kaputter Smartphone Akku - Was tun?

kaputter Smartphone Akku - Was tun?

Früher oder später trifft es jedes Smartphone: Der Akku wird immer schwächer. Am Ende ist das Gerät kaum mehr benutzbar, weil es permanent am Ladekabel hängt. Akkus sind nämlich Verschleißteile, sie haben eine begrenzte Lebensdauer.

Um besonders dünne Geräte konstruieren zu können, verzichten viele Handy-Hersteller auf die mechanischen Komponenten, die für einen Wechselakku nötig sind, und bauen die Stromquelle fest ein. Dass dadurch viele Nutzer ein neues Gerät kaufen, statt bei einem Defekt einfach den Akku wechseln zu lassen, dürfte für die Hersteller ein willkommener Nebeneffekt sein.

Reparieren statt wegwerfen

Nachhaltig ist es nicht, wegen eines altersschwachen Akkus gleich das ganze Mobiltelefon auszutauschen. Wer die Umwelt und seinen Geldbeutel schonen möchte, entscheidet sich stattdessen für die Reparatur des Geräts. Für erfahrene Fachleute ist der Akkuwechsel bei den meisten Modellen problemlos möglich.

Im Vergleich zu anderen Reparaturen, beispielsweise dem Austausch eines defekten Displays, ist der Akkuwechsel sehr erschwinglich. Das gilt vor allem bei älteren Handymodellen, für die Ersatzteile oft günstig zu haben sind. Rund fünfzig Euro sollten Smartphone-Besitzer für den neuen Akku veranschlagen, die Kosten für den Austausch in einer professionellen Werkstatt mit eingerechnet. Das zahlen die meisten Konsumenten zwar nicht aus der Portokasse, dennoch kommt die Reparatur deutlich günstiger als ein neues Handy.

Der Reparaturmarktplatz clickrepair macht es sehr einfach, die Preise für Handyreparaturen zu vergleichen – das kostet der Akkuwechsel bei beliebten Smartphone-Modellen:

Warum wird der Akku schwächer?

Dass Akkus mit der Zeit weniger Leistung bringen, ist eine Abnutzungserscheinung, die mit chemischen Veränderungen im Material des Stromspeichers zu tun hat. Beim Entladen eines modernen Li-Po- oder Li-Ion-Akkus, (Lithium-Polymer- und Lithium-Ionen-Akkus) wie er in Smartphones und Laptops eingesetzt wird, wandern Lithium-Ionen vom Minuspol des Akkumulators zu dessen Pluspol. Dort nimmt eine Verbindung von Lithium mit Nickel, Mangan oder Kobalt die Ionen auf. Ist die Aufnahmekapazität dieser Verbindung erreicht, ist kein weiteres Entladen mehr möglich. Beim Laden nehmen die Ionen den umgekehrten Weg und werden am Minuspol von einer Kohlenstoff-Struktur aufgenommen.

Die Lade- und Entladevorgänge führen allerdings dazu, dass die Pole des Akkumulators allmählich oxidieren. Dadurch büßen die Elektroden mit der Zeit ihre Aufnahmefähigkeit für Ionen ein, von der die Speicherkapazität des Akkus abhängig ist. Das erklärt, warum die Lebensdauer eines Akkus in Ladezyklen angegeben wird. Ein Ladezyklus kann sich auch aus mehreren Ladungen und Entladungen zusammensetzen. Ob der Akku viermal von Null auf 25 Prozent geladen wird oder einmal von Null auf 100 Prozent, ist bei modernen Lithium-Ionen-Akkus weitgehend unerheblich, so oder so wird ein Ladyzyklus „verbraucht“.

Durch andere chemische Prozesse büßen Lithium-Ionen-Akkus auch geringfügig an Kapazität ein, wenn sie nicht verwendet werden. Dieser Kapazitätsverlust ist im Vergleich zu den Abnutzungserscheinungen durch das Laden und Entladen vernachlässigbar. Er sorgt aber dafür, dass auch unbenutzte Akkus nur eine bestimmte Zeit lang haltbar sind.

Was den Akku länger leben lässt

Die Akkus, die heute in Smartphones verbaut werden, erreichen das Ende ihrer Ladezyklen im Normalfall nicht vor dem Ende der gesetzlichen Gewährleistungspflicht. Sie sind also mindestens zwei Jahre lang nutzbar. Selten kommt es sogar vor, dass ein Smartphone-Akku selbst nach drei oder vier Jahren noch über den Großteil seiner ursprünglichen Kapazität verfügt. Eine so lange Nutzungsdauer erreicht ein Akku meistens nur bei besonders pfleglicher Behandlung.

Akkupflege aus den 90er Jahren

Viele Anwender beachten immer noch einen Tipp zur Schonung des Akkus, der schon längst nicht mehr aktuell ist. Hartnäckig hält sich nämlich die Vorstellung, dass es für den Akku gut sei, mit dem Laden zu warten, bis er möglichst leer ist, und ihn dann so lange zu laden, bis die Ladestandanzeige 100 Prozent erreicht hat.

Der Ratschlag stammt noch aus den 1990er-Jahren, als die meisten Handys mit Nickel-Cadmium- und Nickel-Metall-Hybrid-Akkus (NiCd- und NiMH-Akkus) ausgerüstet waren. Diese Akkutechnologien sind für den so genannten Memory-Effekt anfällig. Sie scheinen sich die für einen Entladezyklus benötigte Energie zu merken und auch in Zukunft nicht mehr zur Verfügung zu stellen, selbst wenn ihre Kapazität theoretisch viel höher wäre. Bei modernen Lithium-Ionen-Akkus tritt dieser Effekt nicht auf. Im Gegenteil, regelmäßige Tiefentladungen schaden ihrer Lebensdauer. Sie halten deutlich länger, wenn sie nur selten vollständig entladen werden.

Moderne Akkus sind robust

Die Akkus heutiger Smartphones sind relativ pflegeleicht. Es gibt nur sehr wenig, das Anwender beachten müssen. Das liegt zum einen an der Lithium-Ionen- beziehungsweise Lithium-Polymer-Technik, bei welcher der berüchtigte Memory-Effekt nicht auftritt. Ein anderer wichtiger Grund ist, dass Smartphones die Ladung des Akkus elektronisch steuern und so für optimale Bedingungen sorgen. Sie schalten sich zum Beispiel automatisch aus, wenn die Akkukapazität sehr niedrig ist, um schädliche Tiefentladungen zu verhindern.

Wenn der Akku am Ladegerät hängt und er nahe an seiner maximalen Kapazität ist, reduzieren sie die Ladespannung, um ihn nicht zu überladen. Daher geht das Laden bis zu einer Akkustandsanzeige von etwa 80 Prozent sehr schnell, die restlichen 20 Prozent dauern aber oft noch einmal so lange.

Was Akkus wirklich schadet, sind hohe Temperaturen. Die Hitze beschleunigt nämlich das Oxidieren der Elektroden. Es ist also keine gute Idee, das Smartphone zum Laden auf die sonnige Fensterbank oder das Armaturenbrett des Autos zu legen. Hitze ist auch der Grund dafür, dass es schonender ist, das Handy nur in ausgeschalteten Zustand zu laden. Ist es nämlich eingeschaltet, muss der Akku gleichzeitig laden und entladen, wodurch er besonders warm wird.

Stromverbrauch senken

Da die Akku-Lebensdauer sich in Ladezyklen bemisst, können Anwender den Akku schonen, indem sie den Stromverbrauch ihres Smartphones senken. Eine wichtige Stellschraube dafür ist die Bildschirmhelligkeit, da der große Display bei Smartphones einer der schlimmsten Stromfresser ist. Je dunkler er ist, desto weniger Strom verbraucht er.

Sehr sinnvoll ist es auch, bei den Apps auszumisten und alle nicht benötigten zu löschen, denn viele Apps erhöhen durch Hintergrundaktivitäten den Stromverbrauch, und zwar selbst dann, wenn das Smartphone gerade nicht genutzt wird. Beispielsweise in den Android-Einstellungen unter „Akku“ kann sich der Anwender ansehen, welche Software- und Hardware-Komponenten den meisten Strom verbrauchen. So findet er heraus, welche Apps er durch sparsamere Alternativen ersetzen sollte.

Nicht zuletzt benötigen Datenverbindungen Strom. Hier hilft es, WLAN, Bluetooth und die Datenverbindung über das Mobilfunknetz auszuschalten, wenn sie gerade nicht benötigt werden. Das ständig manuell zu machen ist allerdings aufwändig. Automatisierungs-Tools wie Tasker für Android (für rund 3,00 Euro im bei Google Play erhältlich) erlauben es dem Nutzer, diese Verbindungen anhand von bestimmten Regeln automatisch ein- oder auszuschalten. Sinnvoll ist es etwa, wenn das WLAN nur zu Hause und am Arbeitsplatz aktiv ist, die Mobilfunk-Datenverbindung hingegen nur, wenn der Nutzer unterwegs ist.