Wer wirklich eine App auf dem Smartphone braucht, um sein Smartphone weniger zu benutzen, sollte sich Offtime einmal anschauen. Die App wirkt extrem hochwertig programmiert und bietet Tipps, um einfach einmal abzuspannen.
Ein Smartphone mit seinen vielen Apps kann im Alltag ein fast unentbehrliches Tool sein, aber ebenso ein raffinierter Zeitfresser. Letzteres ist besonders dann der Fall, wenn man ständig den Mail-Posteingang checkt oder auch unterwegs in jeder freien Minute mit dem neuen Browsergame spielt. Leidenschaftliche Smartphone-User, die sich ab und zu eine Auszeit von der virtuellen Welt der sozialen Netzwerke und Games wünschen, finden in Offtime das passende Hilfsmittel. Die App bietet hierfür prinzipiell drei Basisfunktionen:
Zusätzlich bietet Offtime eine Reihe von Funktionen, um die Produktivität zu optimieren und die am Smartphone verbrachte Zeit zu minimieren, wie zum Beispiel:
Außerdem bietet die App noch die Funktion, über eine Whitelist wichtige Kontakte freizuschalten, welche auch bei der Blockierung von Anrufen weiterhin durchkommen.
Die App richtet sich klar an all jene Nutzer, die ohnehin technikaffin sind und dringend eine Auszeit brauchen, weil sie ihr Smartphone zu viel nutzen. Dennoch ist Offtime spielend leicht zu bedienen, das Design ist minimalistisch und orientiert sich klar an den Apps von Apple. Neben der Kontrolle der Smartphone-Aktivität bietet Offtime einen Planungsmodus - hierfür ist der Zugriff auf den Kalender des Smartphones nötig. In der Vollversion gibt es zudem einen erweiterten Planungsmodus. So lässt sich Offtime etwa automatisch geplant starten oder eine Power-Session festlegen, in der ungestört gearbeitet werden kann.
Die Statistiken sind vielseitig und aufschlussreich, so wird etwa angezeigt, wie oft das Telefon entsperrt wurde, wie lange benutzt und welche Apps die meiste Zeit verschlungen haben. Die Tipps wirken fast schon wie kurze Zen-Anekdoten und ein Modus zum fokussierten Arbeiten befreit den Nutzer vom zwanghaften Verhalten, immer wieder auf sein Telefon schauen zu müssen. Sämtliche eingehenden Anrufe werden natürlich auch festgehalten, so dass keine Meldung ganz untergeht. Außerdem lobenswert ist die interne Speicherung der Daten auf dem Endgerät, so dass das Nutzungsverhalten sicher gespeichert wird. Auf kompatiblen Android-Geräten unterstützt Offtime außerdem auch zwei SIM Karten. Eine Option zum Import von Daten gibt es derzeit noch nicht, ist jedoch geplant. Dafür lassen sich die gesammelten Daten in Form eines CSV-Sheets exportieren. Um optimal zu funktionieren und alle Funktionen zu nutzen, muss Offtime auf sehr viele Rechte zugreifen können.
Mit unter 16,5 MB für iOS bzw. 4,9 MB für Android findet Offtime auch auf älteren Geräten noch genug Platz. Für Betriebssysteme abseits von iOS und Android steht Offtime allerdings nicht zur Verfügung. Auf Apple-Geräten benötigt Offtime iOS 8, für Android Geräte Betriebssysteme mit der Versionsnummer 3.x und aufwärts. Theoretisch funktioniert die App auch mit Android 2.x, allerdings nicht in vollem Umfang. Offtime funktioniert prinzipiell auch auf dem iPad oder einem Android-Tablet, ist aber eindeutig für die Nutzung mit dem Smartphone zugeschnitten. Für das Tablet gelten schlichtweg andere Gewohnheiten, welche die Funktionalität und den Nutzen von Offtime stark beschränken.
Wie für ein junges Start-up (die App stammt von dem Berliner Unternehmen Offtime GmbH) üblich, gibt es eine breite Präsenz in Web und Social Media. Außerdem hält die Firma im eigenen Blog (http://offtime.co/blog/) über Neuerungen auf dem Laufenden und es gibt eine aktive Community im Forum. Wer jenseits der Online-Präsenz noch Hilfe zur App sucht, kann sich an den E-Mail-Support von Offtime wenden oder Antworten im FAQ auf der Produkt-Website nachlesen. Eine direkte Hilfe per Telefon oder Chat gibt es nicht. Allerdings ist Offtime auch eine sehr leicht verständliche App, die tatsächlich auch gut ohne Tutorial oder Online-Handbuch auskommt.
Offtime ist die App für all jene, die gerne etwas mehr Abstand vom Smartphone gewinnen möchten, ohne aber die Funktionalität des Telefons opfern zu müssen. Die App ist schön designt, gut entwickelt und wird durch das junge Team aus Berlin beständig weiter entwickelt. Schön aufbereitete Statistiken, hilfreiche Hinweise und die volle Planbarkeit machen Offtime intuitiv, schnell und einfach zu bedienen. Unter dem Strich bleibt aber festzuhalten, dass es sich bei Offtime eben um eine Smartphone-App handelt, mit dem Ziel, das Smartphone weniger zu benutzen. Das wirkt oft ein wenig widersprüchlich - vor allem Funktionen wie das Teilen der digitalen Auszeit bei Facebook scheinen fast deplatziert. Wer aber eine bewusste Disziplinierung braucht und seine Produktivität optimieren möchte, ohne beständig an sein Telefon denken zu müssen, der ist mit Offtime bestens bedient. Denn Offtime ist allemal funktionaler als das Ausschalten des Telefons oder der Flugzeugmodus.