Was ist Spam?

Was ist Spam?

Werbung ist unbeliebt. Besonders unbeliebt ist sogenannter Spam, also unaufgefordert versandte Werbe-E-Mails. Heute wird ein großer Teil davon bereits am Server herausgefiltert, so dass Internet-Nutzer nur noch selten solche Nachrichten aus ihrem Posteingang entfernen müssen. Aber ihnen droht eine viel größere Gefahr: Spammer nutzen gerne fremde Rechner, um Spam zu versenden. Sie werden mit Malware so manipuliert, dass sie vom Besitzer unbemerkt das Internet mit Werbebotschaften zumüllen. Der sicherste Schutz davor ist die Installation eines guten Antivirenprogramms beziehungsweise einer Internet-Security-Suite.

Wenn Sie trotz aller Sicherungsmechanismen und Vorsichtmaßnahmen Spam erhalten haben, gehen Sie am besten so vor:

  1. Reagieren Sie nicht auf die Nachricht. Wenn Sie sie schon vor dem Öffnen als Spam erkannt haben, öffnen Sie sie nicht.
  2. Wenn Sie die Nachricht bereits geöffnet haben, antworten Sie nicht darauf, klicken Sie auf keine Links und öffnen Sie keine Anhänge. Dadurch könnten Sie nämlich dem Spammer unabsichtlich verraten, dass ihre E-Mail-Adresse gültig ist, was zu einem massiven Anstieg der Spam-Menge führen kann. Im schlimmsten Fall wird ihr Rechner durch E-Mail-Anhänge oder präparierte Links sogar mit Malware infiziert.
  3. Löschen Sie die Nachricht nicht einfach, sondern markieren Sie sie in ihrem E-Mail-Programm oder bei ihrem Webmail-Anbieter als Spam. Gute Spam-Filter lernen durch solche Nutzereingaben dazu und werden immer besser darin, unerwünschte E-Mails zu erkennen.
  4. Wenn Sie technisch versiert sind, können Sie versuchen, den Internet-Provider des Spammers herauszufinden und diesen über den Missbrauch seiner Infrastruktur zu informieren.

Was ist Spam?

Nicht jede Werbe-E-Mail ist automatisch Spam. Spam kennzeichnet sich dadurch, dass er an eine große Anzahl von Internetnutzer geschickt wird. Wenn ein Kunde also von einem Online-Händler, bei dem er schon einmal bestellt hat, eine Werbung bekommt, dann ist das in der Regel in Ordnung. Allerdings muss der Versender in jeder E-Mail deutlich darauf hinweisen, dass und wie der Empfänger dem Erhalt weiterer E-Mails widersprechen kann.

Spam macht in der Regel Werbung für unseriöse Produkte und Dienstleistungen. Mit Spam-Mails werden Empfängern beispielsweise gefälschte Rolex-Uhren oder verschreibungspflichtige Medikamente angeboten. Bei vielen Spam-Mails handelt es sich auch ganz einfach um Betrugsversuche.

Zu einer gewissen Bekanntheit in der Populärkultur gelangten die E-Mails von angeblichen nigerianischen Prinzen, die behaupten, eine Millionensumme außer Landes bringen zu wollen. Der Empfänger wird eine hohe Provision versprochen, wenn er dabei behilflich ist. Er müsse nichts weiter tun, als eine gewisse Geldsumme auf das Konto des Betrügers zu überweisen. Der Anteil der Empfänger, die auf diesen Trick hereinfallen, ist nicht besonders groß.

Da der Versand von E-Mails kaum etwas kostet, lohnt sich dieses Vorgehen für den Spammer trotzdem. Es reicht, wenn sich nur einer unter vielen Tausenden von Empfängern überlisten lässt.

Das E-Mail-Postfach ist nicht der einzige Ort, an dem Spam-Nachrichten landen. Selbstverständlich treiben Spammer auch auf Social-Media-Diensten wie Facebook und Twitter ihr Unwesen. Foren und Blog-Kommentare sind ebenfalls beliebte Ziele für sie. Eine weitere Methode: Suchmaschinen-Spam. Es handelt sich dabei um den Versuch, mit nichtrelevanten Inhalten zu bestimmten Suchanfragen gute Positionierungen in den Suchergebnisseiten zu bekommen.

Welche Arten von Spam gibt es?

Spammer versenden massenhaft E-Mails, die kaum jemand liest. Für welche Zwecke lohnt sich das überhaupt? Ein Blick auf die häufigsten Arten von Spam gibt Aufschluss darüber, was Spammer erreichen wollen.

Werbe-Spam

Gewöhnliche Werbung ist sozusagen der Klassiker unter den Spam-Mails. Meist ist sie für den Empfänger leicht als Spam zu erkennen. Gerne werden Dienstleistungen und Produkte wie Penisverlängerungen, Online-Poker und Viagra beworben. Hier gilt offenbar: Wer mit Qualität nicht überzeugen kann, muss die aufdringlichste Werbung machen.

Phishing-Spam

Dabei handelt es sich um eine sehr schwer erkennbare Art von Spam, die ein relativ hohes Gefahrenpotential birgt. Beim Phishing geben sich Betrüger als Mitarbeiter von Geldinstituten, Online-Händlern oder Bezahldienstleistern aus. Mit Links auf gefälschte Websites, die den Originalen zum Verwechseln ähnlich sein können, versuchen sie, Zugangsdaten zu erbeuten. Anwender können sich davor schützen, indem sie ihre PINs und Passwörter nur auf Seiten eingeben, die sie über ihre eigenen Lesezeichen im Browser aufgerufen haben.

Trickbetrug

Die oben beschriebene Nigeria-Masche fällt in diese Kategorie. Mit verschieden Tricks und erfundenen Geschichten, die oft sehr abenteuerlich sein können, versuchen Betrüger, sich Geld von ihren Opfern zu erschleichen. Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, sollten (nicht nur) beim E-Mail-Nutzer alle Alarmglocken schrillen. Meistens sind die Betrugsmaschen so absurd, dass die Mehrheit der Empfänger sie sofort erkennt. Immer wieder finden sich aber unerfahrene Internetnutzer, die darauf hereinfallen.

Malware per Spam

Eine der wichtigsten Sicherheitsregeln im Umgang mit E-Mails lautet, niemals unverlangt zugesandte Anhänge zu öffnen und auf gar keinen Fall irgendwelche Programme zu starten, die auf diese Art ins Haus geflattert kommen. Denn oft handelt es sich dabei um Malware, die den Benutzer ausspioniert oder dem Spammer sogar ermöglicht, den Rechner des Empfängers zu kontrollieren.

Wie kann ich mich vor Spam schützen?

Die serverseitigen Spam-Filter funktionieren heute meistens sehr gut. Insbesonders große Webmail-Dienste wie Gmail oder Outlook.com sind gut darin, unerwünschte E-Mails auszusortieren. Endnutzer können allerdings mit einigen Vorsichtsmaßnahmen dafür sorgen, dass noch weniger Spam bei ihnen ankommt.

Spam-Filter trainieren

Jedes gute E-Mail-Programm verfügt über einen eingebauten Spam-Filter. Das ist auch bei Web-Mailer der Fall. Sollte einmal eine Spam-Mail nicht richtig erkannt werden, ist es ratsam, sie als Spam zu markieren, statt sie zu löschen. So lernt der Filter dazu und arbeitet mit der Zeit immer präziser. Anwender sollten auch gelegentlich einen Blick in ihren Spam-Ordner werfen und E-Mails als „Kein Spam“ markieren, falls sie fälschlicherweise dort gelandet sind.

Nicht auf Spam reagieren

Wer auf Spam reagiert, zum Beispiel, indem er die E-Mail beantwortet oder einen Link darin anklickt, zeigt dem Spammer, dass seine E-Mail-Adresse gültig ist und seine Nachrichten gelesen werden. Dadurch wird er zu einem interessanteren Opfer und die Spam-Flut nimmt zu. Besondere Vorsicht ist bei zugesandten Dateien geboten, sie können Malware enthalten.

E-Mail-Adresse verborgen halten

Zu vermeiden, dass die eigene E-Mail-Adresse in die Datenbanken von Spammer gelangt, ist die beste Methode, um Spam zu verhindern. Es hat sich bewährt, zwei E-Mail-Adressen zu verwenden: Eine für private Kommunikation und eine zweite für diverse Registrierungen im Internet. Einige Anbieter stellen temporäre E-Mail-Adressen für die Anmeldung zur Verfügung, die nach einer gewissen Zeit ihre Gültigkeit verlieren.

Zusätzlichen Spam-Filter verwenden

Wer ein Spam-Problem hat, weil trotz Spam-Filter des E-Mail-Providers beziehungsweise des eigenen E-Mail-Programms immer noch zu viel Spam zu ihm durchkommt, sollte den Einsatz eines zusätzlichen Spam-Filters erwägen. Solche Spam-Filter sind oft Bestandteil von Antivirenprogrammen und Internet-Security-Suites. Für die meisten Anwender sind sie nicht nötig, aber sollten aus irgendeinem Grund die anderen Abwehrmaßnahmen versagen, können sie eine sinnvolle Alternative sein.

E-Mail-Adresse ändern

Der letzte Ausweg, wenn die Inbox trotz aller Vorkehrungen mit Spam geflutet wird, ist das Ändern der E-Mail-Adresse. Neue E-Mail-Adressen bleiben von unerwünschten Zusendungen verschont. Wenn der Adressinhaber vorsichtig ist und die Adresse nicht unbedarft weitergibt, bleibt das auch so.


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