Hochzeitskosten in deutschen Standesämtern

Ab dem 1. Oktober 2017 tritt die „Ehe für alle“ in Kraft. Somit dürfen künftig auch homosexuelle Paare heiraten und sind heterosexuellen Paaren von da an gleich gestellt. Bisher haben mehr als 20 Länder die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet, nun zieht auch Deutschland nach.
Obwohl eine Hochzeit zunächst nach Romantik und unvergesslichen Erinnerungen klingt, ist diese jedoch nur allzu oft mit einer Menge Planungsstress und hohen Ausgaben verbunden. Die Redaktion von Netzsieger hat deshalb die Preise für eine Hochzeit in den Standesämtern der 20 einwohnerstärksten Städte Deutschlands miteinander verglichen. Dabei stellte sich einerseits heraus, dass der vermeintlich schönste Tag im Leben zwar selten eine günstige Angelegenheit ist, dass sich andererseits aber auch die Preise der Standesämter stark unterscheiden. Dabei können die Ausgaben jedes Paares ganz nach individuellen Wünschen und Gegebenheiten sogar in der gleichen Stadt deutlich voneinander abweichen.

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So viel kostet Sie die Hochzeit in Deutschlands Standesämtern

StädteHeirat im StandesamtMit AuslandsbeteiligungHeirat am Samstag/außerhalb der Öffnungszeiten
Berlin 40,00 Euro 80,00 Euro 60,00 Euro
Hamburg 40,00 Euro 60,00 Euro 100,00 Euro
München 50,00 Euro 70,00 Euro 90,00 Euro
Köln 40,00 Euro 66,00 Euro 66,00 Euro
Frankfurt am Main 42,00 Euro 63,00 Euro 63,00 Euro
Stuttgart 40,00 Euro 80,00 Euro 43,00 Euro
Düsseldorf 40,00 Euro 66,00 Euro 100,00 Euro
Dortmund 61,00 Euro 101,00 Euro 93,00 Euro
Essen 40,00 Euro 66,00 Euro 66,00 Euro
Bremen 44,00 Euro 88,00 Euro 88,00 Euro
Leipzig 40,00 Euro 70,00 Euro 70,00 Euro
Dresden 40,00 Euro 70,00 Euro 70,00 Euro
Hannover 40,00 Euro 80,00 Euro 80,00 Euro
Nürnberg 50,00 Euro 70,00 Euro 100,00 Euro
Duisburg 40,00 Euro 66,00 Euro 100,00 Euro
Bochum 40,00 Euro 66,00 Euro 66,00 Euro
Wuppertal 40,00 Euro 66,00 Euro 200,00 Euro
Bielefeld 50,00 Euro 80,00 Euro 70,00 Euro
Bonn 40,00 Euro 66,00 Euro 200,00 Euro
Münster 65,00 Euro 65,00 Euro 107,00 Euro

Anmerkungen:

Allgemein: Die Kosten für die Heirat im Standesamt beziehen sich auf die Anmeldegebühren der Eheschließung. Die Preise bei der Heirat außerhalb der Räume des Standesamtes hängen von der Örtlichkeit ab und können somit abweichen.

Dresden: Die Prüfung der Ehefähigkeit unter Beachtung des ausländischen Rechts kann zwischen 70,00 und 90,00 Euro betragen.

Münster: Der bei Münster angegebene Preis in Spalte drei gilt für „außerhalb der Öffnungszeiten“. An Samstagen fallen 137,00 Euro an.

Das sind die Gebühren für die Eheurkunde

Berlin

 Gebühr für Eheurkunde: 10,00 Euro
Jede weitere Eheurkunde: 5,00 Euro

Hamburg 
Gebühr für Eheurkunde: 12,00 Euro
Jede weitere Eheurkunde: 6,00 Euro
München 
Gebühr für Eheurkunde: 10,00 Euro
Jede weitere Eheurkunde: -
Köln 
Gebühr für Eheurkunde: 10,00 Euro
Jede weitere Eheurkunde: 5,00 Euro
Stuttgart 
Gebühr für Eheurkunde: 12,00 Euro
Jede weitere Eheurkunde: -
Bremen 
Gebühr für Eheurkunde: 11,00 Euro
Jede weitere Eheurkunde: 6,00 Euro
Frankfurt 
Gebühr für Eheurkunde: 11,00 Euro
Jede weitere Eheurkunde: 5,00 Euro
Leipzig 
Gebühr für Eheurkunde: 10,00 Euro
Jede weitere Eheurkunde: 5,00 Euro
Düsseldorf 
Gebühr für Eheurkunde: 10,00 Euro
Jede weitere Eheurkunde: 5,00 Euro
Dortmund 
Gebühr für Eheurkunde: 14,00 Euro
Jede weitere Eheurkunde: 7,00 Euro
Essen 
Gebühr für Eheurkunde: 10,00 Euro
Jede weitere Eheurkunde: - 
Dresden 
Gebühr für Eheurkunde: 10,00 Euro
Jede weitere Eheurkunde: 5,00 Euro
Hannover 
Gebühr für Eheurkunde: 10,00 Euro
Jede weitere Eheurkunde: 5,00 Euro
Nürnberg 
Gebühr für Eheurkunde: 10,00 Euro
Jede weitere Eheurkunde: -
Duisburg 
Gebühr für Eheurkunde: 10,00 Euro
Jede weitere Eheurkunde: 5,00 Euro
Bochum 
Gebühr für Eheurkunde: 10,00 Euro
Jede weitere Eheurkunde: 5,00 Euro
Wuppertal 
Gebühr für Eheurkunde: 10,00 Euro
Jede weitere Eheurkunde: 5,00 Euro
Bielefeld 
Gebühr für Eheurkunde: 14,00 Euro
Jede weitere Eheurkunde: -
Bonn 
Gebühr für Eheurkunde: 10,00 Euro
Jede weitere Eheurkunde: -
Münster 
Gebühr für Eheurkunde:14,00 Euro
Jede weitere Eheurkunde: 9,00 Euro

Eheschließungen pro Bundesland*

BundesländerEheschließungen pro Jahr
Baden-Württemberg 52.627
Bayern 65.128
Berlin 13.759
Brandenburg 13.314
Bremen 2.708
Hamburg 6.422
Hessen 28.833
Mecklenburg-Vorpommern 11.106
Niedersachsen 40.241
Nordrhein-Westfalen 85.045
Rheinland-Pfalz 20.341
Saarland 4.861
Sachsen 18.541
Sachsen-Anhalt 10.575
Schleswig-Holstein 16.880
Thüringen 9.734
*2015
Infografik Hochzeitskosten

Manche Paare wollen ihrer Trauung das gewisse Extra verleihen, indem sie sich an kuriosen Orten das Jawort geben. Hierzu zählen unter anderem das Aquarium, ein Fernseh- oder Leuchtturm, oder gar ein Stadion.

Infografik Hochzeitskosten

Im Durchschnitt waren im Jahr 2015 Frauen bei ihrer ersten Ehe rund 31 Jahre und Männer knapp 34 Jahre alt.

Infografik Hochzeitskosten

Im Standesamt sitzt der Mann links von der Frau. Die Trauung dauert hier im Schnitt zwischen 20 und 30 Minuten.

Spannende Fakten rund um das Thema Heirat

Nur die standesamtliche Hochzeit ist rechtlich bindend

Im Gegensatz zur standesamtlichen Hochzeit ist eine kirchliche Trauung allein rechtlich nicht bindend. Nur ein Standesbeamter ist berechtigt, eine in Deutschland rechtsgültige Ehe zu schließen. Immer öfter verzichten Paare dabei auf die kirchliche Hochzeit, sei es, weil sie sich der Kirche nicht verbunden fühlen, sie unterschiedlichen oder gar keinen Konfessionen angehören. Vor allem dann, wenn die standesamtliche Trauung die einzige Zeremonie ist, sollte sie weniger bürokratisch und steif wirken und auch den romantischen Wünschen des Paares entsprechen.

Besser mitbringen, was gerne vergessen wird

In den meisten Fällen ist es bei einer standesamtlichen Trauung unerlässlich, sich ausweisen zu können und die Personalausweise der zu Trauenden an diesem Tag mitzubringen. Das gilt übrigens auch für die Trauzeugen. Bei letzteren ist es in den meisten Fällen nicht ganz so tragisch wie beim Brautpaar, sollten sie ihre Ausweise vergessen. Sind die Beteiligten dem Standesbeamten beziehungsweise der Standesbeamtin bekannt, können sie unter Umständen darauf verzichten. Und ganz wichtig und wahrscheinlich der Klassiker unter den Utensilien, die Paare an diesem Tag vergessen: Die Eheringe! Am besten macht sich das Paar eine Checkliste, die es vor dem Aufbruch in Richtung Standesamt abarbeitet und abgehakt.

Weitere Dokumente, die notwendig sind

Haben die Brautleute vom Standesamt bei den Vorgesprächen Dokumente bekommen, bringen sie diese auch zu dem offiziellen Termin wieder mit. Ebenso ist die Heiratsurkunde aus dem Standesamt auch bei der kirchlichen Trauung vorzulegen.

Bei ausländischen Dokumenten ist zudem eine Übersetzung eines staatlich anerkannten Übersetzers beziehungsweise einer staatlich anerkannten Übersetzerin nötig. Diese sind im Original vorzulegen. Falls einer der Beteiligten bereits geschieden ist, muss dieser zusätzlich einen Nachweis über die vorangegangene Eheauflösung vorlegen. Verwitwete benötigen etwa die Sterbeurkunde des Ehepartners. Auch Urkunden über akademische Titel sind mitzubringen.

Ein Vorgespräch kann Unklarheiten beseitigen

Aufgrund dieser vielfältigen bürokratischen Anforderungen lohnt es sich, rechtzeitig gemeinsam ein Vorgespräch im Standesamt wahrzunehmen, um Unklarheiten aus dem Weg räumen und persönliche Wünsche die Zeremonie betreffend abstecken zu können. Zudem teilt der Standesbeamte bei diesem mit, ob weitere Dokumente vonnöten sind. Das können eine beglaubigte Abschrift aus dem Geburtsregister, eine beglaubigte Abschrift aus dem Familienbuch der Eltern, eine Geburtsurkunde der eigenen, gemeinsamen Kinder oder Geburtsurkunden und Sorgerechtsbescheide bei eingebrachten Kindern sein.

Gebühren, die beim Standesamt anfallen können:

  • Anmeldung zur Eheschließung & Prüfung der Ehefähigkeit
  • Stammbuch der Familien
  • Abstammungsurkunden
  • Heiratsurkunde
  • Erklärung zur Führung eines Doppel-(Nach-)Namens

Ganz wichtig: rechtzeitig einen Termin sichern

Da Heiratswillige das Standesamt nicht frei aussuchen dürfen, sondern ihr Wohnort entscheidend ist, sollten sie sich rechtzeitig um einen Termin kümmern. In Ballungsräumen, beispielsweise in Berlin, gefährden teils monatelange Wartezeiten Hochzeitstermine! Daher sollten die Brautleute erst dann mit den konkreten Planungen und den Einladungen beginnen, wenn die Anmeldung erfolgt ist.

Kostenplanungen für die Hochzeitsfeier

Generell ist eine Budgetplanung für die Hochzeitsfeier unerlässlich, damit es nicht während der Vorbereitungen oder im Nachhinein zu bösen Überraschungen kommt. Die wenigsten Paare werden sich eine Hochzeit aus der Portokasse leisten können, also heißt es frühzeitig mit dem Sparen anzufangen. In manchen Fällen erhalten sie auch Unterstützung durch ihre Eltern. Auch die Inanspruchnahme eines zweckgebundenen Kredites ist möglich: Banken gewähren einen solchen für diesen Anlass in den meisten Fällen.

Die Kosten hängen nicht zuletzt zu einem großen Teil davon ab, welche Art von Hochzeit geplant ist. Geht es nur um eine standesamtliche Hochzeit mit anschließender Feier im kleinen Kreis, soll die Trauung standesamtlich mit einer anschließenden großen Feier begangen werden oder sind eine standesamtliche und eine kirchliche Trauung sowie eine anschließende große Feier geplant? Paare, die ihre Ausgaben im Auge behalten, haben am Ende vielleicht auch noch etwas mehr Geld für die Flitterwochen übrig.

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