe sein, ist die Leistungsstärke das wichtigere Kriterium. Wer sowohl hohe Leistungsfähigkeit als auch lange Batterielaufzeit haben will, muss etwas tiefer in die Tasche greifen.
Vorsicht: Die Herstellerangaben zur Akkulaufzeit sind oft geschönte Zahlen. In einer Studie der britischen Review-Seite „Which?“ von 2016, in der 67 Notebooks renommierter Marken getestet wurden, hielten die Akkus der meisten Laptops deutlich kürzer als versprochen. In manchen Fällen betrug die gemessene Batterielauzeit nicht einmal die Hälfte des vom Hersteller angegebenen Werts.
Edles Gehäuse und angenehmes Nutzungsgefühl
Die hochwertige Hardware der Ultrabooks ist meist in ein edles Metallgehäuse gekleidet, wobei die Hülle häufig aus Aluminium oder einer Magnesiumlegierung besteht. Einige Geräte verfügen sogar über ein Karbongehäuse. Aluminium ist sehr robust, sieht schick aus und wiegt wenig; Ähnliches gilt auch für die Magnesiumlegierungen. Karbon ist besonders leicht und trotzdem sehr stabil. Eine Kombination aus Aluminium und Karbon kann ebenfalls ausgesprochen hochwertig sein, wie die Modellreihe ThinkPad X1 Carbon von Lenovo beweist.
Vereinzelt gibt es auch Ultrabooks mit Kunststoffgehäuse. Solche Modelle wirken jedoch weniger edel und gehören meist dem unteren Preissegment an.
Hinsichtlich des Nutzungsgefühls gilt das Gleiche wie bei allen anderen Notebook-Arten: Die Tastatur sollte möglichst leise sein, der Druckwiderstand der Tasten sollte weder zu hoch noch zu niedrig ausfallen, und das Display darf nicht wackeln. Ultrabooks erfüllen solcherlei Anforderungen in fast allen Fällen, da sie in aller Regel ausgesprochen gut verarbeitet sind und meist aus sehr hochwertigen Materialien bestehen.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Ultrabook-Vergleich. Wir haben die vorgestellten Produkte keinem Test unterzogen.
Da Ultrabooks sehr populär sind, finden sich zahlreiche Internetseiten mit Ultrabook-Tests. Hierzu zählen auch renommierte Adressen wie etwa die Stiftung Warentest oder das bekannte österreichische Vergleichsportal Konsument.at. Im Test der Stiftung Warentest, der Ende 2018 veröffentlicht wurde, zeigte sich Apples hegemoniale Dominanz im Premiumsegment ein weiteres Mal: Die ersten drei Plätze im Test belegen Vertreter der MacBook-Air-Reihe. Sieger im Test ist das teure Hochglanzgerät MacBook Pro 13" (MR9U2D/A), das derzeit ungefähr 1.800 Euro kostet. In zwei von fünf Testkategorien („Display“ und „Akku“) erhielt das beste Ultrabook im Test die Note „Sehr gut“ (1,5), insgesamt reichte es im Test jedoch „nur“ für ein „Gut“ (1,7). Den zweiten Platz im Test eroberte das ähnlich hochpreisige MacBook Pro 13'' MPXTD/A (Note: 1,8), dicht gefolgt von dem MacBook Air MRE92D/A (Note: 1,9). Mit gleicher Test-Note landet auf dem vierten Platz der erste Vertreter mit Windows-Betriebssystem, das Dell XPS 13 9370 7J47C. Letzter in der Rangliste ist das HP Envy 13-ah0005ng mit der Note 2,3.
Im Februar 2019 veröffentlichte auch die Computer BILD einen hauseigenen Ultrabook-Test. Die Redaktion des bekannten Fachmagazins hat sechs Top-Modelle für ihren Ultrabook-Test überprüft und benotet. Als Sieger ging der besonders schmucke Lenovo ThinkPad X1 Carbon (2018) mit der Note 2,2 aus dem Test hervor; knapp dahinter und mit gleicher Benotung folgt der Spectre x360 13-ap0312ng von HP. Auch den dritten Platz im Test belegt Hewlett-Packard, und zwar mit der 15-Zoll-Variante des Zweitplatzierten: Spectre x360 15-ch032ng. Schlusslicht dieses Tests ist das Yoga 530 von Lenovo, das als einziger Kandidat im Test nur die Note „Befriedigend“ erhielt.
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