So erkennen Sie Fake Shops

So erkennen Sie Fake Shops

Viele Fake Shops wirken auf den ersten Blick seriös. Sie sind professionell gemacht oder kopieren das Aussehen einer anderen bekannten Website. Internetnutzer, die in die Falle tappen, werden um ihr Geld betrogen und erhalten im Gegenzug nichts. Wir verraten Ihnen, anhand welcher Indizien Sie unseriöse Shops erkennen.

Sicher einkaufen im Internet

Hinter Fake Shops stecken Kriminelle, die mit falschen Angeboten und vermeintlichen Schnäppchen Internetnutzer um ihr Geld bringen wollen. Statt des ausgewählten Produkts erhalten Käufer billige Plagiate oder schlicht gar nichts. Wer bei einem falschen Online-Shop mit Kreditkarte bezahlt, läuft zudem Gefahr, dass die Bankdaten von Betrügern missbraucht werden. Viele ahnungslose Nutzer geraten über Onlinewerbung zu den vermeintlich seriösen Angeboten. Bedenken Sie immer, dass auch Kriminelle bei Google und Facebook Werbung schalten können. Gut gemachte Fake Shops sind auf den ersten Blick nur schwer zu erkennen. Wir verraten Ihnen, wie Sie unseriöse Angebote enttarnen.

Auffällige Internetadressen

Überprüfen Sie die Adresse auf Ungereimtheiten. Jede Internetadresse existiert nur einmal. Kleine Änderungen wie ein Buchstabendreher oder ein eingefügter Strich reichen jedoch aus, um eine ähnliche Adresse zu erzeugen. Ein weiteres Mittel ist die Erweiterung der Domain um eine Endung, etwa „de.com“. Wenn eine deutschsprachige Seite im nicht-deutschsprachigen Ausland registriert ist, sollte Sie das ebenfalls stutzig machen. Achten Sie darauf, ob der Name der Domain zu den angebotenen Waren passt. Hinter einem Elektronik-Shop, der auch beliebte Schuhmarken zu Spottpreisen vertreibt, stecken wahrscheinlich Betrüger.

Vorsicht vor Fake-Rezensionen

Verlassen Sie sich beim Onlineshopping generell nicht nur auf Bewertungen auf der Anbieter-Seite. Wenn der Shop dort ausschließlich in den höchsten Tönen gelobt, an anderer Stelle allerdings schlecht bewertet wird, ist Vorsicht geboten.

Das Internet bietet Ihnen alle Hilfsmittel, einen Fake Shop schon anhand der Domain zu erkennen. Am einfachsten ist es, den Anbieter mit einer Suchmaschine zu recherchieren. Wenn Sie keine Erwähnungen oder nur negative Kommentare finden, sollten Sie die Finger von den Angeboten lassen. Über sogenannte Whois-Dienste wie United Domains können Sie überprüfen, wer der Inhaber der Domain ist und wo die Firma oder Person sitzt. Auf Watchlist Internet, einer unabhängigen Informationsplattform zu Internet-Betrug, finden Sie eine Liste von Fake Shops, die laufend aktualisiert wird. Hier können Sie Ihren Verdachtsfall nachschlagen. Zudem finden Sie dort ein Meldeformular, falls Sie auf einen Shop gestoßen sind, der noch nicht auf der Liste zu finden ist.

Unseriöse Zahlungsmethoden

Grundsätzlich ist der sicherste Weg, online einzukaufen, die Ware auf Rechnung zu bestellen und nach erhaltener Lieferung zu bezahlen. Allerdings bieten auch viele seriöse Shops diese Zahlungsmethode nicht an. Bei Zahlungen per Lastschrift oder über Dienste wie PayPal lässt sich das Geld zurückholen, falls keine Ware ankommt. Aus diesem Grund fordern Fake Shops ausschließlich Vorkasse, Direktüberweisung oder Kreditkartenzahlung. In manchen Fällen werden andere Zahlungsmöglichkeiten durch die entsprechenden Logos suggeriert, können aber letztlich nicht ausgewählt werden. Seien Sie vorsichtig, wenn der Konto-Name nicht nach einer Firma klingt oder sich das Konto im Ausland befindet, der Shop aber vorgibt, in Deutschland zu sitzen.

Preise zu schön, um wahr zu sein

Rabattaktionen kennen wir aus der Fußgängerzone. Nicht jeder günstige Online-Anbieter sollte also automatisch unter dem Verdacht stehen, ein Fake zu sein. Wenn ein Internet-Shop aber fast ausschließlich konkurrenzlos billige Schnäppchen im Angebot hat, sollten Sie einen Bogen darum machen. Das gilt vor allem, wenn es sich dabei um normalerweise kostspielige Produkte wie Markenkleidung oder Elektronik handelt. Trickreichere Fake Shops bieten neben speziellen Lockangeboten auch Waren zu normalen Preisen an, um den Internetauftritt echter wirken zu lassen. Internet-Betrüger setzen zudem darauf, Käufer unter Druck zu setzen. Das vermeintliche Schnäppchen ist zum Beispiel fast ausverkauft oder nur zeitlich begrenzt verfügbar.

Das Impressum prüfen

Im Impressum steht, wer verantwortlich für die Inhalte auf einer Website ist. Jeder seriöse Online-Shop weist ein vollständiges, nachvollziehbares Impressum auf. Folgende Informationen müssen darin enthalten sein:

  • Der Name des Unternehmens sowie Vor- und Nachname eines Vertretungsberechtigten
  • Bei juristischen Personen die Rechtsform
  • Die vollständige Anschrift (ein Postfach ist nicht ausreichend)
  • Kontaktdaten, in der Regel Telefonnummer und E-Mail-Adresse
  • Eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer
  • Die Eintragung im Handelsregister

Tätigen Sie auf keinen Fall einen Kauf in einem Online-Shop, der ein unvollständiges oder gar kein Impressum hat. Viele Internet-Betrüger sind allerdings kreativ und denken sich die Informationen einfach aus. Wenn Sie Zweifel haben, sollten Sie eine Gegenkontrolle machen. Suchen Sie die angegebene Kontaktperson im Netz und überprüfen Sie die Adresse in einem Kartendienst. Wenn ein Verweis auf das Handelsregister vorhanden ist, schlagen Sie die Nummer im Registerportal nach. Ungewöhnlich für Firmen sind zudem E-Mail-Adressen bei großen Anbietern wie web.de oder GMX, die vornehmlich von Privatleuten genutzt werden. Eine Telefonnummer im Ausland, eine Handynummer oder eine 0800-Nummer sind weitere Anzeichen für einen unseriösen Verkäufer.

Fehlende oder erfundene AGB

Ein weiteres Indiz für einen Fake-Shop sind frei erfundene oder von anderen Seiten kopierte AGB. In vielen Fällen ist das aber nicht leicht zu erkennen. Achten Sie darauf, ob die AGB viele Rechtschreibfehler enthalten oder in holprigem Deutsch verfasst sind, so als ob ein Übersetzungsprogramm am Werk war. Wenn die AGB ganz fehlen, sollten Sie am besten nichts bestellen.

Falsche Gütesiegel

Seriöse Gütesiegel wie das EHI-Siegel oder Trusted Shops stehen für einen sicheren Einkauf und schaffen so Vertrauen. Das machen sich Internet-Betrüger zunutze, indem sie ihre Shops mit erfundenen oder gefälschten Qualitätssiegeln ausstatten. Ein merkwürdiges Siegel können Sie leicht mithilfe einer Internetsuche enttarnen. Handelt es sich um eine bekannte Prüfstelle, können Sie über einen Klick auf das Siegel feststellen, ob es wirklich mit einem Zertifikat des Siegel-Ausstellers verlinkt ist. Falls das Prüfzeichen Sie nicht weiterleitet, wurde es nur als Bild in die Website kopiert. Ein merkwürdiges Siegel können Sie mithilfe der Google-Bildersuche gegenrecherchieren. Bei Unsicherheiten sollten Sie außerdem die Websites der Qualitätssiegel prüfen. Dort ist nachzulesen, ob der Shop wirklich ausgezeichnet wurde.


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