IP-Telefon

Die 7 besten IP-Telefone im Vergleich

Anzahl Mobilteile
Schnurgebunden
Farbdisplay
Auflösung Bildschirm
Sprechdauer
Stand-by-Zeit
Rufnummernspeicher
Anrufbeantworter
Aufnahmezeit maximal
Konferenzschaltung
Kopfhörer-/Headsetanschluss
DECT-Telefon
Babyphon
Allgemeine Merkmale
Gewicht Mobilteil
Farbe
Maße
Vorteile

IP-Telefon-Ratgeber: So wählen Sie das richtige Produkt

Das Wichtigste in Kürze
  • Es bahnt sich eine Wachablösung in der Telekommunikationstechnologie an – um den Anschluss nicht zu verpassen: Wechseln Sie auf IP-Telefonie.
  • Die Einrichtung eines Internetanschlusses mit IP-Telefontechnologie ist im Vergleich zu alten Telefon- und Internetanlagen sehr einfach.
  • Internet-, Telefon-, TV- und Mobilfunk-Dienste bei einem Anbieter zu bündeln, kann sich als sehr kostengünstig erweisen.
  • Die alten Übertragungswege, analoge Telefonie und ISDN-Technik, werden in absehbarer Zeit abgeschaltet.

Von analoger Telefonie zu Voice over IP

Viele ältere Semester kennen es noch: Ein schnurgebundenes, analoges Telefon, das mit einem Stecker in den Telefonanschluss in die Wand gesteckt wird. Die Ferngespräche konnten sofort beginnen, es waren weder ein Stromanschluss noch Batterien notwendig. Sehr alte Modelle verfügten statt über Wahltasten noch über eine Wahlscheibe, mit der vor allem das Wählen längerer Telefonnummern ganz schön unkomfortabel war.

Wer in den Neunzigern oder um die Jahrtausendwende ins Internet wollte, verband sich in den meisten Fällen über ein Modem. Die für die heutige Zeit unvorstellbar langsamen Verbindungsgeschwindigkeiten waren stets mit den piepsend-krächzenden Geräuschen bei der Einwahl verbunden. Damals auch ein Streitpunkt in vielen Haushalten: War ein Familienmitglied im Internet, war die Telefonleitung besetzt. Anrufe waren nicht mehr möglich, Anrufer erhielten nur ein Besetztzeichen.

ISDN: Mehrere Rufnummern und gleichzeitiges Surfen

Abhilfe brachte die ISDN-Technik. Sie ermöglichte die Teilung des Signals eines Hausanschlusses, sodass mehrere Familienmitglieder unter verschiedenen Telefonnummern gleichzeitig telefonieren konnten. Auch die Geschwindigkeit des Internets erhöhte sich bei der Nutzung dieser Kommunikationstechnik leicht. Außerdem war es möglich, während des Surfens zu telefonieren, oder aber die Telefonleitung als zweite Datenleitung zu nutzen, um die Surfgeschwindigkeit zu erhöhen.

DSL: Wegbereiter für das Streaming

Im Zuge der dann folgenden DSL-Technik. Mit ihr können ganze Webseiten in Sekunden aufgerufen, Bilder ohne Wartezeit angesehen und Videos gestreamt werden, ohne dass sie lange Zeit vorladen müssen. Erst mit diesen Verbindungsgeschwindigkeiten konnten sich Portale wie YouTube und Streaminganbieter wie Netflix auf dem Massenmarkt etablieren.  

All-IP-Technik: Internetübertragung ersetzt alte Technik

IP steht für Internet Protocol, die Grundlage des Internets. Es ermöglicht, Daten, Musik, Bilder und Sprache zu übermitteln. Die IP-Adresse identifiziert den Nutzer und sorgt dafür, dass alle Signale immer dort ankommen, wo sie hinsollen. Die Internet-Technik kommt nun auch für die Telefonie, also für die Übermittlung von Sprache zwischen zwei Gesprächspartner, zum Einsatz. Das Verfahren dahinter bezeichnet man als VoIP.

Was ist VoIP?

VoIP ist die Abkürzung für „Voice over Internet Protocol“ (wörtlich ins Deutsche übersetzt: Stimme über das Internet-Protokoll). Diese sperrige Bezeichnung benennt die Technik, die hinter der modernen, in vielen Haushalten bereits eingeführten IP-Telefonie, auch Internettelefonie genannt, steckt. Das auch als All-IP bezeichnete Kommunikationsverfahren erfolgt einheitlich über das Internet. Die alte Technik, die Sprache über das Telefonnetz transportierte, wird dadurch überflüssig. IP-Telefonie gewinnt immer mehr an Bedeutung, da die alten Standards nach und nach abgeschaltet werden. Einige Telekommunikationsunternehmen bieten inzwischen ausschließlich Telefonverträge mit dieser Technik an. Für Bestandskunden, vor allem solche, die über keinen Internetanschluss verfügen und nur einen Telefonanschluss haben, gibt es jedoch Übergangsfristen.

Die Provider versprechen sich durch die Umstellung auf All-IP Kostenersparnisse und ausfallsicheres Netz für alle Anwendungen des Internet- und Telefonieverkehrs. Bis auch diese Anschlüsse abgeschaltet werden, können die hauptsächlich älteren und wenig technikaffinen Anwender ihre Anschlüsse wie gewohnt weiternutzen. Wann genau die Frist endet, ist noch nicht datiert.

Was ist ein IP-Telefon?

Ein IP-Telefon ist ein Telefoniegerät mit neuer Verbindungstechnologie, das die Übertragung von Telefonaten über das Internet ermöglicht. Warum sollten Sie überhaupt zu dieser Technologie wechseln? Vielleicht sind Sie zufrieden mit ihrem bestehenden Telefonanschluss und sehen gar keine Veranlassung dafür, irgendetwas zu ändern. Allerdings stellen die Provider die alte Technik schrittweise ab. Damit ersparen sie sich das Vorhalten beider Technologien und damit auch eine Menge Geld. Neuverträge für das klassische Festnetz vergeben sie so gut wie nicht mehr. Bestandskunden, die über keinen Internetanschluss verfügen und dementsprechend noch über das analoge Festnetz telefonieren, bekommen Angebote zwecks Technik- und Tarifumstellung. Kunden, die zögern, riskieren, eine Kündigung seitens des Anbieters zu erhalten. Die Umstellung ist aber für Kunden nicht nachteilig: Qualität und Verfügbarkeit verbessern sich in der Regel sogar. 

Vorteile

Die IP-Technologie hält viele Vorteile für Kunden, die von der alten Telefonleitung zu ihr wechseln, bereit. Die wichtigsten erläutern wir im Folgenden.

Sehr simple Einrichtung

Im Vergleich zu einem klassischen Telefonanschluss mit ISDN-Anlage und DSL-Zugang ist die Einrichtung eines Breitbandanschlusses mit IP-Telefonie einfach. Waren bei der alten Technik unzählige Module wie DSL-Splitter oder NTBA-Einheiten für ISDN-Anlagen nötig, fällt die Technik bei VoIP-Telefonie übersichtlich aus. In der Regel wird der Internet-Router direkt an die Telefondose angeschlossen. Das Telefon wiederum verbinden Nutzer mit dem Router. Das war’s auch schon hinsichtlich der Hardware. Die Einrichtung der Telefonleitung nehmen User per Internet-Browser vor. Oftmals geschieht das aber auch automatisch.

Mehrere Services aus einer Hand beziehen

Die Internet-Technik ermöglicht es, dass man viele Services aus einer Hand beziehen kann: Internet, Telefonie, Fernsehen, potenziell auch den Handy-Vertrag. Oftmals lässt sich so bares Geld sparen, denn Anbieter gewähren Rabatte, wenn Verbraucher ihren gesamten Bedarf an Kommunikationstechnologie bei ihm (statt Teile davon bei der Konkurrenz) erstehen. Das macht es für Besitzer alter Telefonverbindungen attraktiv, zu einem IP-Telefonie-Anbieter zu wechseln und in dem Zuge gleich allen Bedarf an internetbasierten Diensten günstig zu buchen.

IP-Technik birgt Sparpotenzial

Viele Telefontarife sind mit der IP-Technik zudem günstiger zu haben. Firmenkunden mit vielen Mitarbeiten sparen zudem eine Menge Geld, da sie keine Telefonanlagen-Hardware kaufen und einrichten lassen müssen. Dank der VoIP-Technik ist das Einrichten einer Telefonnummer für Mitarbeiter sehr einfach.

Sonderfunktionen für Business-Kunden

Für Privatnutzer vielleicht weniger interessant, für Firmenkunden aber praktisch ist die Option, den Telefonzugang mit passender Hard- und Software von theoretisch jedem Internetzugang nutzen zu können. So wird es möglich, auf der ganzen Welt auf dem Smartphone über die Haustelefon- oder Büronummer erreichbar zu sein. Auch können Anwender mit dieser Methode weltweit ausgehende Gespräche zu den inländischen Vertragskonditionen führen.

Freie Frequenzbereiche ermöglichen Geschwindigkeitsboost

Da bei der IP-Telefonie Frequenzbereiche der klassischen Telefonie ungenutzt bleiben, sind diese Kapazitäten in der Telefonleitung für die schnellere Datenübertragung von Internetsignalen frei. Die Upload-Geschwindigkeit lässt sich so beispielsweise verdoppeln.

Gesteigerte Übertragungsqualität

Dank der IP-Telefonie-Technik sind Audio-Übertragungen störungsfrei, zudem verbessert sich die allgemeine Sprachqualität gegenüber der Analogtelefonie. Einschränkungen können bei einer zu geringen Internetverbindungsgeschwindigkeit eintreten. Die Kinderkrankheiten, die es zu Anfang der Internettelefonie gab und die zu Qualitätseinbußen führten, sind aber größtenteils ausgeräumt.

Telefonieren auf mehreren Leitungen möglich

Bei der klassischen Telefonie waren Nutzer auf eine Leitung beschränkt. Dank ISDN konnten zwei Teilnehmer mit zwei Nummern dann gleichzeitig telefonieren, oder ein Teilnehmer führte ein Telefonat und gleichzeitig surfte ein anderer im Internet. Dank der IP-Technologie sind viele Gespräche gelichzeitig über eine Internetverbindung möglich. Wie viele Gespräche bei einem IP-Anschluss gleichzeitig geführt werden können, hängt einerseits von der Datenübertragungsrate ab, andererseits ist die Zahl der gebuchten Nummern ausschlaggebend. Die Telefonanschlüsse können auch zu einer Telefonkonferenz gebündelt werden.

IP-Technik bringt neue Funktionen

Je nach Provider kommen Funktionen wie ein Anrufbeantworter mit Weiterleitung aufs Smartphone oder per-E-Mail, Videotelefonie oder die Einbindung in CRM-Systeme hinzu. Festnetzanrufe verstummen nun nicht mehr länger ungehört in den eigenen vier Wänden während der Arbeitszeit, sondern können auch über ein Smartphone entgegengenommen werden. Da nicht mehr nur ein analoges Signal übertragen wird, sondern digitalisierte Datenpakete, können IP-Telefone nicht nur Sprache übermitteln, sondern unterschiedlichste andere Funktionen wie Videotelefonie ermöglichen.

Nachteile

Natürlich gilt es neben den vielen Vorteilen, auch einige Nachteile zu beachten. Wir erklären diese im Folgenden.

Potenziell neue Technik notwendig

Um die neue Technik nutzen zu können, ist möglicherweise die Anschaffung neuer Technik nötig. So muss der Internet-Router die IP-Telefonie unterstützen. Auch falls Sie einen Router mieten, sollten Sie darauf achten, dass das Modell IP-Telefonie unterstützt. Gegebenenfalls ist auch die Anschaffung eines neuen Telefons notwendig oder zumindest ratsam, um alle Funktionen nutzen zu können.

Verbindungsprobleme bei schlechter Internetverbindung

Fällt das Internetsignal unter 100 Kilobyte pro Leitung in Up- oder Downloadrichtung, sinkt die Sprachqualität oder der Anruf bricht ab. Besteht keine Internetverbindung, ist Telefonieren gar nicht möglich.

Ohne Strom ist kein Telefonat möglich

Mit alten Geräten, die lediglich mit der Telefondose verbunden sind, können Nutzer auch bei einem Stromausfall telefonieren, denn die Telefondosen führen eine eigene niedrige Spannung, die unabhängig vom öffentlichen Stromnetz ist. IP-Telefonate sind bei einem Stromausfall nicht möglich. Die. Bei der VoIP-Technik braucht aber auf jeden Fall der Router, nicht selten auch die Basis eines Schnurlostelefons Strom.

Kompatibilität nicht zu allen Drittgeräten sichergestellt

Die neue Technik bringt es mit sich, dass es zu Kompatibilitätsproblemen mit Geräten kommen kann, die an das Telefonnetz angebunden sind. Im Privatbereich können das Hausnotruf-Knöpfe, Alarmanlagen oder Fax-Geräte sein. Im Business-Bereich sind möglicherweise Geld- oder Fahrscheinautomaten betroffen. Vor einer Umstellung ist es für Verbraucher daher unabdingbar, sich zuvor umfassend zu informieren.

Funktionsweise VoIP

Bei der modernen IP- beziehungsweise VoIP-Telefonie kommunizieren Nutzer nicht über das herkömmliche Telefonnetz, sondern über ein Rechnernetzwerk, das nach Internetstandards aufgebaut ist. Sämtliche Eingaben – seien es mechanische Tasteneingaben oder die Stimmübertragung – erfolgen digital. Verbindungen können über zur IP-Telefonie fähige Endgeräte – beispielsweise IP-Telefone (Hardphones) – aufgebaut werden. Aber auch Computer mit einer entsprechenden Software oder klassische Telefone, die über einen Adapter verfügen, können Gespräche aufbauen.

Die IP-Telefonie ermöglicht es dabei, Telefongespräche zu führen, ohne auf die traditionelle Telefontechnik samt ISDN-Komponenten zurückzugreifen. Für die Herstellung des Telefongesprächs wird ein SIP-Server benötigt, der als Vermittler zwischen dem Anrufenden und dem Adressaten dient.

Was ist ein SIP-Server?

Das SIP (Session Initiation Protocol) ist ein Netzprotokoll, das häufig in der IP-Telefonie zur Anwendung kommt. Es baut eine Kommunikationssitzung zwischen zwei oder mehr Teilnehmern auf, steuert und beendet sie. Der SIP-Server, auch SIP-Proxy oder Registrar genannt, ist die wichtigste Komponente bei der IP-Telefonie. Dieser Server handelt sämtliche Modalitäten aus, die für einen Anruf ins VoIP-Netz nötig sind, also beispielsweise das Einleiten und Beenden eines Gesprächs. Die Funktionsweise des Protokolls kann man gut mit der Aufgabe einer Telefonistin oder eines Telefonisten in der Frühzeit des Telefonierens vergleichen. Ihre Aufgabe war es, die Verbindung eines Gespräches zweier Teilnehmer herzustellen oder zu beenden, ohne mit anderen Aspekten des Gespräches zu tun zu haben. Sie verband händisch Kabelanschlüsse auf einem Steckfeld, um so einen Anrufer und mit dem korrekten Empfänger zusammenzubringen. Diese Aufgabe übernimmt bei der IP-Telefonie der SIP-Server.         

Was ist ein Gateway?

Sind Sender und Empfänger beim gleichen VoIP-Anbieter, stellt dessen Server den Kontakt zwischen beiden Gesprächsteilnehmern her. Ansonsten kommt ein sogenanntes Gateway ins Spiel, das das Gespräch entweder an den Server eines anderen VoIP-Anbieters oder ins Festnetz weiterleitet. Das Gateway ist also auch die Stelle, die es Nutzern mit alten Telefonanschlüssen derzeit weiterhin erlaubt, Telefongespräche auch mit VoIP-Kunden zu führen.

Voraussetzungen für die IP-Telefonie

Es sind verschiedene Voraussetzungen nötig, um ein Gespräch über das VoIP-Netz zu führen. Wie erwähnt ist es derzeit auch mit einem Analog- oder ISDN-Anschluss möglich, VoIP-basierte Telefonanschlüsse zu erreichen. Dafür sind spezielle Adapter sowie ein Gateway nötig, das den Anruf in das entsprechende VoIP-Netz weiterleitet. Um als Anrufer ein Gespräch über das VoIP-Netz führen zu können, sind eine Reihe von Faktoren nötig, die wir im Folgenden vorstellen.

Internetanschluss

Um mit einem IP-Anschluss zu telefonieren, ist eine Internetverbindung mit ausreichender Bandbreite, beispielsweise DSL oder Glasfaser, erforderlich. In einem Sprachkanal, also einem geführten Gespräch, fallen etwa 100 Kilobit pro Sekunde an, jeweils im Up- und im Downstream. Bei zehn Nutzern fallen somit 1.000 Kilobyte pro Sekunde an, also 1 Megabit pro Sekunde im Up- und im Downstream. Bedenken Sie dazu, dass Sie Reserven für die reguläre Internetnutzung einplanen müssen, damit auch die parallel ablaufen kann. Vor allem Video-Streaming oder TV-Übertragungen benötigen beispielsweise deutlich mehr Bandbreite als das Öffnen einer gewöhnlichen Website.

Upstream ist oft der Flaschenhals

Ist der Regel ist der Downstream, also die Geschwindigkeit, mit der Sie an Ihrem Internetanschluss Daten herunterladen können, vollkommen ausreichend. Problematisch kann es in der anderen Übertragungsrichtung werden. Von sogenannten Upstream-Geschwindigkeit hängt ab hängt ab, wie schnell Daten von Ihren Geräten ins Internet gesendet werden können. Das ist relevant, wenn Sie Daten von einem Computer ins Netz laden, aber auch, wenn Sie ein IP-Telefon verwenden und Ihr gesprochenes Wort in Datenpaketen versendet wird.

Dies lässt sich an einem DSL-3.000-Anschluss gut verdeutlichen. Im Downstream werden Sie in der Regel Übertragungsraten von 3.000 Kilobit pro Sekunde erreichen. Die Geschwindigkeit, mit der Sie Daten ins Internet hochladen, beträgt aber nur etwa mehr als ein Zehntel der Downloadrate. je nach Anbieter sind dies bei einer DSL-3.000-Leitung ungefähr 380 Kilobit pro Sekunde. Ein VoIP-Anruf benötigt ungefähr 100 Kilobit pro Sekunde – und das sowohl in Empfangs- und in Senderichtung. Wenn Sie nun noch einen kleinen Puffer einrechnen, sehen Sie, dass Sie mit einer solchen Leitung nur zwei bis drei Gespräche gleichzeitig führen können, bevor die Kapazitätsgrenze erreicht ist. Steht nicht genug Bandbreite zur Verfügung, verschlechtert sich die Sprachqualität merklich. Teilweise kommt es auch zu Verzögerungen bei der Sprachübertragung.

Voice-over-IP-Anbieter

Ist in ihrem Haushalt beziehungsweise in Ihrem Büro ein Breitbandanschluss vorhanden, benötigen Sie zum Telefonieren einen Vertrag bei einem Telekommunikationsanbieter, der IP-Telefonie ermöglicht.

VoIP-taugliche Hardware

Neben einem Internetanschluss und einem VoIP-Anbieter ist natürlich auch Hardware nötig, damit Sie ein IP-Gespräch aufbauen können. Planen Sie, ein neues Festnetztelefon zu kaufen, wählen Sie ein IP-Telefon. Damit sind Sie für die Zukunft gerüstet. Es gibt daneben aber verschiedene Geräte, mit denen Sie alternativ (noch) eine Verbindung herstellen können.

IP-Telefon
IP-Telefon

Die zeitgemäße und denkbar einfachste Möglichkeit, ein IP-Telefonat aufzubauen, ist ein IP-Telefon, auch WLAN-Telefon oder DECT-Telefon genannt. Optisch gleicht es herkömmlichen Telefonen, beherrscht aber die Datenübertragung über das Internet. Ein solches IP-Telefon schließen Sie an einen freien LAN-Port Ihres Internet-Routers an. Die Konfiguration nehmen Sie, sofern nötig, über das Menü des Routers vor. Einige Modelle können Nutzer auch kabellos am ihrem WLAN-Router anmelden und sind so flexibler bezüglich des Aufstellortes.

Altes Analog-Telefon
analoges Telefon

Möchten Sie Ihr altes Analog- oder ISDN-Telefon zunächst weiterbetreiben, können Sie sich einen analogen (ATA) oder einen ISDN-Telefonadapter (ITA) besorgen. Diese Geräte „übersetzen“ die alten Standards in moderne VoIP-Signale und umgekehrt und machen die alten Telefone fit für die neue Technologie. Bedenken Sie jedoch den Installationsaufwand und die Kosten für den Adapter, die Sie auch für den Kauf eines IP-Telefons aufbringen könnten.

Computer oder Laptop
Computer oder Laptop

Computer und Laptops sind üblicherweise mit dem Internet verbunden. Um sie als Telefon zu nutzen, benötigen Sie ein sogenanntes Softphone. Derlei Software übermittelt den Anrufwunsch und die Sprachpakete an den SIP-Server. Es gibt mitunter kostenlose Softphone-Programme. Grundvoraussetzungen sind zudem ein Mikrofon und ein Lautsprecher, etwa in einem Headset. Diese Variante bedarf zunächst einer Einrichtung und ist deutlich weniger komfortabel: Sie sind etwa nur dann erreichbar, wenn Computer oder Laptop eingeschaltet sind.

Smartphone
Smartphone

Eine weitere Möglichkeit ist es, Ihr Smartphone als Mittler für die Internettelefonie einzusetzen. Sowohl für Android- als auch für iOS-Geräte stehen spezielle Apps bereit. Bedenken Sie aber, dass die mobile Nutzung unterwegs das Datenvolumen ihres Mobilfunkvertrages belastet. 

Kaufkriterien für ein IP-Telefonmodell

Bei der Entscheidung für ein bestimmtes IP-Telefon-Modell spielt eine Reihe an hard- sowie softwareseitigen Faktoren eine Rolle. Wir stellen die wichtigsten im Folgenden vor.

Schnurgebunden oder kabellos

Schnurgebunden oder kabellos

Möchten Sie lieber auf ein schnurgebundenes oder ein kabelloses Modell zurückgreifen? Erstere Variante kommt bevorzugt in Büros zum Einsatz, da die Telefonate meist am Schreibtisch stattfinden und die Tischgeräte nicht verlegt oder zwischen den Kollegen vertauscht werden sollen. In Privathaushalten beliebter sind schnurlose Modelle, da sie eine größere Bewegungsfreiheit erlauben, sowohl drinnen als auch draußen. Achten Sie gegebenenfalls auf einen Headset-Anschluss am Telefon; er vergrößert die Bewegungsfreiheit zusätzlich.

Was ist DECT?
DECT

DECT (Digital Enhanced Cordless Telecommunications) ist ein Funkstandard für Schnurlostelefone. Er gewährleistet eine größtmögliche Kompatibilität zwischen verschiedenen Gerätemodellen, sogar solchen verschiedener Hersteller. So können ein oder mehrere Mobilteile an einer Basisstation oder auch an einem DECT-fähigen Router angemeldet werden. Die eigentliche Basis dient dann nur noch als Ladestation. Dank hoher Funkreichweiten garantiert DECT eine hohe Flexibilität. Viele ältere Schnurlostelefone beherrschen den DECT-Standard und können in Kombination mit einem Router für die IP-Telefonie verwendet werden.    

Funkstandard WLAN

Funkstandard WLAN

Bei WLAN-Telefonen handelt es sich um Schnurlostelefone, die das WLAN-Signal des Routers anstelle des DECT-Funkstandards für die Verbindung nutzen. Sie sind noch nicht allzu weit verbreitet. Es bedarf nur noch eines Routers, um Daten und Sprache zu übertragen. Mithilfe weiterer Router oder WLAN-Repeater lässt sich die Reichweite der Funksignale vergleichsweise einfach erweitern. Das ist aber vornehmlich für Firmen interessant. Für Privathaushalte ist der weitverbreitete DECT-Standard aufgrund der höheren Reichweite zur Basis sowie des vergleichsweise geringeren Stromverbrauchs besser geeignet.

Display

Display

Ein Display zeigt Ihnen die Nummer des Anrufers beziehungsweise die Namen Ihrer gespeicherten Kontakte. Starten Sie einen Anruf, können sie sehen, ob Sie die Nummer korrekt eingegeben haben. Das Display sollte nicht zu klein ausfallen, damit Sie Nummern oder auch Nachrichten komfortabel ablesen können. Eine optionale Hintergrundbeleuchtung ermöglicht die Bedienung bei Dunkelheit.  

Anrufbeantworter

Anrufbeantworter

Ein Anrufbeantworter nimmt Ihre Gespräche entgegen, wenn Sie selbst gerade verhindert oder abwesend sind. Moderne Modelle zeichnen bis zu 100 Stunden Nachrichten auf oder speichern die Sprachmitteilungen beispielsweise auf einem Speichermedium im Router, sodass sie online abrufbar sind oder per Nachricht oder App auf ein Mobiltelefon weitergeleitet werden.

Anzahl simultan möglicher Verbindungen

Anzahl simultan möglicher Verbindungen

Die meisten Privatanwender telefonieren nach wie vor mit nur einem Gesprächspartner. Sie benötigen nur eine Verbindung. Im Büro stehen dagegen öfter Konferenzen an. Zwei gleichzeitige Verbindungen erlauben Dreierkonferenzen, bei vier gleichzeitig möglichen Verbindungen kann die Telefonkonferenz schon aus fünf Personen bestehen.

Erweiterbarkeit

Erweiterbarkeit

Hier geht es um die Frage, wie viele Telefone an einer Basisstation oder einem Router angemeldet und so ins Netz integriert werden können. Die Mobilteile können Sie gut erreichbar verteilen. Das ist besonders praktisch, wenn sie mehrere Etagen in einem Haus bewohnen: So überhören sie kein zu weit entferntes Klingeln mehr und müssen auch nicht hektisch zum Telefon hetzen.

Weitere nützliche Features

Die meisten IP-Telefone weisen eine Reihe an weiteren Funktionen auf, die je nach den individuellen Verbraucherbedürfnissen maßgeblich für die Kaufentscheidung sind:

  • Rufnummernspeicher
  • Kurzwahltasten
  • Sprachsteuerung
  • Rufumleitung
  • Freisprechfunktion
  • Anschlussmöglichkeit für Kopfhörer beziehungsweise Headset

Wahl des VoIP-Anbieters

Das wichtigste Kriterium bei der Wahl eines VoIP-Anbieters ist für viele Verbraucher der Datenschutz. So suchen viele einen Anbieter danach aus, ob er sich an europäische Datenschutzrichtlinien (beispielsweise die DSGVO) hält und die Daten, also Nummern und Sprachpakete, innerhalb seines Systems verschlüsselt. Eine hohe Ausfallsicherheit der Server ist ebenso ein wichtiges Kriterium. So sollte die Infrastruktur redundant sein, um technische Probleme kompensieren zu können. Der Verfügbarkeitsrate sollte über 99 Prozent liegen. Die allermeisten Kunden vergleichen bei der Wahl auch das Preis-Leistungs-Verhältnis. Wenigtelefonierer können zu Minutenpaketen greifen, Vieltelefonierer sind mit Flatrate-Modellen besser bedient. Firmenkunden ist insbesondere auch die Skalierbarkeit wichtig, also die Frage, ob und wie viele weitere Anschlüsse sich in eine VoIP-Telefonanlage integrieren lassen. 

Beliebte IP-Telefonhersteller

Beim Kauf eines IP-Telefons, haben sie die Wahl aus vielen verschiedenen Herstellern. Wir stellen die populärsten Marken vor.

Die beliebtesten Marken

Sipgate | Toplink | Placetel QSC AG | Easybell | fonial | TeamFon | TelegraFON | NFON 

Gigaset

Die Marke Gigaset hat in Deutschland einen guten Ruf. Sie entstand aus der Telefonsparte von Siemens, ist inzwischen aber ein komplett eigenständiges Unternehmen mit Firmensitz in München. Verbraucher haben die Wahl aus einer ganzen Reihe an IP-Telefon-Modellen. Daneben stellen die Münchener auch viele klassische Schnurlosmodelle sowie Smartphones her.

Deutsche Telekom

Der Platzhirsch Deutsche Telekom bietet noch vereinzelt klassische Telefonanschlüsse für Kunden, die über keinen Internetanschluss verfügen, an. Gleichzeitig ist das Bonner Unternehmen bestrebt, die Anschlüsse nach und nach durch IP-Varianten zu ersetzen. Natürlich hat die Telekom mit der Speedphone-Serie auch eigene Modelle für die IP-Technik im Angebot. Ein solches Modell bietet sich vor allem dann an, wenn sie VoIP-Kunde bei der Telekom sind, da es die Einrichtung erleichtert.

SNOM

Das Berliner Unternehmen SNOM hat sich komplett auf die Produktion von IP-Telefonen spezialisiert. Seine Kunden sind vor allem kleine und mittlere Unternehmen sowie Arbeitnehmer, die die Geräte im Home-Office einsetzen.

Cisco

Cisco ist seit vielen Jahren ein bekannter Name im Netzwerktechnik-Bereich und stellt unter anderem Internet-Router her. Die jahrelange Erfahrung prädestiniert den US-amerikanischen Hersteller dafür, auch in den Bereich der IP-Telefonie einzusteigen.

Tiptel

Bei Tiptel handelt es sich ebenfalls um einen deutschen Hersteller von IP-Telefontechnologie. Das Unternehmen aus Ratingen hat hauptsächlich Tischtelefonie im Portfolio, die eher in Büros als in Privathaushalten Anwendung finden. Zudem vertreibt Tiptel schnurlose Modelle von Drittanbietern.

Panasonic

Auch beim japanischen Konzern Panasonic, der im Bereich der elektronischen Konsumgüter breit aufgestellt ist, gibt es eine Reihe an verfügbaren IP-Schnurlostelefonen. Die Marke ist auch in Europa sehr populär.

Grandstream

Grandstream ist ein US-amerikanischer Hersteller, der sich hauptsächlich der Audio- und Videoüberwachung verschrieben hat. Aber auch im Segment der IP-Telefonie hat das Unternehmen einige Modelle auf den Markt gebracht. 

Yealink

Das chinesische Elektronikunternehmen Yealink hat sich auf IP-Telefone und Videokonferenzsysteme spezialisiert. Einen hohen Wiedererkennungswert haben Yealinks Telefon-Modelle mit den großen Farbdisplays.

AVM

Das Berliner Unternehmen AVM hat sich durch seine leistungsstarken Router mit dem etwas kuriosen Modellnamen FRITZ!Box einen guten Ruf erarbeitet. AVM hat mit seinen FRITZ!Fon-Schnurlosmodellen auch eigene IP-Telefone auf den Markt gebracht. Sie brillieren unter anderem mit einem für Festnetztelefonie ungewöhnlich scharfem Display.

Weiterführende Testberichte

Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die vorgestellten IP-Telefone keinem Test unterzogen.

Im Zeitraum von 2013 bis 2018 hat die Stiftung Warentest zwölf Geräte unter die Lupe genommen. Im Test nennt das Vergleichsinstitut Geräte, die „ohne Basisstation, für Router mit Dect-Funktion verwendbar“ sind. Bei den Modellen, die 2018 verfügbar waren, gibt es gleich drei Testsieger, die jeweils die Testnote 2,2 erreichen. Das sind die Modelle Panasonic KX-TGQ200, Telekom Speedphone 11 und Telekom Speedphone 51. Die drei knapp dahinter platzierten Modelle im Test sind das AVM FRITZ!Fon C5 (2,3), das Panasonic KX-TGQ400 (2,3) sowie das Gigaset SL450 HX (2,4). Die Tester betonen, dass der Vorteil eines IP-Telefons vor allem in der gesteigerten Gesprächsqualität liegt. Um diese voll ausnutzen zu können, sollten Sie beim Kauf auf eine HD-Funktionalität aus. Wer diesen neuen Gesprächsstandard testen möchte, benötigt also ein solches HD-Telefon. Das gleiche gilt für das Gesprächsgegenüber. Außerdem sei eine HD-Qualität lau der Tester bislang nur im internetbasierten Netz derselben Telefongesellschaft garantiert.


Teaserbild: © Ralf Geithe / stock.adobe.com | Abb. 1: © Netzsieger | Abb. 2: © Sergey Ryzhov / stock.adobe.com | Abb. 3: © Maridav / stock.adobe.com | Abb. 4–15: © Netzsieger