Stichheiler

Die 7 besten Stichheiler im Vergleich

Typ
Gewicht
Stromversorgung
Zielgruppe
Geeignet für Erwachsene
Geeignet für Kinder
Geeignet für Schwangere
Allergikergeeignet
Anwendungsbereiche
Geeignet bei Mückenstichen
Geeignet bei Wespenstichen
Geeignet bei Bienenstichen
Geeignet bei Bremsenstichen
Geeignet bei Hornissenstichen
Zubehör
Aufbewahrungstasche
Batterien inklusive
Vorteile

Stichheiler-Ratgeber: So wählen Sie das richtige Produkt

Das Wichtigste in Kürze
  • Stichheiler lindern den Juckreiz und die Schwellungen bei Insektenstichen und beschleunigen deren Heilung.
  • Sie unterteilen sich in drei Typen: Thermische Stichheiler nutzen Hitze, elektrische Stichheiler arbeiten mit kurzen Stromstößen und mechanische Stichheiler saugen per Unterdruck das Gift aus der Stichwunde.
  • Für die Anwendung auf empfindlicher Haut sind elektrische Stichheiler nicht empfehlenswert. Am wenigsten reizen Anwender ihre Haut mit mechanischen Stichheilern.

Die summenden Nebengeräusche im Sommer

Wenn es draußen wärmer wird und alles blüht und grünt, treibt es nicht nur uns Menschen nach draußen, um laue Sommerabende zu genießen, sondern zu unserem Leidwesen auch Insekten, die uns mit Bissen und Stichen Schmerzen zufügen.

Unter anderem Camping-Urlauber und Angler leiden jedes Jahr aufs Neue unter Mücken-Attacken. Die lästigen Blutsauger schaffen es häufig, dem Mückenschutz zu trotzen. Während das Zustechen selbst oftmals unbemerkt bleibt, macht uns die Stichwunde umso mehr zu schaffen. Durch den Stich übertragen die Insekten ihren Speichel, den unser Körper mit Folge unangenehmer Reaktionen zu bekämpfen versucht. Die Einstichstelle juckt, brennt, schwillt leicht an und verleitet zum Kratzen, was das Ganze meist noch schlimmer macht, da es den Juckreiz verstärkt und das Risiko erhöht, dass Krankheitserreger in die Wunde gelangen. Nicht nur von Mücken geht eine Stechgefahr aus, sondern unter anderem auch von Stechfliegen, Bienen, Wespen, Bremsen Hornissen und Hummeln.

Vorsicht bei starker Schwellung, Hitze und Pochen

Diese Symptome deuten bei einem Insektenstich darauf hin, dass die Stichwunde mit Bakterien infiziert ist. Betroffene sollten möglichst schnell einen Arzt aufsuchen, um mithilfe von Antibiotika oder Kortison die Entzündung einzudämmen und die Gefahr einer Blutvergiftung zu bannen.

Juckreiz und Schwellungen verhindern

Im Normalfall heilen Insektenstiche nach ein paar Tagen ohne weitere Folgen wieder ab. Doch auch wenige Tage können lang sein, wenn man sich ständig davon abhalten muss, die Stichwunde zu kratzen und der Juckreiz vom Schlafen abhält. Das Kratzen sollten Betroffene unbedingt sein lassen. Es beschädigt lediglich die Haut und erhöht die Gefahr, dass Krankheitserreger in die Stichwunde eindringen. Besser ist es, den Stich zu kühlen oder zu einem Stichheiler zu greifen.

Je nach Modell lindern Stichheiler mithilfe von Unterdruck, elektrischen Impulsen oder Hitze den Schmerz, beseitigen den Juckreiz und beschleunigen die Heilung. In unserem Stichheiler-Vergleich erfahren Leser, welche verschiedenen Typen es gibt, wodurch sich diese unterscheiden, wie sie funktionieren und worauf sie beim Kauf sowie bei der Anwendung eines Stichheilers achten sollten.

Welche Typen von Stichheilern gibt es?

Stichheiler lassen sich nach ihren Funktionsprinzipien in drei verschiedene Typen einteilen. Welche dies sind, wie sie funktionieren und welche Vor- und Nachteile sie jeweils bieten, erläutern wir im Folgenden.

Der Klassiker: Mechanische Stichheiler

Der mechanische Stichheiler ist eigentlich nichts anderes als eine Spritze ohne Nadel. Das Funktionsprinzip ist recht einfach: Anwender pressen den üblicherweise sehr dünnen Spritzenkopf auf den Insektenstich. Durch Ziehen am oberen Kanülenkopf entsteht in der Röhre ein Unterdruck, der das Gift aus der Stichwunde zieht. Da mechanische Stichheiler die Haut weder durch Wärme noch durch elektrische Impulse reizen, eignen sie sich auch zur Anwendung bei empfindlicher Haut beziehungsweise an sensiblen Körperstellen. Diese Methode funktioniert allerdings nur direkt nach dem Insektenstich. Hat sich das Gift bereits im Gewebe verteilt, ist ein mechanischer Stichheiler wenig effektiv. Zu den Vorteilen dieses Modells zählt, dass es im Vergleich zu anderen Stichheiler-Typen vergleichsweise unempfindlich und lange haltbar ist. Zudem benötigt es weder Strom noch Batterien. Ob sich der Kauf eines solchen Modells lohnt, muss jeder Anwender für sich entscheiden. Alternativ können Verbraucher eine entsprechende Spritzkanüle, die für wenig Geld in der Apotheke erhältlich ist, als Stichheiler verwenden.

Vorteile
  • Für empfindliche Haut geeignet
  • Kein Strom notwendig
  • Lange Haltbarkeit
  • Robust
Nachteile
  • Funktioniert nur kurz nach dem Stich

Impuls auf Tastendruck: Elektrische Stichheiler

Elektrische Stichheiler arbeiten mit kurzen Stromstößen nach dem Piezo-Prinzip, das unter anderem beim Elektro-Feuerzeug Anwendung findet. Auf diese Weise verhindern sie die Freisetzung von Histamin und beugen so dem Juckreiz und der Schwellung der Stichwunde vor.

Was ist der Peizo-Effekt?

Der Begriff piezoelektrische Effekt (kurz Piezo-Effekt) bezeichnet die Erzeugung elektrischer Ladungen an der Oberfläche von bestimmten Kristallen (sogenannte Piezokristalle) bei deren Deformation. Zu den Piezokristallen gehören unter anderem Flüssigkristalle, Rohrzucker, Quarz und Zinksulfid. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie polare Achsen besitzen, aber kein Symmetriezentrum. Bei Stichheilern kommt in der Regel Quarz zur Anwendung.

Elektrische Stichheiler haben häufig eine pistolenartige Form. Viele Modelle dieses Typs funktionieren ohne Batterie. Mithilfe eines Niedervoltdynamos erzeugen sie auf Knopfdruck einen elektrischen Impuls. In der Regel bieten elektrische Stichheiler eine gute Zugänglichkeit zu allen Körperstellen. Bei schwer erreichbaren Körperstellen wie etwa dem Rücken sollten Betroffene besser die Hilfe einer zweiten Person in Anspruch nehmen, da sich das Auslösen mehrerer Impulse sonst recht unkomfortabel gestaltet.

Zur Anwendung wird die Spitze beziehungsweise die Vorderseite des elektrischen Stichheilers direkt auf die Einstichstelle aufgesetzt. Um elektrische Impulse auszulösen, drückt der Anwender einen Knopf oder eine Taste. Nach Bedarf wiederholen sie den Impuls bis zu zwanzigmal. Diese kleinen Stromschläge können durchaus schmerzhaft sein. Sie erzeugen das Gefühl eines kurzen Stichs. Zudem reizen die elektrischen Impulse die Haut, weshalb elektrische Stichheiler für empfindliche Haut eher ungeeignet sind. Auch für den Einsatz bei Kindern empfehlen sich andere Modelle, die eine kürzere und weniger schmerzhafte Anwendung ermöglichen. Ein weiterer Nachteil elektrischer Stichheiler ist, dass sie im Vergleich zu anderen Varianten aufgrund ihrer Lademechanik recht defektanfällig sind.

Vorteile
  • Meist keine Batterie notwendig
  • Hilft auch bei Verbrennungen durch Quallen und Moskitostichen
Nachteile
  • Nicht für empfindliche Haut geeignet
  • Mehrere Impulse notwendig
  • Anfällige Lademechanik

Hitze gegen Juckreiz: Thermische Stichheiler

Die thermische Variante des Stichheilers wirkt schmerzhaften Reaktionen auf Insektenstichen entgegen, indem sie Temperaturen zwischen 50 und 60 Grad Celsius erzeugt. Die hohen Temperaturen sorgen dafür, dass die Eiweißmoleküle des Insektenspeichels zerfallen. Somit wird verhindert, dass diese sich weiter im Körper ausbreiten können sowie, dass der Körper sie weiter bekämpfen muss. Es wird also auch kein Histamin mehr ausgeschüttet. Die Hitze stoppt die Reaktionen auf den Stich. und somit keine Reaktionen mehr auslösen können.

Dazu setzen Anwender die Spitze des Stichheilers auf die Einstichstelle auf. Zum Erhitzen drücken sie einen Knopf und warten, bis es warm auf der Haut wird. Die Anwendung dauert üblicherweise maximal fünf Sekunden und gestaltet sich so einfach, dass es in der Regel keiner Hilfe durch eine weitere Person bedarf. Im Allgemeinen ist sie weniger schmerzhaft als die des elektrischen Stichheilers, da sie nicht bis zu zwanzigmal wiederholt werden muss. Daher eignet sich die thermische Version auch besser für den Einsatz auf empfindlicher Haut sowie bei Kindern. Allerdings sollten Anwender wissen, dass auch der Einsatz von Hitze gegen Insektengift nicht immer ganz schmerzfrei ist. Ein Nachteil der thermischen Variante ist der, dass dafür Batterien benötigt werden. Die meisten Modelle funktionieren mit herkömmlichen Batterien der Größe AA. Anwender müssen also daran denken, für den Notfall Ersatzbatterien parat zu haben.

Vorteile
  • Kurze Anwendungsdauer
  • Relativ schmerzarme Anwendung
  • Nutzerfreundliche, einfache Bedienung
Nachteile
  • Benötigt Batterien

Die wichtigsten Kaufkriterien: Darauf sollten Sie achten

Stichheiler sind eine gute Möglichkeit, schmerzende und juckende Insektenstiche erträglicher zu machen. Kein Wunder also, dass die kleinen Helfer sich in immer mehr Hausapotheken wiederfinden. Wer sich ebenfalls für den Kauf eines Stichheilers entscheidet, sollte dabei einige Kriterien beachten, die wir im Folgenden erläutern.

Eignung für Kinder

Wer einen Stichheiler sucht, der auch für Kinder gut geeignet ist, sollte besser zu einem thermischen oder mechanischen Modell als zu einem elektrischen greifen. Letzteres kann in der Anwendung doch recht schmerzhaft sein. Zudem erfordert es etwas mehr Geduld, da meist einige Impulse notwendig sind, damit das Gerät seine Wirkung erzielt.

Die Empfindlichkeit der Haut

Auch bei empfindlicher Haut sind elektrische Stichheiler weniger gut geeignet als die anderen beiden Typen. Die kleinen Stromschläge reizen die Haut, was bei empfindlicher Haut besonders unangenehm ist. Etwas schonender ist der thermische Stichheiler. Bei Letzterem sollten Anwender jedoch beachten, dass die Hitzeempfindlichkeit von Mensch zu Mensch und von Körperregion zu Körperregion unterschiedlich ist. Je nach Empfindsamkeit und Anwendungsstelle kann auch die Hitze der thermischen Variante sehr unangenehm und gar schmerzhaft werden. In solchen Fällen ist ein mechanischer Stichheiler die bessere Wahl. Dieser sollte jedoch zeitnah nach dem Stich angewendet werden, um möglichst effektiv zu sein.

Form und Größe der Stichheiler

Form und Größe eines Stichheilers sind einerseits relevant, um diesen möglichst platzsparend und flexibel transportieren zu können. Andererseits sollte ein Stichheiler nicht zu breit gebaut sein, um auch ungünstige Körperstellen, wie etwa zwischen den Fingern oder den Zehen, damit gut behandeln zu können.

Die Haltbarkeit

Aufgrund ihrer einfachen Bauweise sind mechanische Stichheiler in der Regel recht unempfindlich, wartungsarm und über Jahre haltbar. Auch thermische Stichheiler haben bei guter Qualität eine lange Haltbarkeit. Lediglich die Batterie muss von Zeit zu Zeit erneuert werden. Bei minderwertigen Modellen kann es jedoch vorkommen, dass die Temperatur nach einigen Anwendungen nicht mehr auf die notwendige Höhe ansteigt. Bei elektrischen Stichheilern geben Hersteller die Lebensdauer üblicherweise mit der Anzahl möglicher Klicks an.

Die Haltbarkeit elektrischer Stichheiler – ein Beispiel

Mit dem elektrischen Modell Relags Disco Click sollen bis zu 20.000 elektrische Impulse möglich sein. Bei solchen Angaben ist zu beachten, dass für eine erfolgreiche Behandlung immer mehrere Klicks – in der Regel zwischen acht und 20 – notwendig sind. Gehen wir von 20 Klicks pro Anwendung aus, könnten Anwender damit 1.000 Insektenstiche behandeln.

Wann sollten Sie Stichheiler nicht anwenden?

Im Normalfall ist der Einsatz von Stichheilern unbedenklich und durchaus sinnvoll, um Entzündungen der Einstichstelle, lästigem Juckreiz und Schwellungen vorzubeugen. Für Allergiker sind Stichheiler allerdings eher ungeeignet. Diesen fehlt in der Regel die Zeit, einen Stichheiler anzuwenden, da der allergische Schock meist direkt nach dem Stich eintritt.

Im Zweifelsfall den Arzt aufsuchen

Vorsicht geboten ist außerdem im Falle von Stichen exotischer Insekten. Hier sollten Betroffene besser nicht zum Stichheiler greifen. In solchen Fällen kann es nämlich vorkommen, dass nicht nur Gift, sondern auch potentiell gefährliche Keime zu entfernen sind. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen, anstatt selbst an dem Stich herumzudoktern. Ein Stichheiler, der das Insektengift entfernt oder dessen chemische Struktur zerstört, ist in diesen Fällen fehl am Platze. Denn der Arzt ist so im Zweifelsfalle nicht mehr in der Lage, festzustellen, von welchem Insekt der Stich stammt, was für die weitere Behandlung aber von großer Bedeutung sein kann. Innerhalb Europas können Stichheiler in der Regel aber bedenkenlos eingesetzt werden.

Weiterführende Testberichte

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Stichheiler nicht selbst getestet.

Das Online-Magazin CHIP hat 2019 einen elektrischen Stichheiler getestet. Das Gerät von bite away wirkt mit Hitze gegen Insektenstiche und lindert so den Schmerz. Der Stichheiler heizt die Haut auf 51 Grad Celsius auf. Erwachsene müssen die hohe Temperatur sechs Sekunden lang aushalten, was potenziell etwas unangenehm sein kann. Darum gibt es für Kinder einen 3-Sekunden-Modus. Die Hitze neutralisiert die Eiweiße und Giftstoffe, die Insekten bei einem Stich abgeben. Eine Batterieladung reicht für bis zu 300 Anwendungen aus. Die Tester halten fest, dass die Wirkung besser ist als bei Cremes und Haushaltsmitteln. Das gut verarbeitete Gerät ist leicht zu transportieren und mit 25 Euro relativ preiswert.

Darüber hinaus finden sich bislang keine Testberichte zu Stichheilern im World Wide Web. Alternativ bietet die Stiftung Warentest jedoch umfangreiche Tests zu präventiven Gelen und Salben gegen Insekten, um Stiche und Bisse im Vorhinein zu verhindern. Insgesamt 14 Mittel gegen Zecken und Mücken haben die Experten der Stiftung Warentest 2017 getestet. Die Redakteure ließen den Faktor Zeckenschutz, der über sechs Stunden hinweg auf seine Wirkdauer überprüft wurde, zu 25 Prozent in die Wertung einfließen. Bei reinen Anti-Zecken-Mitteln machte diese Kategorie sogar 50 Prozent des Urteils aus. Der Mückenschutz floss mit 25 Prozent in die Wertung ein und wurde bei reinen Anti-Zecken-Mitteln außer Acht gelassen. Darüber hinaus beurteilten die Tester potenzielle Gesundheitsrisiken, die Handhabung, die Deklaration sowie die Textilschonung der Produkte. Die Kategorie „Gesundheit“ wurde bei allen 14 Produkten entweder mit „befriedigend“ oder „ausreichend“ bewertet.

Der Testsieger unter den reinen Anti-Zecken-Mitteln ist das Anti Brumm Zecken Stopp mit der Testnote 1,8. Der Zeckenschutzwirkung gaben die Tester das Qualitätsurteil „sehr gut“. Neben den mehrheitlich guten Resultaten erhielt das Produkt Abzüge in der Kategorie „Gesundheit“: Das schleimhautreizende und allergene Potenzial sowie die Geruchsbelästigung beurteilten die Redakteure mit „befriedigend“. Das Braeco Zecken Abwehr fiel im Test der reinen Anti-Zecken-Mittel als einziges Produkt mit der Testnote 5,5 durch. Das Mittel ist zwar textilschonend, allerdings haben die Tester die Werbedeklaration und den Zeckenschutz für sechs Stunden mit „mangelhaft“ beurteilt. Letzteres führte zu einer Abwertung des Produkts.

Der Testsieger unter den Kombi-Produkten gegen Zecken und Mücken ist das Autan Protection Plus Multi Insektenschutz mit der Testnote 1,7. Die Schutzwirkung des Sprays ist sehr gut. Einzig in der Kategorie „Gesundheit“ wurde es mit „befriedigend“ beurteilt.

Die rote Laterne der Kombi-Produkte geht an Zedan Natürlicher Insektenschutz mit der Testnote 5,0. Das Produkt ist aufgrund mangelhafter Schutzwirkungen gegen Zecken und Mücken sowie fehlender Deklaration im Test durchgefallen.


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