Holzkohle oder Briketts zum Grillen?

Holzkohle oder Briketts zum Grillen?

Sie stehen im Supermarkt oder Baumarkt in der Grillabteilung. Vor Ihnen befinden sich dutzende gefüllte Säcke und Kartons. Auf einigen steht „Holzkohle“, auf anderen „Briketts“. Doch was ist der Unterschied?

Sommer, Sonne, Glut

Sobald die Temperaturen steigen und die Tage länger werden, beginnt in Deutschland die Grillsaison. Am häufigsten kommen Holzkohlegrills zum Einsatz. Doch jeder Grill braucht einen Brennstoff. Spätestens kurz vor dem Anzünden müssen Sie sich zwischen zwei Optionen entscheiden: Holzkohle oder Briketts. Zwar sind beide Stoffe für das Grillen konzipiert, je nach Einsatzbereich ist einer der beiden jedoch besser geeignet.

Holzkohle

Holzkohle ist ein natürliches Produkt, das durch die Verkohlung von Holz entsteht. Sie erreicht eine sehr hohe Temperatur von bis zu 700 Grad Celsius, wobei kaum Flammen entstehen. Zum Durchglühen braucht Holzkohle bloß 20 bis 30 Minuten. Allerdings gibt sie nach einer Stunde kaum noch Hitze ab. Meist kostet ein Kilogramm Holzkohle etwa ein bis zwei Euro, je nach Holzart kann der Preis jedoch von unter ein bis über vier Euro pro Kilogramm reichen.

Holzkohle ist unter Grillliebhabern besonders beliebt. Vielen Freizeitköchen ist zum Beispiel das charakteristische Aroma von Holzkohle sehr wichtig. Ob sich dieses tatsächlich auf das Grillgut überträgt, ist jedoch umstritten. Dafür sorgt Holzkohle für mehr Rauchentwicklung, was Ihnen zum Verhängnis werden kann, zum Beispiel wenn Sie auf dem Balkon grillen und Nachbarn haben.

Holzkohle ist ideal, wenn es schnell gehen soll. Da sich Holzkohle gut für direktes Grillen mit hoher Temperatur eignet, wird sie oft für die Zubereitung von Fleisch bevorzugt. Grillende, die meinen, das Grillaroma herauszuschmecken, sollten ebenfalls zu Holzkohle greifen.

Vorteile
  • Schnelles Durchglühen
  • Besonders gut für Fleisch geeignet
  • Grillaroma
  • Günstig
Nachteile
  • Starke Rauchentwicklung
  • Kurze Glühdauer

Briketts

Briketts — auch Grillbriketts oder Holzkohlebriketts genannt — entstehen aus Holzkohle. Holzkohlestaub wird in unterschiedlichen Formen zusammengepresst: eiförmig, zylinderförmig, quadratisch oder rechteckig. In der Regel sind Briketts mit einem Preis von rund zwei bis vier Euro pro Kilogramm etwas teurer als Holzkohle.

In puncto Brenneigenschaften verhalten sich Briketts konträr zu Holzkohle: Sie bilden kein Aroma und entwickeln wenig Rauch. Zum Durchglühen brauchen sie doppelt so lang, etwa 45 bis 60 Minuten. Ihre Maximaltemperatur ist zwar geringer, sie geben diese jedoch konstant für bis zu fünf Stunden ab.

Holzkohle-Briketts eignen sich perfekt für lange Grillfeste, bei denen mehrere Gänge gegrillt werden. Auch wenn Sie einen kleinen Grill für viele Personen nutzen, was bei großen Gruppen lange dauern kann, sind Briketts wegen ihrer langen Glühdauer sehr praktisch. Ihre mäßige Temperatur führt dazu, dass Briketts für Fisch und Gemüse besonders gut geeignet sind. Auch für längere Grillvorgänge wie indirektes Grillen oder den Einsatz eines Dutch Ovens sind sie die bessere Wahl. Nicht zuletzt ist die Gefahr geringer, dass sich Ihre Nachbarn durch den Qualm gestört fühlen.

Vorteile
  • Kaum Rauchentwicklung
  • Lange Glühdauer
  • Ideal für Fisch und Gemüse
  • Für indirektes Grillen geeignet
Nachteile
  • Meist teurer als Holzkohle
  • Langsames Durchglühen
  • Kein Röstaroma

Gesundheit und Nachhaltigkeit

Achten Sie vor dem Kauf darauf, dass die Holzkohle oder die Briketts schadstofffrei sind. Das ist an den Siegeln auf der Verpackung erkennbar. Mindestens das DIN-Geprüft-Siegel (genau genommen DIN EN 1860-2) sollte vorhanden sein; ideal ist DINplus. DIN-Geprüft bedeutet, dass keine artfremden Beimengungen wie Bitumen, Glas, Rost oder Metallsplitter im Produkt enthalten sind. DINplus deutet zusätzlich auf Premiumqualität hin. Eine DINplus-Zertifizierung wird an Produkte mit einem hohen Kohlenstoffgehalt vergeben, was zu einer besonders guten Brennleistung führt. Diese Angaben gelten sowohl für Holzkohle als auch Briketts.

Wer Wert auf Nachhaltigkeit legt, sollte außerdem nach weiteren Siegeln Ausschau halten, um sicherzustellen, dass kein Holz von gefährdeten Tropenhölzern verwendet wurde. Gemeint sind die beiden Siegel PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) und FSC (Forest Stewardship Council).

Hinweise zur Lagerung

Ob Holzkohle oder Briketts, Ihr Brennstoff sollte kühl und trocken gelagert werden. Der Behälter sollte außerdem verschlossen bleiben. Wenn Feuchtigkeit an den Brennstoff gerät, brennt er nicht nur schlechter, sondern entwickelt auch mehr Qualm.