Glätteisen-Ratgeber: So wählen Sie das richtige Produkt
- Mit dem richtigen Glätteisen lassen sich die angesagtesten Trendfrisuren stylen – vom Sleek-Look über Beach-Waves bis hin zur Lockenmähne.
- Um Haarbruch oder gar eine dauerhafte Schädigung der Haarstruktur zu vermeiden, sollten Nutzer nur Haarglätter mit Keramik- oder Titanium-Platten verwenden.
- Innovative Technologien verhindern elektrostatisch aufgeladene Haare und sorgen sogar für Feuchtigkeit und Glanz.
- Sicherheit geht vor: Neben einem Überhitzungsschutz sollten Glätteisen auch über eine Abschalt-Automatik sowie eine Verriegelungsfunktion und eine hitzebeständige Hülle verfügen.
Im Handumdrehen zur Traumfrisur
Wer widerspenstiges oder lockiges Haar nicht nur bändigen, sondern es im Handumdrehen in eine seidig-glänzende Traummähne verwandeln möchte, findet im Glätteisen das richtige Styling-Tool. Mit diesem Multitalent lässt sich auch ohne Friseurbesuch ein Frisurtyp à la Struwwelpeter zum Sleek-Look stylen. Doch damit nicht genug – ein Glätteisen kann sogar einen Lockenstab ersetzen und elegante Wellen ebenso wie Ringellocken formen.
Die ersten Haarglätter wurden bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt und funktionierten im Prinzip genauso wie ihre modernen elektrischen Pendants: Nachdem Nutzer die zwei zangenartig miteinander verbundenen Metallstäbe über einem Feuer oder einer Kerze erhitzt hatten, klemmten sie einzelne Strähnen dazwischen und zogen diese bis zur Spitze durch. Doch die damaligen Haarglätter waren gefährlich: Immer wieder kam es zu Verbrennungen der Kopfhaut sowie zu irreversiblen Schädigungen der Haare. Heute gelten Glatteisen im Allgemeinen als unbedenklich. Vorsicht ist dennoch geboten: Minderwertige Modelle können bei langfristiger Benutzung ebenfalls gesundheitliche Schäden anrichten. Daher ist es sehr wichtig, auf die Qualität des Geräts zu achten.
Verbraucher sollten ein Glätteisen wählen, das die Haare schont und nicht strapaziert. Wer seinen Haarglätter auch als Lockenstab verwenden möchte, sollte sogar doppelt auf eine gute Qualität achten. Wie gut das Gerät die Haare glättet beziehungsweise lockig macht, ist längst nicht das einzige Qualitätskriterium. Wichtig sind unter anderem auch das Ausmaß der statischen Aufladung sowie der Glanz, die Kämmbarkeit und Trockenheit nach der Nutzung.
Das passende Glätteisen für jeden Haartyp
Egal, ob Sie krauses Haar haben und stattdessen glattes möchten oder umgekehrt – unter den verschiedenen Glätteisen-Arten ist für jedes Bedürfnis das ideale Modell dabei. Von den verschiedenen Plattenbeschichtungen über die neusten Technologien bis hin zur Glättungsbürste: Im Folgenden stellen wir die verschiedenen Grundtypen vor und erläutern, worauf bestimmte Haartypen besonders achten müssen.
Metall, Keramik oder sogar Titanium?
Zunächst müssen Interessierte zwischen unterschiedlichen Materialien wählen, denn neben Metallplatten existieren auch Keramik- und Titaniumplatten. Insbesondere ältere beziehungsweise günstigere Modelle besitzen oft Metallplatten, die das Haar deutlich mehr schädigen als etwa Keramik-Varianten. Da sich metallene Heizplatten – egal, ob mit Keramik beschichtet oder nicht – ausdehnen und deshalb keine konstante, homogen verteilte Hitze bilden können, überschreiten sie gelegentlich die empfohlene Höchsttemperatur und beeinträchtigen damit die Haarstruktur. Im schlimmsten Fall klebt das Haar an den Metallplatten fest und bricht ab oder verbrennt.
Vollkeramik- sowie Titaniumplatten sorgen hingegen für eine ausgeglichene Wärmeverteilung, sodass Anwender ihre Haare schonend glätten. Glätteisen aus Keramik sind zudem nicht nur besonders glatt, sondern weisen zusätzlich eine hohe Kratzfestigkeit auf, wodurch sie weniger verschleißanfällig sind. Zwar gleiten die Haare auch bei einem Titan-Glätter, der mit ebenso glatten Plattenoberflächen versehen ist, problemlos durch, doch das Eisen wird innerhalb kürzester Zeit so heiß, dass nur Nutzer mit sehr viel Erfahrung sicher mit einem solchen Gerät umgehen können.
Die Technologien
Glätteisen-Hersteller entwickeln immer wieder neue Technologien, mit denen sie sich am Markt behaupten wollen. Die klassische Technik ist und bleibt jedoch das Einwirken von Hitze. Alle weiteren Technologien, seien es Ionen, Infrarot oder Dampf, sind lediglich Zusätze, die das Styling schonender gestalten. Einen Sonderfall stellt die Kältetechnik dar, die nicht nur ohne Hitze, sondern auch ohne Strom auskommt.
Ionen
Treffen die jeweils positiv geladenen Teilchen in der Luft und in den Haaren aufeinander, stoßen sich diese voneinander ab, wodurch die Haare abstehen. Die Ionen-Technologie beschießt das Haar mit negativ geladenen Teilchen, welche die Haare neutralisieren. Die auf das Haar verteilten Ionen sorgen für Feuchtigkeit, die sie der Luft entnehmen. Auf diese Weise laden sich die Haare also nicht elektrostatisch auf, sondern erscheinen stattdessen glänzender als zuvor.
Infrarot
Anders als klassische Glätteisen erwärmen Geräte mit Infrarot-Technologie das Haar nicht von außen nach innen, sondern von innen nach außen. Die Wärme findet schnell ihren Weg zum Kern der Haare. Haarglätter, die mit einer Infrarot-Technologie ausgestattet sind, werden also nicht so heiß wie andere Modelle. Folglich trocknen sie die Haare nicht aus.
Dampf
Dampfglätteisen geben im laufenden Betrieb heißen Wasserdampf ab, wodurch das Haar nicht nur glatter, sondern auch geschmeidiger wird. Diese Technologie ist schonender, da die Hitzezufuhr aufgrund des heißen Wasserdampfs nicht so hoch sein muss wie bei herkömmlichen Glätteisen. Dadurch kommt es seltener zu Schäden am Haar. Außerdem hält das Ergebnis länger an. Einen Nachteil haben diese Geräte allerdings: Mit ihnen können Nutzer ihr Haar nicht locken.
Kälte
Wer seine Haare nicht allzu sehr belasten möchte, kann auf die alternative Kälte-Technologie zurückgreifen. Dabei legen Nutzer einzelne Haarsträhnen zwischen die eisgekühlten, magnetischen Platten. Durch die Kälte transportiert das Glätteisen Feuchtigkeit ins Haar und schließt sie darin ein. Da es ohne Strom funktioniert, ist es nicht nur praktisch, sondern langfristig auch kostengünstiger als ein herkömmlicher Haarglätter. Momentan ist diese innovative Technik allerdings noch selten auf dem deutschen Markt vertreten.
Welche Temperatur ist ideal für welches Haar?
Die Temperatur sollte unbedingt gleichmäßig und konstant bleiben. Glätteisen mit einer Even-Heat-Technologie verhindern Temperaturschwankungen, welche die Haare schädigen. Bei dünnem Haar sollten Verbraucher das Gerät nur zwischen 80 und 140 Grad erhitzen, für mitteldickes Haar kann die Hitzestufe auch zwischen 140 und 160 Grad liegen, wohingegen dickes (hartes, eher drahtiges) Haar eine Hitze zwischen 160 und 185 Grad verträgt. Die Steuerung der Temperatur erfolgt entweder automatisch, oder Nutzer stellen ihre gewünschte Heizstufe manuell ein. Für eine bestmögliche Temperatursteuerung sollten Verbraucher auf die Sensoren des Geräts vertrauen. Diese erkennen die Haarstruktur und regulieren die Hitze in entsprechendem Maße.
Wichtig ist, dass die Heizplatten niemals die 200-Grad-Grenze überschreiten. Temperaturen über 200 Grad würden die Haarstruktur massiv beeinträchtigen und dadurch das Haar dauerhaft schädigen.
Von 0 auf 100 in wenigen Sekunden
Insbesondere, wenn es schnell gehen muss, etwa am Morgen vor der Arbeit oder am Abend vor der Party, sollte die Aufwärmzeit unter 60 Sekunden betragen. Einige Glätteisen heizen sich bereits innerhalb weniger Sekunden bis zur Höchststufe auf. Standard sind etwa 30 Sekunden. Eine Schnellheiz-, Temperatur-Boost- oder Turbo-Funktion lässt die Temperatur innerhalb kürzester Zeit auf die Höchststufe klettern, sodass der Haarglätter sofort einsatzbereit ist.
Mit Akku oder Kabel?
Praktische Modelle mit Akkus empfehlen sich insbesondere für Reisen, da sie auch unabhängig von Steckdosen nutzbar sind. Bei solchen Glätteisen müssen Verbraucher auf die Akku-Leistung Acht geben; grundsätzlich benötigen Haarglätter nämlich viel Energie zur Erzeugung der Hitze. Akku-Geräte sind im Normalfall kleiner und daher weder für Locken-Mähnen noch für lange Haare geeignet. Ihre kompakte Größe eignet sich aber für jede Handtasche, um unterwegs die Haare nachzuglätten. In der Regel dauert das volle Nachladen des Akkus 60 bis 90 Minuten; anschließend können Nutzer das Glätteisen bis zu 30 Minuten verwenden. Die Temperatur reicht bis 180 Grad, sodass das Haar nicht zu stark belastet wird.
Vorsicht, Hitzeschäden!
Vergessen Sie bei der Verwendung eines Akku-Glätteisens unterwegs keinesfalls das hitzebeständige Etui oder die Schutzkappe, damit es in der Handtasche nicht zu Verbrennungen kommt.
Die Bürste unter den Eisen
Eine Alternative zu den Glätteeisen stellen die sogenannten Glättungsbürsten dar. Sie sind zwar weniger bekannt, erfüllen jedoch genau den gleichen Zweck – zumindest wenn es um das Glätten der Haare geht, denn Locken sind mit ihnen nicht möglich. Mithilfe heißer Borsten kämmen Nutzer ihre Haare, bis sie glatt und weich sind. Neben einer gleichmäßigen Hitzeverteilung haben sie einen weiteren Vorteil: Verbrauchern fällt es leichter, auch am Hinterkopf jede Haarsträhne zu erreichen, wodurch die Verbrennungsgefahr geringer ausfällt.
Insgesamt existieren vier verschiedene Glättungsbürsten-Typen auf dem Markt:
- Multifunktions-Glättungsbürsten: Sie eignen sich für jegliche Haarlänge, fast jeden Haartyp sowie bei nassem wie auch trockenem Haar.
- Glättungsbürsten mit Keramik-Borsten: Der Keramik-Anteil optimiert die Wärmeverteilung, verhindert eine elektrostatische Aufladung und sorgt für glänzende Haare.
- Glättungsbürsten mit Ionen-Technologie: Mithilfe der Ionen beugen Nutzer nicht nur Frizz vor, sondern sie verhelfen ihrem Haar auch zu seidigem Glanz.
- Warmluftbürsten: Hierbei handelt es sich um eine Mischung aus Föhn und (Rund-)Bürste. Ihr Zweck ist in erster Linie, die Haare zu trocknen.
Darauf kommt es beim Kauf an
Glätteisen verfügen mittlerweile über eine Vielzahl von Ausstattungselementen, die Käufern in der Regel nichts oder nur wenig sagen. Nachfolgend erklären wir die wichtigsten Kauffaktoren wie die Maße und Ausformung der Heizplatten sowie einige Features, die zur Sicherheit, zur komfortablen Handhabung und zur Schonung der Haare beitragen.
Wie groß sollte das Glätteisen sein?
Glätteisen gibt es in den unterschiedlichsten Farben und teilweise sogar mit Schmuckelementen wie Glitzersteinen verziert. Jedoch sollten Kunden ihre Kaufentscheidung selbstverständlich nicht vom Aussehen des Geräts abhängig machen. Zunächst müssen sie sich für eine bestimmte Gerätegröße entscheiden. Die optimale Länge und Breite der Platten hängt von der Haarlänge, der Haardicke und dem Verwendungszweck ab. Falls Nutzer ihren Haarglätter hauptsächlich unterwegs benutzen oder eine Kurzhaar-Frisur haben, ist ein kleineres Glätteisen die richtige Wahl. Für längere Haare oder den Gebrauch zuhause empfiehlt sich hingegen ein größeres Gerät. Grundsätzlich sollte jedes Glätteisen leicht und handlich sein, damit es gut in der Hand liegt.
Die Heizplatten: Abgerundet und beweglich
An den Kanten abgerundete Heizplatten eignen sich besonders gut zum Stylen von Locken und Wellen, da sie zum einen das Eindrehen deutlich erleichtern und zum anderen angenehmer durch das Haar gleiten. Damit lassen sich nach innen und nach außen eingerollte Haarsträhnen gleichermaßen in Form bringen. Auch das Optimieren des Ponys gelingt mit abgerundeten Kanten mühelos. Der Kreativität sind hier kaum Grenzen gesetzt.
Federnd gelagerte Heizplatten sorgen durch einen gleichmäßigen Druck für eine hervorragende Wärmverteilung, sodass Nutzer ihre Haare nicht stellenweise überstrapazieren. Sie werden so keiner übermäßigen Spannung ausgesetzt und dadurch vor etwaigen Schäden, beispielsweise Haarbruch, geschützt. Dank ihrer Beweglichkeit passen sich die Platten optimal an die Haarsträhnen an und verleihen der Lockenpracht den nötigen Schwung.
Brandgefährlich? Die Sicherheitsvorkehrungen
Sicherheitssiegel wie etwa TÜV oder GS garantieren, dass das Gerät keinerlei Sicherheitsmängel aufweist und bei richtiger Nutzung keine gesundheitlichen Schäden verursacht. Eine Abschaltautomatik ist bei modernen Glätteisen ein absolutes Muss. Mit einem Schlafmodus versehene Geräte schalten sich nach einer längeren Ruhepause – in der Regel zwischen 30 und 60 Minuten – automatisch aus, um eine Brandgefahr zu vermeiden. Sollten Nutzer in einem hektischen Moment doch einmal vergessen, den Haarglätter nach dem Gebrauch vom Stromnetz zu trennen, sorgt der Mechanismus für ein zusätzliches Maß an Sicherheit.
Die Transportverriegelung oder Tastensperre verhindert, dass Nutzer die gewählte Temperatur aus Versehen während des Frisierens verstellen. Sie sorgt zudem dafür, dass das Gerät nicht von allein angeht – beispielsweise beim Transport in einer Tasche –, was etwa zu einem Schaden an den Keramikflächen führen kann. Zusätzlich sollte unbedingt ein Überhitzungsschutz vorhanden sein, damit die Haare nicht verbrennen. Dieser sorgt dafür, dass sich das Gerät automatisch abschaltet, bevor es zu heiß wird.
Mit einer hitzeisolierten Cool-Touch-Spitze können Anwender beide Hände zum Glätten benutzen, ohne sich dabei Verbrennungen zuzufügen. Die Spitze bleibt nämlich auch bei längerer Anwendung kühl. Dadurch haben Nutzer maximale Kontrolle, was ihnen etwa beim Eindrehen von Locken, wenn sie das Gerät Strähne für Strähne durch das Haar ziehen, gelegen kommt.
Worauf kommt es bei der Handhabung an?
In puncto Handhabung sollten Anwender auf die Griffigkeit und Rutschfestigkeit achten. Zudem darf sich das Außengehäuse während des Glättens nicht so stark erhitzen, dass sich Verbraucher daran verbrennen können. Fühlen sich die Haare nach dem Glätten spröde und glanzlos an, ist entweder die Haarstruktur nicht für eine derartige Hitzebelastung geeignet, oder aber das Glätteisen erfüllt seinen Zweck nicht richtig. Falls Letzteres der Fall ist, muss der Nutzer selbstverständlich auf seinen Haarglätter verzichten.
Das (LC-)Display zeigt die ausgewählte Temperatur an. Es sollte möglichst groß und leicht ablesbar sein. Fehlt ein Display, muss der Haarglätter zumindest über eine (LED-)Betriebsanzeigeleuchte verfügen, die Nutzer über die aktuelle Temperatur der Platten informiert. Die Speicherfunktion (beziehungsweise Memory-Funktion) speichert die zuletzt gewählte Temperatur ab. In manchen Fällen können Nutzer auch Profile für verschiedene (für gewöhnlich bis zu drei) Personen im Haushalt anlegen. So können mehrere Nutzer bequem ihre persönlichen Temperatureinstellungen wählen.
Ein um 360 Grad drehbares Kabelgelenk bringt zusätzlichen Nutzungskomfort, da es für mehr Bewegungsfreiheit sorgt. Nutzer haben dadurch die Möglichkeit, ihr Haar bequem in jedem beliebigen Winkel zu stylen, ohne dabei Verwicklungen zu verursachen. Das Kabel sollte mindestens zwei bis drei Meter lang sein.
Die Schutz-Technologien: Color-Save und Moisture-Protect
Gefärbte Haare sind aufgrund der chemischen Behandlung häufig porös und weisen Spliss auf. Entsprechend bedürfen sie einer speziellen Pflege. Für sie eignen sich grundsätzlich nur niedrige Heizstufen. Perfekt sind Glätteisen mit einer speziellen Farbschutz-Technologie, auch als Color-Save-Technologie geläufig, die sich automatisch an die geeignete Temperatur für den jeweiligen Haartyp anpassen. Durch ihre schonende Behandlung schützen sie die Haare vor einem Verblassen der Kolorierung sowie einem Feuchtigkeitsverlust. Außerdem gleiten sie besonders sanft durch das Haar.
Inzwischen existieren auch Glätteisen mit einer sogenannten Moisture-Protect-Technologie auf dem Markt, welche die Feuchtigkeit des Haars nicht nur schützen, sondern sogar leicht erhöhen. Ein integrierter Sensor analysiert das Haar 30-mal pro Sekunde und passt die Temperatur entsprechend an, um den natürlichen Feuchtigkeitsgehalt der Haare zu bewahren und das Haar vor einer Überhitzung zu schützen. Darüber hinaus sorgt das Heizelement für eine gleichmäßige Wärmeverteilung.
Die Ausstattung: Eine Frage des Preises
Die Kosten für ein Glätteisen liegen zwischen 14 und 300 Euro; Interessierte müssen für eine gute Qualität deutlich mehr Geld ausgeben. Günstige Geräte glätten häufig schlechter und verfügen zudem nicht über die gleichen Sicherheitsfunktionen. Käufer sollten deshalb mindestens 50 Euro investieren, für mehr Komfort und eine längere Haltbarkeit sogar 150 Euro. Zubehör wie eine Tragetasche, eine Hitzeunterlage, eine Aufhängöse oder eine Plattenschonkappe ist in dieser Preiskategorie selbstverständlich ebenfalls willkommen.
Styling-Tipps von glatt bis lockig
Solange Nutzer ihr Haar feuchtigkeitsspendend pflegen, ist gegen eine Verwendung des heißen Eisens von ein- bis zweimal in der Woche nichts einzuwenden. Andernfalls kann es zu Haarbruch oder gar zu einer dauerhaften Schädigung der Haare kommen. Für eine schonende Behandlung der Haare sollten sich Interessierte an folgende Tipps halten:
- Wer trockenes beziehungsweise strapaziertes Haar hat, sollte auf die Verwendung des Glätteisens am besten komplett verzichten.
- Das Haar sollte zwar frisch gewaschen, aber möglichst trocken sowie frei von Resten der benutzten Pflegeprodukte sein.
- Vor dem Glätten sollten Anwender eine Schutzlotion sowie ein Hitzeschutzspray verwenden, sei es ein Mousse, Spray oder Fluid, um sprödes Haar zu vermeiden.
- Zunächst unterteilen Anwender ihr Haar in mehrere Partien und arbeiten diese anschließend nacheinander ab. Daraufhin ziehen sie eine Strähne nach der anderen von dem Unterhaar bis zu den Spitzen des Deckhaars durch das Glätteisen.
- Die Bewegung sollte stets gleichmäßig sein, das Glätteisen darf nicht zu lange an einer Stelle verweilen.
- Indem Nutzer einen leichten Bogen ziehen, verhindern sie abstehende Spitzen und bringen eine leichte Rundung ins Haar.
- Mithilfe des Glätteisens lässt sich auch die Richtung bestimmen, in die das Haar fallen soll. Um mehr Haarvolumen zu schaffen, heben Nutzer ihre Haare in einem 90-Grad-Winkel an. Für den Sleek-Look halten sie das Glätteisen beim Durchziehen der Strähnen dicht am Kopf.
- Um das Haar zu schonen, sollten Verbraucher das Glätteisen keinesfalls auf mehr als 200 Grad erhitzen; bei gefärbtem oder geschädigtem sollten es höchstens 180 Grad sein. Zudem sollten sie während des Glättens Pausen einlegen.
- Nach dem Gebrauch sollten Verbraucher das Eisen auf einer hitzeresistenten Unterlage für mindestens zehn Minuten abkühlen lassen.
- Nach der Nutzung des Haarglätters empfiehlt es sich, die Frisur mit Stylingprodukten wie Haarspray zu festigen, sodass sie auch bei Wind und Wetter hält.
Pflege-Tipp
Reinigen Sie das Glätteisen nach der Benutzung mit einem feuchten Mikrofaser-Tuch, da sich neben Resten von Pflegeprodukten auch Bakterien darauf ablagern. Lassen Sie das Eisen vor der Reinigung abkühlen und benutzen Sie keine aggressiven Reinigungsmittel. Keramikplatten sind besonders leicht zu reinigen.
Von Beach-Waves bis zu Ringellocken
Anders verhält es sich bei der Lockung der Haare. In diesem Fall halten Nutzer das Eisen in einem 360-Grad-Winkel um die Längsachse und ziehen die einzelnen Strähnen langsam bis zu den Spitzen. Sie können das Glätteisen beispielsweise zum Stylen von angesagten Beach-Waves verwenden. Locken mit dem Glätteisen zu formen, erscheint auf den ersten Blick widersprüchlich, da ein Glätteisen für den gegenteiligen Zweck, nämlich das Glätten der Haare, erfunden wurde. Dennoch greifen immer weniger Verbraucher zum Lockenstab und stattdessen immer mehr zum Glätteisen, um die Haare zu locken. Wer Abwechslung auf dem Kopf mag, der ist mit einem Glätteisen gut beraten. Mit ihm können sich Nutzer verschiedenste Frisuren stylen.
Zum Locken der Haare empfiehlt sich nicht jedes Glätteisen. Neben der Form der Heizplatten müssen auch dessen Maße geeignet sein. Das Gerät darf weder flach noch breit sein. Im Idealfall ist es mit einer halbrunden Ober- sowie Unterseite ausgestattet, wobei Letztere ebenfalls heiß wird. Optisch und funktionell gleicht es dann einem Lockenstab. Abgerundete Heizplatten vereinfachen den Prozess und ermöglichen eine sanfte und ebenmäßige Lockung.
Der Durchmesser sollte je nach Länge und Dicke der Haare zwischen 25 und 50 Millimetern betragen. Bei einem Kurzhaarschnitt gilt: Die Haare müssen mindestens doppelt so lang sein wie der Umfang des Glätteisens, damit sie nicht kraus werden. Für das Wellen-Styling sind Keramik-Platten zu empfehlen, da sich diese gleichmäßig und konstant erhitzen.
So locken Sie Ihre Haare Schritt für Schritt:
- Kämmen Sie zunächst Ihre Haare und unterteilen Sie diese in einzelne Partien, um den Überblick zu behalten und eine Struktur in die Frisur zu bringen. Das Ergebnis ist nicht gleichmäßig, wenn Sie zu viele Haare auf einmal locken.
- Für längere Frisuren wie Long-Bobs massieren Anwender etwas Beach-Wave-Schaum in die Haare ein oder besprühen sie mit einem Salzspray. Anschließend kommt der Haarglätter zum Einsatz.
- Beginnend mit der untersten Haarschicht, nehmen Sie eine Strähne aus dem Nackenbereich und arbeiten sich entlang der Ohren vor.
- Nehmen Sie eine dünnere Strähne für Korkenzieherlocken oder eine dickere Strähne für große Wellen; das Eisen setzen Sie an den Haaransatz, drehen es um 180 Grad, sodass die Strähne um das Gehäuse gewickelt ist, und ziehen es anschließend langsam und gleichmäßig bis zu den Haarspitzen.
- Für definierte Locken wickeln Sie die Strähne kurz um den Finger. Bevor Sie sich der nächsten Partie zuwenden, sprühen Sie etwas Haarspray auf die fertig gelockte Strähne, um sie zu fixieren.
- Fassen Sie die Locken mit einer Haarklammer zusammen, um sie vom Rest der Haare abzugrenzen. Auf dieselbe Weise verfahren Sie nun bei allen weiteren Abschnitten, bis alle Haare gelockt sind.
Kurzhaarfrisuren: Pixie Cut, Bob und Co.
Auch Kurzhaarfrisuren lassen sich mit einem Glätteisen stylen. Hierfür eignen sich schmalere Haarglätter besser, denn mit ihnen setzen Nutzer knapp über der Kopfhaut an und ziehen die kurzen Strähnen bequem bis zur Spitze durch. Bei Pixies sollten die Platten zwischen einem und eineinhalb, bei Bobs etwa zweieinhalb und bei mittellangem Haar ungefähr drei Zentimeter breit sein. Frauen und Männer mit Kurzhaarfrisur, etwa einem Bob, können das Glätteisen häufiger benutzen, da sie die beanspruchten Spitzen regelmäßig beim Friseur-Besuch abschneiden lassen.
Weiterführende Testberichte
Achtung: Da es uns nicht möglich war, die Produkte selbst zu testen, handelt es sich hierbei um einen Vergleich von Glätteisen.
Im Januar 2019 veröffentlichte die Stiftung Warentest einen Test von Glätteisen. Die Tester nahmen sieben Testgeräte zu Preisen zwischen 17 und 64 Euro unter die Lupe. Das Testfazit: Vier Glätteisen bändigten die Haare mit dem Testurteil „Gut“, zwei fielen jedoch bei der Sicherheitsprüfung durch. Zu den Testkriterien gehörten folgende Bereiche:
- Frisierergebnis: die Glättung, der Glanz, die Kämmbarkeit, die Sprödigkeit, die statische Aufladung und Frisierwilligkeit sowie die Haltbarkeit der Frisur
- Handhabung: das Erfassen und Gleiten durch die Haare, die Aufwärmzeit, Temperaturregelung und die Gebrauchsanweisung sowie die Handlichkeit während des Frisierens
- Technische Prüfung: 400-stündige Dauerprüfung
- Sicherheit: die Verbrennungsgefahr, die mechanische sowie die elektrische Sicherheit
Als bestes Glätteisen im Test mit der Testnote 1,6 ging das Remington Pro-Ion Straight hervor. Der Testsieger überzeugte mit einem optimalen und vergleichsweise langanhaltenden Glättungsergebnis sowie seiner kurzen Aufheizdauer. Darüber hinaus glänzten die Haare nach der Anwendung. Mit einem Preis von 46 Euro ist das Testmodell zudem relativ günstig zu erwerben. Den zweiten Platz teilen sich zwei Testgeräte mit der Testnote 1,8: der Braun Satin 7 SensoCare Styler ST780 Typ 3560 und der Grundig HS 6531 Touch Control Ionic Hair Styler, dicht gefolgt vom Drittplatzierten mit der Testnote 1,9, dem Babyliss ST395E iPro 230 Steam.
Das Rowenta Liss & Curl SF6220 wurde lediglich mit dem Testurteil „Befriedigend“ bewertet. Das Severin HC 0614 sowie das Udo Walz by Beurer Performance B9 400 Type M1504 wurden aufgrund der erhöhten Brandgefahr mit einem „Mangelhaft“ abgestraft.
Drei Jahre zuvor führte das ETM Testmagazin ebenfalls einen Glätteisen-Test durch. Zu den Testgeräten zählten das Beurer HS 80, das Braun Satin Hair 7 SensoCare, das Cloud Nine The Touch Designer Limited Edition, der Philips Pro Haarglätter HPS930/00, der Remington Pro-Ion Straight Haarglätter S7710, das Rowenta LISS & CURL Ultimate Shine SF6220 und das Valera SWISS'X Digital Ionic. Testsieger mit dem Testurteil „Gut“ (90,26 Prozent) wurde das Braun Satin Hair 7 SensoCare. Besonders überzeugte die Tester die automatische Temperaturanpassung. Den Titel „Preis-Leistungs-Sieger“ ergatterte der Allrounder Pro-Ion Straight Haarglätter S7710 von Remington, ebenfalls mit dem Testurteil „Gut“ (88,64 Prozent).
Teaserbild: © splitov27 / stock.adobe.com| Abb. 1: © Netzsieger | Abb. 2: © freezeframe / stock.adobe.com | Abb. 3–6: © Netzsieger | Abb. 7: © AlenKadr / stock.adobe.com | Abb. 8: © Netzsieger | Abb. 9: © focusandblur / stock.adobe.com | Abb. 10: © ansyvan / stock.adobe.com
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