Die aktuelle Version von Panda Antivirus Pro bietet zahlreiche Zusatzfunktionen, die sonst erst in höherpreisigen Formaten enthalten sind. Hinsichtlich der Performance und des Supports hinkt das Schutzprogramm der Konkurrenz allerdings etwas hinterher.
Das Softwareunternehmen Panda Security entwickelt seit fast 20 Jahren innovative Programme für den Schutz des Computers gegen Viren, Malware, Trojaner und andere Bedrohungen aus dem Internet. Zu den wichtigsten Produkten seines Portfolios gehört die Sicherheitssuite Panda Antivirus Pro.
Im Vergleich zu ihren Vorgängern überzeugt die aktuelle Version des Schutzprogramms nicht nur mit einem sorgfältigen Scan-System, sondern darüber hinaus mit neuen Zusatzfunktionen – unter anderem einer Firewall und einem Wi-Fi-Schutz, was eine solide Abwehr gegen Netzwerk-Angriffe gewährleistet.
Die Schutzleistung der aktuellen Version bewerten unabhängige Testlabore insgesamt positiv. Im Real World Test des Instituts AV-Comparatives hält die überdurchschnittliche Erkennungsrate von 100 Prozent problemlos dem Vergleich mit Top-Playern wie Bitdefender, Kaspersky oder Norton stand. Nur teilweise erfreulich ist allerdings die Wertung von AV-Test. In der Kategorie „Schutzwirkung“ verleiht das unabhängige Labor dem Virenscanner die maximale Note von 6 Punkten. Defizite weist Panda Antivirus Pro hingegen den Prüfern zufolge in der Kategorie „Geschwindigkeit“ auf, wo die Antivirus-Software lediglich 3,5 Punkte erzielt.
Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse der Testlabore im Detail:
Testlabor | Software | Ergebnisse |
---|---|---|
AV-Test | Panda Antivirus | 15,5 von 18,0 Punkten |
AV-Comparatives (Malware Protection Test) | Panda Antivirus | Advanced (**) |
Die überdurchschnittliche Schutzleistung verdankt das Programm vor allem seinen zuverlässigen Virenscanner-Funktionen. Um Viren, Spyware, Trojaner und andere Malware schnell zu erkennen, verwendet das System von Panda eine cloud-basierte Datenbank. Das Team von Panda aktualisiert regelmäßig die dort enthaltenen Virendefinitionen, sodass der Virenschutz die neuesten und bislang unbekannte Bedrohungen in Echtzeit erfasst und beseitigt.
Möchte der Anwender seine Festplatte auf digitale Eindringlinge überprüfen, stehen ihm verschiedene Optionen zur Verfügung. Panda Antivirus Pro verfügt über einen vollständigen Scan, der den PC sorgfältig nach Malware durchforstet. Was die Geschwindigkeit anbelangt, hinkt Panda Antivirus Pro den Top-Produkten im Antivirus-Vergleich etwas hinterher. Bei einer Datenmenge von 40 Gigabyte auf der Festplatte nimmt der komplette Suchlauf zwischen 10 und 15 Minuten in Anspruch, bei Konkurrenten wie Norton Security und Bitdefender Antivirus Plus hingegen beträgt dies stets weniger als zehn Minuten. Die Belastung der Computerressourcen bewegt sich mit circa 30 Prozent der CPU allerdings im akzeptablen Bereich.
Wer mal eben einen raschen Check seines PCs durchführen möchte, nutzt den Schnell-Scan, der nur besonders anfällige Prozesse und Applikationen unter die Lupe nimmt. Mit dem benutzerdefinierten Virenscanner bietet Panda Antivirus Plus zudem eine Prüfung einzelner Ordner und Files.
Zwar ist es sehr erfreulich, dass ein solches Feature für gezielte Untersuchungen vorhanden ist, doch leider handhabt es sich nicht besonders komfortabel. Möchte der User eine Datei oder einen Ordner zweifelhaften Inhalts separat durchleuchten, muss er den Pfad zu der Datei aufwändig selbst erstellen, was mitunter einiges an Zeit in Anspruch nimmt. Andere Antivirenprogrammen bieten stattdessen einen bequemen Scan-Ordner, in welchen die zu untersuchenden Files per Copy-and-Paste oder sogar per Drag-and-Drop importiert werden.
Eine große Stärke von Panda liegt in der umfangreichen Zusatzausstattung. Das Programm punktet hier mit einem Browser-Schutz, welcher die Aktivitäten der Nutzer im Web überwacht und betrügerische Phishing-Seiten in Schach hält. Sehr praktisch gestaltet ist außerdem die integrierte Firewall, welche den Datenaustausch mit dem Netzwerk kontrolliert.
Unter dem entsprechenden Funktionsbereich wählt der Nutzer zwischen den Optionen „Zuhause“, „Arbeitsplatz“ und „Öffentlicher Ort“ die Netzwerkart aus, das Tool passt dann automatisch den Schutzgrad der Funktion an das Netzwerk an.
Einen noch zuverlässigeren Schild gegen digitale Angriffe gewährleistet die Firewall, wenn diese mit dem Wi-Fi-Schutz zusammenarbeitet. Das Zusatzfeature, das in den Einstellungen manuell aktiviert werden muss, bewertet die Sicherheit des Internetzuganges, mit dem sich der Computer verbunden hat. Erweist sich das Netzwerk als anfällig, meldet sich der Schutz umgehend und unterstützt den User beim Treffen der nötigen Sicherheitsmaßnahmen.
Neben dem umfangreichen Internet-Schutz beinhaltet Panda Antivirus Pro einige Tools für die Sicherheit im Umgang mit Bankdaten. Um Kriminellen den Zugriff auf persönliche Informationen zu verwehren, bietet die Software eine virtuelle Tastatur, welche die Erfassung der Daten durch Dritte unmöglich macht. Sobald der Anwender die Funktion einschaltet, zeigt der Bildschirm eine Computertastatur mitsamt Zahlen und Sonderzeichnen. Aufgrund ihres kleinen Formates sind die virtuellen Druckknöpfe allerdings nicht ganz leicht zu bedienen. Selbst beim Eingeben eines kurzen Passworts sind Tipp-Fehler mitunter unvermeidbar.
Nur teilweise überzeugend ist die Leistung von Panda Antivirus Pro in puncto „Performance“. Das Programm beeinträchtigt in einigen Fällen Anwendungen des Betriebssystems, wodurch sich etwa die Startdauer des PCs verlängert. Hier registriert unser Test eine leichte Verzögerung. Ansonsten verzeichnen wir keine weiteren Störungen oder Verzögerungen im System, unter anderem bleibt die Geschwindigkeit gleicher Kopiervorgänge bei 17,5 Megabyte pro Sekunde unverändert.
Was die Leistung der Virenscanner-Funktionen anbelangt, zeigt die cloudbasierte Arbeitsweise der Virensignaturen, welche den Computer entlasten sollte, eine geringe Auswirkung. Bei kleinen Dateigrößen (40 Gigabyte) nimmt ein kompletter Suchlauf der Festplatte zwar vergleichsweise lange 15 Minuten in Anspruch, nutzt allerdings nur moderate 25 Prozent der CPU. So stört der Scan keineswegs die Nutzung anderer Applikationen wie Microsoft Word oder Microsoft Excel. Ebenfalls ressourcensparend ist der Echtzeitscan. Bei einer üblichen Websuche mit Google Chrome nimmt der Anti-Phishing-Domain-Advisor von Panda nur 3,5 Prozent der CPU und circa 35 Megabyte an Arbeitsspeicher in Anspruch.
Positiv zu bewerten ist außerdem die Kompatibilität des Programms mit den wichtigsten Betriebssystemen. In der aktuellen Version unterstützt Panda Antivirus Pro sowohl Windows als auch OS X. Die folgende Tabelle listet die empfohlenen Mindestanforderungen auf, die für einen reibungslosen Ablauf auf dem Windows-PC beziehungsweise auf dem Mac-Computer erforderlich sind:
Komponenten | Anforderungen |
---|---|
Betriebssystem (Windows) | Windows XP, Vista, 7, 8, 10 |
Betriebssystem (Mac) | Mac OS X 10.8 (oder höher) |
Prozessor | Windows: 300 MHz oder schneller; Mac: Intel-Core 2 Duo |
Arbeitsspeicher | 256 MB RAM |
Festplattenspeicher | 240 MB freier Speicherplatz |
Liebhaber des Windows-10-Designs werden an der Benutzeroberfläche ihre Freude haben. Wie schon in der Vorjahresversion orientiert sich die Antivirus-Software von Panda sehr stark an der Bedienoberfläche des aktuellen Microsoft-Betriebssystems. Die Ähnlichkeit tritt in der aktuellen Version noch deutlicher hervor. Zudem wirken Navigation und Menüführung im neuen Programm ein bisschen aufgeräumter.
Auf der klar strukturierten Oberfläche wählt der Nutzer über grüne Kacheln die unterschiedlichen Funktionen des Programms an. So sind nur wenige Klicks nötig, um zwischen den Menüs zu navigieren. Positiv fällt auch die übersichtliche Anzeige des Computerstatus auf – gescannte Dateien, Warnungen und Berichte zu den Virenschutz-Prozessen sind komfortabel zu finden.
Der Download und die Installation funktionieren ebenso unkompliziert wie schnell. Das Setup ist selbsterklärend und mit nur wenigen Mausklicks erledigt. Nur die Einrichtung eines Benutzerkontos mit E-Mail-Adresse und Passwort kann einige Minuten dauern.
Regelmäßig meldet sich die Sicherheitssoftware mit Informationen über die Lizenzdauer und die Verlängerungsoptionen. Diese Pop-ups, die nur Werbung und Kaufempfehlungen beinhalten, stören die Arbeit am Computer. Möchte der User bei seinen Aktivitäten nicht belästigt werden, bietet die Sicherheitssuite in den Einstellungen einen stillen Modus, der jegliche Benachrichtigungen unterbindet.
Für den Fall, dass bei der Verwendung des Programmes Probleme auftreten, stellt Panda Antivirus Pro eine gesonderte Oberfläche mit einem Link zu einem englischsprachigen Forum zur Verfügung. Auf dieser Plattform tauschen Mitglieder der Panda-Community Tipps und Ratschläge über die Besonderheiten der Sicherheitssoftware aus und beantworten Fragen zu deren Bedienung. Dieses Mittel stellt allerdings für deutschsprachige Nutzer keine große Hilfe dar.
Kleine Infoboxen mit kurzen Aufklärungen zu den Programmfunktionen bietet Panda Antivirus im Programm nur selten.
Eine nützliche Anlaufstelle bietet zudem die offizielle Webseite des Anbieters. Das Design der Homepage ist modern und klar, die Navigation fällt einfach und kundenfreundlich aus. Auch hier verwendet der Softwarehersteller allerdings die englische Sprache. Der eigentlich nützliche FAQ-Bereich, der hilfreiche Informationen zur Programminstallation bereitstellt, ist zum größten Teil ebenfalls auf Englisch gehalten.
Wer des Englischen nicht mächtig ist, kann einen deutschsprachigen Kundendienst per E-Mail kontaktieren. Der Service ist bei Panda nicht nur äußerst schnell – das Support-Team hat auf unsere Anfrage innerhalb weniger Stunden reagiert –, sondern auch sehr effizient. Die Rückmeldung war sehr klar und verständlich und half uns beim Entdecken und Anwenden der Programmfunktionen weiter. Zudem gibt es eine telefonische Hotline, die montags bis freitags von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr erreichbar ist.
Insgesamt erweist sich Panda Antivirus Pro als sehr zuverlässiger Virenschutz vor digitalen Bedrohungen. Wie auch die wichtigsten Testlabore bestätigen, ist die Sicherheitssuite mit zuverlässigen Scan-Funktionen ausgestattet, die auch die neusten Viren- und Malware-Arten erkennen und beseitigen. Hinzu kommt der große Funktionsumfang: die Firewall und die virtuelle Tastatur sorgen für zusätzlichen Schutz und ersparen den Kauf höherpreisiger Programmformate. Die intuitive Benutzeroberfläche ermöglicht einen schnellen Überblick über die wichtigsten Prozesse des Programmes. Anlass zur Kritik bietet die Sicherheitssoftware in puncto „Performance“, da ein kompletter Scan verhältnismäßig viel Zeit in Anspruch nimmt. Beim großenteils englischsprachigen Support besteht Nachholbedarf, um deutschsprachigen Kunden eine echte Hilfe zu sein.