Was tun bei einem Wespennest am Haus

Was tun bei einem Wespennest am Haus

Ein Wespennest am Haus kann je nach Wespenart für jede Menge Ärger sorgen. Daher empfiehlt sich entweder eine Umsiedlung des Nests oder eine Vernichtung der Wespen. Doch das ist nur Experten gestattet und kostet den Laien Geld.

Wespennester sind nicht immer eine Gefahr

Viele Menschen haben entweder Angst vor Wespen oder finden sie einfach nur lästig. Wer ein Wespennest am Haus hat, macht sich jedoch meist umsonst Sorgen, denn der Großteil der etwa 600 Wespenarten in Deutschland ist harmlos. Deshalb müssen Wespennester nicht unbedingt entfernt werden. Wespen nutzen ihr Nest nur für ein Jahr als Unterschlupf. Im Herbst oder Winter überlebt lediglich die Jungkönigin, die sich im Frühjahr einen neuen Platz für das nächste Nest sucht. Dieses baut sie in dunklen, windgeschützten und trockenen Hohlräumen. Wenn das Nest mindestens sechs Meter Abstand zum Haus hat, ist es in der Regel einfacher, es an seinem Ort zu belassen, bis die Tiere es nicht mehr nutzen. Gehen Sie nicht zu nah heran, da die Wespen sich sonst bedroht fühlen und eventuell stechen.

Wann Sie das Nest definitiv entfernen müssen

Es gibt zwei Wespenarten, deren Nester nicht in der Nähe oder direkt am Wohnhaus bleiben sollten: die gemeine Wespe und die deutsche Wespe. Beide gehören zu den aggressiven Stechwespen und können Menschen gefährlich werden. Für Laien sind sie allerdings schwer von anderen Arten zu unterscheiden, weshalb ein Wespenexperte hinzugeholt werden sollte. Auch bei anderen Arten kann es empfehlenswert sein, das Nest entfernen zu lassen, wenn es sich direkt am Haus befindet und die Bewohner deshalb keinen Abstand zu Wespen halten können oder die Tiere das Baumaterial beschädigen. Bewohner einer Mietwohnung sind dazu verpflichtet, ein Wespennest auf dem Balkon dem Vermieter zu melden. Dieser ist im Gegenzug dazu verpflichtet, für die Kosten der Beseitigung aufzukommen.

Experten erledigen den Job

Aufgrund des Tierschutzgesetzes ist es Laien nicht erlaubt, das Nest selbst zu entfernen. Wer die Umsiedlung des Nests oder die Tötung der Wespen selbst vornimmt, muss mit bis zu 50.000 Euro Geldbuße rechnen. Rufen Sie dafür unbedingt einen Kammerjäger, Imker oder Schädlingsbekämpfer. Der Experte tötet entweder alle Wespen mit einem insektiziden Pulver beziehungsweise Wespenschaum ab oder siedelt das Nest um. Letzteres ist zwischen April und August die bevorzugte Methode, da die Tiere im Herbst ohnehin sterben.

Was kostet der Einsatz von Experten?

Die Kosten für die Umsiedlung des Nests hängen von dessen Position ab. Ist es gut zugänglich, zahlen Sie für den Einsatz eines Kammerjägers zwischen 150 und 170 Euro. Bei schwer erreichbaren Nestern können die Kosten auf bis zu 250 Euro steigen. Besonders teuer wird es, wenn ein Kran oder Gerüst zum Entfernen nötig ist. Wer einen Imker ruft, spart meist Geld. Das Entfernen leicht zugänglicher Nester kostet in diesem Fall nur 50 bis 100 Euro. Einige Hausratversicherungen bieten eine spezielle Deckungserweiterung an, den Haus- und Wohnschutzbrief. Mit ihm übernimmt die Versicherung beispielsweise die Aufwendungen für den Abtransport eines Bienen-, Hornissen- oder Wespennestes. Die Leistungsbandbreite sollte variieren und die Leistung auf 500 Euro pro Schadenfall maximiert sein.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Wespen

Wer verhindern möchte, dass sich die Tiere im Haus ansiedeln, kann zu einigen vorbeugenden Maßnahmen greifen. Wespen nutzen Teile von Holzverkleidungen zum Bau ihrer Nester. Es empfiehlt sich daher, alle Holzverkleidungen regelmäßig mit Lack und Farbe zu schützen. Obst sollten Sie außerdem frühzeitig ernten, da es Wespen anlocken kann. Wenn das Nest bereits hängt, ist ein Sichtschutz praktisch, der Menschen vor den Wespen verbirgt, sodass diese sich nicht bedroht fühlen. Dazu montieren Sie einfach ein altes Bettlaken mit zehn Zentimetern Abstand vom Nest. Alternativ können Sie auch ein Brett vor das Nest schrauben. Tragen Sie dafür aber unbedingt Schutzkleidung und machen Sie keine hastigen Bewegungen.


Teaserbild: © Lena Lir / stock.adobe.com | Abb. 1: © JuergenL / stock.adobe.com | Abb. 2: © kosssmosss / stock.adobe.com