Kamera-Attrappe installieren – Einbrecher abschrecken

Kamera-Attrappe installieren – Einbrecher abschrecken

Die meisten Einbrecher wählen Ziele, in die Sie ohne viel Aufwand eintreten können, etwa durch gekippte Fenster und Terrassentüren. Realistisch aussehende Kamera-Attrappen helfen zwar nicht dabei, Einbrecher nach der Tat zu überführen, können sie aber abschrecken, sodass es gar nicht erst zum Einbruch kommt.

Was eine Kamera-Attrappe kann

Kamera-Attrappen täuschen Einbrechern vor, dass die Wohnung oder das Grundstück überwacht wird. In ihrem Inneren ist jedoch keine entsprechende Technik verbaut. Dadurch sind sie um einiges billiger als funktionierende Überwachungskameras. Spontan handelnde Täter denken bereits bei Imitaten zweimal nach, bevor sie sich an ein scheinbar videoüberwachtes Haus wagen: Sie möchten so einfach und schnell wie möglich an Wertgegenstände kommen, weshalb sie eher ungeschützte Gebäude wählen. Gegen professionelle Einbrecher, die auch vor ausgeklügelten Sicherheitssystemen nicht zurückschrecken, sind Dummys jedoch wirkungslos.

Im Falle eines vollzogenen Diebstahls zeigen Attrappen ihre große Schwäche. Sie können zur Identifikation der Täter nicht beitragen. Zur reinen Abschreckung sind sie, sofern sie genau wie richtige Kameras aussehen, genauso wirkungsvoll wie diese. Als Kompromiss können Sie eine Mischung aus Attrappen und richtigen Kameras installieren. Sie sparen so Geld, schrecken einige potenzielle Täter ab und nehmen Einbrecher bei der Tat auf.

Der Gesamteindruck zählt

Das Aussehen der Kamera ist essenziell, denn schlecht gemachte Imitate erkennen Einbrecher sofort. Eine Abschreckung ist nur gegeben, wenn die Attrappe realistisch aussieht und genauso positioniert ist wie eine echte Überwachungskamera. Mängel wie ein verrostetes Gehäuse beziehungsweise eines aus Billigplastik oder ein beschlagenes Objektiv gilt es zu vermeiden. Achten Sie auch auf eine wertige Halterung. Teure Überwachungssysteme sind nicht mit doppeltem Klebeband oder einem schlecht verarbeiteten, dünnen Plastikarm an der Wand befestigt. Verläuft ein Kabel von der Rückseite, wirkt es, als sei die Kamera am Stromnetz oder an einem Netzwerk angeschlossen. Viele Nachtsichtkameras sind mit LEDs ausgestattet, die im Dunkeln dezent leuchten. Daher ist es praktisch, wenn Ihre Attrappe ebenfalls leuchtet. Wichtig ist aber, dass die LEDs nicht wild und unregelmäßig blinken, damit die Dummys nicht unrealistisch wirken. Die meisten LED-bestückten Kamera-Attrappen lassen sich per Batterie oder Akku betreiben.

Kamera-Attrappe selbst bauen?

Eine realistisch aussehende Dummy-Kamera zu bauen, ist möglich, erfordert aber geeignetes Werkzeug und handwerkliches Geschick. Sie müssen mindestens ein Gehäuse und eine Linse anfertigen. Dazu kommen eine wertig aussehende Halterung und vielleicht eine LED-Beleuchtung. Für Hobbybastler ist eine selbstgebaute Attrappe ein spannendes Projekt. Aus rein finanzieller Sicht hingegen ist der Eigenbau nicht sinnvoll. Immerhin bekommen Sie fertige Dummys bereits für weniger als 20 Euro.

Wer sich dennoch an den Bau einer Kamera-Attrappe wagen möchte, hat mit der folgenden YouTube-Anleitung von Creative Life eine hervorragende Grundlage:

Alternativ können Sie eine Kamera-Attrappe mit einem 3D-Drucker erstellen. Passende 3D-Vorlagen finden Sie problemlos online. Wer keinen eigenen 3D-Drucker besitzt und in einer größeren Stadt wohnt, kann auf eine 3D-Druckwerkstatt ausweichen. Einige dieser Betriebe bieten auch 3D-Workshops an, bei denen Sie Ihr erstes eigenes Projekt drucken können, etwa eine Kamera-Attrappe.

Die rechtliche Situation

Beim Montieren von Dummy-Kameras gelten im Grunde dieselben Regeln wie für funktionierende Überwachungskameras: Immerhin vermitteln Sie mit der Attrappe, dass Sie Personen filmen. Das bedeutet, die Dummy-Kameras müssen so positioniert sein, dass der vorgetäuschte Aufnahmebereich nur das eigene Grundstück beziehungsweise die eigene Wohnung umfasst. Straßen und öffentliche Fußwege sowie das Nachbargrundstück dürfen mit Überwachungskameras nicht aufgezeichnet werden – eine Attrappe darf dies dementsprechend nicht vortäuschen. Die Persönlichkeitsrechte der Passanten sind wichtiger als der Schutz Ihres Grundstücks. Schon die Androhung der Überwachung mit einer Kamera-Attrappe verletzt dieses Recht.

Eine heimliche Videoüberwachung ist zum Schutz der Personenrechte nicht erlaubt. Wer richtige Kameras oder Imitate auf dem Grundstück installiert, muss ein Schild aufhängen, das über die Aufzeichnung in Kenntnis setzt. Wer dennoch beispielsweise einen überwachten Gartenweg betritt, willigt implizit einer Aufzeichnung ein.


Teaserbild: © ronstik / stock.adobe.com | Video: © Creative Life / YouTube | Abb. 1: © fotohansel / stock.adobe.com